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Veröffentlicht am 28.02.2019

Die Suche nach dem Doyle Tagebuch

Der Mann, der Sherlock Holmes tötete
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***Vorsicht Spam ***

Der Roman springt abwechselnd zwischen zwei Zeitzonen und Handlungssträngen hin und her.
Die Geschichtenstränge spielen im Jahr 1893 - 1901 mit Arthur Conan Doyle und seinem Freund ...

***Vorsicht Spam ***

Der Roman springt abwechselnd zwischen zwei Zeitzonen und Handlungssträngen hin und her.
Die Geschichtenstränge spielen im Jahr 1893 - 1901 mit Arthur Conan Doyle und seinem Freund Bram Stoker die einen Mord an mehreren Mädchen aufzuklären versuchen und sich im viktorianischen London auf die Suche nach dem Mörder begeben.

Im Jahr 2010 begeben sich die Protagonisten Harold White- Neumitglied im sherlockianischem Club Baker Street Irregulars - und die rätselhafte Journalistin Sarah auf die Suche nach dem berühmten verschollenen Tagebuch von Arthur Conan Doyle .


Der Erzählstil und die Schreibweise sind so einzigartig, liebevoll ausgearbeitet detailverliebt und poetisch geschrieben. Der Roman ist meiner Meinung nach bereits wie ein halbes Drehbuch, da einzelne Abschnitte so exakt beschrieben sind, dass ich mir die Szene bereits bildlich vorstellen kann. Und es ist auch sicher Absicht, da Graham Moore ein bekannter Oscarprämierter Drehbuchautor ist.

Es gibt so viele toll beschriebene Sätze und herausgearbeitete Passagen die ich mir mehrmals durchgelesen habe.
Bei sehr vielen Sätzen musste ich laut lachen oder leise in mich hineinkichern
( „Ein wollig dichter Backenbart hing dem Inspector seitlich am Gesicht herab, was ihm das Aussehen einen tadellos uniformierten Beagles verlieh“ )
… oder auch darüber sinnieren („ Watson ist ein billig erkaufter, rein auf Effekt gemünzter kleiner Pisser von einem literarischen Hilfsmittelchen für die Leser „)

Einer meiner Lieblingscharaktere im Jahr 2010 - Alex Cale - musste leider ziemlich bald für die Story das zeitliche segnen. Von Alex hätte ich gerne noch mehr gelesen . Den rätselhaften dubiosen Hauptcharakter Sarah mochte ich in keinem Abschnitt - zumal sie auch noch das Tagebuch vernichtet.

Der Lieblingscharakter im Jahr 1900 ist Bram Stoker. Ich hatte hier den Eindruck als ob Moore Stoker als Sherlock angelegt hat und Doyle eher der Watson ist.

Für mich als Doyle-Sherlock Laien hat dieses Buch so richtig Lust gemacht weiter zu recherchieren was wahr ist und was vom Autor hinzugefügt wurde.
Ich habe sehr viel Neues „Fachwissen“ angehäuft und sehr viel interessantes aus der Zeit Doyles und seine Herangehensweise erfahren. Sowohl über die fiktiven Personen Holmes und Watson , als auch über den Autor Doyle und seinem Best Buddy Brams.
Auch die interessanten und traurigen Lebensereignisse über Oscar Wilde ( ich liebe das Buch Das Bildnis des Dorian Gray) und Agatha Christie waren mir neu.

Jedoch muss ich sagen, dass mich die Geschichte um Brams und Doyle mehr gefesselt hat als die Geschichte um das verschollene Tagebuch und deren Auflösung.
Die Tagebuchgeschichte um Harold und Sarah hatte zwischendrin den Anflug einer Schnitzeljagd a la Robert Langdon.

Sehr interessant ist auch Moores Nachwort, worin er darauf eingeht was Fiktion und was (wenn auch etwas abgeändert ) die Wahrheit ist.


Mein Fazit:
Dieses Buch ist in einen wundervollen Stil geschrieben und hat mich wirklich gut unterhalten und auch dann und wann zum nachdenken und recherchieren animiert.
Die Krimi Fans kommen definitiv auf Ihre Kosten und für Holmes Liebhaber ist der Roman sicher ein exklusives Mehrgänge Menü.

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Veröffentlicht am 14.07.2018

So ist das Leben ... Dinge passieren einfach ...

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Wie oft schlägt ein Herz in einem Leben ?
Wieviele Quallenarten gibt es?
Können Dinge einfach passieren?

Solche Gedanken gehen Suzy durch den Kopf, denn Suzy M. Swanson (7. Klasse) hat ...


Wie oft schlägt ein Herz in einem Leben ?
Wieviele Quallenarten gibt es?
Können Dinge einfach passieren?

Solche Gedanken gehen Suzy durch den Kopf, denn Suzy M. Swanson (7. Klasse) hat beschlossen nach dem Tod ihrer (ehemals) besten Freundin Franny nicht mehr zu sprechen. Ihr „Nichtsprech“ als Ausdruck der Trauerverarbeitung, bringt nicht nur die bereits sehr ernsthafte, in sich gekehrte Suzy noch weiter in die Einsamkeit, sondern bedrückt und belastet auch ihr familiäres Umfeld.

