Hurensohn
HurensohnHanna erscheint ihr Leben eintönig. Die Kunstlehrerin hat eine Affaire mit ihrem ehemaligen Professor. Kurz vor einer Ausstellung hat sie keine Idee, welches Fotomotiv sie dort aufhängen soll. Da begegnet ...
Hanna erscheint ihr Leben eintönig. Die Kunstlehrerin hat eine Affaire mit ihrem ehemaligen Professor. Kurz vor einer Ausstellung hat sie keine Idee, welches Fotomotiv sie dort aufhängen soll. Da begegnet ihr Jésus. Dieser zeigt ihr eine erotische Spielwiese, deren Regeln Hanna völlig unbekannt waren. Jedoch hat Jésus Geheimnisse vor ihr, und als es in seinem Umfeld drei Leichen gibt, stellt sich die Frage, was er damit zu tun hat.
Das Spannendste an dieser Geschichte ist der geheimnisvolle Jésus und wie er Hanna in eine für sie neue Welt mitnimmt. Dabei gelingt es Autorin Eva Winter, nur so wenig zu beschreiben, dass jeder Leser für sich die Szenerien deuten und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann.
Bis zu den Morden vergeht viel Zeit, in der der Leser Hannas Abenteuern mit allen Hochs und Tiefs folgt. Dazwischen gibt es Episoden mit der Geschichte eines jungen Mädchens und welches Leid sie durchmachen muss. Auch deren Schicksal schildert die Autorin gut. Lange ist unklar, was beide Geschichten verbindet. Diese Verbindung führt am Ende des Buches zu einem großen Finale.
Erreicht haben mich die einzelnen Figuren jedoch nicht. Zwar ist die Beziehung zwischen Hanna und Jésus interessant, aber irgendwie fand ich keinen Zugang. Dies ändert sich auch nicht, wenn sich zeigt, was hinter dem geheimnisvollen Verhalten von Jésus steckt. Dass Hanna diese Erkenntnisse relativ locker wegsteckt, sorgt auch nicht gerade für eine besondere Nähe.
Das Buch ist gut geschrieben und es ist leicht, der Geschichte zu folgen. Als „Thriller“ würde ich den Roman jedoch nicht bezeichnen, denn der Schwerpunkt liegt eindeutig in der erotischen Geschichte von Hanna und Jésus. Allein die dazwischen erzählte Handlung um das Mädchen bringt etwas Spannung in den Roman.
Für mich war das Buch ein unerwarteter Fund in meinem Briefkasten, da es mit einem anderen Buch mit ähnlichem Titel verwechselt wurde. Dieser Roman ist für mich ein Ausflug in ein Genre gewesen, das ich sonst nicht so auf dem Schirm habe.
Ich danke der Books on Demand GmbH für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.