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Veröffentlicht am 08.06.2017

Abbruchrezension

Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
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Hallöchen meine Lieben!

Da ist er auch schon, der angekündigte Beitrag zu "Der schwarze Thron". "Abgebrochen" ist eine Kategorie, unter der ich wirklich nicht gerne schreibe denn es bedeutet, dass ein ...

Hallöchen meine Lieben!

Da ist er auch schon, der angekündigte Beitrag zu "Der schwarze Thron". "Abgebrochen" ist eine Kategorie, unter der ich wirklich nicht gerne schreibe denn es bedeutet, dass ein Buch wieder einmal so schlecht war, dass ich es nicht weiterlesen wollte.

Und es wird noch unangenehmer, denn ich war vor Beginn der

bbfliest Leserunde auf Twitter ein wenig vorlaut:

Wenn das Buch nach all der Werbung schlecht sein sollte, werde ich viele kleine Papierschiffchen daraus machen.

DerSchwarzeThron

— Kitsune (@kitsune_miyagi) 24. April 2017


Aber auch wenn es mir überhaupt nicht gefallen hat, bringe es es nicht übers Herz. Ich kann Bücher einfach nicht zerstören. Stattdessen werde ich es in den örtlichen Bücherschrank stellen. Vielleicht wird jemand anderes Freude daran haben.

Falls ihr #bffliest noch nicht kennt: In unserer Gruppe BBF (es gibt einige Beschreibungen, u.a. Bibliophile Befreiungsfront) lesen wir regelmäßig Bücher, die es in unseren Augen gilt, genauer unter die Lupe zu nehmen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Roman noch vor Erscheinen so sehr gehypt wird, dass man sich von der Werbung für diesen komplett erschlagen fühlt. Genau dies traf auch auf "Der Schwarze Thron" zu. Egal ob auf Twitter, Instagram oder eben den Blogs, die für diese Dauerbeschallung verantwortlich waren, nirgends war man vor dem "Clan der ..." Marketing sicher. Wir fanden dies so aufdringlich, dass schließlich die Entscheidung, was unser nächstes "Opfer" werden soll, auf diesen Fantasyroman gefallen ist.

Zunächst einmal die groben Daten in der Übersicht:

Titel: Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
Autor: Kendare Blake
Verlag:Penhaligon
Seiten: 448

Inhaltsangabe:
"Sie sind Schwestern. Sie sind Drillinge, die Töchter der Königin. Jede von ihnen hat das Recht auf den Thron des Inselreichs Fennbirn, aber nur eine wird ihn besteigen können. Mirabella, Katharine und Arsinoe wurden mit verschiedenen magischen Talenten geboren ― doch nur, wer diese auch beherrscht, kann die anderen Schwestern besiegen und die Herrschaft antreten. Vorher aber müssen sie ein grausames Ritual bestehen. Es ist ein Kampf um Leben und Tod ― er beginnt in der Nacht ihres sechzehnten Geburtstages."

Auf Seite 118 habe ich bereits aufgegeben, da mir dieses Treiben zu gleichen Teilen zu fad aber auch zu klischeehaft war. Doch was hatte ich eigentlich erwartet? Eine epische Highfantasygeschichte mit drei weiblichen Charakteren, die jeweils auf ihre eigene Art den Leser begeistern können und sich von ihrer stärksten Seite zeigen. Intrigen und Machtspiele die zur Ergreifung der Krone führen. Und was habe bekommen? Eine Welt in komplettem Weiß. Die Umgebungsbeschreibungen gingen in Richtung null. Es gab zwar Orte, aber keine Hinweise darauf, wie diese Gestaltet sein könnten. Dazu kommt, dass viele moderne Elemente eingebaut wurde unter anderem auch Farben oder Gegenstände, die nach Regionen unserer Welt benannt worden sind. Da es sich hierbei allerdings um eine völlig fiktive Welt handelt, sind diese augenscheinlich fehl am Platz. Hier wurde seitens der Autorin sowie des Lektorats nicht aufgepasst. Die Kombination hat dazu geführt, dass es mir nicht möglich war, Bilder des Gelesenen in ein Kopfkino zu verwandeln. Für ein mittelalterliches Setting war es zu modern, für ein Modernes zu antik. Beim Worldbuilding stimmte einfach nichts.

