Ein Mörder geht um im Staate Dänemark
Der ReinigerDer jugendliche Kleinkriminelle Bertram Karlsen findet in einer geklauten Lederjacke einen Datenstick mit einem Link auf eine geheime Seite. Dort befindet sich eine Liste mit Namen, neben dem ersten ein ...
Der jugendliche Kleinkriminelle Bertram Karlsen findet in einer geklauten Lederjacke einen Datenstick mit einem Link auf eine geheime Seite. Dort befindet sich eine Liste mit Namen, neben dem ersten ein Foto. Als er erneut nachsieht, gibt es auf dieser Seite zusätzlich ein Video, in welchem der Mann auf dem Foto stirbt. Nur ein Fake? Kurz darauf wird in den Nachrichten der Tod des Gefängniswärters Julius Habekost gezeigt – der Mann aus dem Video. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, woran Bertram jedoch zweifelt. Dann wird die Todesliste erweitert…
Der Reiniger gehört zur "Roland Benito-Reihe". Der Polizist italienischer Herkunft wird in diesem Fall durch die piffige Journalistin Anne Larsen darauf aufmerksam gemacht, dass die letzten Todesfälle in Aarhus und Horsens scheinbar zusammenhängen. Anne hat auch bereits einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte. Da Benito sich für diesen Fall nicht zuständig sieht, ermittelt Anne auf eigene Faust – und Gerät in Lebensgefahr.
Dies war mein erstes Hörbuch der Serie. Man merkt schon, dass es ein Serienkrimi ist, da nicht allzuviel Zeit für die Charakterbeschreibung von Roland und Anne verwendet wird. Bertram ist ein no-future-Jugendlicher, der sich mit seinen Freunden durch Diebstähle etwas Kleingeld verdient. Entsprechend unmotiviert ist er daher, zur Polizei zu gehen, um seine Diebesbande nicht auffliegen zu lassen. Auch wenn mir Bertram unsympathisch war, wurde sein Charakter recht realistisch dargestellt. Deutlich sympathischer waren mir Roland und Anne. Besonders gefiel mir, dass der Polizist endlich mal nicht dem gängigen Klischee eines abgewrackten, überarbeiteten Dauernörglers mit Alkoholproblem entspricht sondern im Gegenteil Wert auf Familie und Privatleben legt. Und auch Anne als intelligente und etwas übereifrige Journalistin ist ein Charakter, mit dem ich mich schnell anfreunden konnte.
Der Krimi ist gut aufgebaut, auch wenn er in einigen Punkten schwächelt. Vor allem störte mich, dass am Ende zuviele Fragen offen blieben, was sicherlich Geschmackssache ist. Ebenso hätten ein paar überraschende Wendungen den Krimi etwas spannender machen können. Dennoch wurde ich gut unterhalten. Die als Tatort-Ermittlerin bekannte Ulrike Folkerts liest das Buch angenehm deutlich und betont die einzelnen Charaktere gut, so dass diese beim Zuhören unterscheidbar sind.