Cover-Bild Lotta Wundertüte
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 15.08.2013
  • ISBN: 9783462045666
Sandra Roth

Lotta Wundertüte

Unser Leben mit Bobbycar und Rollstuhl
Zum Lachen muss man nicht laufen können

Lotta, drei Jahre alt, ein Schmoller, ein Schlawiner, blond, zickig, zäh, süß – und schwerbehindert. Wie lebt es sich mit einem solchen Kind? Ein ehrlicher, zutiefst berührender Bericht über Familie, Mut, Leiden und Lachen – und die Frage: Was zählt im Leben?Herbst 2009. Sandra Roth ist im neunten Monat schwanger. Mit Lotta, einem Wunschkind, die Vorfreude der Familie ist groß. Doch bei einer Routineuntersuchung erfährt sie, dass das Gehirn ihrer Tochter nicht mit ausreichend Blut versorgt wird. Welche Konsequenzen diese Gefäßfehlbildung für das Leben von Lotta haben wird, können die Ärzte nicht vorhersagen. »Lotta Wundertüte: Man weiß nie, was drin ist«, sagt einer.Lotta könnte ein »Rollstuhl-Baby« sein, so nennt das ihr zwei Jahre älterer Bruder Ben. Während er auch gerne einen Rollstuhl hätte, weil man dann nicht selbst laufen muss, setzen sich die Eltern mit anderen Fragen auseinander: Wie lebt es sich mit einem behinderten Kind in einer Gesellschaft, die alles daransetzt, Behinderungen und Krankheiten abzuschaffen? Wie reagieren Freunde, Nachbarn, Kollegen? Und was wird Lotta für ein Leben haben – eingeschränkt, ausgegrenzt? Oder angenommen und geliebt? Authentisch und liebevoll erzählt Sandra Roth von den ersten drei Jahren mit Lotta, Jahre voller Kämpfe, Überraschungen, Leid und Glück, an deren Ende wir eine lächelnde Lotta im Kindergarten erleben. Ein Buch voll großer Fragen, das Mut macht, auch den schwierigen Momenten im Leben mit Optimismus und Humor zu begegnen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2024

Lotta Wundertüte

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Lotta ist schwerbehindert. In der Schwangerschaft bekommt ihr Gehirn nicht genug Sauerstoff. In den ersten Monaten ihres Lebens muss sie viele Operationen überstehen. Lottas Mutter beschreibt in dem Buch ...

Lotta ist schwerbehindert. In der Schwangerschaft bekommt ihr Gehirn nicht genug Sauerstoff. In den ersten Monaten ihres Lebens muss sie viele Operationen überstehen. Lottas Mutter beschreibt in dem Buch die ersten 3 Jahren von Lottas Leben und vom Leben der gesamten Familie – dem älteren Bruder, den Eltern, Großeltern, Nachbarn. Das Buch ist kein Sachbuch, dafür ist es zu persönlich. Das Buch ist aber auch keine einfache Familienerzählung, dafür gibt es zu viele auch allgemeine Fakten. Trotzdem oder gerade deswegen ist es ein starkes Buch geworden – ein Buch über ein starkes kleines Mädchen und eine noch stärkere Familie darum. Lottas Mutter verlangt viel von den Lesern, aber sie erwartet nur Mitgefühl, kein Mitleid. Sie zeigt sowohl die Schwierigkeiten, wie auch die schönen Seiten dieses Lebens. Sie berichtet von ihren vielen Zweifeln, ihren Kämpfen und den Glücksmomenten. Den Kampf um ein normales Familienleben neben dem behinderten Kind, aber auch den Kampf um jeden Fortschritt des Kindes. Sie beschreibt die vielen Rückschläge, aber auch die viele Hilfe von überall her. Das Buch war für mich wie ein Bahnhof mit vielen Gleisen und Weichen davor. Lottas Eltern haben sich für ein Gleis entschieden. Als Leser kann ich diesem Gleis folgen, ich kann aber auch andere Entscheidungen und Abzweige wählen. Ich habe immer die Möglichkeit, die gestellten Fragen für mich selbst zu beantworten. Sandra Roth drängt dem Leser keine ihrer Entscheidungen auf, sie rechtfertigt sie nicht – sie verlangt eigenes Denken, ohne zu verurteilen. Dieses Buch hat mich sehr berührt. Und ich hoffe auf eine Fortsetzung. Ich möchte gern wissen, wie es mit Lotta und ihrer Familie weitergeht.

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Veröffentlicht am 17.11.2019

Sehr bewegendes Buch

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Lotta ist schwerstbehindert, aber trotzdem hat sie viele tolle Menschen um sich herum, die Lotta als Mensch begegnen, die sie nehmen wie sie ist und ihr die Möglichkeit geben sich zu entwickeln.

Toll ...

Lotta ist schwerstbehindert, aber trotzdem hat sie viele tolle Menschen um sich herum, die Lotta als Mensch begegnen, die sie nehmen wie sie ist und ihr die Möglichkeit geben sich zu entwickeln.

Toll fand ich die Beschreibung von Lottas Bruder, über Lottas Fähigkeiten oder auch den wunderbaren Kindergarten. Das Inklusion nicht unbedingt staatliche Strukturen braucht, sondern engagierte Menschen, die Inklusion leben.

Sehr beeindruckt war ich von den Eltern, die trotz allen Kämpfen und Trauer nie die Lebensfreude verlieren.

Ein tolles Buch über eine wirklich tolle Familie.

Veröffentlicht am 15.07.2018

Ein zauberhaftes Buch über Stärke und den Kampf um Inklusion.

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-> Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Gerade weil ich mich schwerbetroffenen Menschen jeder Altersstufe arbeite und natürlich auch viel mit deren Umfeld zu tun habe, hat mich das Buch sehr interessiert ...

-> Wieso wollte ich dieses Buch lesen?
Gerade weil ich mich schwerbetroffenen Menschen jeder Altersstufe arbeite und natürlich auch viel mit deren Umfeld zu tun habe, hat mich das Buch sehr interessiert - denn selten bekommt man einen wirklich guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der betreuenden Personen. Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch dank eines unterrichtenden Orthopäden in meiner Fortbildung.

-> Cover:
Das schlichte Cover ist ein wahrer Blickfang, denn das Playmobil-Mädchen im Rollstuhl auf weißem Hintergrund macht aufmerksam.

-> Story + Charaktere:
"Lotta Wundertüte" ist ein Buch, auf das ich sehr gespannt, aber auch ein wenig skeptisch zuging. Ich, die jeden Tag mit schwerbetroffenen Kindern und Erwachsenen arbeitet, lese auch in meiner Freizeit ein Buch zu dieser Thematik? Wie tief geht dieses Buch, wie sehr berührt es, wie sehr wird es mich belasten?

Schon die ersten Seiten flogen nur so dahin und wir tauchen ein, in das Leben der hochschwangeren Sandra Roth. Sandra ist im 9. Monat schwanger, als ihrer Gynäkologin etwas merkwürdiges im Ultraschall auffällt. Ruckzuck landet sie n der Klinik und schnell ist klar: ihre ungeborene Tochter leidet unter einer Vena Galeni Malformation: einer Fehlbildung der Hirngefäße, die dafür sorgt, dass das sauerstoffreiche, venöse, Blut nicht ins Gehirn fließt, sondern direkt in die Arterie. Das Gehirn wird also ausgespart und dementsprechend nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Vom einen Moment auf den anderen steht die 32-jährige vor einer Entscheidung: will sie ihr Kind jetzt noch abtreiben?

Sandra und ihr Mann Harry entscheiden sich für das Baby und für jede Menge Herausforderungen: viele Operationen, Epilepsie, Blaulicht, Diazepam und dem allerschlimmsten Feind eines jeden, der "anders" ist: die Gesellschaft.

Die Autorin beschreibt nicht nur das Leben mit einem behinderten Kind im Alltag, sondern auch die vielen verschiedenen Reaktionen der Gesellschaft, auf solch ein betroffenes Kind. Sie bringt Emotionen mit und als Leser saugt man diese nicht nur regelrecht auf, sondern fühlt mit und möchte so manchem merkwürdigen Spießgesellen eines auf die Mütze geben, für sein Verhalten. Für mich als (Physio)Therapeutin war dieses Buch sehr aufschlussreich und es ließ mich einmal ins Leben und die Gefühlswelt derer blicken, mit denen ich tagtäglich zu tun habe: den Angehörigen. Was geht in deren Köpfen vor, was erleben diese Menschen Tag für Tag? Mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen und wie schaffen sie es, in den schlimmsten Situationen immer stark zu bleiben?

Zu Beginn des Buches fragte ich mich, wie es sich auf mich auswirken würde, ob es mich belasten würde, oder ob ich damit gut zurechtkommen und es weitestgehend "unfallfrei" lesen könnte. Ich muss ehrlich sagen, dass ich an so manch schlechtem Tag ein wenig mehr Probleme hatte, denn Sandras Gefühle gingen mir stellenweise sehr nah. Im großen und ganzen fiel es mir jedoch leicht, denn sie meistert jede noch so schwierige Situation - egal wie.

"Lotta Wundertüte" ist ein ganz zauberhaftes Buch über Stärke, den Kampf um Akzeptanz, Inklusion und einer Familie, die sich nichts mehr wünscht, als ihrer Lotta ein möglichst barrierefreies Leben zu ermöglichen.

Die Geschichte um Lotta entspricht der Realität, auch wenn die ein oder andere Person hinzugedichtet und etwas verändert wurde, um deren Identität zu schützen. Die Namen der Kinder wurden ebenfalls verändert.

-> Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und die Emotionen sind absolut spürbar.

-> Gesamt: Ich liebe dieses Buch. Nicht nur, weil Sandra Roth einen ganz wunderbaren Schreibstil hat, der nicht nur Emotionen, sondern auch Fakten lebhaft wiedergeben kann, sondern weil die Geschichte berührt. Lottas Leben berührt und man will unbedingt wissen, was sie und ihre Familie erleben, wie es weitergeht und was für Hindernisse das Mädchen zu bewältigen hat. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung "Lotta Schultüte" und kann abschließend nur sagen: absolut lesenswert!

Wertung: 5 von 5 Sterne!