Cover-Bild Jenseits von Wut
Band 1 der Reihe "Eddie Beelitz"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: GRAFIT
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 20.08.2018
  • ISBN: 9783894257460
Lucie Flebbe

Jenseits von Wut

Ihr verhasster Job wird ihre neue Chance …
Knall auf Fall steht Edith ›Eddie‹ Beelitz mit ihrer kleinen Tochter Lotti auf der Straße: Ehemann Philipp war eindeutig die falsche Wahl. Weil bei der Bochumer Polizei Personalnotstand herrscht, kann Eddie kurzfristig in ihren ungeliebten Beruf zurückkehren, und das sogar in Teilzeit bei den Mordermittlern. Die haben gut zu tun: Vor dem Jobcenter liegt die Leiche der arbeitssuchenden Ronja Bleier - sie wurde brutal erschlagen. Eddie, die gehofft hatte, nur Schreibarbeiten übernehmen zu müssen, ist überfordert. Wie soll ausgerechnet sie dabei helfen, einen Mord aufzuklären?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Eine neue Chance

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"Bochum, ich komm aus dir, Bochum, ich häng an dir..."
(Herbert Grönemeyer)

Mit diesem Zitat aus dem berühmten Lied von Herbert Grönemeyer möchte ich diese Rezension beginnen. In den letzten Jahren hat ...

"Bochum, ich komm aus dir, Bochum, ich häng an dir..."
(Herbert Grönemeyer)

Mit diesem Zitat aus dem berühmten Lied von Herbert Grönemeyer möchte ich diese Rezension beginnen. In den letzten Jahren hat sich Lucie Flebbe einen guten Namen als Autorin von spannenden Kriminalromanen gemacht, die in der Ruhrmetropole spielen. Auch der neue Krimi "Jenseits von Wut", der den Auftakt zu ihrer neuen Reihe darstellt, ist hier angesiedelt. Knall auf Fall steht Edith › Eddie‹ Beelitz auf der Straße : Ehemann Philipp war eindeutig die falsche Wahl. Weil bei der Bochumer Polizei Personalnotstand herrscht, kann Eddie kurzfristig in ihren ungeliebten Beruf zurückkehren, und das sogar in Teilzeit bei den Mordermittlern. Die haben gut zu tun: Vor dem Jobcenter liegt die Leiche der arbeitssuchenden Ronja Bleier – sie wurde brutal erschlagen. Eddie, die gehofft hatte, nur Schreibarbeiten übernehmen zu müssen, ist überfordert. Wie soll ausgerechnet sie dabei helfen, einen Mord aufzuklären?

Das Cover spiegelt unsere gesellschaftliche Realität. Bochum ist eine Stadt mit vielen sozialen Brennpunkten. Die auffälligen Schriftzüge erinnern an ein Graffiti, das an eine grau verputzte Wand gesprüht worden ist, und bleiben im Gedächtnis haften. Dahingegen hat mich der gewählte Titel, der gewisse Assoziationen an einen berühmten Roman von John Steinbeck weckt, weit weniger überzeugt.

Der Plot dieses Romans hat mich sofort angesprochen. Der Wiedereinstieg in diesen Beruf ist schwierig und wird jede alleinerziehende sensible Frau an ihre Grenzen führen. Auch das Setting in der Ruhrmetropole passt perfekt. Lucie Flebbe ist ihrem vertrauten Milieu treu geblieben und hat den scharfen Kontrast von dem "reichen" Süden und dem "armen" Norden deutlich herausgearbeitet. Handwerklich gesehen, ist der Krimi gut gemacht. Lucie Flebbe schreibt in einem gut lesbaren, flüssigen Stil, baut viele unerwartete Wendungen ein und hält die Spannung auf einem konstant hohen Level. Auch sprachlich gesehen ist der Krimi überzeugend. Lucie Flebbe beweist viel Sinn für Humor und verwendet viele umgangssprachliche Kraftausdrücke, die zu ihren jungen, mitunter aufsässigen und ungeschliffenen Protagonisten passen. Auf diese Weise entwickelt der Ruhrpott-Krimi einen gewissen schnoddrigen Charme, dem man sich nicht entziehen kann.

