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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2018

Nicht ganz so grandioses Ende der Trilogie

Die Känguru-Offenbarung (Känguru 3)
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Um meine Bildungslücke komplett zu schließen holte ich mir nach den ersten Bänden der Känguru-Trilogie natürlich auch Band drei, welcher auf den vorherigen Bänden aufbaut. Der Autor kommt diesmal dem Tipp ...

Um meine Bildungslücke komplett zu schließen holte ich mir nach den ersten Bänden der Känguru-Trilogie natürlich auch Band drei, welcher auf den vorherigen Bänden aufbaut. Der Autor kommt diesmal dem Tipp des Lektors nach, alles etwas grandioser zu gestalten und verwickelt sich und das Känguru in eine Jagd auf den Pinguin quer über den Globus und baut zudem eine Weltverschwörung ein. Zugegeben, manches mutet diesmal etwas fantastisch an, macht aber trotzdem Spaß, auch wenn mir dieser Band weniger gefiel als das Känguru-Manifest. Könnte daran liegen, dass mir dieser Band ein wenig zu gewollt wirkt, um an den Erfolg des zweiten Bandes anzuknüpfen.
Auch der dritte Band ist wieder eine Live-Lesung des Autors. Die Stimme des Kängurus ist diesmal leider anders als im zweiten Teil, ich empfand sie als anstrengender. Das störte mich doch ziemlich, da ich direkt davor Band zwei gehört und mich grad an die Stimme gewöhnt hatte.
Die Känguru-Trilogie besteht aus den Bänden
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung
Für Oktober 2018 ist der 4. Band Die Känguru-Apokryphen angekündigt.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Polit- und Gesellschaftssatire aus der Sicht eines Kängurus

Die Känguru-Chroniken (Känguru 1)
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Auf Drängen eines Freundes hab ich mir die Känguru-Chroniken als Hörbuch gekauft, um endlich meine, wie er sagte, gravierende Bildungslücke zu schließen. Da das Hörbuch vom Autor selbst gelesen wird, erhoffte ...

Auf Drängen eines Freundes hab ich mir die Känguru-Chroniken als Hörbuch gekauft, um endlich meine, wie er sagte, gravierende Bildungslücke zu schließen. Da das Hörbuch vom Autor selbst gelesen wird, erhoffte ich mir, dass das Buch dadurch stärker wirkt als „selbst gelesen“ – und ich lag richtig.
Die Känguru-Chroniken bestehen aus vielen aufeinander aufbauenden, kurzen, in sich abgeschlossenen Kapiteln und sind somit ideal für unterwegs oder mal zwischendurch. Inhaltlich geht es um ein kommunistisches Känguru, welches sich als Gratis-Untermieter bei einem Berliner Kleinkünstler einschleicht. In dieser, je nach Perspektive, mehr oder weniger freiwilligen Wohngemeinschaft werden auf humorvolle Weise u. a. Themen wie Politik und Kulturelles kritisch beäugt, manchmal mit einer lustigen Pointe.
Vorgetragen wird das Buch vom Autor als Live-Lesung, woran ich mich erstmal gewöhnen musste. Die Stimme des Kängurus ist anfangs sehr schrill und nervig und zu Beginn kamen viele Gags, welche man bereits so oder ähnlich aus dem WWW kennt. Durch die erste Stunde habe ich mich daher auch eher durchgequält, bis es langsam besser wurde und das Buch begann, mir zu gefallen.
Die Känguru-Trilogie besteht aus den Bänden
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung
Für Oktober 2018 ist der 4. Band Die Känguru-Apokryphen angekündigt.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Wenn erzwungene Gleichheit zu Vorurteilen führt

Kleine Feuer überall
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Das Haus der Familie Richardson brennt. Kleine Feuer überall führten dazu, dass das Haus nun lichterloh in Flammen steht. In Verdacht steht die jüngste Tochter der Familie, Izzy. Wie es dazu kam, dass ...

Das Haus der Familie Richardson brennt. Kleine Feuer überall führten dazu, dass das Haus nun lichterloh in Flammen steht. In Verdacht steht die jüngste Tochter der Familie, Izzy. Wie es dazu kam, dass im Vorzeigeidyll Shaker Heights ein Familienmitglied dieser scheinbar intakten Familie zum vermeintlichen Feuerteufel wurde, erzählt Celeste Ng in ihrem neuen Roman „Kleine Feuer überall“. Oder wurden die Brandherde gar von jemand ganz anderem gelegt?
Shaker Heights ist eine komplett durchgeplante, amerikanische Kleinstadt. Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit, Ungleichheit - all das soll es dort dank gewisser Regeln nicht mehr geben – oberflächlich betrachtet. Dass diese Welt dennoch der ideale Nähboden ist für Vorurteile und den Irrglauben, Menschen mit mehr Geld und einem geregelten Leben hätten mehr Rechte, wird schnell deutlich, als die Künstlerin Mia mit ihrer Tochter Pearl in eine Wohnung der Richardsons einzieht. So, wie Pearl vom geregelten Leben der Kinder der Richardsons fasziniert ist und ihnen neidet, einen festen Bezugspunkt als Heim zu haben, gibt es Familienmitglieder, die von Mias vagabundierendem Künstlerleben fasziniert sind, einem Leben frei dieser in Shaker Heights existierenden, einengenden Regeln. Dass Neid, Missgunst und unerfüllte Wünsche über kurz oder lang zerstörerische Kräfte freisetzen können, zeigt Celeste Ng auf, indem sie gekonnt nach und nach die Charaktere der Richardsons sowie von Mia und Pearl Schicht für Schicht freilegt, als würde sie vorsichtig nacheinander Blütenblatt um Blütenblatt einer Blüte freilegen, bis das empfindliche Innere sichtbar wird. Da mir das Buch stellenweise im Stil etwas zu langatmig erschien und den Spannungsbogen mehrfach ausleiern ließ, ziehe ich einen Punkt in der Bewertung ab.
Ich hatte das Vergnügen, das Buch als ungekürztes Hörbuch genießen zu können. Gelesen hat den Roman Britta Steffenhagen, welche mit ihrer manchmal etwas heiser wirkenden Stimme den einzelnen Personen zumeist stimmlich den passenden Charakter einhauchte.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Wunderschöne Fantasy zum Eintauchen und Genießen

