Wie Jessieanna die Wurzeln ihrer Familie entdeckt
Wo die Dünen schimmernKalifornien im Jahr 2004: Jessieanna Jessen ist Künstlerin und arbeitet zeitweise in der Kosmetikfirma ihrer Großmutter Juniper Denton. Die junge Frau will eine Lotion herzustellen, die nicht nur auf die ...
Kalifornien im Jahr 2004: Jessieanna Jessen ist Künstlerin und arbeitet zeitweise in der Kosmetikfirma ihrer Großmutter Juniper Denton. Die junge Frau will eine Lotion herzustellen, die nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Seele wirkt. Doch den perfekten Duft dafür hat sie noch nicht gefunden. Wegen einer schweren Lungenkrankheit schickt sie ihr Vater Pinswin in seine alte Heimat, damit sich Jessieanna auf der Insel Amrum auskurieren kann. Dort trifft sie auf Lian. Was bedeutet diese Begegnung für die geplante Hochzeit mit Ryan? Und wird sie an der Nordsee die fehlende Komponente für die Lotion finden?
„Wo die Dünen schimmern“ ist der zweite Band der Nordsee-Trilogie von Patricia Koelle.
Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 33 Kapiteln sowie einem Epilog. Es gibt mehrere Erzählstränge. Die Handlung spielt abwechselnd in den Jahren 2004 und 2005 sowie in den 1940er- und 1950er-Jahren. Schauplätze sind vor allem die Nordseeinsel Amrum, Kalifornien und Kanada. Erzählt wird vorwiegend aus der Sicht von Jessieanna und Pinswin.
Der Schreibstil ist locker, lebhaft und anschaulich. Die tollen, bildhaften Beschreibungen von Meer, Sand und sonstiger Umgebung laden zum Träumen ein und erzeugen Fernweh. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr leicht.
Bei der Nordsee-Trilogie handelt es sich um eine Art Familiensaga. In der Fortsetzung von „Wenn die Wellen leuchten“ stehen die Hauptprotagonisten Jessieanna und Pinswin im Vordergrund, die ich beide schon nach wenigen Seiten sympathisch und liebenswürdig fand. Auch die übrigen Charaktere wirken authentisch und vielschichtig. Die Vielzahl an weiteren Figuren ist in diesem Roman zum Teil allerdings etwas verwirrend. Ohne das Vorwissen des ersten Bandes fiel es mir stellenweise etwas schwer, einen Überblick zu behalten. Auch die vielen ungewöhnlichen Namen der Personen (Skem, Birke, Elvar, Kyana, Katriona usw.) und die unterschiedlichen Zeitebenen machen das Verständnis nicht einfacher.
Das Setting hat mir unheimlich gut gefallen. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich, dass die Geschichte nicht typisch seicht und klischeehaft wie bei anderen Sommerromanen ist, sondern viel Ernsthaftigkeit, Komplexität und Tiefgründigkeit bieten kann. Dadurch konnte sie mich emotional berühren.
Die Handlung ist kreativ, überwiegend abwechslungsreich und teilweise sogar spannend. An einigen Stellen ist sie für meinen Geschmack jedoch etwas zu ausschweifend. Das Ende empfinde ich als sehr gelungen.
Erwähnenswert ist auch, dass immer wieder kreative Rezepte in den Roman eingestreut sind. Eine schöne Idee.
Das Cover finde ich sehr hübsch und passend. Auch der Titel ist ansprechend und treffend gewählt.
Mein Fazit:
„Wo die Dünen schimmern“ von Patricia Koelle ist ein unterhaltsamer Roman zu einer interessanten Familiengeschichte, die schöne Lesestunden bereitet. Fehlendes Vorwissen des ersten Bandes der Nordsee-Trilogie kann die Lektüre allerdings etwas erschweren.