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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.07.2018

Auf Englisch ja, auf Deutsch nein!

Die Jahre der Leichtigkeit
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Diese Roman-Eposreihe von Elizabeth Jane Howard über die fiktionale Familie Cazalet geschrieben in den 90er Jahren ist jedem Engländer ein Begriff!
Da Miss Howard für ihr Lebenswerk von der britischen ...

Diese Roman-Eposreihe von Elizabeth Jane Howard über die fiktionale Familie Cazalet geschrieben in den 90er Jahren ist jedem Engländer ein Begriff!
Da Miss Howard für ihr Lebenswerk von der britischen Königin einen Orden verliehen bekommen hat (2000), hat mich das Buch “Die Jahre der Leichtigkeit” schon sehr gereizt.

Der ganze Roman ist durch und durch very british und genau deshalb auf Deutsch zu lesen etwas flair beraubend aus meiner Sicht.
Von Shakespear Zitaten, über bissige Dialoge der upper class (subtext entscheiden) bis hin zu genannten Büchern, Malern und Modernes in England der Jahre 1937/38 in denen das Buch spielt. Auch die Sprachunterschiede zwischen upper class und Angestellten kommt hier auf Deutsch nicht zur Geltung.

Daher ist es für alle die dem Englischen nicht mächtig sind, gut es auf Deutsch zu lesen. Allen anderen rate ich dringend es auf Englisch zu lesen. Auch als Übungslektüre gut nutzbar!

Passend zur Übersetzung gibt es am Ende des Romans ein Glossar, das allerlei Begriffe erläutert und Britisches erklärt, wie zum Beispiel “Crippen”, bekannten Personen, Gedichtzitate usw.

Aber nun auch ein paar Worte zum Inhalt: Es beginnt im Jahr 1937 und wir lernen in diesem ersten Band ausführlich die Familie Cazalet (vorne im Buch ist zum Glück auch ein Stammbaum zum ständigen Nachschauen) und ihre Bediensteten und Geliebten!
Die Geschichte ist das Leben und Leider dieser Familie bis ins Jahr 1938. Natürlich wirkt die Moderne ihre Schatten über Traditionen und politische Verwirrungen!

Fazit: Sehr British und für Downton Abbey-Fans toll. Ich werde den 2. Teil auch lesen, aber im Original!

Veröffentlicht am 28.06.2018

Etwas mehr Rafinesse hätte nicht geschadet!

Riskante Manöver
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Ab und an lese ich ja gerne mal leichte Kost, sei es ein Krimi oder auch mal ein Liebesroman. Deshalb war der Griff bewusst zu ‚Riskante Manöver‘ von Birand Bingül, dass mich durch den Spannnungsaspekt ...

Ab und an lese ich ja gerne mal leichte Kost, sei es ein Krimi oder auch mal ein Liebesroman. Deshalb war der Griff bewusst zu ‚Riskante Manöver‘ von Birand Bingül, dass mich durch den Spannnungsaspekt angesprochen hat.
Inhaltlich ohne zu viel zu verraten geht es um einen Pharma-PR-Skandal wo nur einer helfen kann: Mats Holms, das Genie der Krisen-PR.
Spannend war das ganze ohne Frage. Was mich störte an dem Buch war die Offensichtlichkeit mit der sehr vieles beschrieben wird und das Schwarz/Weiß pinseln von Personen und Situationen. Da werden plakative einfache Bilder gewählt um Personen zu kategorisieren. Wie „billiges Parfum“, wenn es um zwielichte Personen geht und um teure maßgeschneiderte Anzüge wenn der Pharma-Vorstand beschrieben wird. Man muss auch nicht ansatzweise mitdenken, denn es gibt keinerlei Subtilität, alles offensichtlich ausdekliniert.
Ja, spannend ist trotz allem, aber durch dieses plakative und offensichtliche, leider etwas zu platt für meinen Geschmack.

