Cover-Bild Helle Tage, helle Nächte
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Krüger
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 25.07.2018
  • ISBN: 9783810530387
Hiltrud Baier

Helle Tage, helle Nächte

Roman
Zwei ungleiche Frauen, eine alles für immer verändernde Entscheidung und die große Weite der Natur. Ein besonderes Leseerlebnis von Bestsellerautorin Hiltrud Baier.

Die Kirschbäume blühen, als Anna Albinger in ihrem Haus am Fuß der Schwäbischen Alb einen Entschluss fasst: Sie möchte die größte Lüge ihres Lebens nicht länger verheimlichen. Schweren Herzens schreibt sie einen langen Brief, den ihre Nichte Frederike für sie nach Lappland bringen soll.
Doch als Frederike im menschenleeren Norden ankommt, scheint der Mann, an den Annas Brief adressiert ist, verschwunden zu sein. Allein auf sich gestellt in der stillen Bergwelt Lapplands merkt Frederike, dass man manchmal auch am falschen Ort das Richtige finden kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2018

Mitreißend bis zum Schluss -> berührendes Lappland-Abenteuer!

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Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Ich las die Leseprobe und fand diese so gut geschrieben, dass mich interessierte, wie die Geschichte weiter ging.
Cover:
Das Cover ist sehr einfach und schlicht ...

Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
Ich las die Leseprobe und fand diese so gut geschrieben, dass mich interessierte, wie die Geschichte weiter ging.
Cover:
Das Cover ist sehr einfach und schlicht gehalten. Die Blaubeeren darauf sind auch nicht wirklich auffällig. Das Cover hätte mich jetzt auf den ersten Blick nicht wirklich angesprochen.
Inhalt:
Anna ist 72 und erkrankte vor kurzem an Krebs. Da leider bereits Metastasen gefunden wurden, ist die Chance auf Heilung so gut wie nicht mehr gegeben. Um beruhigt ins Jenseits überzugehen, bittet sie ihre Nichte Frederike, die sie aufgezogen hat, um einen Gefallen: Sie soll einen Brief persönlich nach Lappland bringen und diesen überreichen. Frederike tut ihr diesen gefallen und muss erkennen, dass diese Reise ihr ganzes Leben verändert.
Handlung und Thematik:
Die Geschichte der Krebskranken Anna berührt mich aus persönlichen Gründen sehr. Auch ihre Pläne, wie sie offene Sachen aufarbeitet finde ich super. Frederikes Abenteuer wird mitreißend erzählt. Sowohl der Mittelteil als auch das Ende waren überraschend. Das Ende war relativ offen gehalten, das lässt mich hoffen, dass es vielleicht noch einen zweiten Teil gibt.
Charaktere:
Anna ist eine eher sture ältere Dame, die wenig bis gar nichts von ihren Gefühlen preisgibt. Nichtsdestotrotz lässt sie aber ihre hingebungs- und liebevolle Art gegenüber ihrer Nichte Frederike sympathisch wirken. Ich hatte direkt Mitleid mit ihr und fieberte bei ihren Arztterminen mit.
Frederike’s Suche nach Abenteuer lies auch sie gleich sympathisch wirken. Nach der Trennung von ihrem Mann haute sie nochmal auf den Putz und bereiste die Welt. Dass sie ihrer Tante diesen großen Gefallen tut, finde ich nett von ihr.
Petter Svakko ist der Mysteriöse und Geheimnisvolle in diesem Buch. Ich wurde mit ihm leider nicht warm, er hatte aber leider auch nur wenige Auftritte.
Schreibstil:
Mir gefiel gleich von Anfang an der Schreibstil der Autorin super gut. Die bildlichen Beschreibungen sind spitze! Das Flair der Schwäbischen Alb und von Lappland kommt gut rüber. Das Buch lies sich leicht und schnell lesen. Sowohl die Erzählungen über Anna als auch die über Frederike fand ich durchgängig spannend. Die Hintergründe von Anna wurden gefühlvoll rübergebracht und waren rührend!
Persönliche Gesamtbewertung:
Mitreißend bis zum Schluss! Ich finde die Idee des letzten Wunsches der krebskranken Frau sehr berührend. Das Buch lies sich schnell lesen und war gespickt mit bildlichen Beschreibungen. Ich empfehle es jedem, der mal einen Ausflug in die Natur von Lappland machen möchte. Vielen lieben Dank an den Fischer-Verlag, dass ich das Buch vorab lesen durfte!

