Einfach nicht mein Fall..
Du wolltest es dochIch war unglaublich gespannt auf "Du wolltest es doch". Wie oftmals, werden manche Bücher einfach total gehypt und man geht auch mit einer gewissen Erwartung schon an die Geschichte ran, auch wenn man ...
Ich war unglaublich gespannt auf "Du wolltest es doch". Wie oftmals, werden manche Bücher einfach total gehypt und man geht auch mit einer gewissen Erwartung schon an die Geschichte ran, auch wenn man das nicht möchte.
Der Start verlief holprig. Neben der Schreibweise, die mir persönlich zu anstrengend war, weil die Autorin Gedanken der Protagonistin immer in Klammern eingeschoben hat, habe ich absolut null Zugang zu Emma gefunden. Natürlich bin ich mir bewusst, dass das mit Absicht so ausgelegt würde. Die Autorin stellt zur Diskussion ob es moralisch vertretbar ist, das einem jungen Mädchen so etwas Schlimmes passiert, obwohl sie sich selbst so schlimm gegenüber anderen verhalten hat.
Emma ist arrogant, verlogen, fies und überheblich. Ihre spitzen, boshaften Kommentare sind immer darauf ausgerichtet andere zu verletzen und Emma sieht sich selbst als das Nonplusultra an. Ich wurde mit der Zeit immer wütender und auch angeekelter von ihrem Charakter.
Vielleicht schürt die Autorin gerade mit Absicht diese Emotionen.
Das Buch ist in zwei Abschnitte geteilt. Man lernt Emma vor der schrecklichen Nacht und dann ein Jahr später kennen. Vorher hätte ich wirklich behaupten können dieses Mädchen zu hassen, was für mich schon eine heftige Reaktion auf eine Protagonistin ist. Nachher könnte ich sie zwar immer noch nicht leiden, aber zumindest verstehen, und natürlich hatte ich viel Mitleid mit ihr.
Die Emotionen gerade im zweiten Teil der Geschichte sind unglaublich intensiv und tragisch. Ich kann sie und ihre Gefühle nachvollziehen. Was mich aber am meisten gestört hat, war das Ende. Ich konnte ihre Entscheidung einfach nicht gut heißen und war so schockiert über sie. Ich finde es trotz dessen, dass es vielleicht einfacher ist, falsch. Außerdem bin ich immer noch entsetzt über die Art, wie ihr Umfeld mit der Situation umgeht oder wie sie die Geschehnisse reflektieren. Sicherlich kamen gerade die Freunde authentisch rüber, was wirklich erschreckend war, aber da Emma sich so abstoßend gegenüber allen verhalten hat, warum sollten sie auch Mitleid mit ihr haben? Es war heftig.
Ihre Eltern waren für mich wirklich das Desaster schlechthin. Irgendwie hat jeder nur an sich selbst gedacht, aber keiner so richtig an Emma. Doch das die Autorin am Ende die Protagonistin auf diesen Weg geführt hat, hat mich fast schon sauer gemacht und ich brauche nun erstmal eine Zeit um die Geschichte setzen zu lassen.
Ich kann euch noch nicht mal sagen, ob das Buch etwas für euch ist. Da die Frustrationsrate hier sehr hoch sein kann, müsst ihr das echt selbst entscheiden. Mein Fall war es nicht.