Cover-Bild Das Geräusch einer Schnecke beim Essen
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 20.01.2014
  • ISBN: 9783492302371
Elisabeth Tova Bailey

Das Geräusch einer Schnecke beim Essen

Eine berührende Geschichte über Achtsamkeit und Trost
Kathrin Razum (Übersetzer)

Durch eine Krankheit ist die Journalistin Elisabeth Bailey ans Bett gefesselt. Als sie von einer Freundin eine Topfpflanze geschenkt bekommt, unter deren Blättern eine Schnecke sitzt, beginnt sie diese zu beobachten. Nachts wird ihr neues Haustier aktiv, fährt seine Fühler aus, geht auf die Jagd und vollführt seltsame Rituale. Fasziniert beschäftigt sich Bailey mit Biologie und Kulturgeschichte der Schnecke und erfährt Verblüffendes über ein unterschätztes Lebewesen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schnecken sind interessanter als man denkt!

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Schon allein der Titel Das Geräusch einer Schnecke beim Essen hat mich neugierig auf den Inhalt gemacht, dazu noch der Klappentext und ich konnte gar nicht anders als gleich loszulesen.

Dieses Buch ist ...

Schon allein der Titel Das Geräusch einer Schnecke beim Essen hat mich neugierig auf den Inhalt gemacht, dazu noch der Klappentext und ich konnte gar nicht anders als gleich loszulesen.

Dieses Buch ist kein gewöhnlicher Roman, eigentlich ist es die Autobiografie der Autorin Elisabeth Tova Bailey. Hierin beschreibt sie ein Jahr ihrer etwa 20 Jahre andauernden Krankheit, die sie sich in einem kleinen Dort auf ihrem Europabesuch eingefangen hat. In diesem einen Jahr war sie mehr oder weniger ständig auf ihr Bett angewiesen.
Und wenn ich mir das so überlege: man fährt auf Urlaub auf einen anderen Kontinent, kehrt krank zurück - aber nicht etwa für eine Woche, sondern für ganze 20 Jahre ... Das ist hart. Da verpasst man unter Umständen ein Viertel seines gesamten Lebens! Wäre ich an Stelle der Autorin gewesen, ich weiß nicht, ob ich in all den Monaten im Bett nicht wahnsinnig geworden wäre.

Das Überleben hängt oft davon ab, dass man einen Lebensinhalt hat: eine Beziehung, einen Glauben, eine auf dem schmalen Grat des Möglichen balancierende Hoffnung.
(S. 25)

Was für ein Glück, dass sie zufällig zu ihrer Schnecke gekommen ist. Geplant war das nämlich nicht. Denn eine Freundin von Elisabeth hat ihr eine Topfpflanze mit Veilchen geschenkt und darin hat eine Schnecke geschlafen. Und weil die Autorin ja sowieso an ihr Bett gefesselt war, hat sie genügend Zeit und zwangsweise wohl auch Geduld gehabt, um die Schnecke zu beobachten.
Und all das beschreibt sie eben in ihrem Buch - und es ist wirklich faszinierend!

Nachdem wir uns wochenlang rund um die Uhr Gesellschaft geleistet hatten, konnte an unserer Beziehung kein Zweifel mehr bestehen: Die Schnecke und ich lebten offiziell zusammen.
(S. 31)

Von so viel Schnecke auf so wenigen Seiten habe ich noch nie gelesen. Na gut, ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich überhaupt schon mal was Schneckiges gelesen habe ...
Jedenfalls war nicht nur die Autorin total begeistert und gebannt bei der Schneckenbeobachtung und Informationen-über-Schnecken-Beschaffung, sondern auch ich. Teilweise fand ich die Beschreibung über ihre Schnecke richtig niedlich und man bekommt große Lust, nach draußen zu gehen, sich eine Schnecke zu suchen und diese in ihrem Tun zu bestaunen.

Das Leben einer Schnecke ist, so sehr wie jedes andere, von dem ich weiß, von leckerem Essen, mehr oder weniger bequemen Schlafplätzen und einer Mischung aus erfreulichen und weniger erfreulichen Abenteuern erfüllt.
(S. 94/95)

Diese Schnecke hat die Autorin wahrlich vor dem Wahnsinn bewahrt, denn die Zeit mit ihr war eine interessante Ablenkung, die sie nicht gehabt hätte, wenn ihre Freundin ihr den Veilchentopf nicht gebracht hätte.
So gesehen war dieses kleine Lebewesen nicht nur wahnsinnig interessant zu beobachten, sondern auch eine Art Lehrmeisterin für die Autorin. Erstaunlich, wie viel Mut so ein Tier einem Menschen machen kann ...

