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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2016

Macht Lust auf mehr

Mirror Welt
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Es handelt sich um ein Prequel zum Roman „Mirror“ von Karl Olsberg, in fünf miteinander verbundenen Geschichten wird über die Funktionen des Mirror, eines (noch?) fiktiven Smartphone-Nachfolgers, erzählt. ...

Es handelt sich um ein Prequel zum Roman „Mirror“ von Karl Olsberg, in fünf miteinander verbundenen Geschichten wird über die Funktionen des Mirror, eines (noch?) fiktiven Smartphone-Nachfolgers, erzählt. Mirror werden zum besten Freund ihrer Nutzer, sie überwachen nicht nur deren biologischen Funktionen, sondern können ihnen bei schwierigen Kommunikationen, zum Beispiel mit dem anderen Geschlecht, helfen, dienen als Navigator oder als Alarmanlage.

Die Geschichten sind eine prima Einstimmung auf den Roman, den ich direkt im Anschluss begonnen habe, aber auch für sich allein lassen sie sich gut lesen. Allerdings machen sie schon neugierig auf den Roman und wer Interesse am Thema hat oder mehr über die Mirror wissen möchte, wird diesen dann auch lesen wollen, zumal einige Fragen aufgeworfen werden, die hier eben nicht beantwortet werden.

Karl Olsberg hat über Anwendungen Künstlicher Intelligenz promoviert, er braucht wahrscheinlich gar nicht so viel Fantasie für diese Geschichten und den nachfolgenden Roman. Die tatsächliche Entwicklung zeigt auch bereits, dass wir vielleicht gar nicht so weit weg sind von den hier gezeigten Visionen.

Da das Prequel, zumindest derzeit, kostenlos zu haben ist, macht man damit sowieso nichts falsch. Ich empfehle es aber gerne weiter, wer sich in den Roman einstimmen will oder überprüfen möchte, ob er interessant sein könnte, sollte auf jeden Fall zugreifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gelungener neunter Band

Scharade mal drei
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Die Agentin Kim, die gerade undercover bei einer Rüstungsfirma arbeitet, droht aufzufliegen und bittet das Institut, sie in Sicherheit zu bringen. Da sie aber so lange wie möglich unerkannt sein möchte, ...

Die Agentin Kim, die gerade undercover bei einer Rüstungsfirma arbeitet, droht aufzufliegen und bittet das Institut, sie in Sicherheit zu bringen. Da sie aber so lange wie möglich unerkannt sein möchte, wird ein „Blind Date Parisienne“ vereinbart, bei dem die Beteiligten nur einen Erkennungscode erhalten. Treffpunkt soll in einem Hotel sein, in dem gerade ein Ehevorbereitungsseminar stattfindet. Markus Neumann erhält den Auftrag – und was läge näher, als ihm wieder einmal Janna Berg zur Seite zu stellen …

Dies ist bereits der neunte Fall, bei dem Janna Markus unterstützt. Mittlerweile kennen sich die beiden ganz gut und sind aufeinander eingespielt. Zu Beginn des Romans hadert Janna jedoch gerade mit Markus, denn nach den Ereignissen um Weihnachten hat er sich nicht mehr bei ihr gemeldet – und das, obwohl sie doch Freunde sind. Unter Freundschaft stellt sich Janna aber etwas Anderes vor und ist von Markus enttäuscht. Der muss nun nicht nur den Fall lösen, sondern Janna auch besänftigen, dabei müssen sie gerade jetzt vertraut und glücklich miteinander wirken, immerhin sind sie bei einem Ehevorbereitungsseminar. Dort überschlagen sich die Ereignisse, nicht nur, dass Janna und Markus an ihre Grenzen kommen, unter den anderen Paaren scheinen nicht alle koscher zu sein, es gibt eine Leiche und Kim ist gar nicht so leicht zu finden.

Man kann es sich vorstellen: Es gibt Einiges zu schmunzeln, ausgerechnet bei einem Ehevorbereitungsseminar müssen die beiden ermitteln! Aber auch die Spannung und die Dramatik kommen nicht zu kurz. Letzteres vor allem dadurch, dass im Seminar auch die Vergangenheit der Paare thematisiert wird und bei Janna die Ereignisse um ihren Exfreund Erik hochkochen. Der Leser erfährt endlich, was damals passiert ist – und Markus kann sich beweisen.

