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Veröffentlicht am 04.07.2018

Ein Hase reist in die Vergangenheit!

Neue Briefe von Felix
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Auf einer Klassenfahrt verschwindet Sophies reiselustiger Kuschelhase Felix in einem Museum. Kurz darauf tauchen echte Briefe aus der Vergangenheit auf! Seine abenteuerliche Reise führt Felix in die Welt ...

Auf einer Klassenfahrt verschwindet Sophies reiselustiger Kuschelhase Felix in einem Museum. Kurz darauf tauchen echte Briefe aus der Vergangenheit auf! Seine abenteuerliche Reise führt Felix in die Welt der Ritter und der Wikinger, der Indianer und Griechen, in den Fernen Osten und in die tiefste Steinzeit.


Wieder erzählt Felix mit seinen Briefen Kindern Interessantes und dieses Mal aus der Vergangenheit. Er reist zu den Wikingern, den Indianern, in die griechische Antike und sogar nach Japan. Doch am spannendsten ist der Brief aus der Steinzeit. Die geschichtlichen Schilderungen sind kindgerecht und humorvoll gemacht, hier wird kein Kind mit Infos überschüttet, sondern es gibt lediglich einen Eindruck aus der Epoche. Schliesslich richtet sich das Buch an Kinder von 5-7 Jahren.

Eine große Wandkarte vervollständigt das Buch, dort kann man die Vergangenheit aufleben lassen und die Reiseziele nachlesen.

Wieder sind die Briefe ein besonderer Spaß und auch die verbesserten Fehler wirken wie von Kinderhand geschrieben. Die Briefe eignen sich gut als Gute-Nacht-Geschichte, sie sind in sich abgeschlossen und nicht zu lang.

Für Kinder bietet dieses Buch einen ersten Eindruck von ein paar geschichtlichen Epochen. Es wird sehr anschaulich erklärt und mit schönen Bildern liebevoll beschrieben. Schönes Kinderbuch zum Vorlesen und selbst entdecken.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Man braucht Freunde im Leben

Freunde
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Dieses Buch erzählt die Geschichte von drei guten Freunden aus Mullewapp. Es sind Franz von Hahn, Johnny Mauser und der dicke Waldemar, die gemeinsam lustige Dinge unternehmen und dabei eine Menge erleben.

Sie ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte von drei guten Freunden aus Mullewapp. Es sind Franz von Hahn, Johnny Mauser und der dicke Waldemar, die gemeinsam lustige Dinge unternehmen und dabei eine Menge erleben.

Sie fahren mit dem Rad durch tiefe Pfützen, machen einen Ausflug zum Teich und spielen zwischendurch Fangen, erleben Seeräuberträume auf dem Dorfteich und pflücken Kirschen. Dann geht es wieder gemeinsam nach Hause zu ihrem Bauernhof.

Mit einfachem Wortlaut wird Kindern beschrieben was Freundschaft bedeutet. Wie man sich unter Freunden gegenseitig hilft und alles gemeinsam macht. Die Bilder sind sehr schön und farbenfroh und verbreiten eine gute Laune.

Meine Rezension bezieht sich nur auf die alte Ausgabe, die lediglich die eine Freundegeschichte beeinhaltete. Heute gibt es eine Auflage, die von einigen Lesern als makaber und nicht kindgerecht beschrieben wird.

Dieses Bilderbuch haben meine Kinder sehr gern gehört und die Bilder haben wir bewundert. Besonders die Tiernamen haben uns gut gefallen.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Unterhaltsam, humorvoll und erfrischend locker kommt dieser Frau-sucht-Mann-Roman daher!

In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt
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Victoria ist eine echte Karrierefrau und lebt als Single in Düsseldorf. Auf eine Einladung zu einem Klassentreffen in ihrem Heimatort hat sie keine Lust. Ihre Kontakte zu den Klassenkameraden sind längst ...

Victoria ist eine echte Karrierefrau und lebt als Single in Düsseldorf. Auf eine Einladung zu einem Klassentreffen in ihrem Heimatort hat sie keine Lust. Ihre Kontakte zu den Klassenkameraden sind längst erledigt. Doch sie wird von ihrer Mutter und einer Ex-Freundin überredet und trifft ihren früheren Schwarm Michael wieder.

