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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Das war erst der Anfang

Drecksspiel
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Der Thriller „Drecksspiel“ von Martin Krist handelt in unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen: Einerseits ist hier der nicht ganz korrekte Polizeikommissar Toni, der ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Der Thriller „Drecksspiel“ von Martin Krist handelt in unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen: Einerseits ist hier der nicht ganz korrekte Polizeikommissar Toni, der mit der Prostituierten Leyla eine Beziehung hat. Leyla ist sogar schwanger von ihm und wird brutal ermordet, was ihn natürlich mehr als verdächtig macht. Zusätzlich ist David, ein privater Ermittler mit unklarer Vergangenheit im Spiel, der den Fall der vermissten Shirin aus reichem Hause aufzuklären versucht und dann selbst auch immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Gleichzeitig sind Hannah, Philip und Baby Millie auf einem äußerst missglückten Wochenendausflug. Und als Draufgabe mischen auch noch Drahtzieher aus dem Prostitutions- und Drogenmilieu sowie ein paar Jugendliche mit, sodass es ein recht komplexer Thriller mit vielen involvierten Personen und vielen Handlungssträngen geworden ist.

Meine Meinung zum Buch:
Der Autor hat zu Beginn des Buches eine zweiseitiges Personenregister vorangestellt, was mir zuerst nicht so gut gefallen hat, aber nachdem sehr viele unterschiedliche Personen in das Geschehen involviert waren, fand ich die Liste dann doch hilfreich zum Nachschlagen. Martin Krist startet sehr temporeich und führt mehrere Handlungsstränge ein, die sich dann immer mehr miteinander vermischen und zum Schluss wird klar, wie alles zusammenhängt. Außerdem startet der Autor im ersten Kapitel mit dem Schluss des Buches und rollt dann den Fall auf. Diese Variante hat mich auch sehr angesprochen. Die Hauptcharaktere dieses Buches waren allesamt nicht besonders sympathisch und es war auch relativ schwierig sich in die Personen hineinzuversetzen, da zusätzlich auch die Handlungsstränge relativ kurz waren und auch häufig wechselten. Einzig das Schicksal von Hannah, Philip und deren Baby Millie hätte noch mein Interesse geweckt, allerdings wurde ihre Geschichte dann im Laufe des Buches eher zu einem Nebenstrang, der meiner Meinung nach, aber noch viel Potenzial gehabt hätte um die Verbundenheit mit den LeserInnen mit den Charakteren zu intensivieren. Gewünscht hätte ich mir auch noch eine Auflösung der Geheimnisse rund um David oder Markus am Ende des Buches. Hier bleiben die LeserInnen mit einem vagen Gefühl zurück und werden im ungewissen gelassen, was mir persönlich nicht gefallen hat. Ich hatte das Gefühl, dass der Thriller nicht ganz rund und in sich abgeschlossen ist und dass dies vielleicht auch mit dem Hintergedanken des Autors auf einen Folgethriller passiert ist.

Cover und Titel:
Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut: Das Cover ist durch die kontrastreichen Farben sehr ansprechend und auch die Darstellung des Raumes wirkt – gleich wie der Titel auch - minimalistisch und unheilversprechend. Ein Buch, zu dem ich im Buchladen sofort greifen würde.

Mein Fazit:
Der Thriller „Drecksspiel“ war sehr temporeich und spannungsgeladen und hätte durch den nicht ganz aufgeklärten Schluss auf alle Fälle das Potenzial für einen Folgethriller.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Spieglein, Spieglein an der Wand ...

Lisa geht zum Teufel
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Lisa verbringt nach ihrer Trennung von ihrem Freund Rainer kurz vor Urlaubsantritt ihren jährlichen Urlaub in Marbella im Haus ihres Exmannes, wo sie ein Wohnrecht hat. Obwohl ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Lisa verbringt nach ihrer Trennung von ihrem Freund Rainer kurz vor Urlaubsantritt ihren jährlichen Urlaub in Marbella im Haus ihres Exmannes, wo sie ein Wohnrecht hat. Obwohl auch ihre Freunde, mit denen sie sich jedes Jahr in Marbella trifft, schon vor Ort sind, verläuft dieser Urlaub ganz anders als bisher. Der Sohn ihres Exmannes möchte Lisa das Wohnrecht strittig machen um das Haus für seine Freundin zu kaufen und engagiert Delia, eine ehemalige Prostituierte und Raffael, einen Obdachlosen um Lisa aus dem Haus zu vertreiben. Doch wieder überschlagen sich die Ereignisse und am Ende kommt alles anders als geplant, aber trotzdem ist es für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung und ein ungewöhnlicher Sommer.

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin hat es geschafft, auch ernste Themen mit einer gewissen Portion Witz und Ironie zu verpacken und zusätzlich durch eine Brise Urlaubsflair einen sehr lesenswerten Sommerroman zu gestalten. Recht witzig fand ich die Streiche und Kriegereien, die sich Delia, Raffael und Lisa einfallen haben lassen um sich gegenseitig zu verärgern und in Wirklichkeit sind sie sich dadurch näher gekommen und haben sich angefreundet. Die Charaktere im Roman werden teilweise sehr stark schwarz oder weiß dargestellt, aber die HauptakteurInnen waren facettenreicher und haben mir sehr gut gefallen. Vor allem Lisa hat sich im Laufe der Geschehnisse positiv entwickelt. Zu Beginn machte sie sich und ihr Selbstwertgefühl stark von ihrem damaligen Freund Rainer abhängig, der sie ausnutzte, obwohl sie selbst mit beiden Beinen im Leben steht und beruflich sehr erfolgreich ist. Ebenfalls war ihr der äußere Schein um ihr Aussehen, Kleidung und Make up besonders wichtig, aber durch Delia entdeckte sie zunehmend andere, interessante und natürliche Seiten an ihr. Sie wurde ausgelassener, hatte mehr Spaß im Leben und konnte sich auch mit ihrem Exmann wieder aussöhnen. Schlussendlich war sie dann auch wieder bereit für eine neue Liebe. Auch Lisas Exmann hat sich durch ihr Verhalten mitreißen lassen und durch Lisas Entgegenkommen und Wiederannäherung andere Seiten von sich gezeigt. Im Grunde haben sich alle Hauptakteure durch ihre Erfahrungen weiterentwickelt und sind für die LeserInnen und auch sich selbst sympathischer und authentischer geworden.

Titel und Cover:
Das Cover und die gesamte Aufmachung des Buches erinnern sofort an Tessa Hennig und somit hat das Buch für mich einen sehr hohen Wiedererkennungswert!

Mein Fazit:
„Lisa geht zum Teufel“ ist gewohnt witzig, charmant, aber hat auch ernstere Themen gut verpackt, sodass eine erfrischende Sommerlektüre daraus entstanden ist, bei der sich das Lesen lohnt.

Veröffentlicht am 17.07.2018

ein Blick hinter die Kulissen

Opfer
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Corinne wurde vor 20 Jahren zu lebenslangem Aufenthalt in einer Haftanstalt verurteilt, nachdem sie blutüberströmt an einem Tatort aufgefunden wurde. Sean Ward, ein Privatdetektiv, ...



Kurze Inhaltszusammenfassung:
Corinne wurde vor 20 Jahren zu lebenslangem Aufenthalt in einer Haftanstalt verurteilt, nachdem sie blutüberströmt an einem Tatort aufgefunden wurde. Sean Ward, ein Privatdetektiv, der den Fall nach 20 Jahren aufgrund neuer Indizien und DNA-Auswertungen wieder aufrollt, lässt sich nicht zu vorschnellen Urteilen hinreißen und hinterfragt noch einmal genau, warum Corinne, die damals noch ein Teenager war, so schnell und eindeutig als Satanistin und Mörderin verurteilt wurde. Sein Engagement und die Aufrollung des für die Bewohner des Dorfes abgeschlossenen Falles werden nicht von allen gutgeheißen.

Meine Meinung zum Buch:
Interessant fand ich, dass sich die Geschehnisse einerseits im Jahr 2003 (jetzt) abspielen und andererseits in das Jahr 1983 zurückgeblickt wird, so kann die Spannung gut aufrecht erhalten werden und man bekommt ein mehrschichtiges Bild von den AkteurInnen, einerseits als Teenager und jetzt als Erwachsene. Etwa in der Mitte des Buches konnte ich einige Längen spüren, hier hätte man vielleicht noch ein paar Überraschungsmomente einbauen können, aber zum Ende hin bekam der Krimi wieder Schwung und Spannung zurück. Die Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, sind auch sehr umfassend: Es geht von den Problemen in der Teenagerzeit, über Drogenhandel und Prostitution, soziale Milieus, schwarze Magie, Satanismus, Korruptionen und Nachlässigkeiten innerhalb des Polizeiapparates bis hin zu voreiligen Verurteilungen. Gut gefallen hat mir auch, dass man zu Beginn einen sehr guten Überblick über die Jugendclique und deren Alltag bekommen hat und auch die Beschreibung des Dorfes, das sich auch nach 20 Jahren kaum verändert hat mitsamt seinen eingefahrenen Strukturen fand ich sehr authentisch. Man spürt auch beim Lesen, dass das Dorf Fremden gegenüber sehr feindselig eingestellt ist, auch wenn dies nach außen hin nicht immer so gezeigt wird, wird kaum etwas preisgegeben und detaillierte Fragen werden oberflächlich abgehandelt. Trotzdem sind wieder alle neugierig geworden und in Alarmbereitschaft. Es gab für mich in diesem Buch keine wirklich sympathischen HauptakteurInnen, trotzdem konnte ich mich gut in die Problem und schwierigen Lebenssituationen der hineinversetzen.

Titel und Cover:
Der Titel des Buches hätte meiner Meinung nach ruhig aussagekräftiger sein können, denn „Opfer“ ist ein großer, offener Begriff, unter dem man sich nicht etwas Konkretes vorstellen kann und auch die Richtung des Buches nicht so gut einschätzen kann. Das Cover finde ich modern, ansprechend, schlicht, aber trotzdem auffällig – gefällt mir sehr gut.

Mein Fazit:
„Opfer“ ist ein Krimi, der mehrere Altersgruppen anspricht und schon ab dem Teenageralter interessant sein könnte. Durch die vielen unterschiedlichen Facetten und Charaktere habe ich das Buch interessant gefunden, es hätte aber in der Mitte etwas mehr Spannung bieten können.

Veröffentlicht am 17.07.2018

stilvoll bis zum Schluss

Dinner mit Rose
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Josie flüchtet, nachdem sie ihren Freund inflagranti mit ihrer besten Freundin im eigenen Haus erwischt hat, zu ihrer alleinstehenden Tante Rose nach Neuseeland um dort ihren ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Josie flüchtet, nachdem sie ihren Freund inflagranti mit ihrer besten Freundin im eigenen Haus erwischt hat, zu ihrer alleinstehenden Tante Rose nach Neuseeland um dort ihren Liebeskummer zu bekämpfen. Kaum ist sie auf der kleine Farm ihrer Tante angekommen, wird bei Rose die unheilvolle Diagnose Krebs gestellt und mit einer Chemotherapie begonnen, doch die Krankheit schreitet rasch voran und schon bald muss sich Josie neben ihrem neuen Vollzeitjob als Physiotherapeutin auch um ihre kranke Tante und deren Tiere kümmern. Zusätzlich trifft sie auch auf ihre alte Jugendliebe Matt, der inzwischen aber bereits liiert ist und Josies Leben wird durch die vielen emotionalen Ereignisse ganz schön auf den Kopf gestellt.