Fazit: Für die Ubahn und den Strand ok, da schnelles Lesen möglich ist und es trotzdem gute Unterhaltung bietet. Etwas mehr Rafinesse hätte nicht geschadet.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Paulo Coelho "verarbeitet" Mata Hari!

Die Spionin
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Wieder ein neuer Roman von Paulo Coelho!

Für alle Fans seiner bisherigen Werke: Es sollte gelesen werden! Das Thema Mata Hari in gewohnter Paulo Coelho-Manier leicht und etwas spirituell aufgearbeitet ...

Wieder ein neuer Roman von Paulo Coelho!

Für alle Fans seiner bisherigen Werke: Es sollte gelesen werden! Das Thema Mata Hari in gewohnter Paulo Coelho-Manier leicht und etwas spirituell aufgearbeitet im Kurzform.
Für alle die schon ein Werk von ihm gelesen haben und kein Fan wurden: Lieber nicht, es ist in gewohntem leicht esoterischen Prosa. Da gibt es sicherlich bessere Bücher, wenn man mehr zur Person Mata Hari wissen möchte.
Wer noch kein Werk von Paulo Coelho gelesene hat: Eher einer seiner "sachlicheren Romane", die als Einstieg nicht schlecht sind! 
An dieser Anmerkung vorab merkt man , dass ich das Buch zwar nicht sonderlich schlecht fand, aber eine richtige Empfehlung möchte ich nicht aussprechen.
Woran lag es? Sicherlich an meiner hohen Erwartungshaltung. Aber auch an anderen Faktoren.
Als ich den Klappentext gelesen habe und die ersten Seiten angelesen, war ich positiv überrascht von Paulo Coelho, da ich zu der Fraktion gehöre, die schon 3 seiner Werke kennt, aber nicht überzeugt wurde.
Ab Teil 2 und besonders der letzte Teil war mir zu esoterisch/zu spirituell. Da werden griechische Sagen zitiert, die Bibel und immer wieder die Liebe als Kraft über allem und natürlich der Bezug zum Universum wird auch herangezogen.
Geschrieben ist es gut, leichte Prosa, die kein Missverständnis offen lässt und schnell gelesen ist. Der Roman mit nicht mal 200 Seiten ist in 4 Teile gegliedert. Erst wird die Hinrichtung sehr nüchtern beschrieben, dann folgt in Teil 1 und Teil 2 die briefliche Aufarbeitung aus der Sicht der Mata Hari an ihren Verteidiger. Im 3. und letzten Teil schreibt wiederum der Verteidiger an Mata Hari als er erfuhr, dass dem Gnadenersuch nicht statt gegeben wird.
Durch diese Erzählform kann und will der Autor nicht alle biografischen Details aufarbeiten. Es ist eher eine Auseinandersetzung mit der Person Mata Hari, Ihrem Freiheitswillen, aber auch eine Aufklärung wie sie scheinbar war und warum sie so handelte. Daher darf man hier keine vollständige Biografie erwarten.
Fazit: Ich hatte zu hohe Erwartungen und bin auch kein Fan von Paulo Coelho, daher war es nett, aber nicht überzeugend.

Für andere kann ich mir vorstellen, ist es eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre.

Veröffentlicht am 05.11.2024

Etwas zu dystopisch

Nach uns der Himmel
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In Nach uns der Himmel entwirft Simone Buchholz eine düstere, karge Zukunftsvision, die stark von Isolation und einer tiefen Sehnsucht nach Orientierung geprägt ist. Die Geschichte erzählt von einer Welt ...