Dieser Frauenroman schildert den Alltag einer Karrierefrau mittleren Alters ohne Beziehung und zeigt damit das Gegenteil von der Mutter-Variante dieser Altersklasse. Sabine Zett hat einen erfrischend lockeren Erzählstil und so kommt man mit Schwung in die Geschichte hinein. Man wird neugierig, wie es Victoria auf dem Klassentreffen ergeht und wie ihre Mitschüler von einst sich präsentieren. Natürlich hofft man auf eine romantische Verbindung, die sich daraus ergibt, denn Victoria ist ja Single, aber dennoch auf der Suche nach dem richtigen Lebenspartner.


Es ist amüsant zu sehen, wie die Mitschüler sich entwickelt haben oder selbst darstellen. Man wird an eigene Treffen erinnert und kann sich manche dargestellten Charaktere bildhaft aus der eigenen Vergangenheit vorstellen. Sabine Zett gelingt es, ein Alltags-Thema zu beschreiben und dabei noch viel Humor und Realismus einzubauen.
Auch das Wechselbad der Gefühle, in das Victoria gerät als sie ihren Schwarm aus der Schulzeit wiedersieht, kann man gut nachvollziehen. Man ist als Leserin doch sehr interessiert, was auch verpassten Chancen vor 20 Jahren entstehen kann.

Doch besonders Schmunzeln musste ich bei der Bevormundung durch Vicorias Mutter und den gut gemeinten Ratschlägen der polnischen Hausperle, die es zwar beide gut meinen, leider Victoria aber auch etwas nerven.
Das Lesen hat mir trotz einiger Vorhersehbarkeit viel Spaß gemacht, denn es gibt recht viele witzige Szenen und überraschende Wendungen - und jede Menge flotte Sprüche.


Dieser Frauenroman weckt Erinnerungen, unterhält auf humorvolle Weise und lässt schöne entspannende Lesestunden erleben. Manchmal liegt das Glück halt näher als man denkt!

Veröffentlicht am 04.07.2018

Cozy Crime mit Cosa Nostra und italienischer Lebensart

Tante Poldi und die sizilianischen Löwen
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Mit 60 Jahren zieht Poldi nach dem Tod ihres Mannes von München in seine sizilianische Heimat, um Meerblick, Sonne und Ruhe zu geniessen. Ihre Familie lässt diese Ruhe nicht zu, das Dolce Vita tobt sozusagen ...

Mit 60 Jahren zieht Poldi nach dem Tod ihres Mannes von München in seine sizilianische Heimat, um Meerblick, Sonne und Ruhe zu geniessen. Ihre Familie lässt diese Ruhe nicht zu, das Dolce Vita tobt sozusagen und Poldi macht temperamentvoll mit.
Als ihr Gärtner Valentino spurlos verschwindet, vermutet Poldi die Mafia dahinter und macht sich auf die Suche. Dabei kreuzt schon bald der attraktive Commissario Montana ihren Weg.

Dieser Kriminalroman führt den Leser tief in die sizilianische Seele und lässt italienische Lebensart munter sprudeln. Aber dank Poldi mischen sich auch bayrische Worte in Form von wahren Fluchtiraden in die Geschichte hinein.
Dadurch gewinnt man den Eindruck, einer deutschen Miss Marple bei den Ermittlungen in Sizilien zu folgen.

Der Erzähler ist der unproduktive Neffe Poldis, der eigentlich einen Roman schreiben will, aber nicht so recht voran kommt. Als Vorlage könnte ihm eigentlich dieser Fall dienen, aber über seine Berichterstattung kommt er scheinbar nicht hinaus. Er ist der stille Beobachter der Szenerie und dabei kommt man ihm nicht richtig nahe, seine erfrischende Ansicht des Geschehens aber ist sehr gelungen.