Veröffentlicht am 23.07.2018

Ein unglaublich berührender deutsch-schwedischer Familienroman - und eine Hommage an Lappland!

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"Helle Tage, helle Nächte" von Hiltrud Baier erschien (HC, gebunden) im Juli 2018 im Fischer Verlag (Krüger). Das Cover zeigt typisch schwedische Blaubeeren auf weißem Hintergrund und das Papier ist etwas ...

"Helle Tage, helle Nächte" von Hiltrud Baier erschien (HC, gebunden) im Juli 2018 im Fischer Verlag (Krüger). Das Cover zeigt typisch schwedische Blaubeeren auf weißem Hintergrund und das Papier ist etwas gewellt, was dem Buch nochmal eine schöne haptische Note gibt: Es passt auch zum sehr klaren und eingängigen sowie schön zu lesenden Schreibstil der Autorin, die in der Romanhandlung die schwere Krebserkrankung Annas mit leichter und dennoch niemals leichtfertiger Feder beschreibt und durch den stetigen Perspektivwechsel des Romans, in dem Frederike und Anna immer abwechselnd zu Wort kommen, der Schwere der Erkrankung eine gewisse Lebensfreude entgegensetzt.

Frederike (51), frisch geschieden, erfährt, dass ihre Tante Anna (72), bei der sie nach dem Tod ihrer Eltern aufwuchs, an Krebs erkrankt ist: Anna hat eine Bitte an ihre geliebte Nichte: Frederike soll einen Brief persönlich einem Petter Svakko überbringen - und eine Reise ins 3000 km entfernte Lappland antreten....

Die Themen dieses wundervollen Romans sind sehr vielschichtig: Es geht um Familie, Schwestern, Lügen und "unausgesprochene Wahrheiten", Krankheit, Verzeihen, Fehler zugeben, Angst um Verlust, Verzicht - aber auch um Authentizität, Lebenssinn, der Suche nach dem persönlichen Glück und wie wichtig es ist, diesem Gefühl nachzuspüren und es zu leben. Der Roman hat auch Elemente eines "Road-Trips" und ist eine Hommage an die Samen und die überwältigende Landschaft Lapplands.

Man begleitet Frederike in ihrem roten VW-Bus auf ihrem langen Weg nach Lappland, genießt die Hilfsbereitschaft der Nachbarin Mina, die Frederike bei sich aufnimmt, bis sie wieder gesund ist und erlebt die Berglandschaft Lapplands, die wunderschön sein muss und in die Frederike nur mit dem Helicopter fliegen kann, um Petter, der sein Leben lang leidenschaftlicher Rentierzüchter war und wegen seinen Tieren niemals wegkonnte, den Brief von Anna zu übergeben.....

Nach einem Drittel des Romans ist vorstellbar, "wie die Dinge liegen könnten", was der Spannung jedoch keinerlei Abbruch tut: Während Frederike lange Zeit alleine in Petters Kota lebt und von unterschiedlichsten Gefühlen geleitet wird - einerseits möchte sie zurück nach Deutschland, andererseits möchte sie Petter näher kennenlernen, wird sie immer mehr vom Lappland-Virus ergriffen, genießt die Stille und Einsamkeit, um nach allem, was ihr Leben erschütterte, wieder zu sich selbst und zu neuer Kraft zu gelangen.

Währenddessen quält sich Anna, ob sowohl Petter als auch ihre Nichte Frederike ihr verzeihen werden, wenn sie die Briefe gelesen haben, die sie ihnen schrieb - oder nichts mehr mit ihr zu tun haben möchten.... Bis Paula, die Tochter Frederikes, auf den Plan tritt und kurzerhand - aus Australien kommend - Anna besucht: Es gelingt ihr, Anna zu einer Reise nach Lappland zu überreden....

Die Figuren sind sehr authentisch gezeichnet und ich mochte sowohl Anna als auch Frederike auf Anhieb; auch viele sehr sympathische Nebenfiguren bevölkern diesen ergreifenden, tiefgehenden Familienroman über eine deutsch-schwedische Familie, deren Vorfahren Samen waren. Hier fand ich die kulturellen Beschreibungen der Samen und ihre Lebensweise sehr beeindruckend; besonders ihre Hilfsbereitschaft untereinander. Mir gefiel auch die tragische Figur Ibba, die Mutter Annas und Maries, der leiblichen Mutter von Frederike, sehr gut - fröhlich, lebensbejahend, abenteuerlustig, mit einem ansteckenden Lachen, hatte sie wohl Marie vieles dieser Anlagen vererbt: Anna hingegen war zeitlebens eher introvertiert, redete nie viel (besonders nicht über Gefühle); hatte dafür jedoch viel Fantasie und Empathievermögen - und liebte Sprachen, liebte es, Briefe zu schreiben.... Durch Rückblenden gelingt es der Autorin, die Lebensreisen - und gegenwärtigen Lebensfragen der Protagonisten, besonders Anna und Frederike, authentisch darzustellen und zu beschreiben; auch an Spannung fehlt es nicht.

