Ein Thriller mit Thrill!
Das Gift der WahrheitVorab: Dieses Buch ist der 2. Teil der Reihe um Hall und Hellstern - es ist nicht zwingend notwendig, den ersten vorab gelesen zu haben. Ich kenne den ersten Band nicht und habe mich problemlos in das ...
Vorab: Dieses Buch ist der 2. Teil der Reihe um Hall und Hellstern - es ist nicht zwingend notwendig, den ersten vorab gelesen zu haben. Ich kenne den ersten Band nicht und habe mich problemlos in das Buch hineinfinden können. Ich empfehle aber dennoch, "Die Bestimmung des Bösen" zu lesen, da in "Das Gift der Wahrheit" viele Dinge aus dem ersten Teil aufgegriffen werden und der Leser zwangsläufig neugierig wird, wie die Vergangenheit der Charaktere mit aktuellen Ereignissen zusammen hängt.
Der Schreibstil ist flüssig, die Unterteilung der einzelnen Kapitel gelungen und insgesamt stimmig so das es leicht fällt, das Buch am Stück zu lesen.
Der permanent straffe Spannungsbogen lässt ein Beiseitelegen ohnehin kaum zu.
Nach dem ersten Drittel war mir klar: Es handelt sich um einen Thriller mit Thrill!
Anfangs hatte ich Bedenken, dass es sich womöglich eher um einen Krimi handeln könnte, konnte diese Ansicht aber schnell revidieren.
Julia Corbin liefert dem geneigten Leser ein rasant geschriebenes Werk, welches nicht nur denjenigen mit einer Arachnophobie diverse Schauer über den Rücken rieseln lässt.
Atmosphärisch düster gewährt dieser Thriller Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele.
Der Leser tappt bis zum Ende im Dunkeln - bedingt durch diverse unerwartete Wendungen und irreführende Indizien gelingt es kaum das Puzzle um den Mörder zusammen zu setzen.
Am Ende war ich tatsächlich überrascht und hätte mit dieser Auflösung nicht gerechnet.
Insgesamt ist es nicht unbedingt ein Thriller für zart besaitete Menschen, da die Geschehnisse streckenweise schon recht verstörend sind.
Versucht man sich das Ausmaß dessen, wie Frauen zu Tode gequält werden in Kombination mit den äußeren Umständen vorzustellen, muss man doch recht oft hart schlucken.
Die Charaktere sind glaubwürdig und authentisch dargestellt, ich habe es als auflockernd empfunden, auch ein wenig über das Privatleben der Ermittler zu erfahren.
Die kleine Liebesgeschichte am Rande ist zwar nicht zwingen nötig gewesen, wirkt aber als schöner Ausgleich zu der verstörenden Härte dieses Falls.
Abschließend möchte ich sagen, dass es sich in meinen Augen um einen absolut soliden Thriller handelt. Das Potenzial wurde gut ausgeschöpft. Meinerseits gibt es eine unbedingte Leseempfehlung.