Franny, die sehr gut schwimmen konnte, ist ertrunken und Suzy macht sich auf die Suche nach dem „Warum“ . Sie kann nicht akzeptieren, dass das „einfach passiert ist.“

Bei einem Schulbesuch in einem Aquarium liest sie einen Begleittext zu einer besonderen Quallenart und ist überzeugt dass der Tod von Franny damit zu tun hat. Sie will die richtigen Fragen stellen und macht sich auf die Suche nach Experten die ihr helfen sollen Ihre Fragen zu beantworten.

Ali Benjamin erzählt die Story aus der Sicht von Suzy . Das Buch ist in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Sie erzählt abwechselnd, in verschiedenen Schriftarten, in der Gegenwart und in der Vergangenheit was vor dem Tod Ihrer Freundin geschah und welche Gedanken ihr jetzt durch den Kopf gehen.

Besonders gefallen und berührt hat mich Suzy´ s suche nach einem Experten. Die Art und Weise wie sie anhand von Listen im Ausschlussverfahren Ihren Helfer auswählt um ihre Hypothese zu beweisen. Ebenso berührt hat mich das „Ende“ am Flughafen und ganz speziell die Seite 194…. und natürlich die wunderbare Lehrerin Mrs. Turton!


Das Cover ist durch die meeresfarben und die darauf gezeigte Qualle ansprechend gestaltet.
Die einzelnen Abschnitte im Inneren des Buches wurde mit Quallenbildern abgeteilt, was mir sehr gut gefallen hat und zu einem Jugendbuch hervorragend passt.

Was für mich nicht „stimmig war“ : Die Protagonistin Suzy ist mir für eine zwölfjährige zu „künstlich-intelligent“. Die Ernsthaftigkeit und Ihre beschriebenen Gedanken und Denkweisen kann ich mir bei einem kleinen Mädchen nicht vorstellen.

Mein Fazit:

Dieses Jugendbuch hat mich sehr berührt, zumal ich bei gewissen Passagen wieder an meine eigene Schulzeit zurückdenken musste. Es ist kein typisches Kinder/ Jugendbuch, sondern erzählt - leise, wortgewandt und bewegend - die Geschichte eines jungen, sehr ernsthaften, einsamen Mädchens das auf Ihre besondere Art den Verlust und die Geschehnisse um Ihre verstorbene Freundin aufarbeitet.



Veröffentlicht am 10.07.2018

federleichte Urlaubslektüre

Nie wieder Amore!
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Tessa Hennig „Nie wieder Amore!“ Roman erschienen im Ullstein Verlag Juli 2018

Monika Renner, Rentnerin mit viel zu viel Zeit. Zeit zum nachdenken über Ihre grosse - leider verstorbene - Liebe Vincenzo. ...

Tessa Hennig „Nie wieder Amore!“ Roman erschienen im Ullstein Verlag Juli 2018

Monika Renner, Rentnerin mit viel zu viel Zeit. Zeit zum nachdenken über Ihre grosse - leider verstorbene - Liebe Vincenzo.
Doch plötzlich erfährt sie dass Vincenzo nicht tot ist, sondern äusserst lebendig als Orangenbauer in Italien lebt.
Mit Ihrem Enkel Jan macht sie sich auf die Suche und findet am Ende viel mehr als Vincenzo.

Freundschaft, Drama, Mafia , einige zarte Liebesgeschichten, die „rauchende Dame“ Ätna und am Ende noch zusätzlich eine verblüffende Wendung.

Der Roman ist flüssig geschrieben und schnell zu lesen, die Handlung ist leicht und die Charaktere und Orte sind liebevoll ausgearbeitet. Ich habe beim lesen sofort Lust auf Urlaub in Taormina bekommen.


Mein Fazit : „Nie wieder Amore“ ist eine schnell zu lesende, liebevoll erzählte Sommerlektüre ! Daumen nach oben !

Veröffentlicht am 18.05.2018

spannender Thriller

The Wife Between Us
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The wife between us " wer ist sie wirklich?" ist ein Roman von den Autorinnen Greer Hendricks & Sarah Pekkanen und ist in Deutsch 2018 im Rowohlt Verlag erschienen.

Der Roman handelt von (scheinbar) ...

The wife between us " wer ist sie wirklich?" ist ein Roman von den Autorinnen Greer Hendricks & Sarah Pekkanen und ist in Deutsch 2018 im Rowohlt Verlag erschienen.

Der Roman handelt von (scheinbar) 3 Frauen Vanessa, Nellie und Emma und dem Traumprinzen Richard, um viele Geheimnisse und um ein schwarzes Notizbuch!

Vanessa, die Ex Frau, will unbedingt die Ehe von Richard mit... tja mit wem ... verhindern. Nellie kann es nicht glauben, dass sich der attraktive, erfolgreiche und liebevolle Richard für sie interessiert und Emma die Sektrtäring erhält einen mehr als dubiosen Brief kurz vor der Hochzeit.

Es ist schwierig hier den Inhalt zu erzählen ohne wirklich zu spoilern.

