Cover-Bild Der Kreidemann
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 29.05.2018
  • ISBN: 9783442314645
C.J. Tudor

Der Kreidemann

Thriller
Werner Schmitz (Übersetzer)

Alles begann an dem Tag, an dem sie auf den Jahrmarkt gingen. Als der zwölfjährige Eddie den Kreidemann zum ersten Mal traf. Der Kreidemann war es auch, der Eddie auf die Idee mit den Zeichnungen brachte: eine Möglichkeit für ihn und seine Freunde, sich geheime Botschaften zukommen zu lassen. Und erst einmal hat es Spaß gemacht – bis die Figuren sie zur Leiche eines jungen Mädchens führten. Das ist dreißig Jahre her, und Eddie dachte, die Vergangenheit liegt hinter ihm. Dann bekommt er einen Brief, der nur zwei Dinge enthält: ein Stück Kreide und die Zeichnung eines Strichmännchens. Und als die Geschichte beginnt, sich zu wiederholen, begreift Eddie, dass das Spiel nie zu Ende war ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2018

Ein gelungenes Début

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"Der Kreidemann" ist das Début der englischen Autorin C.J. Tudor und erschien (HC, gebunden) im Goldmann-Verlag, 2018.


Inhalt:

"Niemals konnte Eddie den Tag des schrecklichen Unfalls vergessen. Damals ...

"Der Kreidemann" ist das Début der englischen Autorin C.J. Tudor und erschien (HC, gebunden) im Goldmann-Verlag, 2018.


Inhalt:

"Niemals konnte Eddie den Tag des schrecklichen Unfalls vergessen. Damals begegnete der 12Jährige dem Kreidemann zum ersten Mal. Und der erzählte Eddie von den Zeichnungen - geheimen Botschaften, die außer Eddie und seinen Freunden niemand verstand. Erst hat es Spaß gemacht, aber dann führten die Kreidefiguren sie zu der ersten Toten. Dreißig Jahre später erhält Ed einen Brief, der die alten Wunden brutal aufreißt: Die Vergangenheit kehrt zurück, und der Kreidemann geht wieder um - rätselhaft, bedrohlich, unberechenbar."
(Quelle: Buchrückentext)

Das vorliegende Erstlingswerk ist zwar mit dem Genre "Thriller" untertitelt, ich finde jedoch, dass es sich eher um einen Kriminalroman handelt, der durchaus Thrillerelemente beinhaltet, jedoch durch subtilen Spannungsaufbau überzeugen kann und einen außergewöhnlichen Schreibstil aufweist, der sehr echt, ehrlich und authentisch zu lesen ist, was durchaus mit dem Alter des Protagonisten Eddie Adams, von seinen Freunden "Eddie Munster" genannt, zu tun hat: Er ist 12 Jahre alt und versucht, den Anfang der Geschichte mit dem Kreidemann zu beschreiben, die 1986 auf dem Jahrmarkt einer fiktiven Kleinstadt namens Anderbury im Süden Englands ihren Anfang nahm:

Hier wird das "Waltzer-Mädchen" durch einen tragischen Unfall eines schlecht gewarteten Fahrgeräts schwer verletzt - und Eddie begegnet erstmals seinem späteren Lehrer Mr. Halloran, der ihn in Englisch unterrichten wird: Beide retten vermutlich dem hübschen Mädchen das Leben - und ahnen noch nichts von den Folgen ihrer Hilfeleistungen.... Mr. Halloran ist kein gewöhnlicher Mann, sondern ein Albino, was ihn de facto bereits zum Außenseiter deklariert; er besucht das Mädchen im Krankenhaus und gerät in Verdacht, ihren Tod verursacht zu haben. Was hatte Mr. Halloran tatsächlich vor? Hatte er etwas mit dem Mord zu tun?

C.J. Tudor versteht es in sehr großer Klarheit, die durch das Alter von Eddie - besonders 1986 - geprägt ist, die Geschichte um den Kreidemann aufzurollen; in der Ich-Perspektive geschrieben, springt die Handlung immer zwischen 1986 und 2016 hin und her, was die Spannung stetig steigert. Auch ein wenig typisch britischen und durchaus schrägen Humor konnte ich finden, wenn Ed etwa den Kater der Mutter betreuen soll, den "Hannibal Lector" unter den Katern....

Man lernt die Freunde Eddies kennen und die Familien, in denen sie aufwachsen: Fat Gav, Metal Mickey, Hoppo und Nicky, das einzige Mädchen der Gang. Was als Spiel begann, in dem man sich (jeder in der ihm eigenen Farbe) mit Kreidezeichen Nachrichten schreibt, sich trifft - wird zu einem Mordfall, als Kreidezeichen zu einem ermordeten Mädchen führen...

