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Veröffentlicht am 13.09.2018

Nettes Jugendbuch, interessanter Protagonist

Ghost
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Castle Cranshaw, der sich selber nur „Ghost“ nennt, hatte es im Leben bisher nicht immer leicht. Aufgewachsen in einem Teil der Stadt, der einen sehr schlechten Ruf hat, mit einer Mutter, die von früh ...

Castle Cranshaw, der sich selber nur „Ghost“ nennt, hatte es im Leben bisher nicht immer leicht. Aufgewachsen in einem Teil der Stadt, der einen sehr schlechten Ruf hat, mit einer Mutter, die von früh bis spät arbeiten ist, um sich und Ghost ein angenehmes Leben bieten zu können, wird er auch noch in der Schule häufig das Ziel von Mobbing, wogegen er sich vehement wehrt. Immer wieder findet er sich deswegen im Büro des Direktors wieder. Doch alles ändert sich, als er ungeplant an einem Training für eine Laufmannschaft mitmacht und der Trainer ihn unbedingt in seiner Mannschaft haben möchte. Denn eins steht fest: Ghost kann sehr schnell laufen!

Mir hat die Geschichte rund um Ghost im Großen und Ganzen sehr gut gefallen.
Ghost Geschichte ging mir sehr nahe und ihn als Protagonisten fand ich sehr spannend. Auch gut gefallen hat mir, dass schon in diesem ersten Band die Protagonisten der noch folgenden Bände bereits vorgestellt wurden.
Auch die Nebencharaktere haben es mir angetan, vor allem der Trainer und Mr. Charles, ein älterer Ladenbesitzer, der immer für Ghost da war und ihm immer ein offenes Ohr schenkte.
Was mir jedoch nicht allzu gut gefiel war, dass die Charakterentwicklung kaum beziehungsweise nicht offensichtlich vorhanden war. Zu schnell wurden Freundschaften geschlossen oder Konflikte beiseitegelegt. Hier hätte sich der Autor durchaus mehr Zeit nehmen können, um diese Vorgänge authentisch darzustellen und den Charakteren den nötigen Platz zu geben, den sie zum Entfalten hätten haben müssen. Da sich jedoch auf Grund der Leseprobe zum zweiten Band und einem Interview mit dem Autor heraushören lässt, dass jeder Band zwar für sich alleine steht und eine eigenständige Geschichte erzählt, das Werkt jedoch auch in seiner Gesamtheit (von vier Bänden) betrachtet werden muss, kann es durchaus sein, dass die Charakterentwicklung sich in den folgenden drei Bänden noch weiter fortsetzen wird. Auf diesen Band als Einteiler hingegen bezogen, bin ich enttäuscht.
Auf Grund dieser fehlenden Entwicklung blieben die Nebencharaktere leider auch etwas zu blass.
Doch da das Buch für Jugendliche - im englischsprachigem Raum als „Middle Grade“-Buch angesiedelt – gedacht ist und ich somit schon länger nicht mehr zur gemeinten Zielgruppe gehöre, kann ich hierrüber etwas hinwegsehen.
Der Schreibstil bereitete mir anfangs etwas Schwierigkeiten, da er sehr der Zielgruppe angepasst ist und eher umgangssprachlich gehalten war. Doch nach ein paar Seiten hatte ich mich an den Erzählton gewöhnt und konnte der Geschichte, die aus Ghosts Perspektive geschrieben war, sehr gut folgen. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und ich kam wirklich sehr schnell mit dem Buch voran. Viele Seiten hat es ja ohnehin nicht und es ist auch in etwas größerer Schriftart abgedruckt.
Aus meiner Sicht eignet sich das Buch auch sehr gut zum abendlichen Vorlesen. Meine Babysitterkinder (8 und 11) hätten definitiv ihre Freude an der Geschichte.
Ansonsten gefällt mir das Thema des Buches auch gut. Kameradschaftlicher Zusammenalt in einer Mannschaft und die Begeisterung für einen Sport finden hier einen sehr guten Platz und die Gefühle, die die Zusammengehörigkeit zu einer Mannschaft oder auch die Hingabe für etwas hervorbringen können, kamen bei mir an und wurden gut zum Ausdruck gebracht.
Kleine (und große) Sportskanonen werden mit diesem Buch ihre Freude haben.

