Cover-Bild Donaudämmerung
Band 262 der Reihe "HAYMON TASCHENBUCH"
12,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783709978849
Thomas Buchner

Donaudämmerung

Ein Krimi aus dem Jahr 1939
WER HAT GÖRINGS TANTE UMGEBRACHT?
Die Aufregung ist groß, als HERMANN GÖRING zur Einweihung der "Reichswerke Hermann Göring" persönlich in Linz erscheint. Kurz darauf wird eine Frau erstochen in ihrer Wohnung aufgefunden. GERÜCHTE BESAGEN, SIE SEI EINE TANTE VON GÖRING GEWESEN. Noch dazu soll die Ermordete eine größere GELDMENGE in ihrer Wohnung gebunkert und ihre Nachbarn mittels DENUNZIATIONSBRIEFEN erpresst haben. Sofort wird der Mordfall zum KRIMINALISTISCHEN SKANDAL, der den eigentlich recht behäbigen Kommissar Josef Steininger ganz schön auf Trab bringt: Mit HÖCHSTER DRINGLICHKEIT und der GESTAPO im Nacken muss Steininger schleunigst den Mörder finden - und wird MIT ZAHLREICHEN VERDÄCHTIGEN UND MENSCHLICHEN ABGRÜNDEN konfrontiert.

SCHAUPLATZ LINZ IM AUGUST 1939: ÖSTERREICH AM VORABEND DES ZWEITEN WELTKRIEGS
Seit eineinhalb Jahren ist die "OSTMARK" Teil des nationalsozialistischen Deutschen Reichs. Mittendrin die STAHLSTADT, eine jener fünf "Führerstädte", die Adolf Hitler mit seinem "Sonderauftrag Linz" von Albert Speer zur mustergültigen Nazi-Stadt ausbauen lassen wollte. Nun zeigt sich, wer sich mit den NEUEN MACHTHABERN arrangiert, von ihnen profitiert oder gar schon lange vor dem "ANSCHLUSS" ÖSTERREICHS 1938 mit ihnen sympathisiert hat. Klar wird auch, wer nicht in den nationalsozialistischen "Volkskörper" passt und um sein Leben fürchten muss. Ehemalige Arbeitskollegen zeigen ihr wahres Gesicht, aus Nachbarn und Freunden werden Feinde - und gar Mörder?

FESSELNDE KRIMIHANDLUNG TRIFFT EINDRUCKSVOLLES ZEITKOLORIT
Vor dem Hintergrund der Diktatur ermittelt Bezirksinspektor Steininger in einem politisch höchst brisanten Fall. Historiker Thomas Buchner zeichnet anschaulich und mit viel Gespür für die Zeit EIN LEBENDIGES BILD ÖSTERREICHS KURZ VOR BEGINN DES ZWEITEN WELTKRIEGS.


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LESERSTIMMEN:
"Man merkt, dass der Autor Ahnung von seinem Fach hat. Er schildert die damaligen Verhältnisse mit viel Fingerspitzengefühl und zeigt die vielen Grauzonen der damaligen Gesellschaft auf, z. B. wenn die anfänglichen Profiteure und Täter selbst von den Entwicklungen überrollt werden und sich plötzlich auf der andern Seite wiederfinden. Oder auch das Denunzieren, das damals schon fast ein Hobby gewesen zu sein scheint ... Eine Zeit ohne Gnade, die Thomas Buchner eindrücklich schildert."

"Der Kriminalfall, den Bezirksinspektor Steininger lösen muss, ist sehr knifflig, nicht nur wegen der politischen Umstände. Ein ganzes Wohnhaus steht unter Verdacht, hinter jeder Tür lauert der potentielle Mörder. Man weiß nie, was als nächstes passiert. Die Figuren sind überzeugend gezeichnet und man fiebert bis zum Schluss mit. Ein sehr spannender historischer Kriminalroman!"