Nach dem ersten Drittel nimmt die Geschichte immer mehr Fahrt an Spannung auf und es geht nicht nur um die Aufklärung des Mordes, sondern auch um persönliche Veränderungen, das Älterwerden, Demenz und Tod. Hier gefielen mir viele lebenskluge und teils philosophische Sätze, die die Autorin zuweilen in die Geschichte einbaut; zu Herzen geht die beginnende und stetig voranschreitende Demenz des Vaters von Ed - und sehr authentisch wird beschrieben, wie jener Vater immer mehr in die Welt des Vergessens abdriftet.... Thema ist aber auch das Kind in uns, das uns auch als Erwachsene auszeichnet: Ed war eher der Außenseiter der Gang, mochte keine Abenteuer und sammelte Schätze (Briefmarken, Modellautos, die er akribisch hortet, um "Herr über diese Sachen zu sein" - besonders nach dem Unfall auf dem Jahrmarkt. Ich fand den Protagonisten sowohl als 12Jährigen als auch als Erwachsener sympathisch - und den unvorhersehbaren Plot sehr gelungen; auch der klare und schnörkellose Schreibstil konnte mich durchaus begeistern.

Fazit:

Ein wirklich lesenswertes Début, das ich besonders Fans von subtiler Spannung empfehlen kann. Mich konnten Stil, Charaktere und die Tiefgründigkeit überzeugen und ich vergebe 4* und 90° auf der "Krimi-Couch" für das Début von C.J. Tudor - Ich hoffe, es wird noch mehr von ihr zu lesen sein!

Veröffentlicht am 17.07.2018

Kreidezeichen

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Im Alter von 12 Jahren erlebt Eddie einen Albtraum. Auf dem Jahrmarkt erlebt er hautnah einen schrecklichen Unfall mit, bei dem ein junges Mädchen verstümmelt wird. Zusammen mit Mr. Halloran, der, wie ...

Im Alter von 12 Jahren erlebt Eddie einen Albtraum. Auf dem Jahrmarkt erlebt er hautnah einen schrecklichen Unfall mit, bei dem ein junges Mädchen verstümmelt wird. Zusammen mit Mr. Halloran, der, wie sich herausstellt, im nächsten Schuljahr an seiner Schule unterrichten wird, leistet Eddie erste Hilfe.
Mr. Halloran erzählt ihm von Kreidezeichen, die er mit seinen Freunden in der Kindheit als Kommunikationsmittel verwendete. Eddie gefällt die Idee und er beginnt, mit seinen Freunden ebenfalls auf diese Weise zu kommunizieren. Eines Tages tauchen Kreidezeichen auf, die die Jungen direkt in den Wald zu einer Leiche führen...
Schnell gerät Mr. Halloran als Verdächtiger ins Visier der Leute, doch Eddie weiß etwas, was die anderen nicht wissen, nur traut er sich nicht, darüber zu reden.
30 Jahre später, Eddie lebt inzwischen mit einer Untermieterin immer noch im Haus seiner Kindheit, tauchen wieder mysteriöse Kreidezeichen auf...
Die Sunday Times lobte diesen Debütroman über den grünen Klee („Wenn Sie dieses Jahr nur ein Buch lesen – lesen Sie dieses!“), dieser Lobeshymne kann ich mich nicht ganz anschließen. Die Story liest sich flüssig und ist trotz einiger Längen spannend und auch durchaus humorvoll. Was ich nicht so mag, ist, wenn sich im Nachhinein vieles anders herausstellt, als es ursprünglich dargestellt wurde. Das Ende ist allerdings richtig gut gelungen. Auf jeden Fall ein unterhaltsamer Roman!

Veröffentlicht am 15.07.2018

Dichter Thriller mit überraschenden Wendungen

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Mit einem unerwarteten Brief wird ein 30 Jahre zurückliegender Mordfall plötzlich wieder aktuell. Im Sommer 1986 entdeckten der 12-jährige Eddie und seine vier Freunde eine zerstückelte Leiche. Weitere ...

