Eine Hommage an Bücher
"Die Bücherjäger" von Dirk Husemann (erschienen bei Bastei Lübbe) ist ein historischer Roman, der um 1400 in der Umgebung von Konstanz spielt.
In der Bodenseestadt findet ein Konzil statt, dass neben ...
"Die Bücherjäger" von Dirk Husemann (erschienen bei Bastei Lübbe) ist ein historischer Roman, der um 1400 in der Umgebung von Konstanz spielt.
In der Bodenseestadt findet ein Konzil statt, dass neben Papst Johannes XXIII auch dessen Sekretär Poggio besucht. Statt sich jedoch endlose Gespräche und Diskussionen anzuhören macht sich Poggio auf, um ein seltenes Buch in einem abgelegenen Kloster zu finden. Er ist nämlich ein so genannter Bücherjäger, eine Person also, die alte, fast vergessene Texte sucht, um sie zu kopieren und wieder in Umlauf zu bringen. Was Poggio nicht ahnt ist, dass dieses besondere Buch sein ganzes Leben verändert.
Der Roman ist sehr spannend geschrieben und wartet immer wieder mit unvorhergesehenen Wendungen auf. Der Leser kann den Ausgang des Buchs also nicht wirklich erraten und wird von der Handlung mitgerissen. Szenen- und Personenwechsel runden dies noch ab. Das Ende schließt den Kreis und hat mir besonders gut gefallen. Ein weiteres Highlight war für mich die Liebe, die Poggio Büchern entgegen bringt: Sie ist für mich als Buchliebhaberin sehr verständlich und macht ihn für mich noch sympathischer.
Sowohl die Protagonisten, als auch die Handlungsorte sind detailreich beschrieben, so dass man sie sich ohne Probleme vorstellen kann. Auch wenn die Handlung nicht ganz an historische Begebenheiten angelehnt ist, wird doch klar wie das Leben zu dieser Zeit in Deutschland war: Der Ablauf von Festen wird genauso authentisch beschrieben, wie der Alltag in einem Kloster. Der Schreibstil unterstreicht diesen Eindruck noch, da die Wortwahl sehr gehoben ist und einige mittelalterliche Begriffe enthält.
Besonders gut hat mir das Nachwort gefallen. Darin wird beschrieben, welche historische Fakten für dieses Buch verwendet, oder verändert wurden. Es wird auch dargestellt, welche Personen wirklich lebeten und welche rein fiktiv waren. So lernt man neben dem Lesespaß auch noch etwas.
Mir hat der Roman sehr gefallen und ich denke er ist für alle Fans historischer Romane geeignet.