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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2018

Gutes Buch, aber mit Luft nach oben

Zeitflucht
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Zeitflucht ist anders als ich erwartet hatte Deshalb brauchte ich auch einen Moment, um das Buch sacken zu lassen und mir eine Meinung zu bilden.
Enya ist Polizistin und bei einem Autounfall sieht sie ...

Zeitflucht ist anders als ich erwartet hatte Deshalb brauchte ich auch einen Moment, um das Buch sacken zu lassen und mir eine Meinung zu bilden.
Enya ist Polizistin und bei einem Autounfall sieht sie ihre erste Leiche. Ihre Kollegen glauben alle an einen Unfall, weshalb sie die Ermittlungen einstellen. Enya ist anderer Meinung und sehr motiviert, ihren männlichen Kollegen das Gegenteil zu beweisen. Sie ermittelt auf eigene Faust. Das Opfer gehört zu einer Clique von insgesamt acht Personen und einem Geheimnis, das nicht ans Licht kommen soll.
An den Schreibstil des Autors musste ich mich erst mal ein paar Seiten gewöhnen, dann ging es aber gut. Mit den Charakteren bin ich bis zum Ende leider nicht so ganz warm geworden. Das schwankte immer wieder. Sie haben für mich des Öfteren unlogisch reagiert, obwohl immer mehr Infos zu ihnen preisgegeben wurden, die die Reaktionen hätten erklären können.
Das Cover ist sehr gut gelungen. Es ist überwiegend weiß und zeigt eine Gruppe von Personen, die im Buch vorkommen und das Cover „erklären“. Auch die Rückseite ist gut gelungen. Über den riesigen Barcode sehe ich mal hinweg. Da hatte der Autor meines Erachtens nach eine falsche Info erhalten.
Insgesamt hatte ich bei dem Buch mehr Ermittlungsarbeit erwartet. Tatsächlich stehen jedoch Beziehungen, missverständliche Kommunikation und Freundschaften im Fokus. Ich fand das Buch interessant, die Story ganz gut, aber wirklich mitgerissen hat es mich nicht.
Fazit:
Ein gut gelungenes Buch mit Potential nach oben. Wer keinen Krimi erwartet hat ein paar schöne Lesestunden mit einer gut gelungenen Story.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Manche Tragödien lassen sich nicht erklären

Bonfire – Sie gehörte nie dazu
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Abby Williams ist in Indiana aufgewachsen. Barrens ist das typisch-ländliche Idyll mit gottesfürchtigen und eher konservativen Bewohnern. Eine Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und Neuigkeiten innerhalb ...

Abby Williams ist in Indiana aufgewachsen. Barrens ist das typisch-ländliche Idyll mit gottesfürchtigen und eher konservativen Bewohnern. Eine Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und Neuigkeiten innerhalb von Sekunden die Runde machen. So auch als Kaycee Mitchell kurz nach ihrem High-School-Abschluss der Stadt den Rücken zukehrt. Was war der Grund? Lag es an dem „Spiel“? Oder war sie krank? Diesen Fragen geht Abby Williams zehn Jahre später auf den Grund. Doch das ist eigentlich nicht der Anlass weshalb sie nach Barrens zurückkehrt. Sie arbeitet als Anwältin für Umweltaktivisten und recherchiert gehen eine große ansässige Chemiefirma. Es gibt Hinweise, dass dort nicht alles mit rechten Dingen vor sich geht. Wie weit die Machenschaften reichen überrascht aber selbst Abby... Das Buch erinnert sehr an Erin Brokovitch und ihren Kampf gegen Umweltsünder. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nichts neues. Nur das Ende überrascht ein klein wenig. Dabei können Plot und Charaktere noch besser ausgearbeitet werden und so mehr Tiefe bekommen. Das macht sich dann auch im Spannungsbogen bemerkbar. Es ist interessant zu lesen, steigert sich auch, aber für einen Thriller fehlt noch ne Schippe Thrill. Der Schreibstil erinnert mich an John Grisham. Das Cover zeigt eine Kleinstadt bei Nacht. Das macht es düster. Die Story greift das aber leider nicht auf. Fazit: Ein netter „Thriller“ für zwischendurch, der seine Schwächen hat, aber trotzdem gut unterhält.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Ein Buch das polarisiert

Gork der Schreckliche
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Gork landet als Ei auf der Erde, wird in den ersten Jahren von „Athenos“, dem Raumschiff mit dem er angereist ist, groß gezogen, bis sein Opa Dr. Schrecklich übernimmt. Bedauerlicherweise verfügt Gork ...

