Inhalt:
Alexa und Katja sind Schwestern, die sehr unterschiedlich sind. Katja wird immer als die Selbstbewusstere und Stärkere angesehen. Und das, obwohl Alexa älter, größer und kräftiger ist. Aber nicht nur optisch sind die beiden unterschiedlich, sondern auch ihr Leben leben sie völlig anders. Alexa ist zu Hause und kümmert sich um Haus, Garten, ihre beiden Kinder Elli und Till und ihren Mann Martin. Auch um ihre Tochter Clara, die schwerstbehindert zur Welt gekommen ist, hat sie sich bis zu deren Tod gekümmert. Und natürlich ist auch die Pflege des Grabes ihrer verstorbenen Mutter ihre Aufgabe. Katja hingegen ist alleinerziehend, berufstätig, schön, selbstbewusst und unabhängig.
Dann findet Alexa in der Kiste, die ihre Mutter ihr und ihrer Schwester hinterlassen hat, einen unvollendeten Brief. Dieser wirft viele Fragen auf und so begibt sie sich zusammen mit Alexa auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Schon bald stellen sie fest, dass viele Dinge aus ihrer Kindheit nicht so sind, wie sie immer den Anschein hatten. Aber natürlich ist nicht nur die Reise in die Vergangenheit beschwerlich, sondern auch ihr "ganz normales" Leben bereitet ihnen Probleme, die gelöst werden müssen. Ob sie das alles schaffen werden? Und wer kann ihnen helfen?
Cover:
Das Cover von "Schwestern bleiben wir immer" von Barbara Kunrath gefällt mir gut. Es wirkt durch den Schwarz-Weiß-Druck des Bildes sehr nostalgisch auf mich, was sehr stimmig mit dem Inhalt des Buches ist. Auch drücken die beiden sich umarmenden Schwestern eine große Verbundenheit aus, was sich wiederum mit dem Titel des Buches harmonisch abrundet. Auch gefallen mir die verschiedenen Pinktöne sehr als Kontrast zum Schwarz-Weiß-Druck des restlichen Covers. Alles in allem ist das Cover für mich absolut passend zum Buch.
Meine Meinung:
Das Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite finde ich die Geschichte sehr fesselnd. Denn ich reise gerne mit meinen Buchprotagonisten zurück in die Kindheit und entdecke überraschende Geheimnisse. Auch in diesem Buch ist das so. Allerdings hat es sich für mich etwas gezogen bis die wirkliche Reise in die Vergangenheit begonnen hat. Das Kennenlernen der Lebensumstände von Alexa und Katja fand ich natürlich auch sehr interessant, allerdings hätte es an einigen Stellen ruhig etwas weniger ausführlich sein können.
Erzählt wird das Buch aus Sicht von Alexa und somit steht ihr Leben etwas mehr im Vordergrund als das Leben von Katja. Allerdings gibt es auch viele Einblicke in Katjas Leben, die dann neutral erzählt werden und mich als Leserin Katja besser kennenlernen lassen. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch sind die Passagen, die aus der Vergangenheit erzählen, kursiv gedruckt, was ich immer sehr angenehm fand. Denn so wusste ich immer sofort, wann es wieder Neuigkeiten aus der Kindheit für mich gab. Diesen habe ich natürlich immer besonders entgegen gefiebert. Denn es war ungemein interessant, zu erfahren wie Alexa und Katja bei ihrer Mutter aufgewachsen sind.
Wie gesagt, manche Dinge hätten für mich ruhig etwas weniger ausführlich beschrieben werden können, allerdings hat mich der Schluss des Buches wieder komplett versöhnt. Dieser steckt für mich voller kleiner Lebensweisheiten und hat mich selbst auch sehr zum Nachdenken angeregt. Und das ist genau das, was ich von einem guten Buch erwarte: Ich lege es nicht ins Regal zurück und vergesse es.
"Manchmal finde ich, das Leben ist wie ein riesiges Uhrwerk. ... Sehr komplex und sehr kompliziert. Und wenn man an einem der Rädchen dreht, nur an einem einzigen, ganz egal, ob es klein ist oder groß, dann greift dieses Rädchen ins nächste und das nächste ins übernächste und immer so weiter, und schon verändert sich was. ... Ach, es gibt so unendlich viele Rädchen, und wahrscheinlich drehen wir jeden Tag an irgendeiner Stelle und wissen es nicht. Und das ist auch gut so." (Zitat aus dem Buch)
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich habe mich gerne mit Alexa in die Vergangenheit begeben und jedes kleine Detail aufgeregt mit ihr erlebt. Es gab dabei einige Längen, die ich aushalten musste und auch der Spannungsbogen hätten an manchen Stellen etwas stärker sein können, trotzdem bleibt mir dieses Buch in schöner Erinnerung.