Profilbild von vielleser18

vielleser18

Lesejury Star
offline

vielleser18 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit vielleser18 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Rügenkrimi mit einigen Verwicklungen

Leuchtturmmord
0

Eine tote Frau am Leuchtturm bringt das Team um Romy Beccare zum ermitteln. Je mehr sie über sie herausfinden, desto komplexer wird der Fall, denn in ihrem Umfeld gibt es einige Todesfälle, die jetzt, ...

Eine tote Frau am Leuchtturm bringt das Team um Romy Beccare zum ermitteln. Je mehr sie über sie herausfinden, desto komplexer wird der Fall, denn in ihrem Umfeld gibt es einige Todesfälle, die jetzt, wenn man alle zusammen betrachtet, doch nicht so natürlich erscheinen, wie bisher angenommen.
Romys Lebensgefährte Jan Riechter ermittelt in einem anderen Fall, zwei tote junge Männer, die anscheinend durch einen Boxkampf ums Leben gekommen sind, veranlassen ihn dazu illegale Kämpfe ins Auge zu fassen. Doch es gibt Parallelen zu Romys Fall. Die Ermittlungen werden immer komplexer und spannender.

Dies ist der fünfte Krimi der Autorin um die Ermittlerin Romy Beccare. Dennoch war es für mich der erste und es hat mir keine Mühe bereitet mit den agierenden Personen warm zu werden.
Der Schreibstil von Katharina Peters gefällt mir, denn sie schafft es die handelnden Personen sehr lebhaft darzustellen ohne dabei zu übertrieben zu beschreiben. Die Handlung bleibt immer im Vordergrund.

In diesem Fall ist die Handlung sehr komplex, daher werden auch einige Personen eingeführt und die Beschreibung wechselt öfters von einen auf den anderen Akteur, so dass man auch hinter deren Fassade blicken kann. Es gibt in dem Fall einige Opfer und bei einigen ist der Täter von Anfang an klar, bei Merle jedoch kann man bis zum Schluß rätseln, einige Verdächtige werden eingeführt, genauso wie bei den zurückliegenden Fällen gibt es am Ende doch noch eine Überraschung.

Der Spannungsbogen ist gekonnt gesetzt, auch wenn es hier weder übermäßig blutig noch dramatisch zu geht. Dass es hier eher ein Krimi ist und kein blutiger Thriller, kann ich auf alle Fälle begrüßen.
Ich habe mich mit diesem Krimi sehr gut unterhalten gefühlt, habe miträtseln können und vor allem kam ich mit den Personen im Buch aufgrund der gelungenen Beschreibung der Autorin sehr gut klar, auch wenn es sich doch um so einige Namen handelte. Vielleicht fällt einem das noch leichter, wenn man bereits die anderen Roman kennt, auch wenn man sie nicht in der Reihenfolge ihres Erscheinens liest. Ich würde jedenfalls nach dieser Lektüre gerne mehr von den Rügenkrimis lesen.


Fazit:
Ausgefeilter Rügenkrimi mit komplexer Handlung, gut erzählt

Veröffentlicht am 22.08.2024

Nicht schlecht, aber auch nicht herausragend

Anna O.
0

Hab ich den Thriller gemocht oder nicht ? Hat er mich richtig gut gefesselt? Er hat mich auf alle Fälle gut unterhalten. Ich habe mir zudem viele Gedanken gemacht über Schlafwandeln, über Komapatienten ...

Hab ich den Thriller gemocht oder nicht ? Hat er mich richtig gut gefesselt? Er hat mich auf alle Fälle gut unterhalten. Ich habe mir zudem viele Gedanken gemacht über Schlafwandeln, über Komapatienten und über das mysteriöse Resignation Syndrom, von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Manche Sachen habe ich auch nachgegoogelt und war überrascht, was es doch auf dem Gebiet für (reale) Fälle gibt.

Ich habe mich gefragt, ob ich irgendwelche Protagonisten mag in diesem Buch. Und nein, richtig sympathisch war mir irgendwie keiner. Aber es ist ja auch ein Thriller. Der Autor spielt auch damit, dass man sich fragt, wer steckt hinter allem, jeder scheint irgendwie verdächtig . Was ist hier die Wahrheit und was eine Lüge? Was ist wirklich vorgefallen? Was gab es überhaupt für Motive? Nach und nach kristallisierte sich immer mehr heraus und ich muss zugeben, der Autor hat es geschickt verstanden Spuren zu legen und vor allem falsche Fährten. Man wusste irgendwie lange nicht, auf was das Ganze hinausläuft. Wer ist Täter/Täterin, wer nur Opfer. Und am Ende wurde man mehrfach überrascht.