Wer Kim ist, erfährt der Leser mit Markus und Janna erst ziemlich am Schluss, auch wenn er ihr vorher mehrfach begegnet, die Autorin schafft es gut, den Leser in Unwissenheit zu lassen und ihn am Ende zu überraschen. So macht das Miträtseln bis zum Ende Spaß und die Auflösung kommt schließlich nachvollziehbar daher.

Auch der neunte Fall ist wieder gelungen und man kann sich auf Band 10 freuen, der womöglich ein paar Änderungen bringt, wenn man an das Gespräch zu Anfang des Romans denkt. Ich kann die ganze Reihe sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Roman überzeugt - bis auf das Ende ...

Niemand sieht mich kommen
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Eric Parrish war mit seinem Leben recht zufrieden, erfolgreich im Beruf als Leiter der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses und eigener Praxis, glücklich verheiratet und Vater einer liebenswerten ...

Eric Parrish war mit seinem Leben recht zufrieden, erfolgreich im Beruf als Leiter der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses und eigener Praxis, glücklich verheiratet und Vater einer liebenswerten Tochter. Doch so nach und nach schleicht sich Übles in Erics Leben ein. Seine Frau trennt sich von ihm und versucht ihm mehr und mehr die Tochter zu entziehen, die Frau eines Patienten beschwert sich über ihn, einer seiner Privatpatienten flippt aus, eine Studentin zeigt ihn wegen sexueller Belästigung an und er gerät unter Mordverdacht.

Anders als der Protagonist, weiß der Leser vom ersten Kapitel an, dass offenbar ein Soziopath hinter Eric her ist, nicht nur im ersten Kapitel, sondern auch in einigen weiteren erzählt dieser selbst, ohne allerdings seine Identität aufzudecken. Das gibt dem Leser die Möglichkeit mitzurätseln. Ein Verdacht ergibt sich schnell, doch der erscheint zu offensichtlich – aber, wer weiß, vielleicht ist ja genau das von der Autorin beabsichtigt?

Ansonsten wird komplett aus Erics Perspektive berichtet, allerdings hier in der dritten Person. Der Leser lernt Eric gut kennen und kann sich mit ihm auch ausreichend identifizieren. Mit Eric zusammen beschleicht auch den Leser ein zunehmend unangenehmes Gefühl, manchmal möchte man Eric aber auch schütteln, da dieser immer weiter an das Gute in seinen Mitmenschen glaubt und, schon wegen seines Berufes, der Meinung ist, alle ausreichend durchschauen zu können. Mir erschien das oftmals etwas unglaubwürdig, z. B. konnte ich mir so gar nicht vorstellen, was Eric an Caitlin, seiner Noch-Ehefrau, jemals anziehend finden konnte, dem Leser gegenüber präsentiert sie sich sehr unsympathisch. Und auch sein blinder Glaube an einen seiner Patienten, erscheint mehr und mehr zweifelhaft.

Lesen lässt sich der Roman sehr zügig, für mich wurde er schnell zum Pageturner. Und das, obwohl die Autorin sehr ausführlich und kleinteilig erzählt und man zunächst das Gefühl hat, man erfährt auch allerlei Unwesentliches. Im Laufe des Geschehens stellt sich aber heraus, dass nichts davon nebensächlich ist. Sehr gut hat mir gefallen, dass man authentisch wirkende Einblicke in die Krankenhauspolitik und das Leben auf der psychiatrischen Station bekommt.

Wirklich spannend wird der Roman erst relativ spät, jedoch fand ich ihn bis dahin sehr interessant zu lesen, so dass keine Langeweile aufkam und ich auch nie das Gefühl hat, es gäbe Längen. Das Ende hat dann leider einen Twist zu viel – und durch diesen bleiben dann zu viele Fragen offen. Sehr schade und absolut unnötig, wie ich finde.