In Nach uns der Himmel entwirft Simone Buchholz eine düstere, karge Zukunftsvision, die stark von Isolation und einer tiefen Sehnsucht nach Orientierung geprägt ist. Die Geschichte erzählt von einer Welt am Rand des Zusammenbruchs – menschenleer und trostlos, geprägt von der ständigen Frage, wie das Überleben unter diesen Umständen überhaupt noch möglich ist. Buchholz’ Sprache ist dabei gewohnt präzise und poetisch, die Atmosphäre dicht und bedrückend. Sie schafft es, das Szenario einer menschenfernen Endzeitwelt in einen melancholischen, fast hypnotischen Ton zu tauchen, der die Einsamkeit und Orientierungslosigkeit der Figuren in eindrucksvollen Bildern spürbar macht.
Dennoch muss ich sagen, dass mich Nach uns der Himmel emotional nicht erreicht hat. Wo ich sonst von Buchholz’ Geschichten mitgerissen werde, blieb ich hier distanziert. Die Handlung wirkt eher fragmentarisch, was sicher als bewusster Stil für diese dystopische Welt funktioniert, aber mir persönlich fiel es schwer, mich mit der Geschichte zu verbinden. Die Spannung, die ich aus Buchholz’ anderen Werken kenne, ließ sich in dieser langsamen Erzählweise für mich nicht finden. Das Buch bleibt für mich dadurch eher eine Stimmungsstudie als eine fesselnde Geschichte, was sicherlich Geschmackssache ist – wer gerne dystopische Szenarien mag und Freude an der Beschäftigung mit existenziellen Fragen hat, könnte in diesem Buch jedoch einen besonderen Reiz finden.
Abschließend möchte ich betonen, dass Simone Buchholz für mich eine der stärksten Stimmen im deutschen Krimi-Genre bleibt. Ihre Chastity-Riley-Krimis sind einzigartig: voller kluger Dialoge, scharfem Humor und einer unverwechselbaren, atmosphärischen Dichte. Mit Nach uns der Himmel zeigt sie eine andere, experimentellere Seite, die mir persönlich jedoch weniger zusagt. Dystopiefans könnten hier eine neue Facette ihrer Schreibkunst entdecken – für mich bleibt sie dennoch vor allem die Meisterin spannungsgeladener, intensiver Kriminalromane.

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Veröffentlicht am 02.11.2024

Entscheidungen und Fehler

The Diary of a CEO – Die Entdeckung des Erfolgs
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Ich lese immer mal wieder gerne Bücher, die entweder auf theoretische Weise Führung näher bringt oder eben auch ab und an – gebe zu, eher seltener – Bücher über erfolgreiche Menschen, die ihren Weg teilen. ...

Ich lese immer mal wieder gerne Bücher, die entweder auf theoretische Weise Führung näher bringt oder eben auch ab und an – gebe zu, eher seltener – Bücher über erfolgreiche Menschen, die ihren Weg teilen. Hier nun also der Brite Steven Bartlett. Gründer und CEO von Social Chain. Den Vorsitz hat er allerdings 2020 abgegeben.
The Diary of a CEO ist eine inspirierende und ehrliche Reise durch die Höhen und Tiefen des Unternehmertums, die Steven Bartlett mit großem Einfühlungsvermögen und Ehrlichkeit beschreibt.Er teilt nicht nur seine Erfolge, sondern auch seine Niederlagen und die schwierigen Momente, die ihn geprägt haben. Und das sind aus meiner Sicht sogar die spannenderen Teile und Erkenntnisse.
Besonders spannend sind die Kapitel, in denen Bartlett auf konkrete Entscheidungen und Fehler eingeht, wie den frühen Aufbau von Social Chain und die Balance zwischen raschem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung. Auch Themen wie persönliche Entwicklung, Führung und die Bedeutung mentaler Gesundheit im Job-Alltag kommen im Buch vor. Klar, alles nichts neues, aber noch mal in einer anderen Form transportiert.
Bartlett schreibt in einem zugänglichen und authentischen Stil, der seine Erfahrungen direkt und eindrucksvoll vermittelt. Die Beispiele, die er nennt, sind ansprechend und praktisch – besonders wenn er darüber spricht, wie wichtig Mut und Entschlossenheit auf dem Weg zum Erfolg sind.
Kann man lesen, aber kein Muss. Vor allem spannend für alle die sich auf den Weg der Firmengründung begeben wollen.

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