Ich fand hierbei die Spannung nicht besonders hoch, es passierte an Action nicht allzu viel, nachdem das (erste) Verbrechen ja von Anfang an klar war, gab es trotz allem noch zwei weitere spannende Situationen. Ich kann diesen Thriller eher als psychologisch als spannungsgeladen einstufen. Er konnte mich trotzdem fesseln, denn natürlich wollte man die Hintergründe und die Wahrheit herausfinden. Dazu war es auch wichtig, immer wieder in die Vergangenheit einzutauchen durch Annas Tagebücher . Am Ende, nachdem alles geklärt war, bleibt man irgendwie auch staunend zurück. Ich würde diesen Thriller nicht als PageTurner oder Jahres Highlight bezeichnen, aber ich fand ihn interessant und originell. Ich habe das Buch teilweise auch als Hörbuch gehört und fand die Erzählstimme zudem richtig passend.

Daher abschließend als Fazit: Ich bin irgendwie zwiegespalten. Es war nicht schlecht, gerade die Wendung am Ende fand ich richtig gut, aber es war zwischendrin auch langatmig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2024

Schade, so spannend, aber das Ende lässt mir zu viel offen

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
0

Ein spannendes Leseerlebnis, eine ungeheure Sogwirkung, trotz der 460 Seiten fliegt man gefühlt nur so durch das Buch. Eine gelungene Ausgangssituation: zwei Pärchen, die zu einer Wanderung durch die einsame ...

Ein spannendes Leseerlebnis, eine ungeheure Sogwirkung, trotz der 460 Seiten fliegt man gefühlt nur so durch das Buch. Eine gelungene Ausgangssituation: zwei Pärchen, die zu einer Wanderung durch die einsame Bergwelt eines riesigen Naturschutzgebietes in Nordschweden aufbrechen. Eine faszinierende Landschaft, doch voller Gefahren für die vier, gerade weil fast von Anfang an große emotionale Spannungen zwischen den Protagonisten für Streit, Misstrauen und Stress sorgen.

Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können und es regelrecht verschlungen. Ich fühlte mich, als wäre ich bei dieser Wanderung dabei, es war emotional und fesselnd. Doch dann kamen die letzten 80 Seiten und ein Ende, bei dem ich dachte "und das war's?". Irgendwie fühlte ich mich am Ende ratlos. Es bleiben zu viele Fragen, zu viel Interpretationsraum. Sicherlich wäre das Buch ein spannendes Projekt für einen Leserkreis. Es gäbe am Ende einiges zu diskutieren. Für mich hat es leider am Schluss das ganze gute Gefühl irgendwie kaputt gemacht. Bei einem Thriller/Krimi möchte ich einfach eine klare Auflösung haben, die hat mir hier leider gefehlt.

Ansonsten, wie gesagt, über 400 Seiten waren für mich super spannend, von den Geschehnissen, dem tollen Setting in einer beeindruckenden Naturlandschaft und auch den Figuren. Aber so kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2024

Fußballgeschichte - manchmal auch ganz schonungslos

Markus Babbel – It's not only Football
0

Zusammen mit Co-Autor Alex Raack hat der einstige Profifußballer und Fußball-Trainer Markus Babbel seine Biographie geschrieben. Angefangen von seiner Jugendzeit, über die erste Profi-Station Bayern München ...

