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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2018

Die Medizin des 19. Jahrhunderts

Der Horror der frühen Medizin
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Der Roman „Der Horror der frühen Medizin“ von Lindsey Fitzgerald ist mit dem Untertitel „Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner“ im Suhrkamp Verlag erschienen.
Die Medizin ...

Der Roman „Der Horror der frühen Medizin“ von Lindsey Fitzgerald ist mit dem Untertitel „Joseph Listers Kampf gegen Kurpfuscher, Quacksalber & Knochenklempner“ im Suhrkamp Verlag erschienen.
Die Medizin im 19. Jahrhundert ist mit der heutigen Medizin kaum noch zu vergleichen. Das Unwissen der Ärzte, die Operationsmethoden und die gängigen Heilmittel kann man sich so kaum noch vorstellen. Schmutz und Parasiten waren in den Krankenanstalten weit verbreitet und hygienisches Arbeiten war nahezu unbekannt. Nachdem die Autorin die Begebenheiten der Medizin im viktorianischen England beschrieben hat, widmet sie sich der Biografie eines herausragenden Chirurgs, Joseph Lister. Lister hat sich zum Ziel gesetzt dem Sterben der Patienten ein Ende zu bereiten. Von seinen Kollegen, wegen seiner Erkenntnisse der notwendigen Hygiene, belächelt darf er am Ende sogar die Queen selbst behandeln.
Ich arbeite selbst im Gesundheitswesen und kann das Buch, das die Medizin des 19. Jahrhunderts ungeschönt beschreibt, wirklich weiterempfehlen. Operationen und Wunden werden so bildhaft geschildert, dass ich beim Lesen sogar den Wundbrand riechen konnte. Besonders gefallen hat mir auch der realistische Einblick in die Lebensumstände der Londoner im viktorianischen Zeitalter. Dank „Der Horror der frühen Medizin“ konnte ich unsere Hygienerichtlinien und Standards wieder zu schätzen lernen.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Eine Liebe, die nicht sein sollte

Eine Liebe, in Gedanken
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Der Roman „Eine Liebe im Gedanken“ von Kristine Bilkau ist 2018 im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

Hamburg, 1964. Das junge Paar Antonia, kurz Toni, und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. ...

Der Roman „Eine Liebe im Gedanken“ von Kristine Bilkau ist 2018 im Luchterhand Literaturverlag erschienen.

Hamburg, 1964. Das junge Paar Antonia, kurz Toni, und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Gemeinsam träumen sie von einem Leben fernab der Heimat. Als Edgar die Chance bekommt, für eine Außenhandelsfirma ein Büro in Hongkong aufzubauen, soll ihm Toni nachfolgen, sobald er Fuß gefasst hat. Doch nachdem sie ein Jahr vertröstet wird, beschließt sie die Verlobung zu lösen und endlich, auch ohne Edgar, weiterzuleben. Der Trennungsschmerz der beiden zieht sich fortlaufend durch beide Biografien. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter, findet Tonis Tochter alte Briefe und Erinnerungen und beschließt, den Mann zu treffen, den ihre Mutter nie vergessen konnte.

Gut gefallen haben mir die Zeitsprünge der Geschichte. So erfährt man etwas aus der Gegenwart aus der Sicht von Tonis Tochter, wird aber immer wieder mit Tonis Gedanken mit in die 60er Jahre genommen. Der Schreibstil der Autorin ist dabei intensiv und gefühlvoll.

„Eine Liebe im Gedanken“ hat mich berührt und ist ein tiefgängiger Roman, der mich mehr als nur einmal zum Nachdenken gebracht hat. Chapeau!

Veröffentlicht am 24.07.2018

Rassenunruhen in Mississippi

Mehr als nur ein Traum
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Der Roman „Mehr als nur ein Traum“ von Elisabeth Büche ist im Verlag Gerth Medien erschienen.
Felicitas Jecklin hat mit jüdischen Wurzeln, die Nazizeit überlebt und arbeitet Anfang der 60er Jahre als Fotografin. ...

Der Roman „Mehr als nur ein Traum“ von Elisabeth Büche ist im Verlag Gerth Medien erschienen.
Felicitas Jecklin hat mit jüdischen Wurzeln, die Nazizeit überlebt und arbeitet Anfang der 60er Jahre als Fotografin. Ein unerwartetes Erbe führt sie in den Süden der Vereinigten Staaten. In Mississippi erlebt sie die brodelnden Rassenunruhen. Trotz aller Warnungen freundet sie sich mit ihren schwarzen Nachbarn an. Doch die Vorurteile und der Hass werden schnell auch auf Felicitas projiziert und sie gerät ins Visier des Ku Klux Klans. Wem von ihren Nachbarn kann sie in der aufgeheizten Stimmung noch vertrauen?
Elisabeth Büche hat es geschafft ihre Protagonisten detailliert zu beschreiben. Neben der eigentlichen Handlung erfährt man beim Lesen auch Einiges über die geschichtlichen Hintergründe der Zeit. Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr bildhaft und mitreißend.
„Mehr als nur ein Traum“ ist gut recherchiert, spannend und detailreich. Ich kann das Buch aus vollster Überzeugung weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Menschsein!

Der Duft des Lebens
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Der Roman „Der Duft des Lebens“ von Clara Maria Bagus ist im Verlag Ullstein leben erschienen.

Der junge Glasbläser Aviv soll für den Arzt Kaminski fünfzig Glasfläschchen produzieren. Kaminski möchte ...

Der Roman „Der Duft des Lebens“ von Clara Maria Bagus ist im Verlag Ullstein leben erschienen.

Der junge Glasbläser Aviv soll für den Arzt Kaminski fünfzig Glasfläschchen produzieren. Kaminski möchte Sterbenden die Seele rauben, um für sich selbst eine eigene, vollkommene Seele zu erschaffen, denn er kann nicht lieben. Doch Aviv kommt hinter den Plan und möchte die in den Fläschchen gefangen Seelen befreien. Dabei lernt er, was das Menschsein bedeutet.
Die Autorin hat mit „Der Duft des Lebens“ eine sehr bewegende Geschichte geschrieben. Das Buch hat mich ein wenig an „Das Parfum“ von Patrick Süskind erinnert. Die vielen kleinen Lebensweisheiten im Buch werden noch lange in meinem Kopf nachhallen.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Humorvoller Finanzratgeber mit wertvollen Tipps

Kein Geld macht auch nicht glücklich
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Das Buch „ Kein Geld macht auch nicht glücklich“ von Philipp Wolk ist ein Finanzratgeber der ganz besonderen Sorte. Auf humorvolle Art und Weise vermittelt der Autor wichtiges Wissen über Sparen, Altersvorsorge ...

Das Buch „ Kein Geld macht auch nicht glücklich“ von Philipp Wolk ist ein Finanzratgeber der ganz besonderen Sorte. Auf humorvolle Art und Weise vermittelt der Autor wichtiges Wissen über Sparen, Altersvorsorge und Anlegen.

Alltagsgeschichten und Charaktere, die allen LeserInnen mehr oder weniger aus dem eigenen Leben bekannt vorkommen werden, werden gekonnt mit Informationen geschmückt, so dass man beim Lesen ganz nebenbei erfährt, wie man die eigenen Finanzen in den Griff bekommen kann. Ich habe mir tatsächlich viele wertvolle Tipps für meinen eigenen Umgang mit dem lieben Geld mitgenommen und habe durch das Buch tatsächlich den Mut gefunden, in Fonds zu investieren.