Fazit:

Ein unbedingt lesenswerter, sehr berührender, teilweise ergreifender Roman über eine deutsch-schwedische Familie, über zwei recht ungleiche Schwestern, über den Sinn des Lebens - auch im Alter und über das zu-sich-selbst-stehen. Vielschichtig, authentisch und in klar formuliertem Sprachstil, der auch emotionalen Charakter hat - und den Leser zum Nachdenken auffordert. Auch die landschaftlichen Beschreibungen Lapplands haben es mir sehr angetan und sind wunderschön! Ein rundum gelungener Roman, der zu Herzen geht - und Verstehen lehrt.
Eine absolute Leseempfehlung von mir und 5*

Veröffentlicht am 23.07.2018

Auf nach Lappland!

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Anna Albinger ist schwer krank. Sie lebt in einer winzigen Kleinstadt am Rande der Schwäbischen Alb. Momentan ist es Frühling. Alles erwacht zum Leben und beginnt zu wachsen und zu gedeihen. Nur Anna kann ...

Anna Albinger ist schwer krank. Sie lebt in einer winzigen Kleinstadt am Rande der Schwäbischen Alb. Momentan ist es Frühling. Alles erwacht zum Leben und beginnt zu wachsen und zu gedeihen. Nur Anna kann nichts, aber auch gar nichts davon genießen. Und dann ist da auch noch diese große Lüge die sie immer und immer wieder belastet und in ihrem Leben einen schwarzen Schatten darstellt. Sie entschließt sich alles aufzuräumen und schreibt einen Brief an einen gewissen Petter Svakko den ihre Nichte Frederike für sie nach Lappland bringen soll. Aber Frederike hat gerade anderes zu tun. Denn ihr Leben fährt momentan ebenfalls Karussell und dreht sich quer. Sie ist frisch geschieden und will ihr Leben neu ordnen und dann kommt diese Bitte ihrer Tante. Es fällt ihr alles nicht leicht aber sie tritt die Reise an und will den Brief an den Unbekannte Svakko überreichen. Dabei gibt es immer wieder große Überraschungen und Wendungen... Hiltrud Baier weiß von dem was sie schreibt. Warum? Weil sie genau da wohnt wo dieser wunderbare Roman spielt. Die Landschaftsbeschreibungen von Lappland sind einfach überwältigend und nehmen mit der Geschichte um Anna und Frederike eine wunderbare Symbiose ein. Man merkt das Hiltrud Baier ein ganz feines Gespür hat, ihre Umwelt und Natur wahrzunehmen. Wer so liebevoll und fast poetisch schreibt, der liebt seine Umgebung und ist im Einklang mit sich selbst. Baiers Sprachstil ist wortgewaltig ruhig. Sie benutzt eine klare und direkte sowie einfühlsame Wortwahl. Als Leser war ich nicht nur gefesselt, ich war gebannt und völlig vertieft in die Geschichte. Die Geschichte um Anna beinhaltet viele ruhige Emotionen die einen als Leser nicht kalt lassen. Man merkt schnell das sie mit Frederike eine besondere Bindung hat. Ich muss auch gestehen, das mich das Cover seit dem ersten Tag, als ich es gesehen habe, begeistert hat. Es ist ruhig aber hat doch eine gewisse Aussagekraft. Obwohl, wie am Anfang bereits erwähnt, dieser Roman auch viele ruhige Parts hat, beeindruckte er mich sehr und hallt immer noch nach. Das wird definitiv ein Buch werden, was ich immer wieder zur Hand nehmen werde und ich werde immer wieder neu versinken. Eine ganze tolle und besondere Literatur! Klare Leseempfehlung! Ich danke dem Verlag und Vorablesen die mir dieses Buch kostenlos zur Verfügung gestellt haben.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Eine unerfüllte Liebe in Lappland

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Als Anna Albinger die Diagnose Krebs bekommt, will sie unbedingt noch ein paar Sachen regeln. Sie schreibt Briefe. Einen dieser Briefe soll ihre Nichte Frederike nach Lappland zu Petter Svakko bringen, ...

