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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2018

Spannender Großstadtkrimi

Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen
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Jenny wird beim Überqueren der Straße von einem Raser angefahren. Die drei Freunde und ihr Äffchen, die „Unsichtbar“-Bande, machen sich daran, den Raser zu ermitteln. Er soll unbedingt bestraft werden!

Dieser ...

Jenny wird beim Überqueren der Straße von einem Raser angefahren. Die drei Freunde und ihr Äffchen, die „Unsichtbar“-Bande, machen sich daran, den Raser zu ermitteln. Er soll unbedingt bestraft werden!

Dieser Großstadtkrimi für Kinder spielt in Berlin und bindet die Geschichte über die Freundschaft dreier unterschiedlicher Kinder mit ein. Es bietet ein Thema, das Jungs sicher fasziniert, aber auch mit gebührend Sozialkritik behandelt wird: Ein Raser gefährdet absichtlich die Gesundheit und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer. Dem muss ein Ende gesetzt werden, und dies erledigen zum Teil die Unsichtbar-Affen. Was sie nicht schaffen, muss dann die Polizei übernehmen. So kann der Verkehrs-Rowdy seiner gerechten Strafe entgegensehen.

Dies ist der vierte Band der Reihe, wobei das Buch auch für sich allein gelesen werden kann. Sehr schnell lernt man die Charaktere kennen und findet sich in der Geschichte zurecht. Der Sprachstil ist der jungen Leserschaft angepasst und das Buch mit der richtigen Mischung an Action und Humor versehen. So macht das Mitraten in der Detektivgeschichte viel Spaß.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Gelungener Regionalkrimi

Wattmord in Carolinensiel. Ostfrieslandkrimi
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Im ostfriesischen Watt wird eine junge Frau tot aufgefunden. Wenig später verschwindet die Studentin Tanja, die die Leiche im Watt entdeckt hatte. Die Kommissare Bernd Linnig und Nina Jürgens finden bei ...

Im ostfriesischen Watt wird eine junge Frau tot aufgefunden. Wenig später verschwindet die Studentin Tanja, die die Leiche im Watt entdeckt hatte. Die Kommissare Bernd Linnig und Nina Jürgens finden bei den Ermittlungen heraus, dass im Darknet Bilder der Toten und der Verschwundenen auftauchen. Und das ist nicht alles, weitere Frauen sind in Gefahr - jede Minute zählt.

Mit dem Thema Darknet greift der Autor Rolf Uliczka ein heißes Eisen an und bringt dafür virtuell seine idyllische Heimat in Gefahr. Verdachtsmomente werden recht schnell eingestreut, man kann gut mit dem Mitraten beginnen. Die knappen Beschreibungen der Misshandlungen reichen schon aus für ein bildliches Kopfkino und die nötige Spannung. Der Schreibstil war für mich anfangs etwas holprig, die Dialoge kamen mir teilweise etwas hölzern vor. Der Kriminalfall steht im Vordergrund und ist gut gelöst, das Privatleben der beiden Ermittler bildet einen weiteren Handlungsfaden, der sich auch schon durch die Vorgängerbände hindurch zieht. Dennoch kann man das Buch auch ohne weitere Kenntnisse lesen, die Gegebenheiten werden gut dargestellt, auch wenn für mich die Protagonisten teilweise eher blass blieben. Dafür werden die örtlichen Gegebenheiten so gut geschildert, dass man sich wie in Ostfriesland fühlt, trotz mehrerer Hunderte Kilometer dazwischen. Man merkt der Erzählung an, dass der Autor seine Heimat liebt…

Die äußerst spannende Geschichte um das Darknet macht meiner Meinung nach einige kleine Kritikpunkte wett, so dass ich sehr gerne vier von fünf Sternen hinterlasse sowie eine Leseempfehlung. Ein gelungener Regionalkrimi, der gut über den Tellerrand hinausguckt!

Veröffentlicht am 10.07.2018

Schräg, chaotisch, einfach gut!

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße
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Die Brüder Holger und Charlie Brinks arbeiten in einem ähnlichen Beruf: Holger ist Kriminalkommissar und Charlie Privatdetektiv. Zufällig finden sie sich im selben Fall wieder: Holger soll den Mord an ...

Die Brüder Holger und Charlie Brinks arbeiten in einem ähnlichen Beruf: Holger ist Kriminalkommissar und Charlie Privatdetektiv. Zufällig finden sie sich im selben Fall wieder: Holger soll den Mord an Viktoria Sommer untersuchen, die mit ihren beiden Schwestern eine Firma leitete, während Charlie auf Anweisung einer Jugendliebe deren Mann Robert beim Fremdgehen erwischen soll. Da Robert gleichzeitig auch der Anwalt der drei Schwestern und zudem plötzlich verschwunden ist, müssen die beiden Brüder sich miteinander kurzschließen. Aber nicht nur in beruflichen Angelegenheiten sind beide gefragt, sondern sie sollen gemeinsam die fünfte Hochzeit ihrer Mutter organisieren und zum schönsten Tag in ihrem Leben machen. Die Vorstellungen der Mutter und ihres Verlobten einerseits wie auch der Brüder andererseits sind dabei etwas unterschiedlich.