Zusammen mit Co-Autor Alex Raack hat der einstige Profifußballer und Fußball-Trainer Markus Babbel seine Biographie geschrieben. Angefangen von seiner Jugendzeit, über die erste Profi-Station Bayern München und seinen weiteren Stationen u.a. Liverpool, Stuttgart und Berlin, über seine Zeit als Nationalspieler bis zu seinen diversen Trainerstationen: Es gibt viel zu berichten über Mitspieler, diverse Trainer und Vorstände. "In der Fußballwelt herrscht nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen". Babbel verschweigt nichts, redet Klartext und scheut auch nicht vor manchmal harten Worten gegenüber einstigen Weggefährten, aber berichtet natürlich auch über positive Begebenheiten in seiner Profikarriere. Neben den sportlichen Ereignissen, gibt es auch einiges an Privatem, über das er freimütig erzählt, über seine drei Ehen und seine fünf Kindern, erzählt von den Trennungen, aber auch eigene Schicksalsschläge lässt er nicht aus. Der Tod seines Bruders zum Beispiel oder seine schwere Erkrankung am Guillain-Barré-Syndrom, die ihn zwischenzeitlich an den Rollstuhl fesselte.
In den 90er Jahren war ich einige Male im Olympiastadion oder auch als Zuschauer bei Trainingseinheiten an der Säbener Str, u.a. auch als Markus Babbel dort noch spielte. Zwar bin ich inzwischen kein großer Fußballfan mehr, aber das Buch hat einiges aus der damaligen Zeit mir wieder in Erinnerung gerufen. Zudem bekommt man einen guten Eindruck, über das Haifischbecken Profifußball, das alles andere als ein Zuckerschlecken war und wahrscheinlich auch ist. Hier wird mit oft mit harten Bandagen gekämpt. Nicht alle Mannschaften haben ein Teamspirit, wie Babbel es als Trainer zb immer anstrebte. Er ist ein Experte und Insider in der Fußballwelt und nimmt den Leser mit auf seinem ganz persönlichen Weg. Babbels Credo oder Resümee: sich von Niederlagen oder Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2023

Erinnerungen

Das Pferd im Brunnen
0

In ihrem Debütroman, der autobiographisch inspiriert ist laut Klappentext, wird die Geschichte von vier Frauen erzählt. Urgroßmutter Tanja, Großmutter Nina, Mutter Lena und (am Rande)Tochter Walja. Während ...

In ihrem Debütroman, der autobiographisch inspiriert ist laut Klappentext, wird die Geschichte von vier Frauen erzählt. Urgroßmutter Tanja, Großmutter Nina, Mutter Lena und (am Rande)Tochter Walja. Während alles im russischen Kusan beginnt, führt die Familiengeschichte für Lena und ihre Tochter später weiter nach Deutschland. Jede der Frauen hat ihr Kind früh bekommen, die Männer verschwinden genauso früh aus ihrem Leben durch Krieg, Scheidung oder Tod. Die einzelnen Abschnitte zeigen Ausschnitte aus dem Leben der drei unter den verschiedensten Voraussetzungen. Während sich Urgroßmutter Tanja, die anfangs die Urenkelin hütete, im fortgeschrittenen Alter selbst der Pflege und Obhut bedarf, endet am Schluss das sich immer weiter drehende Rad der Geschichte wieder in der alten Hütte, als die Urenkelin zurück kehrt. Erzählt wird nicht chronologisch, die Episoden springen hin und her, vor und zurück in der Zeit und mit den Figuren. Das strengt das ganze an und gibt dem Roman leider auch keinen roten Faden. Es ist mehr wie eine Fotokiste, in die man wahllos hineingreift und die Bilder sprachlich ausdrucksstark beschreibt. Ein Wechsel an Lebenssituationen, Bedingungen, Idealen und Idiologien. Als Leser erfährt man zwar einiges über die Frauen der Familie, die Sprache der Autorin ist bildhaft und lebendig, doch ein richtiges Gefühl für die Figuren hat sich durch diese permanenten Wechsel und das sich wieder einfinden, wen man gerade beim Lesen vor Augen hat, leider nicht eingestellt. Interessant war es allerdings zu erfahren, wie sie sich durchs Leben gebissen haben, denn für keine der älteren der Familie war das Leben ein Zuckerschlecken. Neben den Frauen gibt es noch ein paar Kapitel, die ein paar Männer der Familie betreffen, wie Mischa, Lenas Bruder oder Jura, der Vater der beiden. Diese jedoch blieben trotz allem Randfiguren und Momentaufnahmen, wie die ganze Handlung. Leider vergisst man durch diese Erzählweise auch vieles schnell wieder, da man durch diese Streiflicht-Erzählung auch gedanklich laufend den Kurs wechseln musste. Für mich daher ein eher durchwachsener Roman mit gutem Potenzial.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere