Harper & Max
„King of New York“ ist der Auftakt zu einer mehrbändigen Reihe. Es ist meiner Meinung nach eine Art modernes Märchen mit Erotikanteil, da manche Ereignisse einfach unrealistisch sind. Aber in diesem Genre ...
„King of New York“ ist der Auftakt zu einer mehrbändigen Reihe. Es ist meiner Meinung nach eine Art modernes Märchen mit Erotikanteil, da manche Ereignisse einfach unrealistisch sind. Aber in diesem Genre ist man das eigentlich schon gewöhnt. Wenn man sich auf die Lektüre einlässt, kann man gut unterhalten werden. Der Stil der Autorin liest sich erstaunlich flüssig, ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt, auch die Länge des Romans fand ich perfekt, ich hätte nicht mehr und nicht weniger von der story lesen mögen. Worum geht es in der Geschichte?
- Harper Jayne, die ungeliebte Tochter eines New Yorker Finanzmoguls, ergattert gleich im Anschluss an ihr Studium einen Job bei einem top Arbeitgeber an der Wall Street. Schon lange schwärmt die ehrgeizige junge Frau insgeheim für ihren dominanten Chef, der seinerseits ein Auge auf die Neue geworfen hat, dies aber durch Strenge überspielt. Wie es der Zufall will, sind die beiden Nachbarn, da der alleinerziehende Max eine Zweitwohnung ausgerechnet in Harpers Wohnkomplex besitzt. Und so wird aus den beiden ein Paar …
Das erste Kapitel des Buches fand ich spitze, es gibt auch humorvolle Passagen und nicht nur Bettgymnastik. Die story mit happy ending ist genrebedingt natürlich ein wenig vorhersehbar, was mich aber nicht gestört hat. Die zweite Hälfte des Romans ist leider ein wenig handlungsarm und es passiert im Vergleich zur ersten Hälfte nicht so viel. Die Figurenzeichnung ist vor allem bei den Nebenfiguren gelungen. Harpers beste Freundin habe ich richtig ins Herz geschlossen und auch Max‘ Tochter im Teenageralter mochte ich. Mit Harper bin ich leider überhaupt nicht warm geworden. Die Charakterisierung der Protagonistin ist einfach unglaubwürdig. Einerseits die ehrgeizige Powerfrau, die das Studium mit links wuppte, andererseits eine ständig zeternde Tussi mit Alphamannkomplex.
Max ist natürlich ein autoritärer Beau, der Harper primär für ihre Optik liebt, auch wenn die Autorin vorgibt, dass es Harpers Intellekt ist, der Max King anzieht. Das fand ich ein wenig enttäuschend und oberflächlich, ein wenig Tiefgang kam aber durch die schöne Vater – Tochter – Beziehung ins Spiel. Das happy ending kam für mich nicht überraschend, aber doch ein wenig zu rasch. Konflikte lösten sich viel zu schnell in Wohlgefallen auf. Insgesamt hat mich der Roman aber gut unterhalten, ich habe schon Schlechteres gelesen. Band zwei der Reihe, in der es um Harpers Freundin Grace gehen soll, steht schon auf meiner Wunschliste.