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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2018

Keine Hoffnung für ein Ende des Nahostkonflikts in Sicht ...

Ismaels Orangen
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Ein sehr tragisches und vor allem nie enden wollendes Thema wird in diesem aufrüttelnden Roman verarbeitet – der Konflikt zwischen Israel und Palästina. Mich erinnert es in trauriger Weise immer an die ...

Ein sehr tragisches und vor allem nie enden wollendes Thema wird in diesem aufrüttelnden Roman verarbeitet – der Konflikt zwischen Israel und Palästina. Mich erinnert es in trauriger Weise immer an die Frage: „Wer war zuerst da – das Huhn oder das Ei?“ Welches Volk hat mehr, bzw. ältere Rechte – die Israelis oder die Palästinenser? Judith und Salim setzen sich darüber hinweg, indem sie aus Liebe heiraten. Sie sind jung und wollen nicht darüber nachdenken. „Love will find a way!“ Doch schon bei der Kindererziehung fängt ihre Zuversicht gefährlich an zu bröckeln. Was sollen sie ihnen vermitteln, woran sollen diese glauben? Eine Trennung scheint irgendwann unweigerlich vorprogrammiert, denn auch ihre Familien tragen nicht zur Schlichtung bei …
Ich habe schon einige Bücher zu dieser Thematik gelesen und immer wieder läuft es auf Gewalt unter den Völkern hinaus. Kann es hier je Frieden geben? Und wird Salim seinen geliebten Orangenbaum wieder besuchen können? Von mir eine Empfehlung, wenn es meiner Meinung nach auch nicht ganz an den wunderbaren Roman „Während die Welt schlief“ von Susan Abulhawa heranreicht.

Veröffentlicht am 18.07.2018

In der Ruhe liegt die Kraft ...

Helle Tage, helle Nächte
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Ich musste erstmal ein bisschen Nachdenken darüber, wie ich das Buch beschreiben würde und finde „ruhig“ ist ein gutes Wort, wobei „ruhig“ nicht mit „langweilig“ gleichzusetzen ist. Die Protagonisting ...

Ich musste erstmal ein bisschen Nachdenken darüber, wie ich das Buch beschreiben würde und finde „ruhig“ ist ein gutes Wort, wobei „ruhig“ nicht mit „langweilig“ gleichzusetzen ist. Die Protagonisting Anna Albinger steht so ziemlich am Ende ihres Lebens, besonders als sie die Diagnose Lungenkrebs erhält. Auch sie gibt sich ein wenig Zeit zum Nachdenken und entschließt sich all die Verschwiegenheiten, die sie seit vielen Jahren als Ballast mit sich rumträgt, zu beenden. Gleichzeitig steht auch das Leben ihrer Nichte Frederike an einem Wendepunkt, so dass das diese sich auf das Abenteuer Lappland einlässt. Sie will ihr Leben ändern und wieder zum Positiven in den Griff bekommen, aber mit den vielen Überraschungen und Offenbarungen hat sie nicht gerechnet. Jedoch wird sie in der Einsamkeit viel Zeit zum Nachdenken bekommen …
Man spürt in diesem Buch sehr deutlich die Liebe der Debütautorin zu beiden Örtlichkeiten. Geboren und aufgewachsen in Baden-Württemberg, kennt sie sich bestens aus im „Ländle“, kennt sowohl die Menschen als auch die wunderschöne Landschaft mit ihren vielen Weinbergen, der schwäbischen Alp etc. Als sie jedoch die fiktive Frederike nach Lappland schickt merkt man schnell, dass Hiltrud Baier Lappland definitiv zu ihrer neuen Heimat erkoren hat. Sehr gut gefallen haben mir in diesem Zusammenhang die Beschreibungen der Landschaft, dem Wetter und der Samen, den „Indianern“ Skandinaviens. Und frisches Brot direkt auf dem Feuer gebacken mit einer Portion Rentierfleisch hört sich sehr wohlschmeckend an.
Die Geschichte an sich ist mir ein wenig zu vorhersehbar, hat aber durchaus ihren Charme. Der Ausgang sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten … Eine schöne Sommerlektüre, perfekt für ein paar schöne Lesestunden im Liegestuhl im Garten.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Wenn der Sommernachtstraum zum Albtraum wird ...

Der Sommerfänger
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Note 2: Passend zum Sommer habe ich mir mal wieder einen Jette und Merle Krimi vorgenommen und wurde nicht enttäuscht. Ich würde sogar sagen, dass dieser Teil mit der stärkste von allen bis jetzt war. ...

