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Veröffentlicht am 07.07.2018

Ohne viele Worte ... einfach ein Buch, das mich überzeugt hat!

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
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„Der fulminante Höhepunkt von Richard Dübells Jahrhundertsturm-Trilogie“ … mit diesen Worten bewirbt der Verlag den historischen Roman auf der Buchrückseite. Treffender hätte ich es wohl auch nicht ausdrücken ...

„Der fulminante Höhepunkt von Richard Dübells Jahrhundertsturm-Trilogie“ … mit diesen Worten bewirbt der Verlag den historischen Roman auf der Buchrückseite. Treffender hätte ich es wohl auch nicht ausdrücken können. Dieses Buch ist aber so viel mehr als nur ein historischer Roman.
So ist er zum einen eine Geschichtsstunde, wie ich sie mir von meinen Lehrern während der Schulzeit viel öfter gewünscht hätte. Mit viel Liebe zum Detail – und nein, ich meine das in keinster Form negativ – hat der Autor reale Figuren in seinen Roman eingebettet. So durfte z. B. Luisa mit bekannten Filmgrößen wie dem Produzenten Erich Pommer, der Schauspielerin Brigitte Helm und dem Regisseur Fritz Lang Bühnenluft schnuppern, während Max sich bei Autorennen die Hörner abstieß und mit namhaften Personen wie z. B. Hugo Stinnes, dem Besitzer der Dinos Automobilwerke AG und seiner wilden Tochter, sowie dem Sohn des Vorbesitzers Richard Loeb in Kontakt kam. Auch bei der politischen Geschichte Deutschlands in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg konnte Richard Dübell mir noch einiges beibringen. Was muss es für eine schwierige Zeit damals gewesen sein nach dem Krieg, in den die jungen Männer von schwenkenden Fähnchen begleitet eingezogen waren und der Deutschland nach der qualvollen Niederlage in die Knie gezwungen hatte. Umso so leichter hatten es da natürlich die braunen Schergen, denen mancher, der am Boden lag gerne folgte. Es scheint fast, als wären die Deutschen vom Regen in die Traufe gekommen.
Zum anderen aber birgt das Buch auch viele Elemente eines rasanten Kriminalromans, die nicht nur der Detektivagentur von Otto und Hermine geschuldet sind. Absolut grandios ist das Ende der Geschichte, in dem Familie Briest zusammen mit Max Brandow und dem „vollen Ernst“ Türk bei der Jagd auf feige und kriminelle Kreaturen nochmal beweisen, was wirklich in ihnen steckt. Ich konnte das Buch gegen Schluss vor Spannung fast nicht aus der Hand legen.
Und last but not least kommt natürlich auch die Liebe nicht zu kurz. Allen voran gehen Otto und Hermine mit leuchtendem Beispiel und ihrer zärtlichen Zuneigung füreinander. Mehr Liebesgeschichten seien an dieser Stelle nicht verraten …
Ich hoffe, man merkt es dieser Rezension an, dass ich so begeistert bin von diesem Buch, wie schon lange nicht mehr. Wie oft merkt man gerade bei Trilogien, dass der dritte Band der schwächste ist. Nicht aber bei Richard Dübells Jahrhundertversprechen. Hier fährt der Autor zu seiner absoluten Höchstform auf und erhält von mir ein riesiges Lob dafür!
P.S.: Noch ein kleiner Nachtrag … auch das Cover ist mal wieder sehr gut gelungen. Schemenhafte Personen im Hintergrund eines Rennwagens mit einer zauberhaften Schönheit der 20er Jahre davor … ein absoluter Hingucker.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

Die andere Hälfte der Hoffnung
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Schon der Titel des Buches verrät, dass sich die Charaktere an jedes Stück Hoffnung klammern, eine Hoffnung, die aber mehr als dünn gesät ist. In diesem für mich fünften Buch der äußerst talentierten Autorin ...

Schon der Titel des Buches verrät, dass sich die Charaktere an jedes Stück Hoffnung klammern, eine Hoffnung, die aber mehr als dünn gesät ist. In diesem für mich fünften Buch der äußerst talentierten Autorin Mechtild Borrmann findet man sie wieder, die kurze und prägnante Sprache, die nur die Fakten zu beschreiben scheint und dennoch eine Flut von Emotionen in die Geschichte packt, die einen zu erschlagen droht. Man erfährt von Ungeheuerlichkeiten, die nach dem Reaktorunfall vertuscht wurden, die auch niemals den Weg in eine Fernsehübertragung fanden. Den Menschen damals wurden Lügen, im besten Fall noch Halbwahrheiten erzählt und somit ihr Leben für immer verändert. Walentyna entscheidet sich dennoch zurück in die Sperrzone um Tschernobyl zu gehen, die von den Ukrainern selbst als „Entfremdungszone“ bezeichnet wird. Sie sucht verzweifelt nach ihrem Leben, wie es vor dem Unglück war. Sie gibt sich der Hoffnung hin, dass Gott für ihre Tochter ein besseres Leben geplant hat und schreibt inzwischen in ihrer Verzweiflung an der Geschichte ihres und des Lebens der Tochter. Denn Tania und ihre Freundin – zwei junge ambitionierte Ukrainerinnen, werden vermisst, seit sie ihren Weg mit der Hoffnung auf ein Studium und ein besseres Leben in Deutschland angetreten haben. Und wie passt Lessmann in dieses Bild? War es ein Zufall, dass Tania – die in Wirklichkeit gar nicht so heißt – gerade dort aufschlägt und Hilfe sucht? Gibt es eine Verbindung zwischen den Protagonisten?
Dieser Roman erzählt von Schuld und Sühne, von roher Gewalt und Aussichtslosigkeit. Er lässt den Leser mit einer Sprachlosigkeit zurück, die man kaum beschreiben kann. Nach Beendigung musste ich mir erstmal wieder vor Augen halten, wie gut es mir geht. Ich kann inzwischen sagen, dass Mechtild Borrmann zu einer meiner Lieblingsautorinnen zählt und ich immer wieder begeistert von ihrer Art des Schreibens bin auch wenn die Themen oft schwerverdaulich sind.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Steinig ist der Weg zur Gleichberechtigung von Mann und Frau ...

