Atze, der vielbeschäftigte Comedian und Frauenchecker genießt sein Leben in vollen Zügen. Sich fest zu binden, würde ihm eigentlich nicht einfallen. Hätte ihm jemand erzählt, dass er sich einmal in die schöne, aber unglaublich ökomäßig eingestellte neue Untermieterin Ute verkucken würde, wäre er wahrscheinlich lachend zusammengebrochen, um gleich darauf einen Termin bei seinem Kumpel Uwe; genannt Birkel in dessen einschlägigem Etablissement auszumachen, dessen Lebensmotto „Jedem Pudel juckt die Nudel“ lautet. ;)
Doch Ute hat, obwohl sie von einem ominösen Thorsten schwanger ist, das gewisse Etwas und so freunden sich Atze und Ute trotz gewisser Startschwierigkeiten, die sich auf Utes Einweihungsfete abspielen, miteinander an. Unfreiwillig wird Atze sogar Namensgeber für Utes Erstgeborenen. (Obwohl er doch ganz andere, richtig männliche Namen im Gepäck gehabt hätte ;)) Und Atze stellt plötzlich fest, dass Philipp, Utes Sohn, ein ganz patentes Kerlchen ist und entwickelt tatsächlich Vatergefühle. Doch was ist mit Thorsten und kann Atze wirklich der Frauenwelt entsagen und sich auf die Eine festlegen?
Ehrlich gesagt war ich ziemlich überrascht, als ich erfuhr, dass der Comedian, der sich Atze Schröder nennt, einen Liebesroman geschrieben hat. Atze und Romantik? Geht denn das überhaupt? Nun erstmal kann ich Entwarnung geben, für alle diejenigen, die jetzt befürchten, dass sie von rosa Kitschwolken übermannt werden. ;)
Auch in seinem Buch, dass Atze Schröder zusammen mit Till Hoheneder geschrieben hat, bekommt man einen Atze geboten, wie man ihn bereits aus zahlreichen Bühnenprogrammen oder auch aus der „Alles Atze“ Serie kennt. Schlagfertig, immer gut drauf und zielsicher in jedes sich bietende Fettnäpfchen tretend, geht Atze seinen Weg. Ein wenig musste ich mich beim Lesen stets daran erinnern, dass ich hier einen Roman in Händen halte und keine Bühnenshow verfolge, in der ein Gag den anderen jagt, denn Atzes Sprüche sind schon sehr zahlreich zu nennen. Und obwohl ich sie zu 80 Prozent sehr witzig fand, hat mich das wahre Gagfeuerwerk zwischenzeitlich doch ein wenig ermüdet und ich hätte mir zumindest als Ausgleich ein paar ernstere Gespräche zwischen Ute und Atze gewünscht.
Wer also einen Liebesroman mit ein klein wenig mehr Tiefgang sucht, sucht hier meiner Meinung leider vergebens, was ich ein wenig schade fand, da der Roman durchaus Spaß macht und Atzes schräge Kumpel kein Leserauge trocken lassen. Man könnte jedoch fast vermuten, dass die Kunstfigur Atze ein Problem mit übergewichtigen Personen hat, denn gewisse Romanpassagen und Gedankengänge des Protagonisten zum Thema fand ich ehrlich gesagt schon etwas daneben und überflüssig; vor allem, weil die Stories um Atze, Ute und diverse Promis, die sich in Atze Schröders Buch tummeln, ansonsten schön skurril, überspitzt im positiven Sinne und humorvoll in Szene gesetzt wurden.
Kurz gefasst: Atzes deftiger Humor kommt auch in seinem ersten Liebesroman zum Tragen- für romantisch veranlagte Atze Fans empfehlenswert!