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Veröffentlicht am 18.08.2018

AMOUR FOU IN DER REAGAN ÄRA

Uns gehört die Nacht
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Wir befinden uns in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es ist die Reagan – Ära, die Zeit von Madonna und Prince. Purple Rain!
„Uns gehört die Nacht“ geht jedoch einigermaßen sparsam mit dem ...

Wir befinden uns in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es ist die Reagan – Ära, die Zeit von Madonna und Prince. Purple Rain!
„Uns gehört die Nacht“ geht jedoch einigermaßen sparsam mit dem 80er Flair um. Der Roman dreht sich im Wesentlichen um die beiden Protagonisten, Jamey Hyde und Elise Perez. Die halbpuertorikanische Ausreißerin ohne Schulabschluss trifft den Upper Class Sprößling und Ivy League Studenten in New Haven, wo sie Nachbarn sind (Zufall, Zufall).
Jamey wohnt mit einem Kommilitonen zusammen, Elise mit ihrem schwulen Mitbewohner.
Beide sind auf ihre Art vernachlässigte Kinder gewesen – Jameys Eltern sind getrennt, gefühlskalt und materialistische Egomanen. Elise Perez war die Ersatzmutter für ihre Halbgeschwister und sie gehört zur Unterschicht. Eigentlich trennen die beiden Welten: er ein WASP, sie das Kind eines Latinos und einer white trash Mutter.
Aber der Zufall führt die beiden wie gesagt zusammen, und die toughe Elise verliebt sich sofort in den wunderschönen Studenten. Das Ganze beginnt als Affäre und wird zur großen Liebe, obwohl Jamey Elise anfangs „hasst“. Aber Elise lässt nicht locker.
Die Botschaft der Autorin lautet: die große Liebe beginnt mit einem blowjob, meines Erachtens eine fragwürdige message.
Der Stil der Autorin hebt den Roman von anderen Liebesgeschichten ab, da es schöne Metaphern und Bilder gibt, „Schlüssellöcher der Einsamkeit“, aber manchmal wird es mir doch zu pathetisch, wenn Jamey Hyde Elise über alle Maßen bewundert. Aber die story ist fesselnd, ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt.
New York als Handlungsort ist natürlich immer toll, Jameys Job in einem Auktionshaus, seine privilegierte Herkunft steht in einem krassen Kontrast zu Elises ärmlichen Wurzeln. Der Roman ist besser als die meisten Liebesgeschichten, die ich in letzter Zeit gelesen habe, und deshalb mache ich mir so meine Gedanken.
Die Geschichte kommt leider nicht ohne Klischees aus, und über das letzte Drittel habe ich mich richtig geärgert, das Ende ist mir doch zu absurd.
Obwohl Elises Armut plastisch beschrieben wird – sie wurde als Kind von einem Bekannten in einen Schrank gesperrt und angepinkelt, die hatte früh eine Abtreibung - wird ihre Familie für meinen Geschmack dann doch romantisiert dargestellt, die Mutter ist sehr herzlich. Wohingegen Jameys Mutter eine egozentrische Schauspielerin ist, eine gefühlskalte Frau, die Jamey im Kindesalter alleine lässt. Außerdem hat sie für ihren Schwiegervater einen Makel, ihre jüdische Herkunft. Überhaupt ist Jameys Familie unmöglich, Elise können sie nicht akzeptieren, aber sie denken sich, immerhin ist der Junge nicht gay und hat sich keinen „Schwulenkrebs“ eingefangen. In dieser Zeit war Aids ein großes Thema.
Die Darstellung der Familien war mir zu stereotyp.
Überhaupt sind eigentlich alle Nebenfiguren schwach charakterisiert worden, und selbst die Hauptpersonen sind nicht mit viel Tiefe gesegnet. Wichtiger als alle Menschen scheint Jameys und Elises Hund Buck zu sein.
Man erfährt, dass die Protagonisten jung und attraktiv und einander bald körperlich verfallen sind. Jamey neigt zur Schwermut, Elise ist das genaue Gegenteil, lebenshungrig und mutig und absolut nicht scharf auf Jameys Geld. Ich habe mich gefragt, was Jamey gerne liest, um ehrlich zu sein.
Jamey bricht schließlich mit seiner Familie, verzichtet auf sein Erbe, und arbeitet in einem Hotel. Sein Studium gibt er auf und er gewöhnt sich ohne Probleme an das einfache Leben.
Das war mir doch ein wenig zu glatt. Es gibt am Schluss zwar kein überzuckertes happy ending, aber das Finale nervt trotzdem. Rückblickend hätte man die Seitenzahl auch minimieren können, da es eigentlich nur einen Handlungsstrang gibt. Die Beschreibungen von Sex und Grenzerfahrungen haben mich eher gelangweilt; sie sind in dem Kontext auch nicht wirklich innovativ.
Der Roman ist lesenwert und regt zum Nachdenken an, trotzdem fand ich Manches nicht plausibel. Es gab stereotype Elemente und ich fand die Fixierung der beiden Hauptpersonen aufeinander ungesund. Wieso hat Elise keine beste Freundin und weshalb sind alle Freunde von Jamey charakterlos? Die Lektüre habe ich aber nicht bereut.
„Uns gehört die Nacht“ erhält von mir 4,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Lucy & Sean