Die Schnecke war mir eine echte Lehrmeisterin gewesen, ihr bescheidenes Dasein hatte mir Kraft gegeben.
(S. 145)

Das ist nicht nur die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft, sondern auch eine Art Liebeserklärung an das Leben, die man durch das Dasein der Schnecke versteht.
So wie es hier bei mir der Fall ist, bin ich nur selten durch Beschreibungen eines Lebewesens gleich so fasziniert davon. Dass Schnecken so spannend sein können, hätte ich nie erwartet. Ich sehe diese Tiere nun definitiv mit völlig anderen Augen.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Eine Ode an die Entschleunigung, die nach ihrem brillanten Auftakt aber mehr und mehr durch immer längere Auszüge aus Fremdwerken ersetzt wi

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Aww, was für ein schönes Büchlein! Elisabeth Bailey von einer Krankheit, die sie sich auf einer Reise eingefangen hat, und die sie mehrere Jahre lang komplett schwächt und ans Bett fesselt. Dieses Buch ...

Aww, was für ein schönes Büchlein! Elisabeth Bailey von einer Krankheit, die sie sich auf einer Reise eingefangen hat, und die sie mehrere Jahre lang komplett schwächt und ans Bett fesselt. Dieses Buch handelt von mehreren Monaten, wo sie sich langsam, ganz langsam, auf dem Weg der Besserung befindet. Eine Freundin bringt ihr eines Tages überraschend eine Schnecke in einem Veilchentopf mit und von da an werden Elisabeth und die Schnecke Zimmergenossinnen. Durch ihre Krankheit aus dem Leben gerissen und zwangsweise entschleunigt, konnte Elisabeth eigentlich gar nichts Besseres (ihre Genesung mal ausgeschlossen) passieren, als diese kleine Schnecke zu bekommen. Denn diese, selbst Königin der Langsamkeit, lehrt Elisabeth einiges über die Zeit und das Leben:

Sie dahingleiten zu sehen, war eine willkommene Ablenkung und zugleich eine Art Meditation; meine oft hektischen Gedanken beruhigten sich allmählich und passten sich dem ruhigen, sanften Rhythmus der Schnecke an. Mit ihrer ruhigen, fließenden Bewegung war die Schnecke eine wahre Tai-Chi-Meisterin.

Durch das Buch ziehen sich haufenweise Zitate oder kurze Abschnitte aus Schnecken-Fachliteratur, in die sich Bailey nach ihrer Genesung eingelesen hat, und die sie stückweise immer wieder einfließen lässt. Teilweise fand ich es etwas viel, wenn sich ein Kapitel nur aus vielen Zitaten und nur wenig Eigentext zusammengesetzt hat, aber ich finde, ich habe auch einiges gelernt über diese wunderbaren, kleinen Kriechtiere. Zugegeben, es passiert nicht viel in diesem Buch, das sollte man auch bei dem Titel schon wissen, aber es ist einfach wunderbar, zusammen mit Bailey die wunderbare Kreatur Schnecke kennenzulernen. Ganz nebenbei gewinnt man auch Erkenntnisse über das Leben selbst, die Verschwendung der geringen Zeit, die man hat, und, ganz weit oben: über die Entschleunigung. Beim Lesen selbst habe ich gemerkt, dass ich entspannter war als sonst bei einem Buch, vielleicht weil die Beschreibungen der kleinen Schnecke und ihrem Häuschen wahnsinnig beruhigt haben. Immer mal wieder habe ich das Büchlein hervorgeholt, um „mal schnell“ ein oder zwei Kapitel zu lesen, und „ganz gemütlich“ sind es dann ein paar mehr geworden.

Die komplette Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com

Veröffentlicht am 09.07.2018

Nachdenkliches Buch

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Die Geschichte, die dahinter steckt, ist natürlich tragisch; meins war das Buch allerdings nicht. Die Autorin erkrankt sehr schwer und ist über einen langen Zeitraum ans Bett gefesselt. Sie bekommt einen ...

Die Geschichte, die dahinter steckt, ist natürlich tragisch; meins war das Buch allerdings nicht. Die Autorin erkrankt sehr schwer und ist über einen langen Zeitraum ans Bett gefesselt. Sie bekommt einen Blumentopf geschenkt, in welchem sich eine Schnecke versteckt. Diese beobachtet sie von nun an. Man erfährt sehr viel über Schnecken in diesem Buch. Es regt natürlich zum nachdenken an, positive Zeichen in schweren Zeiten zu erkennen und alles vielleicht ein bisschen langsamer angehen zu lassen.