Interessante Ideen, toller Plot, teilweise etwas schwierige Charaktere
Najaden - Das Siegel des MeeresMeliaes Welt wird von einem auf den anderen Tag aus den Fugen gerissen, als fremde Männer auf Befehl des Sultans dieser Armee ihre Heimatstadt angreifen und ihre Eltern töten. Auf der Flucht vor den Söhnen ...
Meliaes Welt wird von einem auf den anderen Tag aus den Fugen gerissen, als fremde Männer auf Befehl des Sultans dieser Armee ihre Heimatstadt angreifen und ihre Eltern töten. Auf der Flucht vor den Söhnen des Sultans bekommt sie überraschend Hilfe von den Najaden. Einem Volk, das verborgen am Rande der Länder wohnt und dem sie angehört. Und nicht nur das, sie erfährt, dass sie die Prinzessin der Najaden ist und willigt in eine Hochzeit mit einem der Sultanssöhne ein, um ihr Volk zu beschützen. Doch schnell muss sie lernen, dass sie Teil von etwas viel größerem ist.
Richtig warm wurde ich leider nicht mit den Charakteren. Meliae handelte in meinen Augen ab und an sehr undurchdacht und wirkte naiv, im nächsten Moment hingegen war sie super tough. Ich liebe starke Frauen im Fantasygenre und finde, dass es einfach noch viel mehr von diesen geben muss. Doch muss es für mich dann auch sehr authentisch dargestellt werden, was in Meliaes Fall oft, aber leider nicht immer vorkam.
Die beschriebene Welt wird von starken, machtgierigen Männern dominiert, was an sich sehr interessant ist. Doch dementsprechend auch leider seine Auswirkungen auf die sich in meinem Kopf formende Sicht auf die handelnden männlichen Charaktere hatte. Keinen von ihnen konnte ich so richtig in mein Herz schließen. Was an und für sich vollkommen in Ordnung ist, wodurch ich jedoch ein wenig Schwierigkeiten mit der Liebesgeschichte hatte. Vor allem Sayef hätte ich zum Ende hin gerne ein wenig geschüttelt.
Wobei mir das Ende richtig gut gefallen hat. Ein wenig Herzschmerz und Bedauern löste dieses dann selbst in mir noch aus.
Auch gut gefallen haben mir die orientalischen und griechischen Einschläge, die in wirklich toller Harmonie der Geschichte einen sehr außergewöhnlichen Touch verliehen. Viele der in die Handlung eingewobenen Ideen brachten frischen Wind ins Genre und passten sehr gut in die Handlung hinein.
Mir fehlten an etlichen Stellen ausführende Erklärungen bezüglich des Worldbuildings und Settings. Bereits zu Anfang wird der Leser mehr in die Geschichte hineingeworfen und erst im Laufe des Buches werden die vielen offenen Fragen geklärt. An sich ist das für mich kein Problem, bin ich es doch aus dem Fantasygenre doch gewohnt, doch an ein paar Stellen hätte ich mir eine raschere Aufklärung einfach gewünscht. An dieser Stelle würde eine Fortsetzung durchaus Sinn ergeben, auch wenn ich zu Anfang der Geschichte sehr begeistert davon war, dass Najaden eventuell ein Einzelband sein könnte.
Ich finde das Cover leider nicht passend zum Rest der Geschichte, ja sogar fast abschreckend. Never judge a book by it’s cover, aber rein vom Äußeren hätte ich eine phantastische Geschichte mit unterschiedlichen Fantasyelementen und einer sehr zarten Erzählweise erwartet. Und nicht eine Geschichte, die mehr im Highfantasy Bereich anzusiedeln ist und durchaus brutale und gewaltsame Szenen beherbergt. Schade, dass sich der Verlag nicht getraut hat, eine weniger zarte (und „mädchenhafte“) Covergestaltung umzusetzen. Auch wenn ich das Cover an sich einfach traumhaft finde!
Meine Kritikpunkte am Cover fließen jedoch nicht in meine Bewertung mit ein.
Alles in allem war ich jedoch sehr positiv überrascht von diesem tollen Debüt.
Ich vergebe 4 Sterne. Die Autorin werde ich von nun an definitiv im Auge behalten!