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin hat es geschafft, trotz des ernsten Themas auch die Krebserkrankung von Rose und den Umgang mit der Krankheit und den Kampf gegen den Krebs mit allen Höhen und Tiefen sehr einfühlsam zu beschreiben. Vor allem Rose geht sehr würdevoll mit ihrer Krankheit um und bewahrt ihren Stil, zB indem sie sich für das Dinner in Schale wirft und Schmuck anlegt, bis zum Schluss auf. Sie möchte ihrer Nichte Josie nicht zur Last werden und so dreht sie selbst auch mit am Rad des Schicksals. Für Rose steht der Zusammenhalt der Familie an erster Stelle und so ist es auch nicht verwunderlich, dass auch während ihrer schweren Krankheit sämtliche Verwandten täglich zu Besuch kommen und sich gerne um sie kümmern möchten. Josie ist eine sehr tapfere, junge Frau, die von einer Tragödie in die nächste stolpert und scheinbar mit ihren Aufgaben immer mehr wächst. In kurzer Zeit hat sie sich auch an das Farmerleben und an das alte zugige Haus ihrer Tante Rose und an die vielen neuen Aufgaben gewöhnt und gleichzeitig auch wieder alte Freundschaften aufgewärmt und ihre Liebe zu ihrem Jugendfreund Matt wieder neu entdeckt.

Titel und Cover:
Der Titel und das Cover passen perfekt zum Inhalt des Buches und vor allem das Cover und der Buchschnitt sind optisch sehr ansprechend mit Rosenornamenten verziert und in angenehmen Farben gestaltet.

Mein Fazit:
„Dinner mit Rose“ ist ein sehr gefühlvolles Buch, das zugleich traurig, aber auch sehr schön ist, sodass sich das Lesen wirklich loht und dass es das Erstlingswerk der Autorin ist, hat man an keiner Stelle gemerkt!

Veröffentlicht am 17.07.2018

Tanz mit dem Wassermann

Wassermanns Zorn
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Manuela Sperling tritt nervös, aber voller Energie ihren ersten Tag bei der Polizei in der Abteilung Mord an. Ihr Vorgesetzter Hauptkommissar Stiffler behandelt sie herablassend, ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Manuela Sperling tritt nervös, aber voller Energie ihren ersten Tag bei der Polizei in der Abteilung Mord an. Ihr Vorgesetzter Hauptkommissar Stiffler behandelt sie herablassend, sie erkennt, dass sie sich ihre Sporen erst verdienen muss und zusätzlich bekommt sie an ihrem ersten Tag auch schon eine Wasserleiche zu Gesicht, die den Namen ihres Vorgesetzten auf ihrem Körper eingraviert hat. Manuela lässt sich nicht so leicht unterkriegen und kämpft sich durch Vorurteile Frauen gegenüber, aber auch gegen unehrliche und gefährliche Kollegen, die sie beseitigen wollen. Manuelas erste Woche verläuft äußerst turbulent, lebensgefährlich und bringt sie an ihre Grenzen.

Meine Meinung zum Buch:
Der Autor hat es geschafft, die angespannte, geladene Stimmung von Beginn an bis zum Ende des Buches durchgehend aufrecht zu halten. Gut gelungen finde ich auch die unterschiedlichen Handlungsstränge, die erst am Ende des Buches richtig miteinander verwoben werden. Einerseits begleiten die LeserInnen Manuela in ihrer ersten Arbeitswoche bei der Polizei in der Abteilung Mord, aber andererseits bekommt man auch einen Einblick in die Intrigen innerhalb des Polizeiapparates und lernen Lavinia mitsamt ihren Schatten aus ihrer Vergangenheit kennen. Beeindruckend finde ich aber auch die Rolle des Wassermanns und seine persönliche Lebensgeschichte, die ihn geprägt hat und die ihn in seinen Handlungen lenkt. Der Autor gibt viele Details aus den Biografien der Charaktere preis und streut diese nach und nach ein, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann und immer weiter lesen möchte. Am Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse, sodass es für meinen Geschmack schon etwas zu viel des Guten war, hier wäre weniger mehr gewesen um näher an der Realität zu bleiben.

Titel und Cover:
Der Titel ist stimmig mit dem Buch und auch das Cover passt aufgrund der Farbgestaltung in Grün-Blau-Tönen und auch aufgrund der geladenen Stimmung gut zum Inhalt des Buches.

Mein Fazit:
Spannend fand ich den offenen Schluss, denn hier bleibt Raum für Spekulationen und auch eine eventuelle Fortsetzung ist nicht auszuschließen.