Die Ärztin: Das Licht der Welt
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Puh, was bekam ich für einen Schreck, als dieser dicke Wälzer bei mir eintraf. Ich hatte mich innerlich schon auf zwei Wochen Lesezeit eingestellt. Umso überraschter war ich, als die Seiten beim Lesen ...

Puh, was bekam ich für einen Schreck, als dieser dicke Wälzer bei mir eintraf. Ich hatte mich innerlich schon auf zwei Wochen Lesezeit eingestellt. Umso überraschter war ich, als die Seiten beim Lesen nur so dahinflogen und ich das Buch in guten drei Tagen ausgelesen hatte. Meiner Meinung nach hat sich die Autorin hier fast selbst übertroffen, in dem sie ein Buch geschrieben hat, das authentisch wirkt und die Probleme der damaligen Zeit wunderbar wiederspiegelt. Wie habe ich mit Ricarda gelitten als sich selbst ihre eigene Mentorin plötzlich gegen sie stellte. Sie hatte doch in ihren eigenen Augen nichts falsch gemacht! Wunderbar wird auch der Standesunterschied dargestellt, der damals noch ausgeprägter schien als heute. Und dennoch konnte auch dieser Unterschied immer mal wieder überbrückt werden, wenn er den involvierten Parteien auch viel Kraft abverlangte.
Helene Sommerfeld hat mit diesem Buch eine authentische, flüssige und sehr ausdrucksstark beschriebene Geschichte geschrieben, die ich absolut weiterempfehlen möchte. Und da dieses Buch in einem Wahnsinnscliffhanger endet, ist das Lesen des im Herbst erscheinenden zweiten Teils natürlich Pflicht und Freude zugleich.

Veröffentlicht am 25.06.2018

Ich eile, wenn Marc-Uwe und das Känguru rufen ...

Das Känguru-Manifest (Känguru 2)
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Heute Morgen fertig gehört, nachdem ich mich die letzten Tage im Auto oft schlapp gelacht habe. Das ist wirklich mal ein witziges Hörbuch, auf dessen beide Nachfolger ich mich sehr freue. Das Schöne an ...

Heute Morgen fertig gehört, nachdem ich mich die letzten Tage im Auto oft schlapp gelacht habe. Das ist wirklich mal ein witziges Hörbuch, auf dessen beide Nachfolger ich mich sehr freue. Das Schöne an einem eigenen Känguru ist einfach, dass man ihm alles in den Mund legen kann, was einem so einfällt. Denn wer will schon ein Känguru für seine Reden und Sprüche verantwortlich machen? Nichts und Niemand werden hier verschont und aus sehr schräge Art ins Visier genommen. Genau die Art von scharfem Sarkasmus, wie ich ihn liebe und wie ihn viele oft nicht so verstehen. Einen kleinen Abzug gebe ich allerdings. Ich muss gestehen, dass es mir manchmal ein klitzekleines bisschen zu überzogen war und doch ein paar winzige Längen hatte. Dennoch mache ich weiter, natürlich mit einer Großpackung Schnapspralinen ;)

Veröffentlicht am 23.06.2018

Freud und Leid liegen sehr nah beieinander ...

Sehnsucht nach Riga
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Als ich ca. ¾ des Buches gelesen hatte, hatte ich eigentlich schon meine Meinung geformt. Ich wollte als Bewertung die Note zwei vergeben. Umso positiver wurde ich dann vom letzten Viertel des Buches überrascht, ...

Als ich ca. ¾ des Buches gelesen hatte, hatte ich eigentlich schon meine Meinung geformt. Ich wollte als Bewertung die Note zwei vergeben. Umso positiver wurde ich dann vom letzten Viertel des Buches überrascht, in dem die Autorin nochmal so richtig nachlegt und mir sogar ein paar Tränchen abgerungen hat. Kurzum, ich bin fertig mit dem Buch und bin begeistert. Ich würde es als ein sehr weibliches Buch bezeichnen. Das geschichtliche Drumherum vermittelte mir nicht viel Neues, Geschichte ist eben Geschichte, daran lässt sich ja nichts ändern. Aber Karen Winter hat so eine feine Art, dieses Geschichtswissen von einem weiblichen Blickwinkel zu beleuchten, der manches in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. In diesem Buch steckt so viel mehr als der kurze Klappentext suggeriert, der klingt für meinen Geschmack sogar eher kitschig. In diesem Roman ist jedoch wenig Kitsch auszumachen. Im Gegenteil, Marie-Louise, genannt Malu, hat in ihrem Leben eher wenig Zeit dafür. Von Anfang an wird sie von ihrer eigenen Mutter und ihrem Bruder geschnitten, wenn nicht sogar gehasst. Nur ihr Vater scheint hinter ihr zu stehen. Letztlich hält sie auch ihre Freundschaft mit dem nachbarschaftlichen Geschwisterpaar am Leben und erlaubt ihr mit diesem weiterzumachen. Als sie schließlich das elterliche Gut verlassen muss, nimmt sie ihre treue Freundin Constanze mit nach Berlin. Was nach anfänglichem Erfolg aussieht, wird bald allen Beteiligten zum Verhängnis … Lasst euch doch auch überraschen von diesem wunderbaren Buch, ich hoffe, es geht euch wie mir!