Mit einem überzeugenderen Ende hätte ich mich möglicherweise für die volle Punktzahl entschieden, so bleiben aber immer noch 4 Sterne übrig. Ich empfehle den Roman gerne, wer nicht nur auf reine Action steht und Psychothriller mag, die sich nach und nach entwickeln, wird sicher Gefallen an dem Roman finden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erzählt mit viel Humor

Die sieben Tode des Max Leif
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Max Leif ist ein wohlhabender und erfolgreicher Musikproduzent. Als er erst einen Herzinfarkt erleidet und dann Paul, sein bester Freund seit Kindertagen, überraschend stirbt, gerät sein Leben in eine ...

Max Leif ist ein wohlhabender und erfolgreicher Musikproduzent. Als er erst einen Herzinfarkt erleidet und dann Paul, sein bester Freund seit Kindertagen, überraschend stirbt, gerät sein Leben in eine Krise, er diagnostiziert bei sich, dank Dr. Google, eine tödliche Krankheit nach der anderen, verkauft seine Firma und stellt eine Beerdigungs-Playlist zusammen (die regelmäßig der neuesten Krankheit angepasst wird).

Ich brauchte einige Seiten, um mich einzulesen, doch die Autorin macht es einem relativ einfach, denn das Ganze lässt sich gut und sehr zügig lesen. Es war wohl eher so, dass ich ein Problem mit Max hatte, mit dem ich zunächst nicht so recht warm wurde, für mich stellte er sich als „Jammerlappen“ dar, als jemand ohne Selbstwertgefühl und Courage, und ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass er einmal anders gewesen sein sollte. Erst etwa zur Mitte der Geschichte wurde er mir mehr und mehr sympathisch und ich konnte mich mehr auf die Geschichte an sich konzentrieren.

Neben Max gibt es relativ wenige weitere Charaktere, die mir größtenteils gut gefallen haben. Jekaterina Poljakow, Max' russische Putzfrau, hat das Herz am rechten Fleck und spricht viele Wahrheiten aus. Sie rückt Max öfter den Kopf gerade und ist ein unverzichtbarer Bestandteil seines Lebens.
Claudia, Max' Ex, von Jekaterina treffend „zeternde Hyäne“ genannt, versucht immer wieder erneut Einlass in Max' Leben zu bekommen. Warum, wird mir nicht ganz klar. Sie dürfte die unsympathischste Person im ganzen Roman sein.
Sehr gut gefällt mir Dr. Ingrid Bärbeißer, Max' neue Hausärztin, die ihm, ähnlich wie Jekaterina, den Kopf immer wieder gerade rückt, ihn aber dennoch ernst genug nimmt.
Probleme hatte ich mit Max' Eltern, die ihm auch nach Jahren immer wieder die selben Vorwürfe machen, die aber zur richtigen Zeit dann doch das Richtige tun.
Maja, Max' Lieblingsbarista in seinem Stammcafé, ist unfreundlich, macht aber den besten Expresso der Welt – und ist für manche Überraschung gut.
Zwei Männer gibt es in Max' Leben, Flo, seinen Marketingleiter und Klaus Kuhn, Urlaubsbekanntschaft und letztlich unerwartet nützlich.
Und dann ist da natürlich noch Paul, der zwar nicht mehr lebt, aber dennoch großen Einfluss auf Max hat, und das nicht nur, weil er ihm seinen Dobermann Hannibal (dessen Lautstärke in DeziBell gemessen wird) hinterlassen hat.

Max muss sich mit sich und seiner Sterblichkeit auseinander setzen und das inspiriert ihn dazu, in seinem Leben aufzuräumen, zu erkennen, was wichtig ist. Auch der Leser wird zum Nachdenken kommen, zwar wahrscheinlich keine so gravierenden Veränderungen wie Max einleiten, aber vielleicht doch die eine oder andere Erkenntnis gewinnen.