Poldi ist eine echte Pfundsfrau, trinkfest, liebenswert und sympathisch und mit ihrem bayrischen Mundwerk manchmal auch recht deftig. Sie besitzt trotz ihres Alters noch genügend Anziehungskraft auf die Männer und das nutzt sie auch mal aus. In erster Linie hilft ihr das auch beim Ermitteln, denn ihrem unwiderstehlichen Charme erliegen so einige Sizilianer und Stück für Stück tastet sie sich im vorliegenden Fall vorwärts. Dabei kann der Leser munter miträtseln und durch gekonnte Situationskomik kommt keine Langeweile auf.

Die heitere Erzählweise Giordanos wird mit derben Sprüchen und Flüchen aus Poldis Mund aufgemischt und so entsteht ein durchgängig humorvoller Wohlfühlkrimi mit sizilianischem Lebensgefühl. Der Autor zeigt uns sizilianisches Lebensgefühl und verschweigt auch negative Seiten nicht. Dabei lernt man so einiges über Sizilien, seine Entstehung, Blütezeit und über die Produktion in den Schwefelminen, aber auch die kulinarischen Einblicke sind vielfältig und appetitanregend.


Dieser Krimi ist vielleicht nicht der spannendste, aber mit seinem rätselhaften Mord und den vielschichtigen Personen hat man so seinen Spaß. Besonders die schillernde Poldi ist ein Garant für lustige Unterhaltung und das Leben auf Sizilien wird so temperamentvoll beschrieben, wie man es Tür an Tür mit dem Aetna auch erwartet. Feurig und heiß!

Veröffentlicht am 04.07.2018

Literarisches Meisterwerk über den Platz des einzelnen Menschen in der Gesellschaft

Der Steppenwolf
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Harry Haller hat sich der bürgerlichen Welt entfremdet. Er leidet an seiner Zerissenheit und empfindet halb als Mensch, halb als Wolf. Er sehnt sich nach Zugehörigkeit, nach Harmonie und Liebe, will aber ...

Harry Haller hat sich der bürgerlichen Welt entfremdet. Er leidet an seiner Zerissenheit und empfindet halb als Mensch, halb als Wolf. Er sehnt sich nach Zugehörigkeit, nach Harmonie und Liebe, will aber auch unabhängig und frei sein und verabscheut alles Normale. Dieser Zwiespalt führt ihn immer tiefer in eine existenzielle Krise, in der er Selbstmord als einzigen Ausweg sieht. Doch Hermine, eine Prostituierte, und das Magische Theater helfen ihm, sich selbst zu erkennen und das Leben leichter zu nehmen.

Dieses Werk Hesses ist durch seine intensive Sprache ein ganz besonderes Leseerlebnis. Man muss hier die Sätze auf sich wirken lassen und das braucht Zeit. Aber die Zeit sollte man sich nehmen, um auch die eigene Position im Leben und in unserer Welt zu überdenken.

Harry Haller versucht seine Ideale zu leben. Genau das wünscht sich jeder junge Mensch bis er erlebt, dass die Lebensgrundlage auch auf Routine und Alltagsgeschäft und damit einem angepasstem Leben besteht.

Harry will einerseits unabhängig sein, andererseits sucht er aber auch den Schutz durch die Gesellschaft. Auf jeden Fall hinterfragt er das Leben und so findet sich der Leser in der Situation, für sich selbst die Parallelen zwischen dem Buch und seinem eigenen Leben zu suchen.

Steppenwolf ist sicherlich keine Mainstream-Lektüre, man muss sich auf dieses Werk einlassen und auch die magische Theaterwelt ein wenig als selbst erschaffene Lebensphilosophie oder als eigenes Leben anerkennen, dann findet man hier interessante Denkanstösse.


Was ich aus diesem Buch für mich selbst mitgenommen habe, ist die Erkenntnis: nie aufgeben und das Leben so annehmen wie es kommt. Man kann immer noch das Beste daraus machen.

Der Steppenwolf ist zeitlos und lesenswert. Er spricht all die Menschen an, die das Leben hinterfragen und die noch Ideale haben. Die ihren Platz im Leben sinnvoll nutzen wollen und nicht der Allgemeinheit hinterher rennen und jedem modischen Hype nacheifern.