Mitten ins Herz
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Dies ist der zweite Band einer Reihe, das heisst, dass auch Figuren aus dem ersten Teil auftauchen, man diesen Roman aber auch gut als stand alone lesen, da alles Wichtige sich aus der Erzählung ergibt. ...

Dies ist der zweite Band einer Reihe, das heisst, dass auch Figuren aus dem ersten Teil auftauchen, man diesen Roman aber auch gut als stand alone lesen, da alles Wichtige sich aus der Erzählung ergibt.
Der Roman ist leichte Unterhaltung, er ist humorvoll und witzig, die erotischen Szenen sind jedoch Geschmackssache.
Worum geht’s ?
- Lucy Fitzpatrick, die Schwester eines berühmten irischen Rugbykapitäns, hat ein Problem: In Streßsituationen wird sie zur Kleptomanin. Eines Tages wird sie ausgerechnet von Sean Casssidy, dem Erzrivalen ihres Bruders Ronan, dabei erwischt.
- Lucy muss sich auf ein Abendessen mit dem Hünen einlassen, damit ihr Geheimnis gewahrt bleibt. Dabei kommt sie ins Grübeln. Womöglich ist der arrogante Sean doch nicht so abgehoben, wie es scheint…

Besonders gut gefiel mir die Figurenzeichnung, denn die Figuren sind nicht ganz so perfekt wie in anderen Romanen des Genres. Es gibt einen kleinen Konflikt, der aufgelöst werden muss. Daher gibt es ein Quentchen mehr Tiefgang als in anderen Erzählungen, aber es ist auch kein Melodrama. Die Nebenfiguren, wie etwa Broderick, Lucys Kumpel, sind gut charakterisiert und nicht zu blass. Die Schauplätze (Amerika und Irland) sind spannend und interessant.
Im Gegensatz zu Band eins passiert aber in diesem Band der Reihe nicht so viel und die story ist gefühlt schneller auserzählt.
Trotz der gelungenen Figurenzeichnung sind die Personen trotzdem ein wenig stereotyp, die Männer sind athletische Schönlinge und die Frauen begehrenswert.
Gut gefiel mir aber, dass ausgerechnet der schöne Sean seine Schwierigkeiten hat, das macht die Lektüre weniger langweilig. Es ist eine romantische Erzählung, etwas für’s Herz.
Ein happy ending rundet die Geschichte ab.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, das Genre muss man jedoch mögen.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Schöner Auftakt

Irish Players - Gefällt mir heißt Ich liebe dich
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Dieser Roman ist der Auftaktband zu einer Reihe und eine tolle Lektüre für Zwischendurch.

Annie Catrel ist ein kontaktscheuer Nerd. Sie jobbt als PR – Beraterin in einer New Yorker Agentur, kann aber ...