Weltenamulett
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Als sie an ihrem siebzehnten Geburtstag auf mysteriöse Weise ein Amulett findet, weiß Melissa noch nicht, dass sie damit ein uraltes Familienerbe antritt. Merkwürdige Symbole scheinen sich auf dem Metall ...

Als sie an ihrem siebzehnten Geburtstag auf mysteriöse Weise ein Amulett findet, weiß Melissa noch nicht, dass sie damit ein uraltes Familienerbe antritt. Merkwürdige Symbole scheinen sich auf dem Metall zu bewegen – und eh sie sich versieht, wird sie von den Göttern des Amuletts in die Welt Traveste transportiert, um dort einen wichtigen Auftrag zu erfüllen. Königsberater Cerumak weist sie auch sogleich darauf hin, dass ein tödlicher Anschlag auf den König geplant sei. Doch schon bald ist sich Melissa nicht mehr sicher, wem sie noch trauen kann und wer ein falsches Spiel spielt. Als der Sohn des Attentäters sie aus dem Palast entführt, beginnt ein spannendes Abenteuer für Melissa, und es sieht plötzlich schlecht aus für eine Rückkehr in ihr altes Leben.
Fantasy, in welcher Welten über Magie miteinander verbunden sind, ziehen mich einfach magisch an. So wie das Weltenamulett Melissa anzieht. Da ich bereits ein Buch der Autorin gelesen habe wusste ich schon vorher, dass dieses Buch mich fantastisch unterhalten wird. Ann-Kathrin Karschnik schafft es auf bezaubernde Weise, eine fantastsiche Welt aufzubauen, welche ich zu gern erkundet habe. Sie versteht es geschickt, mit Worten zu jonglieren, so dass das Lesen mir immer wieder eine Freude bereitet. Melissa, die Hauptfigur, steckt zudem voller Humor, so dass auch ihre Gedanken sehr erfrischend sind und den Roman immer wieder auflockern. Melissas Abenteuer in Traveste ist recht spannend und mir gefiel es mitzufiebern, wie sie aus einer scheinbar ausweglosen Situation doch noch einen Fluchtweg fand. Teilweise war sie mir jedoch noch etwas zu naiv für ihr Alter, was sich hoffentlich noch im Laufe der Serie geben wird. Laut Aussage der Autorin sind insgesamt sechs Bände zum Weltenamulett in Planung.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Spannende Weihnachtsferien im Grandhotel Wolkenschloss

Wolkenschloss
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Winterzeit im Wolkenschloss. Die 17-jährige Fanny aus Norddeutschland arbeitet als Jahrespraktikantin in dem Grandhotel in den Schweizer Bergen. Weihnachten steht vor der Tür, ebenso der berühmte Silvesterball. ...

Winterzeit im Wolkenschloss. Die 17-jährige Fanny aus Norddeutschland arbeitet als Jahrespraktikantin in dem Grandhotel in den Schweizer Bergen. Weihnachten steht vor der Tür, ebenso der berühmte Silvesterball. In all dem Trubel hat Fanny natürlich alle Hände voll zu tun: Als Zimmermädchen, Kinderbetreuerin, im Wellnessbereich... Doch dieses Jahr sind einige Gäste dabei, die geheime Pläne schmieden und Fannys Leben ordentlich durcheinander wirbeln. In den weiteren Hauptrollen: Ein wertvolles Collier, ein Koffer Schwarzgeld, ein Fassadenkletterer, ein verschwundener Ring, die Weiße Dame, ein Mann mit Pistolenhalter unterm Jackett und der überaus sympathische Sohn des Besitzers.
Wieder einmal schafft Kerstin Gier es, eine Welt aufzubauen, in welcher man sich einfach wohlfühlt und das Gefühl hat, die Charaktere persönlich zu kennen. Bei Monsieur Rocher, dem Concierge des Hotels, fühlte ich mich aufs herzlichste Willkommen, die arroganten Aushilfen der Hotelfachschule mochte ich ebenso wenig wie den rücksichtslosen Roman und die verbotene Katze konnte ich in ruhigen Momenten leise schnurren hören. Das Wolkenschloss ist ein Buch, in dessen Welt man langsam immer mehr eintaucht und gar nicht mehr fort möchte. Besonders Fanny ist mir sehr ans Herz gewachsen. Mit einer gesunden Portion Humor, einer gewissen Neugier und dem Herz am rechten Fleck - sowie auf der Zunge - stolpert sie in ein Abenteuer, welches ganz langsam beginnt, um zu einem kleinen Showdown anzuwachsen. Einzig der Anfang des Buches machte es mir schwer, in die Story hinein zu finden, weil mir dieser einfach zu hektisch war. Doch das Durchhalten hat sich mehr als gelohnt.
Gehört habe ich die Geschichte als Hörbuch, welches von Ilka Teichmüller in der ungekürzten Version gelesen wird. Fanny ist zwar erst 17, doch hat die Sprecherin eine äußerst warmherzige Stimme, wodurch das Hören ein regelrechter Genuss ist. Auch die verschiedenen Personen hat sie gekonnt interpretiert und dem Roman die Spannung verliehen, welche ihm zusteht.