Die drei Damen waren typische Teenager, die es so nur in der Jugendliteratur gibt. Ein wenig mehr Kreativität hätte ich mir wirklich gewünscht. Zu den Protagonistinnen kommen noch ihre jeweiligen Begleitungen, deren Geschichten ebenfalls mit eingebunden wurden. Dies kann interessant sein, wenn es sich nicht wie eine phantastische Version von Gossip Girl liest. Es sollen drei Schwestern gegenseitig um Macht und Titel bis auf Blut gegeneinander antreten, aber irgendwelche Liebeleien scheinen im Vordergrund zu stehen. Nein, dies war nicht die Lektüre, die ich mir erhofft hatte.

Durch den doch recht einfachen Schreibstil kam ich zwar einigermaßen schnell voran, der Inhalt ließ mich jedoch so oft den Kopf schütteln, dass ich mich dann zum Abbruch entschieden habe. Da ich keine Hoffnungen habe, dass es besser werden wird, auch wenn mir gesagt wurde, dass es gegen Ende noch was werden könnte, werde ich es auch nicht zu anderer Zeit noch einmal versuchen.

Ein weiterer Roman aus dem Genre Fantasy/Jugendbuch reiht sich in die Kette der Geschichten ohne Gesichter ein. Meiner Meinung nach hat er seinen Hype nicht verdient, aber vielleicht hätte ich ihn auch auslesen müssen, um den besonderer Zauber, den anscheinend jeder spürt, ebenfalls zu fühlen.

Veröffentlicht am 13.07.2018

Abbruchrezension - enthält Spoiler!

Ein Moment für die Ewigkeit
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Da ging er dahin: mein Vorsatz, keine Abbi Glines Romane mehr lesen zu wollen. Aber ihr lest es ja selbst, der Klappentext klingt nicht gerade nach einem typischen Glines‘. Es sollte die wirklich aller ...

Da ging er dahin: mein Vorsatz, keine Abbi Glines Romane mehr lesen zu wollen. Aber ihr lest es ja selbst, der Klappentext klingt nicht gerade nach einem typischen Glines‘. Es sollte die wirklich aller letzte Chance sein, bevor ich es endgültig mit ihren Büchern aufgeben wollte. Eigentlich gehört der Beitrag nicht an diese Stelle, den abgebrochen habe ich Ein Moment für die Ewigkeit nicht. Vollständig gelesen allerdings auch nicht. Immer wieder habe ich Seiten übersprungen, ohne wirklich etwas verpasst zu haben. Da dies für mich allerdings nicht für eine Rezension ausreicht, findet meine Meinung zu Ein Moment für die Ewigkeit in dieser Beitragsreihe ihren Platz.

Es bleibt alles beim Alten: Eindimensionale und einfältige Figuren von der Protagonistin, über den Love Interest bis hin zu den Nebenfiguren ebnen den Weg und werden begleitet von kurzen, schlichten Sätzen, die die Einfachheit der Charaktere gut widerspiegelt. Was könnte von einer Grundstory wie dieser erwartet werden? Eine junge Frau, die zwischen ihrer Liebe zu ihrem Verlobten, von dem sie nicht sicher sein kann, ob er jemals wieder aufwachen wird, und den aufkommenden Gefühlen für einen anderen hin- und hergerissen wird, waren in etwa meine. Allerdings geht dies in völlig irrelevantem Geplänkel unter, das die Seiten füllen soll.
Die naive Protagonistin lebt ihren American Dream, bis ihr Verlobter nach einem Unfall ins Koma fällt. Auf der Station trifft sie dann den genretypischen Bad Boy und es kommt mal wieder zu Situationen, in der sie ihn nach zwei gewechselten Sätzen komplett kennt, einschätzen und für ihn typische Lagen hervorsehen kann. Bereits nach 16 Seiten war eindeutig, auf was die Geschichte hinauslaufen würde. Dachte ich. Es sollte sich allerdings als noch viel grausamer herausstellen.