Dieser Roman ist der Auftaktband zu einer Reihe und eine tolle Lektüre für Zwischendurch.

Annie Catrel ist ein kontaktscheuer Nerd. Sie jobbt als PR – Beraterin in einer New Yorker Agentur, kann aber meist von zuhause aus arbeiten. Was niemand weiß: Sie betreibt unter Pseudonym einen Gossipblog namens“New York’s Finest“ , in welchem sie die Wehwehchen der Stars auf äußerst sarkastische Weise seziert. Sie postet Bilder mit weißen Kringeln zur Illustration (Perez Hilton lässt grüßen). Als ausgerechnet der irische Rugbyspieler Ronan Fitzpatrick ihr Klient wird, gerät Annies Welt aus den Fugen…

Im Gegensatz zu anderen Erotikromanen ist dieser Roman gut geschrieben, gespickt mit Humor. Ich liebe Annies ironische Anmerkungen. Die Figuren sind richtig sympathisch, auch wenn Ronan das typische Alphamännchen ist. Die Autorinnen finden das richtige Maß in der Erzählung, nichts ist zu melodramatisch oder zu dick aufgetragen. Die erotischen Szenen sind natürlich Geschmackssache. Ich fand die Erzählung recht spannend, gegen Ende hätte ich die story aber etwas gestrafft. Für Rugby interessiere ich mich allerdings überhaupt nicht, eine angloamerikanische Leserschaft wahrscheinlich schon.
In diesem Buch gibt es auch mehr Tiefgang als in anderen Exemplaren des Genres: Annies Vergangenheit hat sie geformt, unter Streß flucht sie in Alliterationen, nur im Netz kann sie gelöst und befreit agieren.
Ronan hat mit dem Internet nichts am Hut, lässt sich aber bereitwillig coachen und zeigt Annie die Sonnenseiten des Real Life.
Annie ist keine damsel in distress und Ronan hat ein äußerst hitziges Temperament, das ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringt, aus dem ungleichen Paar wird eine verschworene Gemeinschaft. Die Autorinnen lassen sich aber mit der Entwicklung der Figuren Zeit, sodass eine gewisse Glaubwürdigkeit entsteht, obwohl die Rahmenhandlung natürlich nicht realistisch ist. Die Protagonisten haben Ecken und Kanten, die Handlungsorte fand ich auch gut gewählt.
Fazit:
Ein toller Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 31.05.2018

7 Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht
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Lady Jessica Sheffield ist Lord Benedict Tarley versprochen. Kurz nach ihrem achtzehnten Geburtstag soll sie den älteren Mann heiraten.
Alistair Lucius Caulfield ist ein Lebemann und Verführer, der in ...


Lady Jessica Sheffield ist Lord Benedict Tarley versprochen. Kurz nach ihrem achtzehnten Geburtstag soll sie den älteren Mann heiraten.
Alistair Lucius Caulfield ist ein Lebemann und Verführer, der in den besseren Kreisen berühmt-berüchtigt ist.
Am Vorabend ihrer Hochzeit wird Jessica unfreiwillig Zeugin eines verbotenen Stelldicheins, denn sie erwischt Alistair in flagranti mit einer sehr viel älteren Adeligen. Der Herzensbrecher geht der jungen Frau, die als kühl und beherrscht wird, nicht mehr aus dem Kopf, und die beiden kommen schließlich zusammen, als sie einander zufällig auf einem Schiff begegnen, denn die inzwischen verwitwete Jessica reist in die Karibik, wo sie von ihrem verstorbenen Mann eine Plantage geerbt hat…