"Als Linzer kennt man natürlich die Bilder aus der Zeit, die Gebäude, die damals gebaut wurden. Aber Thomas Buchner schafft es, das, was man sonst nur aus Sachbüchern kennt, in einen spannenden Kriminalroman zu verpacken und die menschlichen Tragödien und Abgründe vor Augen zu führen. Erschreckend, wie es hier vor 80 Jahren zugegangen ist. Als Bewohner von Linz fast schon eine Pflichtlektüre, finde ich."

"Ich habe schon Thomas Buchners 'Der Fall Schinagl' gelesen, das ein paar Jahre früher spielt, und war deshalb gespannt, wie es wohl weitergehen wird. Bezirksinspektor Steininger findet sich 1939 in einer völlig umgekrempelten Welt wieder: Musste er 1935 noch zwischen Schutzbündlern und Heimwehrlern ermitteln, rückt ihm nun die Gestapo auf die Pelle. Und selber weiß er ja auch nicht so genau, wo er eigentlich hingehört. Auch dieser Aspekt macht den Krimi so spannend!"
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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2018

"Donaudämmerung"

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Der Krimi "Donaudämmerung" umfasst ca. 288 Seiten auf 38. Kapiteln und einem Glossar.

Kurzer Plot:

Linz, August 1939

Ernestine Bremstaller, Beamtenwitwe, wird in ihrer Wohnung erstochen aufgefunden.

Adolf ...

Der Krimi "Donaudämmerung" umfasst ca. 288 Seiten auf 38. Kapiteln und einem Glossar.

Kurzer Plot:

Linz, August 1939

Ernestine Bremstaller, Beamtenwitwe, wird in ihrer Wohnung erstochen aufgefunden.

Adolf Ertl, der ehemalige Mieter von Frau Bremstaller und Kriminalassistent, wollte einen Anstandsbesuch bei ihr abhalten. Doch dann bemerkte er die offene Tür und fand sie leblos in der Küche...

Das brisante an diesem Fall ist, Ernestine Bremstaller, soll eine Tante von Feldmarschall Hermann Göring sein.

Da ein politisches Motiv dahinter stecken könnte, schaltet sich die Gestapo mit ein. Es ist aber auch ein Mord aus Habgier möglich, in ihren Porzellanfiguren soll sie Geld versteckt haben.

Ernestine Bremstaller hatte in der Vergangenheit mehrere Mieter, diese stehen jetzt alle unter Verdacht, und auch Adolf Ertl bekommt das zu spüren. Ertl, der zuerst nur als Zeuge behandelt wird, wird vom Dienst suspendiert, und hat dadurch erstmal kein Einkommen.

Mein Fazit:

Der Kriminalroman nimmt den Leser in eine andere/ politisch sehr schwierige Zeit mit.

Der Schreibstil ist gut der Zeitepoche angepasst. Die Geschichte hat interessante Charaktere und eine spannende Handlung.

Für alle die Krimis und Historische Romane mögen eine wirklich empfehlenswerte Lektüre.


4. Sterne!

Veröffentlicht am 02.08.2018

Tod an der Tante von Göring?

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Der historische Roman von Thomas Buchner ist der zweite Band der Reihe rund um Bezirksinspektor Josef Steininger. Leider habe ich Band 1 "Der Fall Schinagl" nicht gelesen, was allerdings kein Problem darstellte. ...

Der historische Roman von Thomas Buchner ist der zweite Band der Reihe rund um Bezirksinspektor Josef Steininger. Leider habe ich Band 1 "Der Fall Schinagl" nicht gelesen, was allerdings kein Problem darstellte. Wir befinden uns im Jahre 1939 in Linz. Österreich ist als Ostmark ein Teil des Deutschen Reiches geworden. Der Krimi spielt im Zeitrahmen des Anschlusses Österreichs und dem Überfall auf Polen.