„Vor drei Tagen hatten wir in der Wäschekammer miteinander gevögelt, nachdem sie zuvor immer ihre Titten herausgestreckt und sich über die Lippen geleckt hatte.“ – Slate ist einfach ein echtes Schätzen

Bis zum Ende des ersten Abschnitts versprach Ein Moment für die Ewigkeit lediglich eine bekannte und nichtssagende Lektüre zu werden. Ich war davon ausgegangen, dass der „ach so geliebte“ Verlobte das Zeitliche segnen würde, damit dem neuen Pärchen nichts mehr im Wege steht. Was sich Frau Glines dann allerdings wirklich für den zweiten Part ausgedacht hat, ist eine wirkliche Frechheit. Würde dieser Teil ohne den ersten stehen, ergäbe sich ein unzusammenhängendes Gewusel aus „wenn man noch ein wenig hiervon nimmt, und das hier weglässt, ja dann könnten sie zusammen kommen“. Vielleicht habe ich es schon einmal zu oft geschrieben und gesagt, aber die Glines‘ Geldmaschinerie sollte dringend eine Schreibpause einlegen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass selbst ein Cover, dass nicht nach „Nackenbeißer“ schreit und eine Inhaltsangabe, die nach „normalen“ Liebesroman klingt, im Endeffekt immer noch eines ergeben: einen schlechten, schnell heruntergeschriebenen Groschenroman.

Spoiler


Direkt zu Beginn des zweiten Teils wacht Vale im Krankenhaus auf. Nicht ihr Verlobter, sondern sie selbst lag über einen Monat im Koma. All das Gerede ihrer Familie aus dem ersten Part darüber, dass sie nach einem Monat ihr Leben weiter leben sollte, gingen nicht an Sie, sondern Crawford. Dass Kennenlernen und Zusammenkommen von Vale und Slate hat es nie gegeben. Es hat alles einfach überhaupt nicht stattgefunden. Vielleicht wäre noch ein Argument, dass sie alles nur geträumt hat, allerdings sind dazu keine Erinnerungen vorhanden. Slate fühlt sich zu ihr hingezogen, weil er ein Freund ihres Bruders ist und sie im Krankenhaus rumliegen sieht. Vale macht sofort mit Crawford Schluss, weil sie während des Komas „innerlich gewachsen“ ist und sich „weiterentwickelt“ hat und weil sie fühlt, dass sie eigentlich zu jemand anderen gehört. Dies alles, ich wiederhole mich, ohne dass der erste Teil wirklich jemals passiert ist. Das, meine Lieben, ist einer der schlechtesten Plottwists, der mir seit langem untergekommen ist.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Abbruchrezension

Houston Hall - Schatten der Vergangenheit
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Ich konnte nur schwer, wenn nicht sogar gar überhaupt nicht in die Handlung finden. Nach den ersten 20% hatte ich bereits den ersten Verdacht, dass ich einen langen Atem brauchen werde, würde ich dieses ...

Ich konnte nur schwer, wenn nicht sogar gar überhaupt nicht in die Handlung finden. Nach den ersten 20% hatte ich bereits den ersten Verdacht, dass ich einen langen Atem brauchen werde, würde ich dieses Unterfangen durchziehen wollen. Gegen eine gute Einführung in die Story, die gerne auch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt, habe ich nichts einzuwenden. Im Gegenteil. Allerdings muss diese für mich auch einen Mehrwert haben, die Geschichte aufbauen und mich mit den Figuren vertraut machen. Weder wurde ich gut unterhalten, noch hatte ich das Gefühl, langsam einen Zugang zum Protagonisten aufbauen zu können. Über das Fehlen von Spannung hätte ich noch hinwegsehen können, wäre auf diesen Seiten etwas passiert, dass mich neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht hätte. Der einzige Lichtblick, der mich dann auch zum Weiterlesen animierte, waren die Auszüge aus den Aufzeichnungen der Chronik von Duighreach, die an den Beginn eines jeden Kapitels gestellt wurden. Diese Auszüge, die nie mehr als eine Seite ausfüllten, lieferten mehr Einblick in die Vergangenheit der Geschichte und gaben mehr Preis, als all die vielen Seiten dazwischen.