Schon die kurze Inhaltsangabe zeigt, dass das Buch zwei Handlungsstränge verfolgt und dabei mal eher ernst, mal eher belustigt die Geschichte aufrollt. Man kann sich beim Lesen nie wirklich sicher sein, in welche Richtung die Erzählung kippt. Diese Mischung stellt einen ganz besonderen Reiz dar, die Spannung baut sich dennoch konstant weiter auf. Der humorvolle Ton des Buches baut dabei manches Klischee ein, wunderbar passend zur Geschichte. So entsteht ein Krimi, der nicht wirklich blutig daherkommt und dennoch sowohl Gefahrensituationen wie auch lustige Szenen bis hin zum Slapstick beinhaltet. Das ist so schräg, dass es einfach nur gut ist! Die Personen sind gut ausgearbeitet, man kann sie sich sehr schnell vorstellen und ist mittemang in der Handlung dabei. Der Wortwitz und die Pointen sind gekonnt platziert, dass es eine Freude beim Lesen ist.

Wer spannende Krimis liebt mit einem schrägen, humorvollen Touch, ist hier bei diesem Buch goldrichtig.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Der zweite Fall für den Polizisten mit der besonderen Begabung

Lost in Fuseta - Spur der Schatten
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An der Algarve wird eine Polizistin ermordet. Das Team der Polizeistation in Fuseta klemmt sich dahinter, um nach dem Täter und dessen Gründen zu ermitteln. Die Hintergründe zu diesem Fall liegen in der ...

An der Algarve wird eine Polizistin ermordet. Das Team der Polizeistation in Fuseta klemmt sich dahinter, um nach dem Täter und dessen Gründen zu ermitteln. Die Hintergründe zu diesem Fall liegen in der kolonialen Vergangenheit Portugals.

Bereits in seinem ersten Krimi um den autistischen deutschen Polizisten Leander Lost lässt der Autor Gil Ribeiro (Holger Karsten Schmidt) den Leser in die besondere Welt dieses Ermittlers eintauchen. Dies ist ihm auch diesmal wieder hervorragend gelungen. Neben einem spannenden und verzwickten Kriminalfall erlebt der Leser die Ereignisse mit den Augen (und Gedanken) Leander Losts. Das ist manchmal von Situationskomik geprägt, öfter jedoch hinterlässt es eine Nachdenklichkeit, die noch eine Weile nachhallt. Dabei nimmt der Autor alle seine Figuren ernst und gibt jedem von ihnen seine besonderen Eigenheiten, so dass ein ausgewogenes Gleichgewicht unter den Protagonisten entsteht. So kann das Team die Begabungen jedes Einzelnen gut in die Ermittlungen einbauen, es ist eine gute Zusammenarbeit entstanden. Obwohl dies der zweite Band einer Reihe ist, kann man das Buch gut ohne Vorkenntnisse lesen, denn der Fall selbst ist in sich abgeschlossen.

Damit ist ein spannender Krimi gelungen mit einem sehr interessanten Ermittlerteam, das den Leser schnell in seinen Bann zieht. Eine sehr gute Fortsetzung dieser Reihe, die ich sehr gerne weiterempfehle. Auf die weiteren Bände dieser Reihe bin ich sehr gespannt.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Der zweite Fall für Polizeiseelsorger Bauer

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. Dort wurde ein Toter gefunden, übergossen mit Honig. Bei seinem Anblick ist Bauers Amtskollege, Monsignore ...

Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. Dort wurde ein Toter gefunden, übergossen mit Honig. Bei seinem Anblick ist Bauers Amtskollege, Monsignore Vaals, mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Der Tote scheint die Geister aus der Vergangenheit des katholischen Kollegen zu wecken. Da Vaals nicht mehr ansprechbar ist, macht Bauer es sich zur Ehrensache, in dessen Vergangenheit nach dem Auslöser der Geschehnisse zu suchen. Doch wer ist der Tote in dem stillgelegten Bergwerk, welche Geschichte verbirgt sich dahinter, welches Motiv hat der bisher unbekannte Täter?

In diesem zweiten Band um den evangelischen Polizeiseelsorger Bauer mit dem Faible für Ermittlungen verlegen die Autoren Peter Gallert und Jörg Reiter einige der Handlungsorte in den Untergrund, an Orte, die kaum einer kennt. Klaustrophobisch wird es dabei manchmal beim Lesen, nichtsdestotrotz bleibt die Spannung konstant hoch. Martin Bauer darf auch in diesem Band seinem Stursinn genügend Raum lassen, so dass einerseits sein Privatleben empfindlich darunter zu leiden hat, andererseits aber die Lösung des Falls entscheidend vorangetrieben wird. Von der anderen Seite ist Hauptkommissarin Verena Dohr in den Ermittlungen drin, die selbst eine private Fehde mit einem neidischen Kollegen ausfechten muss, so dass sie immer wieder in ihrer Arbeit ausgebremst wird.

Obwohl doch sehr viel Privates in diesen Krimi hineinfließt, bleiben die Protagonisten von Anfang bis Ende authentisch. Dadurch wird die Geschichte alles in allem doch glaubwürdig, selbst wenn einige der Handlungsorte und -fäden eher ausgefallen sind. Auch diesmal sind die religiösen Bezüge vorhanden, bleiben aber dezent im Hintergrund, so dass sie die Erzählung nicht überfrachten. Der Kriminalfall an sich ist abgeschlossen und so kann das Buch für sich allein gelesen werden. Für das bessere Verständnis in der Entwicklung der Ermittler bietet es sich jedoch an, mit dem ersten Band der Reihe einzusteigen.

So reiht sich dieser Band ein in eine Reihe um einen kompetenten Ermittler mit einem eher unbekannten Beruf. Sehr spannend und mit vielen überraschenden Wendungen darf der Leser von Anfang an mitraten, wie sich die verschiedenen Handlungsstränge verbinden können zu einer Auflösung mit einem fulminanten Showdown. Das Buch konnte mich wie seinen Vorgänger von Anfang an fesseln, so dass ich gerne eine Leseempfehlung dafür ausspreche.