Inhalt:
Das Buch von Lorenzo Licalzi handelt vom 80-jährigen Pietro, der seinen Selbstmord plant. Jedoch taucht an dem geplanten Morgen seine Tochter auf, die ihn um einen Gefallen bittet. Er solle auf ihren Sohn, seinen fünfzehnjährigen Enkel Diego, ein paar Tage aufpassen. Denn sie und ihr Mann müssen wegen eines plötzlichen Todesfalls ihrer Schwiegermutter nach Frankreich. Der Selbstmord ist nun verschoben, jedoch nicht aufgehoben.
Ein weiterer folgender Schicksalsschlag führt dazu, dass sich Pietro und Diego sich auf den Weg von Genua nach Rom machen. Dieser Roadtrip wird für beide viel bedeutender und tiefgründiger sein, als sie sich zu Beginn vorstellen.
Meine Meinung:
Trotz ernstes Themas wie Selbstmord beginnt das Buch mit sehr viel Humor. Pietro, Schriftsteller diverser Bücher, gehen viele Personen, Dinge und Gewohnheiten der anderen auf den Sack (Sein letzter Roman hieß "Leckt mich doch alle am Arsch" mit dem Schlusskapitel "Alle, die mir auf den Sack gehen"). Dieser Humor hat sich durchgehend im Buch gehalten, aber auch Szenen gehabt, in denen man zum Nachdenken angeregt wurde. Das wurde in einem unkomplizierten, aber flüssigen Schreibstil verpackt, was die Erzählung so fließend wie den Roadtrip im Buch gemacht hat.
Die Charaktere konnte man schnell ins Herz schließen. Trotz der distnazierten und sarkastischen Art, war Pietro einem schnell sympathisch. Denn er hat einen Standpunkt und vertritt diesen auch frei und direkt. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt stets, was ihm im Kopf schwirrt. Seine positive Einstellung zur Welt und zum Leben hat er auf dem ins Alter verloren, genauso wie seine Frau. Seitdem hat er auch die Lust am Leben verloren. Er tut einem Leid, jedoch hofft man, dass sich seine Entscheidung des Selbstmords noch ändern wird.
Sein Enkel, Diego, ist ein Teenager, der in seinem Alter mehr verkraften muss, als er eigentlich sollte. Doch er einen starken Charakter und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Das hat er wohl von seinem Großvater geerbt ;) Ich bewundere sein Kraft und seine Empathie für andere Menschen. Das ließ ihn sehr authentisch und sympathisch wirken. Zusammen mit dem riesen Hund (den Pietro natürlich nicht mochte ;) )ergaben die drei ein perfektes Trio, das für manch einen Lacher gesorgt hat.
Auch wenn der Plot voraussehbar war, hat es der Spannung keinen Abbruch getan. Bei diesem Buch war eher der Weg das Ziel. Ich habe mir teilweise ganze Passagen des Buches markiert, da sie meiner Meinung nach 1:1 auf die Realität anwendbar sind.
Fazit:
Alles in allem empfinde ich das Buch als witzig, herzlich und mit vielen Aussagen der Realität sehr nah. Es lässt sich leicht lesen, sorgt für Lacher und regt zum Nachdenken über das Leben, die Einstellung dazu und das Alter an. Ich würde das Buch weiterempfehlen.