Meine Verwirrung beginnt gleich mit lesen des Klappentextes, während das Cover des Buches sehr einfach aber ansprechend gestaltet ist.

Vanessa, die aus - normalen Verhältnissen kommend - mit Ihrem Traumprinzen Richard ein tolles und luxuriöses Leben hatte. Die rückwirkenden Einblicke in ihre Ehe haben mich sehr neugierig auf die Auflösung gemacht.
Vanessa hat neben einem Pünktlichkeitsproblem wohl auch ein Trinkproblem, welches dem vielsschichtigen, aber doch sehr dominanten, kontrollsüchtigen Richard nicht gefällt.

Während des Lesens dachte ich mal "die Thematik kenne ich irgendwie ...von einem Film mit Julia Roberts."

Nellie, schlaflos, ängstlich, Scheidungskind mit einer schrecklichen Vergangenheit.

Emma, die kurz vor ihrer Hochzeit einen dubiosen Brief erhält und beobachtet wird.

Es gibt auch noch 2 weitere Charaktere und in eine davon habe ich mich tatsächlich verliebt ! Die Künstlerin Tante Charlotte.

Der Roman teilt sich in verschiedene Kapitel und 3 Teile .
Teil 1 endet furios, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Ab Kapitel 18 fügen sich die ersten Figuren dann zusammen . Ein cleverer Schachzug der Autorinnen sind die immer wieder versteckten Sätze der kommenden Bedrohung.
Jedes Ende eines Teiles ist ein Cliffhanger bei dem man fragend zurückbleibt.

Erzählt wird ein großer Teil des Romans in verschiedenen Perspektiven, dabei wechseln sich der dritte Person Erzähler und die Ich-Erzählung ab.
Diese Wechsel schaffen es dann auch sehr gut, zu verwirren



Mein Fazit
Wie man schon an meiner knappen Rezension herauslesen kann, hat mir das Buch gut gefallen, vor allem die liebevollen und detailreichen Beschreibungen und auch die - wenn auch teilweise sehr verwirrenden - Wendungen haben mich gefesselt. Jedoch war die letzte Wendung in diesem Buch "too much" . Diese hätten sich die Autorinnen sparen können. Ich habe diese knapp 450 Seiten an einem Wochenende verschlungen.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die Verfilmung dieses Romanes!

Veröffentlicht am 05.10.2024

Verzettelt?!

Lückenbüßer (Kluftinger-Krimis 13)
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Lückenbüßer … genau das ist hier der richtige Titel.
Ich muss sagen ich hab mich riesig gefreut dass Allgäuer Autorenduo, den wunderbaren Interims Polizeipräsident A. Kluftiger endlich wieder ermitteln ...

Lückenbüßer … genau das ist hier der richtige Titel.
Ich muss sagen ich hab mich riesig gefreut dass Allgäuer Autorenduo, den wunderbaren Interims Polizeipräsident A. Kluftiger endlich wieder ermitteln lässt….obwohl so richtig ermitteln tut der Klufti hier irgendwie nicht.

Ich bin tatsächlich von dem neuen Werk der Autoren enttäuscht. Schon die letzen Teile schwächten etwas, aber als Klufingerleserin der ersten Stunde habe ich mich durch diesen neusten Band „gekämpft“.

Das Buch beginnt jedoch gewohnt witzig-spannend, bei einer gross angelegten Terrorübung mit dem schönen Titel „Alpenglühen“. Plötzlich findet sich das Team um einen toten Kollegen wieder. Klufti muss mit seinem Team in einer für ihn ungewohnten Umgebung ermitteln. 
Stressig für ihn wird dann auch der Gemeinderat Wahlkampf den der Kommissar nach einem romantischen Tête-à-Tête mit Erika auf einmal sehr Ernst nimmt. Dieser droht gegen seinen Gemeinderats politischen Gegner und Intimfeind Dr Langhammer zu entgleisen, denn nicht nur der Interimspräsident Kluftinger, sondern auch sein „Freund“ Dr. Langhammer treten von einem Fettnäpfchen ins Nächste.
Leider war mir persönlich mit der Zeit die langatmige politische Komponente einfach zu viel.

Zwischendurch war die Story gewohnt lustig. Da wäre das Pilzkarma Dilemma des Kommissars, das Interview mit dem hiesigen Photografen, sein Wahlkampf mit Dr Langhammer.
Ab dem letzen Drittel des Buches war mir dann klar, wie zumindest der Fall enden wird.
Erst bei Seite 200 folgte dann das erste „Priml“, bis Kluftingers Bauchgefühl verschwindet und er sich die Frage stellt, ob er sich nicht im Fall verzettelt und schlampig gearbeitet hat.

Tatsächlich stellt er am Ende fest: Die schlimmsten Feinde sind in den eigenen Reihen.

Zwar ist die Auflösung des Falles plausibel und die Autoren beglücken auch noch mit einem Cliffhanger ; jedoch ich bin mir tatsächlich nicht sicher, ob ich wissen will wie sie diesen im nächsten Band auflösen.

Mit einem Satz zusammengefasst:
Zuviel Politik und zu wenig Kluftinger - schade !

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