Der Linzer Bezirksinspektor Josef Steinigener steht kurz vor seiner Pensionierung und möchte seine letzten Monate eher gemächtlich verbringen. Doch da wird in einem Mehrparteienhaus in Linz eine Frau ermordet aufgefunden. Wäre Ernestine Bremstaller nicht vorher in den Zeitungen mit Reichsmarschall Hermann Göring abgelichtet und als seine Tante erwähnt worden, hätte Steiniger in Ruhe den Mordfall bearbeiten können. Doch mit dem Gerücht, dass die Tote eine große Erbschaft gemacht hat und angeblich mit Göring verwandt sein soll, mischt auch bald die Gestapo mit und macht Steininger Feuer unter dem Hintern...

Das Ermittlerteam rund um den behäbigen Bezirksinspektor setzt sich aus dem schwerhörigen Kollegen Heumader, sowie Adolf Ertl, der früher Untermieter bei Ernestine Bremstaller war, jedoch aus den Ermittlungen ausgeschlossen wird, zusammen. An seiner Stelle kommt aus Wien Krininalassistentin Anna Rabitsch. Eine Frau als Kriminalbeamtin war zu dieser Zeit eine Seltenheit. Sie wird auch alles andere als freundlich aufgenommen und muss sich mit den typischen Bemerkungen und Männerwitzen abfinden.
Während Steininger unter Druck der Gestapo bald einen regimekritischen Gegner als Täter gefunden hat, ist Anna Rabitsch nicht wirklich vom angeblichen Mörder überzeugt. Sie geht die Befragungen der Hausbewohner nochmals analytisch durch und kommt dem wahren Täter auf die Spur....

Wir haben hier einen klassischen Plot, der ein bisschen an Agathe Christie erinnert. Viele Verdächtige in einem Wohnhaus, wo einer davon der Mörder sein muss. Man rätselt mit dem kopflosen Ermittlerteam herum und stellt sich vorallem die Frage: Welches Motiv gab es für den Mord? Habgier? Oder ist es ein politisches Motiv? Vergeblich hoffte ich, dass Steininger endlich zu ermitteln beginnt, aber ihn interessieren seine Wiener Schnitzeln weitaus mehr und sein Exkollege Sedlak, der zur Gestapo gegangen ist, gibt ihn sowieso die Richtung für den Tatverdächtigen vor...

Die vielen Figuren, die von Kapitel zu Kapitel wechseln, machten mir den Einstieg etwas schwer. Kaum hat man sich mit einer Person bekannt gemacht, wechseln wir zur nächsten. So fällt die Identifikation nicht einfach. Das wird zwar mit der Zeit besser, aber hat zu Beginn etwas mein Lesevergnügen getrübt.
Im Mittelpunkt stehen nicht nur die zahlreichen Personen, die allesamt nicht wirklich sympathisch sind, sondern die politische Atmosphäre zu dieser Zeit. Propaganda zur Aufschürung des Hasses gegen die Polen und die Juden oder die Wichtigkeit des Ariernachweises, sowie dem Aufstieg zwielichtiger Gestalten, die bei der Gestapo Karriere machen.

Steininger ist ein unsympathischer Ermittler, der es mir auch nicht immer leicht gemacht hat. Die Charaktere der Figuren sind lebendig beschrieben und wurden sehr unterschiedlich dargestellt. Jeder der Protagonisten hat Ecken und Kanten und handelt nicht immer gesetzeskonform. Sie sind Alltagsmenschen, wie du und ich.

Schreibstil:
Thomas Buchner punktet bei seinem historischen Krimi durch perfekte Recherche und stimmigen Lokalkolorit. Die politische Atmosphäre wurde perfekt umgesetzt. Als Historiker weiß der Autor, wovon er schreibt. Witzige Dialoge lockern die etwas düstere Stimmung etwas auf. Die lebendige Sprache und viele Dialoge, sowie die eingestreuten Passagen im Dialekt, gebenn dem historischen Krimiden notwendigen Kick.
Am Ende des Buches gibt es noch ein Glossar mit Übersetzungen der Dialektwörter für alle Nicht-Östereicher.

Fazit:
Ein historischer Krimi mit klassischem Plot, der vorallem durch seine politische Atmosphäre glänzt und der hervorragend recherchiert wurde. An Spannung fehlte es leider manchmal etwas, wobei das Ende jedoch gelungen und logisch ist.