„Sieben Jahre Sehnsucht“ ist ein historischer Erotikroman, der mir gut gefallen hat. Die erotischen Szenen sind anregend und prickelnd, nie vulgär. Nur gegen Ende gibt es eine Szene, die ich zu schwülstig fand.
Die Protagonisten waren mir sympathisch,auch die Figurenkonstellation war gut gewählt, denn die Heldin ist kein unerfahrenes Mäuschen, dass von einem steinreichen Beau erobert wird. Beide Helden haben Anteil am Zusammenkommen.
Das setting, das größtenteils im historischen London angesiedelt ist, gefiel mir ebenfalls gut. Eigentlich ist es ein Roman, der 5 Sterne wert wäre, wenn es nicht gegen Ende Längen in der Erzählung gäbe, die unnötig das Tempo herausnehmen.
Auch fand ich den Erzählstrang rund um Jessicas Schwester schlicht unnötig. Ansonsten eine schöne historische Romanze mit dominanten Erotikanteilen.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Sinnlich & Romantisch

Unsichtbare Fesseln
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Zwischendurch lese ich gerne mal Romane aus dem Young Adult Genre. Es kommt aber selten vor, dass mir die Geschichten wirklich gut gefallen. „Unsichtbare Fesseln“ von Katelyn Faith habe ich aber gerne ...

Zwischendurch lese ich gerne mal Romane aus dem Young Adult Genre. Es kommt aber selten vor, dass mir die Geschichten wirklich gut gefallen. „Unsichtbare Fesseln“ von Katelyn Faith habe ich aber gerne gelesen, obwohl der Titel doof ist. ?

Romane aus dem Genre haben oft einen märchenhaften Touch, manche Elemente würden im wirklichen Leben einfach nicht funktionieren. Aye, but a girl can dream…
In „Unsichtbare Fesseln“ sind die Figuren im Vgl. zu anderen Büchern des Genres richtig gut ausgearbeitet, wenn man mal davon absieht, dass sie in gewisser Weise auch Typen entsprechen. Der Roman hat mich wirklich gut unterhalten, denn er war romantisch, lustig, sinnlich und spannend.
Die Handlung ist in London angesiedelt: Die Protagonistin hat sich in einen Kollegen verguckt. Ella hat Mathematik studiert und einen Job als Buchhalterin ergattert. Eigentlich könnte für die eher zurückhaltende junge Frau alles bestens laufen, wäre da nicht ihr Nachbar Dave Hunter, der sie mit seiner täglichen Bettakrobatik um den Schlaf bringt.
Er ist Musiker in einer Band und mit seinen Tattoos und Piercings der Inbegriff des bad boy, der verboten gut aussieht. Er verspricht Ella, ihr bei der Eroberung ihres Kollegen zu helfen. Ella bekommt ein make over und verbringt immer mehr Zeit mit Dave. Doch eines Tages wird aus Freundschaft mehr…
Manches im Roman war mir zu dick aufgetragen und auch etwas widersprüchlich bzw. unlogisch konstruiert. Etwa Ellas Vergangenheit und Daves Beschäftigung. Der Rockmusiker ist eigentlich ein Topmanager, der als Twen schon soviel Geld verdiente, dass er fortan vom Spielen in einer Band leben kann, mitten in London in einer tollen Wohnung leben kann . „Der kleine Prinz“ wird auch ständig genannt, wobei ich denke, dass es eher ein Kultbuch für Deutsche und nicht für Briten ist. Überhaupt hat die Autorin ihren Protagonisten viele Probleme angedichtet: Scheidungstraumata, Schüchternheit, Todesfälle …you name it!
Zum Glück fällt das in der Gesamtschau nicht sehr ins Gewicht, da auch die Nebenfiguren gut ausgestaltet sind, etwa Ellas Freundinnen. Manche Figuren habe ich richtig ins Herz geschlossen. Die erotischen Szenen sind wirklich sinnlich, aber es gibt auch eine spannende Handlung. Glücklicherweise verzichtet die Autorin auf SM- Gedöns. Ich war während der Lektüre nie gelangweilt, denn „Unsichtbare Fesseln “ bietet alles: Liebe, Romantik, Erotik und die Figuren bleiben nicht statisch; vielmehr durchlaufen sie eine Entwicklung. Für das Buch vergebe ich 4,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen. Young – Adult – Fans werden diesen Roman lieben!