Erzählt wird mit viel Humor und zwar von Max selbst, so ist man nahe dran, sieht das Ganze aus Max Augen, doch es gleitet selten ins Tragische ab. Der Roman ist eingeteilt in Monate, so dass man Max' Entwicklung und seine Erlebnisse über ein gutes halbes Jahr verfolgen kann, ich finde gut, dass man auf diese Art eine Zeiteinteilung erhält, zumal Max in jedem Monat eine neue Krankheit an sich entdeckt. Besonderen Schwung in das Geschehen bringt Max' Geheimnis, das schon früh angedeutet wird und den Leser zum Rätseln bringt. Die Auflösung hat mich überrascht, ist aber vollkommen nachvollziehbar und wirft einen neuen Blick auf Max.

Sehr gut hat mir das Cover gefallen, alleine die Farbe ist toll, aber auch das Motiv ist sehr passend, ein Eyecatcher, der sich im Regal besonders gut macht …

Nach einer Anlaufschwierigkeit hat mir der Roman gut gefallen und ich empfehle ihn gerne weiter. Wie ich gerade festgestellt hat, wird in 2017 eine Fortsetzung veröffentlicht. In meinen Augen wäre das nicht nötig gewesen, „Die sieben Tode des Max Leif“ ist in sich abgeschlossen und schreit nicht unbedingt nach einer Fortsetzung, meiner Meinung nach sollte der Roman für sich stehen bleiben, so weiß ich noch nicht, ob ich die Fortsetzung lesen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Herrlich humorvoll

Ausgeschifft
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Lissie Sommer hat sich nach ihren Erlebnissen in „Ausgeplappert“ in ihrem Heimatort niedergelassen und das „Grüne Kränzchen“ übernommen. Der Job macht Spaß, ist aber auch anstrengend, so dass der Leser ...

Lissie Sommer hat sich nach ihren Erlebnissen in „Ausgeplappert“ in ihrem Heimatort niedergelassen und das „Grüne Kränzchen“ übernommen. Der Job macht Spaß, ist aber auch anstrengend, so dass der Leser Lissie urlaubsreif antrifft. Lissies Mutter, patent wie immer, macht Nägel mit Köpfen und bucht für Lissie eine Kreuzfahrt – auf der sie von ihren Eltern begleitet wird. Kaum an Bord, gibt es die erste Leiche.

Das Kreuzfahrtsetting hat mich überrascht, ich hätte nicht erwartet, dass Lissie ihren nächsten Fall außerhalb ihrer Heimat löst, jedoch war die Überraschung absolut positiv, ich liebe Romane auf Kreuzfahrtschiffen und für weitere Lissie-Fälle sind nun alle Möglichkeiten offen! Das Setting ist der Autorin prima gelungen, man spürt den Seewind, läuft mit über das Schiff und begleitet Lissie auf ihre Ausflüge, es wirkt authentisch und ist atmosphärisch.

Wie von Lissie gewohnt, ist die Erzählung sehr humorvoll, mehr als einmal musste ich schmunzeln. Auch hier gelingt es der Autorin wieder, den Humor nicht holzhammermäßig zu verwenden, sondern glaubwürdig. Nur bei der Protagonistin fragt man sich manchmal, ist sie nun mutig – oder dumm, denn Lissie bringt sich selbst in gefährliche Situationen, aus denen sie nur mit viel Glück (oder Zufall) wieder herauskommt. Das wäre für mich normalerweise durchaus ein Grund für Kritik, jedoch nicht hier, denn bei Lissie gehört das einfach dazu. Mir gefällt es übrigens sogar sehr gut, dass der Zufall auch eine große Rolle bei Lissies Reisegenossen spielt, so erhält man ein teilweise schon bekanntes Figurenensemble, das direkt zu einigen humorvollen Momenten einlädt und Wiedersehensfreude beschert.

Die Auflösung ist – und das ist mir wichtig – gelungen, logisch und zufriedenstellend, so dass ich den Roman zufrieden beendete.

Auch Lissies zweiter Fall hat mich sehr gut unterhalten, ich habe mich amüsiert und viel geschmunzelt, und bin nun sehr gespannt auf den nächsten Fall. Wer humorvolle Kriminalromane mit teilweise herrlich überzeichneten Charakteren mag, ist hier genau richtig und sollte zugreifen. Wer Lissie noch nicht kennt, greift allerdings am besten zuerst zu „Ausgeplappert“.