Nach ca. 40% habe ich mich nun gegen das Buch und für einen Abbruch entschieden. Vielleicht mag ich nicht die Zielgruppe sein und in anderen Bewertungen und Rezensionen werden dann die Loblieder auf diesen Roman gesungen, die er eventuell verdient hat. Doch meinen Geschmack hat er in keiner Weise getroffen. Die Hauptstory plätschert nur so dahin und zeigt bis zu dem Punkt, an dem ich es bei Seite gelegt habe, keinerlei Hinweis darauf, Spannung zu entwickeln. Protagonist Anthony, dem es an Charakterfestigkeit fehlt und dessen Handlungen dadurch willkürlich wirken, stolpert von einer Ohnmacht in die nächste und muss dabei jedes Mal von seinem geheimnisvollen Dienstmädchen Mary errettet werden. Wenn sie ihn nicht gerade zurück auf sein Zimmer tragen muss, verfolgt Mary ihn durch das Anwesen, dass man meinen könnte, sie sei ein Stalker. Ich erkenne die Absicht, dass sie mysteriös und unheimlich wirken soll. Dies wird allerdings durch die Berechenbarkeit, mit der sie überall dort auftaucht, wo er sich auch aufhält, zerstört. Gleichzeitig ist sie für eine geisterhafte (?) Erscheinung auch einfach zu aufmüpfig und forsch. Der Roman ist mit seinen 598 Seiten nicht gerade ein schmales Bändchen und muss sicherlich hier und da aufgefüllt werden. Muss ich jedoch viele, viele Seiten (und in meinem Fall eben 40%) lang immer wieder lesen, wie Anthony Akten und Aufzeichnungen wälzt, sich dann auf die Suche nach einem geheimen Raum macht (und ihn nicht findet), stürzt/sich den Kopf stößt usw., verarztet wird und sich in Unterhaltungen mit Mary begibt, die ein unangenehmes Gefühl von Fremdschämen bei mir verursacht … dann muss ich einfach irgendwann die Reißleine ziehen.

Ich wollte dieses Buch wirklich mögen und ihm eine gerechte Chance geben. Doch sich immer wieder aufraffen zu müssen den Reader überhaupt wieder in die Hand zu nehmen ist nicht das, was ich unter einem Lesevergnügen verstehe. Es ist wirklich sehr schade und ich kann nicht oft genug betonen, wie unangenehm mir der Abbruch von Rezensionstiteln ist, aber Houston Hall hatte einfach nicht das besondere Etwas, was in mir den Wunsch auslösten konnte, weiterlesen zu wollen.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Abbruchrezension

Winterglanz
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Ich verrate euch heute einmal, was mich in der Buchbranche wirklich sauer macht. Werbung wie etwa diese hier

„DAS Winterbuch des Jahres.“

„Nantucket im Winter: Eine kleine Pension, große Gefühle und ...

Ich verrate euch heute einmal, was mich in der Buchbranche wirklich sauer macht. Werbung wie etwa diese hier

„DAS Winterbuch des Jahres.“

„Nantucket im Winter: Eine kleine Pension, große Gefühle und über allem der Zauber von Weihnachten.“

„Herzerwärmend und herzzerreißend zugleich! Ein Hochgenuss fürs ganze Jahr.“

die komplett am Inhalt vorbei geht. Da hilft auch die tolle Gestaltung von Umschlag und Klappeninnenseiten nicht mehr, im Gegenteil. Bei dieser Art von Marketing mit dem Inhalt, der mich dann tatsächlich erwartet hat, komme ich mir jedes Mal wirklich sehr veralbert vor. Denn diese Gefühle, die mir so sehr angepriesen worden sind, habe ich vergeblich gesucht. Nach den ersten Seiten wollte ich es schon weglegen und mir dann doch einen Ruck gegeben, es weiter zu versuchen. Um es dann wieder nach wenigen Seiten genervt zurück auf den Stapel zu legen. Es mag sein, dass sich der Stil im weiteren Verlauf der Handlung noch ändern könnte, die bisher zurück gelegten Seiten haben jedoch nicht diesen Kampfgeist in mir ausgelöst, um bis zum Ende am Ball zu bleiben.