Als Anna Albinger die Diagnose Krebs bekommt, will sie unbedingt noch ein paar Sachen regeln. Sie schreibt Briefe. Einen dieser Briefe soll ihre Nichte Frederike nach Lappland zu Petter Svakko bringen, der andere ist für Frederike selbst. Wer dieser Petter ist, darüber schweigt sich Anna aus.
Mit ihrem roten VW-Bus macht sich Frederike auf den mehr als 3000 km langen Weg von Süddeutschland über Berlin, Rostock, Trelleborg, Stockholm, Uppsala, Härnosand nach Jokkmokk. Unterwegs wundert sie sich immer wieder, woher sie die schwedische Sprache so gut versteht?

Hiltrud Baier erzählt in ihrem Debütroman eine Familiengeschichte über mehrere Generationen, besonders aber von zwei starken, sympathischen Frauen – Anna und Frederike. Es ist aber auch die Geschichte der von Annas Schwester Marie, ihrer schwedischen Mutter Ibba, die in dem kleinen Ort Beuren nie heimisch geworden ist, von Maries Tochter Frederike und deren Tochter Paula.

Abwechselnd lassen mich Anna und Frederike an ihrem derzeitigen Leben teilhaben. Jede für sich lässt ebenso in Gedanken ihr Leben an sich vorbei ziehen. Anna will endlich ihre Lebenslüge aufdecken mit der sie zwei Menschen ungemein weh getan zu haben glaubt. Petter braucht Zeit für sich um Annas Brief zu verdauen und Frederike ist einfach nur wütend und enttäuscht und braucht ebenfalls Zeit, die sie in der Einsamkei von Petters Hütte findet. Gerade Petters Reaktion und seine Kommentare zu diesem Brief haben mir sehr gut gefallen.

Durch die detailgenauen, sehr persönlichen und eindringlichen Beschreibungen von Anna und Frederike, kann ich mich sowohl in die eine, als auch in die andere sehr gut hineinversetzen. Dadurch kann ich die lauten, erbosten und wütenden Momente gut nachvollziehen und verstehen. Es gibt in diesem Buch aber auch viele stille, sehr einfühlsame und nachdenkliche Momente an denen ich teilhaben darf und die ich sehr genossen habe.

Die Geschichte bietet einige sehr schöne Gelegenheiten zum Nachdenken. Ich habe mit Frederike und Anna, die beide eine ganz andere Sicht auf verschiedene Dinge haben, gelitten und geschmunzelt. Ich habe mit Frederike die Schönheit eines kleinen Flecken Lapplans erkundet; habe mit Anna gegen ihre Krankheit gekämpft. Und ganz zum Schluss ist bei mir eine kleine Träne geflossen.

Hiltrud Baier hat mich mit dieser Geschichte über drei sehr verschiedene Menschen sehr berührt und mir ein Leseerlebnis geschenkt, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Gefühlvoll

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Als Anna schwer erkrankt, bittet sie ihre Nichte Frederike, ihr einen großen Wunsch zu erfüllen. Sie hat einen Brief an Petter Svakko geschrieben, den Frederike persönlich zu ihm nach Lappland bringen ...

Als Anna schwer erkrankt, bittet sie ihre Nichte Frederike, ihr einen großen Wunsch zu erfüllen. Sie hat einen Brief an Petter Svakko geschrieben, den Frederike persönlich zu ihm nach Lappland bringen soll. Frederike willigt, wenn auch ungern, ein. Um jedoch zu Petter zu gelangen, muß sie in die Wildnis Lapplands. Mit diesem Abenteuer und dem Inhalt des Briefes wird sich ihr Leben schlagartig verändern.... 

Warmherzig, traurig, gefühlvoll und auch ab und an witzig - dies alles trifft auf dieses Buch zu. Ein wahres Wechselbad der Gefühle. Es ist unendlich interessant zu beobachten, wie das Leben in der Wildnis Lapplands Frederike verändert. Überhaupt Lappland - die Autorin hat es hervorragend geschafft Lappland vor meinen Augen lebendig werden zu lassen und vermittelt einen guten Einblick in die Natur und die Bewohner dieses Landes. Durch den wunderbar bildhaften Stil fühlt man sich direkt in dieses Land vetsetzt!