Abbruchrezension
Der Schwarze Thron 1 - Die SchwesternHallöchen meine Lieben!
Da ist er auch schon, der angekündigte Beitrag zu "Der schwarze Thron". "Abgebrochen" ist eine Kategorie, unter der ich wirklich nicht gerne schreibe denn es bedeutet, dass ein ...
Hallöchen meine Lieben!
Da ist er auch schon, der angekündigte Beitrag zu "Der schwarze Thron". "Abgebrochen" ist eine Kategorie, unter der ich wirklich nicht gerne schreibe denn es bedeutet, dass ein Buch wieder einmal so schlecht war, dass ich es nicht weiterlesen wollte.
Und es wird noch unangenehmer, denn ich war vor Beginn der
bbfliest Leserunde auf Twitter ein wenig vorlaut:
Wenn das Buch nach all der Werbung schlecht sein sollte, werde ich viele kleine Papierschiffchen daraus machen.
DerSchwarzeThron— Kitsune (@kitsune_miyagi) 24. April 2017
Aber auch wenn es mir überhaupt nicht gefallen hat, bringe es es nicht übers Herz. Ich kann Bücher einfach nicht zerstören. Stattdessen werde ich es in den örtlichen Bücherschrank stellen. Vielleicht wird jemand anderes Freude daran haben.
Falls ihr #bffliest noch nicht kennt: In unserer Gruppe BBF (es gibt einige Beschreibungen, u.a. Bibliophile Befreiungsfront) lesen wir regelmäßig Bücher, die es in unseren Augen gilt, genauer unter die Lupe zu nehmen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Roman noch vor Erscheinen so sehr gehypt wird, dass man sich von der Werbung für diesen komplett erschlagen fühlt. Genau dies traf auch auf "Der Schwarze Thron" zu. Egal ob auf Twitter, Instagram oder eben den Blogs, die für diese Dauerbeschallung verantwortlich waren, nirgends war man vor dem "Clan der ..." Marketing sicher. Wir fanden dies so aufdringlich, dass schließlich die Entscheidung, was unser nächstes "Opfer" werden soll, auf diesen Fantasyroman gefallen ist.
Zunächst einmal die groben Daten in der Übersicht:
Titel: Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
Autor: Kendare Blake
Verlag:Penhaligon
Seiten: 448
Inhaltsangabe:
"Sie sind Schwestern. Sie sind Drillinge, die Töchter der Königin. Jede von ihnen hat das Recht auf den Thron des Inselreichs Fennbirn, aber nur eine wird ihn besteigen können. Mirabella, Katharine und Arsinoe wurden mit verschiedenen magischen Talenten geboren ― doch nur, wer diese auch beherrscht, kann die anderen Schwestern besiegen und die Herrschaft antreten. Vorher aber müssen sie ein grausames Ritual bestehen. Es ist ein Kampf um Leben und Tod ― er beginnt in der Nacht ihres sechzehnten Geburtstages."
Auf Seite 118 habe ich bereits aufgegeben, da mir dieses Treiben zu gleichen Teilen zu fad aber auch zu klischeehaft war. Doch was hatte ich eigentlich erwartet? Eine epische Highfantasygeschichte mit drei weiblichen Charakteren, die jeweils auf ihre eigene Art den Leser begeistern können und sich von ihrer stärksten Seite zeigen. Intrigen und Machtspiele die zur Ergreifung der Krone führen. Und was habe bekommen? Eine Welt in komplettem Weiß. Die Umgebungsbeschreibungen gingen in Richtung null. Es gab zwar Orte, aber keine Hinweise darauf, wie diese Gestaltet sein könnten. Dazu kommt, dass viele moderne Elemente eingebaut wurde unter anderem auch Farben oder Gegenstände, die nach Regionen unserer Welt benannt worden sind. Da es sich hierbei allerdings um eine völlig fiktive Welt handelt, sind diese augenscheinlich fehl am Platz. Hier wurde seitens der Autorin sowie des Lektorats nicht aufgepasst. Die Kombination hat dazu geführt, dass es mir nicht möglich war, Bilder des Gelesenen in ein Kopfkino zu verwandeln. Für ein mittelalterliches Setting war es zu modern, für ein Modernes zu antik. Beim Worldbuilding stimmte einfach nichts.
Die drei Damen waren typische Teenager, die es so nur in der Jugendliteratur gibt. Ein wenig mehr Kreativität hätte ich mir wirklich gewünscht. Zu den Protagonistinnen kommen noch ihre jeweiligen Begleitungen, deren Geschichten ebenfalls mit eingebunden wurden. Dies kann interessant sein, wenn es sich nicht wie eine phantastische Version von Gossip Girl liest. Es sollen drei Schwestern gegenseitig um Macht und Titel bis auf Blut gegeneinander antreten, aber irgendwelche Liebeleien scheinen im Vordergrund zu stehen. Nein, dies war nicht die Lektüre, die ich mir erhofft hatte.
Durch den doch recht einfachen Schreibstil kam ich zwar einigermaßen schnell voran, der Inhalt ließ mich jedoch so oft den Kopf schütteln, dass ich mich dann zum Abbruch entschieden habe. Da ich keine Hoffnungen habe, dass es besser werden wird, auch wenn mir gesagt wurde, dass es gegen Ende noch was werden könnte, werde ich es auch nicht zu anderer Zeit noch einmal versuchen.
Ein weiterer Roman aus dem Genre Fantasy/Jugendbuch reiht sich in die Kette der Geschichten ohne Gesichter ein. Meiner Meinung nach hat er seinen Hype nicht verdient, aber vielleicht hätte ich ihn auch auslesen müssen, um den besonderer Zauber, den anscheinend jeder spürt, ebenfalls zu fühlen.