Trotzdem bin ich etwas zwiegespalten, was dieses Buch angeht. Grundsätzlich hat mir die glaubhaft geschilderte Entwicklung von Eddie von einer eingeschüchterten Maus, die sich von ihrem dominanten, herrschsüchtigen Mann nach seinem Willen formen läßt, zu einer selbstbestimmten Frau, die ihr Leben wieder in die eigenen Hände nimmt, auch wenn sie zwangsläufig mal auf die Nase fallen wird, gut gefallen. Trotzdem hat Lucie Flebbe einige Charaktere in diesem Buch überzeichnet, was sie flach und klischeehaft erscheinen läßt, und die Handlung wirkt an manchen Stellen ziemlich konstruiert und nicht nachvollziehbar.

Insgesamt halte ich diesen Krimi für einen soliden Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich sicherlich steigern wird. Deshalb vergebe ich heute vier Sterne und freue mich auf weitere Bücher aus der Feder von Lucie Flebbe

Veröffentlicht am 20.07.2018

Solider Auftakt einer Reihe mit Platz für mehr Tiefe der Charaktere

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Inhalt:

Als Edith "Eddie" Beelitz Hals über Kopf ihren Mann verlässt und plötzlich auf der Straße steht, muss sie zusehen, wie sie ihr Leben auf die Reihe kriegt. Nach fünf Jahren Elternzeit hat sie wegen ...

Inhalt:

Als Edith "Eddie" Beelitz Hals über Kopf ihren Mann verlässt und plötzlich auf der Straße steht, muss sie zusehen, wie sie ihr Leben auf die Reihe kriegt. Nach fünf Jahren Elternzeit hat sie wegen Personalmangels bei ihrem alten Arbeitgeber der Polizei, eine Chance wieder einzusteigen. Auf ihren Wunsch auch noch bei der Mordermittlung. Da wird jede helfende Hand gebraucht, denn vor dem Jobcenter wurde eine Leiche entdeckt- brutal erschlagen. Obwohl Eddie sich mehr schlecht als recht an ihre Ausbildung erinnert, versucht sie alles, um den Mord aufklären zu können. Doch nicht jede Vorgehensweise scheint sie durchdacht zu haben. Ob sie wirklich so eine große Hilfe zu sein scheint oder doch eher ein Klotz am Bein für die Ermittlungen?

Meine Meinung:

Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen und neugierig gemacht, was es mit "Jenseits von Wut" auf sich hat.
Das Buch ist abwechselnd in zwei Perspektiven geschrieben, sodass jedes Kapitel jeweils aus der Sicht von Eddie und Zombie, dem Mörder, erzählt wird. Es dauert eine Weile bis ich in das Buch gefunden habe, da einige Kapitel wirklich kurz waren. Doch nach ca. 50 Seiten wurde man damit vertraut, dass es nicht mehr gestört hat.

Der Plot spielt in der Ruhrmetropole, und zwar Bochum. Für die sensible eingeschüchterte Ehefrau ist es schwer mit einem Kind aus dem "reichen" Viertel ins "arme" Viertel zu ziehen und selbst für den Unterhalt zu sorgen und dem Kind ein sicheres zu Hause zu geben. Auch die neue Verantwortung und die vielen Aufgaben bringen Eddie bis an ihre Grenzen. Lucia Flehe hat sich bei der Protagonistin Mühe gegeben und sie gut ausgearbeitet. Leider empfand ich andere Charaktere als zu klischeehaft und überspitzt, andere wiederum zu oberflächlich beschrieben.

Lucie Flehe gelingt es mithilfe des flüssigen und einfachen Schreibstils den Leser der Story weiter zu folgen. Unerwartete Wendungen bauen immer wieder kleine Spannungsmomente ein, die für mich jedoch schnell abflauen und die Story sich auf dem vorherigen Level weiter entwickelt.

Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch gefallen. Es ist authentisch, indem es zeigt, dass auch eine eingeschüchterte Mutter aus ihrem Käfig der Ehe ausbrechen kann, um ihr eigenes Leben nicht mehr durch den Mann fremdbestimmten zu lassen. Außerdem, dass eine Mutter ebenfalls Job und Familie vereinen kann, auch wenn nicht immer so einfach. Des öfteren hat sich dieser Aspekt des Plots mehr in den Vordergrund gerückt, als der eigentliche Fall, den es zu lösen gab.
Für mich ist es ein guter Auftakt einer Serie, die noch viel verspricht. Die Leseprobe zum zweiten Teil "Jenseits von Schwarz" hat mich davon überzeugt den zweiten Band ebenfalls zu lesen. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.