Ein großartiges Buch über Schuld, Angst und Trauer, das mich noch lange danach beschäftigt hat
MEINUNG
Ich habe mich sofort und unwiderruflich in das wunderschöne Cover verliebt! So passt es doch perfekt zum Buch und zum Titel. Und auch der Inhalt ist besonders.
Stevie, die eigentlich Stephanie ...
MEINUNG
Ich habe mich sofort und unwiderruflich in das wunderschöne Cover verliebt! So passt es doch perfekt zum Buch und zum Titel. Und auch der Inhalt ist besonders.
Stevie, die eigentlich Stephanie heißt und ihre Rippen zählt, um sich zu beruhigen, hat beschlossen zu sterben. Sie weiß wie und vor allem weiß sie, wann. Denn zum Jahrestag eines schrecklichen Ereignisses, an dem sie sich die Schuld gibt, will sie sterben. Doch ihr Vater weist sie in ein Therapiezentrum ein und dort wird alles anders.
Stevie hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Ihre Angst und überhaupt ihre Gefühle wurden von Meg Haston so überzeugend beschrieben, dass ich mich problemlos in sie hineinversetzen konnte. Gerade auch was Trauer angeht, hat die Autorin eine sehr intensive Art zu schreiben, so dass die Verzweiflung und Traurigkeit fast greifbar waren.
Erst nach und nach erfährt man, was eigentlich vor einem Jahr passiert ist und warum Stevie beschlossen hat, zu sterben. Würde ich den Grund hier jetzt schreiben würde einige vielleicht denken: "Was ist das denn für ein Grund? Da kann sie ja nichts für!" Und eigentlich ist es natürlich auch so. Die Autorin hat es aber geschafft, deutlich zu machen, wie Stevie in diese Verzweiflung gerutscht ist und die es so weit kommen konnte. Je mehr man von der Geschichte erfährt, desto mehr kann man sie verstehen und mit ihr mitfühlen.
Als wunderbaren Gegenpart zu Stevie spielt Anna, ihre SK (Seelenklempnerin), eine große Rolle. Anna ist eine warmherzige, lustige und einfühlsame Person, die versucht, Stevie nach und nach aus ihrem selbstgebauten Gefängnis zu befreien.
Aber auch die anderen Mädchen, die ebenfalls im Therapiezentrum sind und denen Stevie nicht den ganzen Tag aus dem Weg kann, auch wenn sie das gerne möchte, sind wunderbar beschrieben worden. Jede hat ihre Eigenarten und es war sehr interessant zu erleben, wie sich die Beziehungen der Mädchen untereinander entwickelten.
Der Schreibstil von Meg Haston gefällt mir sehr gut. Trotz des ernsten Themas lässt sie Stevie voller Sarkasmus und Humor erzählen, was das Buch einerseits leichter macht, andererseits aber auch beklemmender.
LIEBLINGSZITATE
Ich stich mir die Haare aus dem Gesicht und ließ sie dann wieder los. Wie sollte man die Haare tragen, wenn der eigene Bruder tot war?
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Die Luft in der Wohnung war abgestanden und so randvoll mit Trauer und Wut, dass für uns kaum Platz war.
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FAZIT
Ein großartiges Buch über Schuld, Angst und Trauer, das mich noch lange danach beschäftigt hat.