Viel gelernt und gut unterhalten
Der MarsianerDas ist nicht mein erster Andy Weir Roman. Ich habe den Autor mit seinem Roman „Artemis“ kennengelernt. Dabei gefiel mir besonders sein erklärender und beschreibender Erzählstil, der keine Angst wissenschaftliche ...
Das ist nicht mein erster Andy Weir Roman. Ich habe den Autor mit seinem Roman „Artemis“ kennengelernt. Dabei gefiel mir besonders sein erklärender und beschreibender Erzählstil, der keine Angst wissenschaftliche Aspekte genau zu erklären. Ich habe viel gelernt. Nur seine Protagonistin gefiel mir nicht so richtig.
Im Gegensatz zu dem „Marsianer“, sein Protagonist Mark Watney ist mir von der ersten Minute an sympathisch. Trotz seiner fast aussichtslosen Lage allein auf dem Mars, verliert er nie seinen Humor oder seinen Kampfgeist. Für mich wirkt er fast übermenschlich. Trotz, dass der erste Teil des Buches fast nur aus der Sicht Watneys erzählt und das in Form von Logbucheinträgen, wurde mir nicht langweilig. Auch nicht durch die ausführlichen Beschreibungen der technischen, chemischen und biologischen Daten. Im Gegenteil ich fand es sehr interessant, mehr über die Gegebenheiten des Mars zu erfahren und wieviel Technik benötigt wird, um zu überleben.
Auch wenn Watney der Protagonist natürlich im Zentrum steht, werden auch die Nebencharaktere vom Autor gut dargestellt mir ihren Eigenheiten und Macken. Denn irgendwann merken die auch auf der Erde, dass Watney noch lebt und stehen vor scheinbar unlösbaren Problemen. Die verschiedenen Interessen innerhalb der NASA werden durch die Charaktere nachvollziehbar beschrieben. Dennoch bleiben die technischen Lösungen im Vordergrund. Die Beziehungen untereinander werden nur am Rand abgehandelt, was mir persönlich sehr gefiel.
Die Stimme von Richard Barenberg und seine ausgezeichnete Betonung vor allem des Humors von Watney machen das Hören des Buches zu einem Genuss. Hier passt alles sehr zusammen. Ich bin begeistert.
Ich habe im Übrigen danach den Film gesehen. Er ist wirklich gut gemacht, aber mir fehlte eindeutig das Hintergrundwissen, von den wissenschaftlichen Details, die mich im Roman so begeistert haben, werden im Film nur zu einem Bruchteil genannt. Also auch wer den Film kennt, kann durch das Buch noch viel erfahren.