Note 2: Passend zum Sommer habe ich mir mal wieder einen Jette und Merle Krimi vorgenommen und wurde nicht enttäuscht. Ich würde sogar sagen, dass dieser Teil mit der stärkste von allen bis jetzt war. Man merkt sehr deutlich, dass die Beiden erwachsen geworden sind und dadurch erlebt diese Reihe meiner Meinung nach gerade die Verwandlung von Jugendkrimi zu einem Erwachsenen Kriminalroman. Ich war allerdings sehr überrascht, was für eine Spur von Toten in der Geschichte hinterlassen wird, das ist schon ganz schön heftig. Aber die Geschichte ist in sich rund und die Aufklärung sehr schlüssig. Hat mir gut gefallen und macht Lust auf die letzten zwei Teile, die – ihr ahnt es schon – natürlich längst bereitliegen.

Veröffentlicht am 04.07.2018

The Känguru and Marc-Uwe on international trails ...

Die Känguru-Offenbarung (Känguru 3)
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In altbekannter Manier unterhalten uns Marc-Uwe und das Känguru auch in diesem letzten Teil der Trilogie. Diesmal ist die Lesung länger, nämlich sogar auf sechs CDs verteilt und genau das ist der Knackpunkt. ...

In altbekannter Manier unterhalten uns Marc-Uwe und das Känguru auch in diesem letzten Teil der Trilogie. Diesmal ist die Lesung länger, nämlich sogar auf sechs CDs verteilt und genau das ist der Knackpunkt. Auch hier hätten vier wie bei den Vorgängerbänden gereicht. Diesmal hält die Beiden fast nichts mehr in Berlin und so machen sie sich auf die Suche nach dem Pinguin, der es inzwischen wohl zum Chef der Controller gebracht hat. Es wird munter durch die Welt gejettet, sogar ein Besuch bei der alten Band des Kängurus steht auf dem Plan. Viele gute Pointen erheitern den geschätzten Hörer, ich dachte jedoch mehr als einmal, ein wenig weniger englisch wäre mehr gewesen. Aber wie sagte das Känguru so schön zum Abschluss: „Sehr witzig, you old funny cookie.“ Übrigens möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es sich durchaus lohnt, die Trilogie in der richtigen Reihenfolge zu hören. So mancher Witz geht ansonsten vielleicht verloren …

Veröffentlicht am 03.07.2018

Wenn ein kindliches Versteckspiel das Leben verändert ...

Der entschwundene Sommer
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Nachdem ein Teil der Rezensionen nur mäßig war, hatte ich mich auf eine Geschichte mit wenig Tiefgang und viel Kitsch eingestellt. Umso freudiger war die Überraschung als sich herausstellte, dass es sich ...

Nachdem ein Teil der Rezensionen nur mäßig war, hatte ich mich auf eine Geschichte mit wenig Tiefgang und viel Kitsch eingestellt. Umso freudiger war die Überraschung als sich herausstellte, dass es sich um eine Familiengeschichte handelt, die mir richtig gut gefallen hat. Das Schema ist natürlich relativ bekannt. In diesem Fall lernen wir Mia kennen, die mit ihrem Mann und dessen Tochter in Frankfurt lebt. An Geld scheint es auf den ersten Blick nicht zu fehlen und so zieht Mia schließlich auch in Erwägung, das Erbe eines Hotels anzunehmen. Doch was hat es damit auf sich? Immer tiefer gräbt sie sich in ihre Familiengeschichte, die eng mit der des Hotels zusammenhängen zu scheint und entdeckt dabei nicht immer nur angenehme Details. Zudem merkt sie auf einmal, dass in ihrem eigenen Leben auch nicht alles Gold ist was glänzt. Ihr Mann Florian entpuppt sich als Unsympath erster Klasse, und eine Trennung scheint unausweichlich ... Neben der heutigen Geschichte darf man als Leser, in meinem Fall als Hörer, auch immer wieder in die Vergangenheit eintauchen – Vergangenheit, die in der Zeit um den ersten Weltkrieg spielt. Eine Zeit, die von Standesdünkel und Vorurteilen nur so triefte. Recht schnell wird klar wer mit wem und welche Familien wie zusammenhängen, dennoch hat mich das Hörbuch beeindruckt, von mir gibt es deshalb vier von fünf Sternen.