Gork landet als Ei auf der Erde, wird in den ersten Jahren von „Athenos“, dem Raumschiff mit dem er angereist ist, groß gezogen, bis sein Opa Dr. Schrecklich übernimmt. Bedauerlicherweise verfügt Gork nur über kleine Hörner, die ihm bei der EierLege im Wege steht. So kann er keine vernünftige Dragonette finden, um mit ihr einen eigenen Planeten zu besetzen. Doch Gork träumt von einer grün schuppigen Schönheit und läßt nichts unversucht, um seine Attraktivität im Form des Wille zur Macht-Status zu steigern.
Bei „Gork – der Schreckliche“ gibt es mindestens zwei Lager: die einen, die das Buch absolut famos finden, die anderen, die nichts mit der Story und dem Humor anfangen können und zig, die dazwischen liegen. Ich gehöre zur letzten Kategorie.
Das Buch hat einen speziellen Humor, der nicht jedem zusagt. Ich bin gut damit klar gekommen. Allerdings fehlte mir ein bisschen die Tiefe des Charakters und etwas Abwechslung n der Umsetzung. Ein paar Passagen ab und zu, die ernster gewesen wären, hätten dem Buch gut getan.
Der Schreibstil liest sich gut und flüssig. Leider wiederholen sich Aussagen und Ausdrücke relativ häufig, so dass ich am Ende stilistisch vor allem „mein grüner schuppiger Arsch“ in Erinnerung habe und weniger Gorks Erlebnisse.
Der Plot fängt gut und interessant an, sackt dann aber ab. Wer den kleinen Hänger in der Mitte des Buches übersteht, wird mit einem interessanteren Ende belohnt.
Besonders gelungen sind meines Erachtens nach die kreativen Bezeichnungen wie Mannziehungskraft, Herzmasseindex oder Wille zur Macht-Status über die Gork mehr oder weniger verfügt bzw. anstrebt.
Fazit:
Ein durchwachsenes Buch, das nicht jedem gefällt. Ich würde vermuten, dass hier in erster Linie Männer mit speziellen Humor angesprochen werden, die sonst auch gerne Bücher lesen, wo du als Frau denkst „Ahhhhhjjaaaaa…“ und das weite suchst. Ein bisschen wie ein (nicht böse gemeint) Nerd. Ein typisches Buch, über das man sich seine eigene Meinung bilden muß.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Die wackere Praktikantin

Warum ich trotzdem an Happy Ends glaube
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Mit 30 hat man sein Leben im Griff! Das denkt man zumindest in jungen Jahren, bis man dann feststellt, dass die Pläne die man einst geschmiedet hatte, nur zu 20 Prozent eingetreten sind. So geht es auch ...

Mit 30 hat man sein Leben im Griff! Das denkt man zumindest in jungen Jahren, bis man dann feststellt, dass die Pläne die man einst geschmiedet hatte, nur zu 20 Prozent eingetreten sind. So geht es auch der Protagonistin in „warum ich trotzdem an Happy Ends glaube“. Emma ist 30, hat eine hervorragende Ausbildung und den Traum bei einer angesehenen Produktionsfirma zu arbeiten. Den Job hat sie - aber nur als Praktikumsvertrag, schlecht bezahlt und befristet. Sie versteht sich gut mit ihrem Chef und Kollegen und geht in ihrem Optimismus davon aus, dass ihr auslaufender Vertrag verlängert wird. Doch dem ist nicht so. Sie wird von der Kündigung eiskalt überrascht und muss sich neu sortieren. Da ist der kleine charmante Laden Vittoria die Rettung. Ohne jede Kenntnisse fängt Emma in der ungewöhnlichen Kinderboutique zu arbeiten an und arbeitet nebenbei an Plan B.

Das Buch ist bestens für einen Strandurlaub geeignet. Eine nette Geschichte vor bezaubernder Kulisse. Am Anfang fand ich den Schreibstil sehr „französisch“, ähnlich dem Buch „Die wunderbare Welt der Amelie“. Das ist nicht ganz mein Fall und gibt sich nach den ersten Seiten auch wieder. Ansonsten lässt es sich sehr flüssig lesen, wenn auch die Charaktere flach bleiben.
Emma als Prota ist anfangs das überbehütete Nesthäkchen, etwas naiv und wenig aktiv. Aber sie macht eine Wandlung durch und setzt sich später für ihre Wünsche ein. Bei Männern träumt sie von der Umwerbung wie in der Regency-Zeit üblich und gerät in der Realität immer an die falschen.

Fazit:
Netter Roman für den Liegestuhl im Sommerurlaub.

Veröffentlicht am 06.07.2018

Was ist Feminismus?

Das weibliche Prinzip
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Auf dieses Buch hatte ich mich gefreut. Als ich es endlich lesen konnte wurde ich aber leider etwas ernüchtert. Es handelt von der schüchternen Greer Kadetsky, die als junge Frau total begeistert von Faith ...

Auf dieses Buch hatte ich mich gefreut. Als ich es endlich lesen konnte wurde ich aber leider etwas ernüchtert. Es handelt von der schüchternen Greer Kadetsky, die als junge Frau total begeistert von Faith Frank, einer Schlüsselfigur der Frauenbewegung, ist. Faith ist alles das, was Greer nicht ist: unerschrocken, schlagfertig, kämpferisch. Bei einer Rede knüpfen beide Frauen Kontakt zueinander, der ein paar Jahre später wiederbelebt wird, als Greer anfängt für Faith zu arbeiten. Auslöser ist zudem ein Fall an Greers Uni, bei dem ein Komilitone Frauen belästigt und trotzdem nicht der Uni verwiesen wird. Dies weckt in ihr den Wunsch sich für Frauenrechte einzusetzen. Ein ziemliches Chaos an dem Greer reift.

Das Buch ist heute genauso aktuell wie vor dreißig Jahren. Auch heute noch müssen Frauen für Gleichberechtigung, gleiche Bezahlung, etc. kämpfen. Aber meiner Meinung nach, hätte sich die Autorin eher ein, zwei Themen als Schwerpunkt herausgreifen sollen, als einen Generalschlag zu machen. Dadurch wirkt die Geschichte oberflächlich und kommt auch langsam voran. Das hat mich persönlich irgendwann gelangweilt, so dass ich Zeilen überflogen habe, statt diese tatsächlich zu lesen. Auch hätte es durchaus härter in der Meinung sein dürfen. Der Schreibstil ist ansonsten angenehm zu lesen.

Fazit:
Gute Idee, mit einer Geschichte, die mich in Teilen an Alice Schwarzer erinnert. Wer sich mit den Themen und der Art der Umsetzung im Stil von Alice Schwarzer wiederfindet, der sollte hier zugreifen.