Die verwendeten Sätze sind kurz, teilweise wirklich sehr kurz. Dazu kommt der im Präsens gehaltene Schreibstil, der mir ohnehin schon in den meisten Romanen sauer aufstößt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies im Original gut funktionieren kann. In der deutschen Übersetzung allerdings führt dies zu einer abgehakten und gefühlskalten Erzählung. Und dann macht sie dies. Und dann macht er das. Gefühle werden in (kurzen) Nebensätzen angedeutet. So stelle ich mir „Das Winterbuch des Jahres“ ehrlich gesagt nicht vor.

Ich war wirklich dazu bereit, über diesen Schreibstil bzw. diese Übersetzung (?) hinweg zu sehen, wäre nicht diese furchtbare Erklärung gewesen, warum einer der Söhne der Familie keinen anderen Ausweg sah, als zu den Marines zu gehen. Spoiler: Er wurde als Kind Zuhause nicht geschlagen. Und durch dieses ungeheuerliche Verhätscheln konnte er als Jugendlicher nur auf die schiefe Bahn geraten. Natürlich, alles andere wäre realitätsfern und unlogisch. Bis zu diesem Punkt wollte ich den Roman wirklich hinter mich bringen, um einen netten kleinen Rant verfassen zu können aber nun gut, Winterglanz und ich – es sollte einfach nicht sein.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Totalabsturz

Carlsen Clips: Totalabsturz
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Meinung

Es macht wirklich keinen Spaß, Jugendbücher, die eine Botschaft übermitteln wollen, zu verreißen. Über den schlichten Schreibstil hätte ich noch hinwegsehen können, wäre da nicht diese triefende ...

Meinung



Es macht wirklich keinen Spaß, Jugendbücher, die eine Botschaft übermitteln wollen, zu verreißen. Über den schlichten Schreibstil hätte ich noch hinwegsehen können, wäre da nicht diese triefende Doppelmoral gewesen.

„Totalabsturz“ scheitert bei mir an zwei großen Punkten. Zum einen wäre da der Stil. Selbst für ein Jugendbuch mit einer Länge von unter 100 Seiten ist der Schreibstil sehr einfach gehalten. So einfach, dass man meinen könnte, ein Kinderbuch zu lesen. Bei all den Jugendbücher, die ich bislang gelesen habe ist mir noch keines untergekommen, das so einen Eindruck bei mir hinterlassen hat.

Der weitere Kritikpunkt bezieht sich auf die gewollte Doppelmoral der Autorin. Das Buch vermittelt, dass es egal ist, wie dein Umgang mit Alkohol ist, solange du „aus einem guten Umfeld“ stammst. Der Alkoholkonsum der Familie und Freunde der Protagonistin ist „der gute“, der Konsum ihrer neuen Bekanntschaft (Alternativ/Punk) und dessen Freunde „der böse“. Offenes Trinken und dessen Folgen machen Angst, sind abschreckend und führen zu Filmrissen sowie Ausflügen ins Krankenhaus. Dabei musste auch noch unbedingt die persönliche Abneigung gegen ein Aussehen, das fernab des Mainstreams liegt, mit eingebaut werden. Gibt man sich hingegen trotzdem regelmäßig, jedoch mit Stil die Kante, scheint es kein Problem darzustellen. Die eigentliche Aussage geht komplett aufgrund des gegenseitigen Ausspielens von Gesellschaftsmustern unter. Vielleicht sind diese wenigen Seiten auch einfach nicht ausreichend, um Alkohol, Süchte und deren Folgen genügend auseinander zu nehmen.

Der Klappentext suggeriert ein ganz anderes Auseinandersetzen mit dem Thema. Die „fatalen Folgen“ werden dabei am Rande erwähnt und betreffen noch nicht einmal die Protagonistin und lassen sie in Weiten teilen sogar kalt.

Fazit



Das Thema, welches hier erörtert werden will, sprengt offensichtlich den Rahmen. Anders kann ich mir diesen „Totalabturz“ leider nicht erklären.