Toll geschrieben, erschreckend echt
Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, vor allem die Lederoptik – egal wie sehr man das Buch beim lesen verbiegt, es gibt keine Leserillen :D Mein einziger Kritikpunkt kommt auch schon jetzt, denn ...
Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut, vor allem die Lederoptik – egal wie sehr man das Buch beim lesen verbiegt, es gibt keine Leserillen :D Mein einziger Kritikpunkt kommt auch schon jetzt, denn manche Kapitel waren mir ein bisschen zu lang. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei der Hauptteil von Emily selbst erzählt wird.
Die Handlung in diesem Buch ist wirklich harter Tobak und ich finde es genau richtig, wie die Autorin hier mit dem Thema umgegangen ist und das sie direkt zu Anfang in einem kleinen Statement explizit darauf hinweist, dass es hier nicht um Liebe geht und auch vor den harten Szenen warnt. Nachdem ich das gelesen hatte, musste ich erst einmal genau überlegen, ob ich das Buch wirklich lesen will und auch kann, denn ich reagiere etwas..''allergisch'' darauf, wenn das Thema Vergewaltigung, Missbrauch etc. verharmlost oder realitätsfern dargestellt wird – hier ist das aber zum Glück zu keinem Zeitpunkt der Fall gewesen. Man wird direkt in die Handlung geschmissen und auch wenn es nur wenig Dialog gibt, hat der Perspektivenwechsel dafür gesorgt, dass es dennoch spannend bleibt. Der Teil der von Emily selbst erzählt wird, ist unglaublich intensiv, man bekommt ihre Gefühle und ihre...''Verwandlung'' sehr gut mit. Der Verlauf war realistisch und gut nachvollziehbar, weil es hier nicht nur um das ''Eine'' geht, was man vor allem an den Genretypischen Szenen an sich merkt. Denn hier haben wir den Perspektivenwechsel, der es dem Leser ermöglicht zu den harten und grausamen Szenen einen gewissen Abstand zu gewinnen. Sie sind in der dritten Person geschrieben und das auch sehr distanziert, es wird nicht alles bis ins kleinste Detail beschrieben, es ist eher wie ein...Bericht. So sind die Szenen zwar immer noch erotisch, aber nicht das wichtigste in der Geschichte, denn das Hauptaugenmerk liegt eher auf dem Verlauf und den Folgen dieser Folter, wie sie Emily hier erfährt. Mir hat auch sehr gut gefallen, dass die Autorin hier nichts romantisiert , dadurch konnte ich das Buch ernst nehmen und ich fand das Ende auch perfekt gewählt.
Emily hat mir sehr gut gefallen und es war auch sehr bedrückend sie auf ihrem Weg zu begleiten. Man ist die ganze Zeit über tief mit ihr Verbunden und dennoch bekommt man immer mal wieder den nötigen Abstand zu ihr und ihrer Qual. Hier gibt es keine Romantik. Der Entführer ist einfach nur krank und besessen. Ich bin auch sehr froh darüber, dass die Autorin nicht versucht hat ihn in irgendeiner Weise zu ''sympathisieren''. Emilys Verwandlung war schwer zu ertragen, aber leider ist sie auch nicht weit hergeholt, auch wenn man sich das selbst vielleicht kaum vorstellen kann. Für mich war Emily sehr realistisch dargestellt und an den Stellen, die man als Leser vielleicht nicht selbst nachvollziehen kann, wurde sie ausgezeichnet und nachvollziehbar erklärt.
Meiner Meinung nach ist die Autorin mit diesem Thema hier genau richtig umgegangen. Zwar ist es auf der einen Seite erotisch, aber auch erschreckend realistisch und auch mahnend. Hier wird nichts schön geredet und die Story ist auch nichts für schwache Nerven – aber man wird auch nicht dazu gezwungen sich direkt auf den Missbrauch einzulassen, da die Autorin den Erzählstil hier sehr passend gewählt hat.