Mit einem unerwarteten Brief wird ein 30 Jahre zurückliegender Mordfall plötzlich wieder aktuell. Im Sommer 1986 entdeckten der 12-jährige Eddie und seine vier Freunde eine zerstückelte Leiche. Weitere Unfälle und Tragödien erschüttern die englische Kleinstadt in dieser Zeit. Erst im Jahr 2016 erfahren Eddie und Co, was damals wirklich passiert ist. Bis zum dramatischen Finale enthüllt die Autorin geschickt nach und nach die Ereignisse. Die Kapitel erzählen abwechselnd die Ereignisse von 1986 und 2016, wobei viele Kapitel mit einem Cliffhanger enden. Dadurch lässt sich das Buch streckenweise kaum aus der Hand legen. In der Mitte verliert der Thriller allerdings etwas an Tempo, weshalb sich das gewisse Kribbeln erst später wieder einstellt. Trotzdem ist „Der Kreidemann“ insgesamt ein gelungenes Debüt mit einer clever konstruierten Geschichte, deren Ausgang nicht vorhersehbar ist.

Veröffentlicht am 10.07.2018

Der Kreidemann

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"Der Kreidemann" ist nur zufällig auf meinem Büchertisch gelandet. Aber manchmal muss der Zufall einfach nachhelfen, um endlich mal wider eine spannende neue Autorin zu entdecken.

Die Geschichte an sich ...

"Der Kreidemann" ist nur zufällig auf meinem Büchertisch gelandet. Aber manchmal muss der Zufall einfach nachhelfen, um endlich mal wider eine spannende neue Autorin zu entdecken.

Die Geschichte an sich ist schnell erzählt. In Eddies Jugend erschreckte der Kreidemann ihn und seine Freunde. Doch gab es ihn wirklich? Als Erwachsener ist Eddi Lehrer und hat eigentlich mit der Vergangenheit abgeschlossen, als ihn ein mysteriöser Brief mit einer Kreidezeichnung erreicht. Und dann ertrinkt einer seiner Freunde.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Durch das rote Cover fällt das Buch ins Auge. Der Einband passt hervorragend zum Plot. Der wiederrum ist logisch und beginnt eher ruhig und beschaulich und zieht ganz gemächlich die Daumenschrauben an, was mich dazu brachte, das Buch in nur drei Tagen zu lesen. Gut gemacht. Mehr davon.

Veröffentlicht am 04.07.2018

fesselndes Debut

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Als einen Thriller würde ich diesen Roman nicht bezeichnen, denn wer hier einen Haufen von Leichen erwartet, dürfte enttäuscht werden. Zwar bietet dieses Buch eine dichte Atmosphäre, aber die Spannung ...

Als einen Thriller würde ich diesen Roman nicht bezeichnen, denn wer hier einen Haufen von Leichen erwartet, dürfte enttäuscht werden. Zwar bietet dieses Buch eine dichte Atmosphäre, aber die Spannung wird nicht durchgehend gehalten. Wer dagegen die Romane von Stephen King mag, dem dürfte „Der Kreidemann“ gefallen. Zwar gibt es keine übernatürlichen Elemente, aber die Autorin schildert die Kindheit in eine englischen Kleinstadt so, dass Erinnerungen Kings „Es“ oder „Stand By Me“ wach werden.
C. J. Tudor schildert eindringlich, wie die scheinbar idyllische Kindheit sich langsam aber sicher mit dem Älterwerden verabschiedet, Freundschaften zerbrechen und auch das Böse Einzug nimmt - sei es durch Krankheiten, Eifersucht, Missgunst oder aber auch durch Gewalt.
Es dauert lange, bis der Mord, um den es im Prolog geht, tatsächlich passiert. Bis dahin baut sich aber eine immer bedrohlichere Stimmung auf, das Kindheitsparadies zerfällt immer mehr, es bilden sich Risse in der Freundschaft der fünf Kinder.

Mit fast jedem Kapitel wird zwischen den Jahren 1986 und 2016 gewechselt. Alle Hauptfiguren sind ambivalent dargestellt und haben ihre Geheimnisse. Eddie, der Erzähler, ist als Erwachsener ein bindungsscheuer Einzelgänger, der ein Alkoholproblem hat, was er sich und dem Leser erst nach und nach eingesteht. Dies alles macht ihn zwar für den Leser interessant, aber ein ganz großer Sympathieträger ist er nicht.

Geschickt spielt die Autorin mit den Erwartungen der Leser. Doch was die richtige Lösung zu sein scheint, entpuppt sich am Ende als falsch. Wie sagt es Eddie so passend? Der Mensch stellt sich nur Fragen, zu denen er sich die richtigen Antworten erhofft.
Apropos Ende: die letzten Seiten des Buchs gehören für mich zum Höhenpunkt. Vieles wird auf den Kopf gestellt, Theorien über den Haufen geworfen und ich hatte tatsächlich ein wenig Gänsehaut.

Fazit: Ein Debut, das manchmal an Stephen King erinnert. Kein Thriller im herkömmlichen Sinne, aber dennoch fesselnd.