Äußerst fragwürdige Botschaft
Kathy und die Hexe HedoniaNachdem Kathy ihr Land vor dem bösen Magier Maludir gerettet hat, blüht und gedeiht ihr Königreich, doch die nächste Bedrohung steht schon vor der Tür. Nachdem sie die junge Frau Hedi gerettet und in das ...
Nachdem Kathy ihr Land vor dem bösen Magier Maludir gerettet hat, blüht und gedeiht ihr Königreich, doch die nächste Bedrohung steht schon vor der Tür. Nachdem sie die junge Frau Hedi gerettet und in das Schloss aufgenommen hat, geht es dem Reich von Tag zu Tag schlechter und auch Kathy verändert sich zum Negativen. Eine perfide Falle schnappt zu.
Nachdem ich im ersten Band von der Geschichte begeistert war, wenn auch nicht vom Erzählstil, bin ich an dieses Buch mit gemischten Gefühlen herangegangen. Ich war erst positiv überrascht. Der Stil hat sich verbessert. Er weiß zu fesseln und den Leser in die Geschichte zu ziehen. Die Märchen- Motive, die hier das Abenteuer bereichern, sind ebenfalls gut gewählt: Unverwundbarkeit durch das Baden in einer magischen Quelle – dass der wunde Punkt die Jungfräulichkeit ist befremdet, aber ist eine ungewöhnliche Idee – ein magisches Schwert, das bei Missbrauch seine Kraft verliert, starke Kriegerinnen, Magie usw.
Soweit war alles gut. Dann zeichnete sich immer mehr die fragwürdige Entwicklung ab. Männer, die ausschließlich Vergewaltiger sind, Frauen, die sich nur durch eiserne Keuschheitsgürtel schützen können, Sexualität, die nur zur Arterhaltung legitimiert ist und in dem Stil geht es weiter. Auch alle anderen christlichen Todsünden werden hier als Bedrohung gelistet, doch keine so ausufernd angeprangert. Dass alles mit einer zutiefst konservativen christlichen Legitimierung überzuckert ist, hat mich entsetzt. Immerhin handelt es sich hier um ein Kinderbuch. Da halte ich diese Botschaft doch für sehr fragwürdig.
Vielleicht ist es einfach nicht meine Art Geschichte. Trotz wirklich schöner Motive, origineller Ideen und guter Charaktere hat mir das Buch überhaupt nicht zugesagt. Schade.