Ich vergebe gut gemeinte 4 Sterne. Tendieren würde ich zwar gegen 3-3.5 Sterne, doch da ich nicht zu der eigentlichen Zielgruppe zähle, runde ich meine Wertung auf.
Die folgenden drei Bände werde ich im Auge behalten und eventuell sogar alle lesen. Der Autor hat mich nun sehr interessiert werden lassen an seinen Figuren.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Überraschend gut, toller Protagonist, interessantes Setting

Ich bin viele
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Bob Johanssons Leben findet nach einem Unfall ein schnelles Ende. Doch glücklicher Weise hat er sich kurz vor seinem plötzlichen Tod dazu entschieden, eingefroren zu werden. Etwa hundert Jahre später erwacht ...

Bob Johanssons Leben findet nach einem Unfall ein schnelles Ende. Doch glücklicher Weise hat er sich kurz vor seinem plötzlichen Tod dazu entschieden, eingefroren zu werden. Etwa hundert Jahre später erwacht Bob und tritt ins Leben zurück. Doch besitzt er keinen Körper mehr, sondern existiert von nun an als KI-Einheit, die der Regierung gehört. Und diese schickt ihn auf eine Mission ins All

Für mich war „Ich bin viele“ durchweg eine sehr positive Überraschung. Zu Beginn der Lektüre habe ich mich auf eine große, epische Weltraumgeschichte eingestellt, war jedoch schon nach den ersten Seiten erstaunt, wie humorvoll und witzig die Handlung doch beschrieben war.
Bob gefiel mir als Protagonist wirklich sehr gut. Er brachte viel Witz in die Geschichte, konnte mich von sich überzeugen und regte dank seiner Gedanken zur politischen Lage der Welt in hundert Jahren durchaus zum Nachdenken an.
Auch die Nebencharaktere waren toll beschrieben und besaßen ihre ganz eigenen Charakterzüge, wodurch sie an Tiefe gewannen. Nicht einer wirkte flach auf mich oder so, als sei er nur ein Mittel zum Zweck.
Auch die vom Autor gezeichnete Welt gefiel mir. Sie war toll durchdacht und bot mit einer Theokratie mal ein (zumindest für mich) vollkommen neues Herrschaftsgebilde im dystopischen Bereich.
Ich muss gestehen, dass ich wahrscheinlich noch nicht einmal die Hälfte der technischen Details verstanden habe. Doch ist das für mich vollkommen in Ordnung, denn für mich wurde die Geschichte durch die vielen Begriffe und Erklärungen viel authentischer. Außerdem boten Bobs Gedankengänge immer wieder abwechslungsreiche Ausflüchte von den technischen Fragen, so dass mir beim Lesen nie langweilig wurde. Es ist also durchaus eine sehr vielschichtige Geschichte mit hohem Sci-Fi Anteil, viel „Nerdwissen“, doch auch Pop-Kultur-Anspielungen und einem sarkastischem Protagonisten, der nicht immer alles gleich ernst nimmt.
Der Schreibstil gefiel mir gut. Die abgefragten Protokolle waren toll vom Rest des Textes abgehoben, die Kapitel hatten eine sehr angenehme Länge. Auch gut gefallen hat mir, dass vor jedem Beginn eines neuen Kapitels Datum und Ort abgedruckt waren, so dass ich als Leser immer gleich zuordnen konnte, was im folgenden Kapitel geschah beziehungsweise wo sich Bob befand.
Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sich nicht zu sehr vom Cover abschrecken zu lassen. Das deutsche Cover gefällt mir erstaunlicher Weise einmal um Längen besser als das Originalcover, doch gehen in Verbindung von Klappentext und Cover leider die humoristischen Aspekte der Geschichte verloren, die für mich doch einen großen Charme des Buches ausmachen.
Ansonsten bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil, der glücklicher Weise schon Ende diesen Jahres erscheinen wird.

Ich vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Interessante Ideen, toller Plot, teilweise etwas schwierige Charaktere

Najaden - Das Siegel des Meeres
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Meliaes Welt wird von einem auf den anderen Tag aus den Fugen gerissen, als fremde Männer auf Befehl des Sultans dieser Armee ihre Heimatstadt angreifen und ihre Eltern töten. Auf der Flucht vor den Söhnen ...

Meliaes Welt wird von einem auf den anderen Tag aus den Fugen gerissen, als fremde Männer auf Befehl des Sultans dieser Armee ihre Heimatstadt angreifen und ihre Eltern töten. Auf der Flucht vor den Söhnen des Sultans bekommt sie überraschend Hilfe von den Najaden. Einem Volk, das verborgen am Rande der Länder wohnt und dem sie angehört. Und nicht nur das, sie erfährt, dass sie die Prinzessin der Najaden ist und willigt in eine Hochzeit mit einem der Sultanssöhne ein, um ihr Volk zu beschützen. Doch schnell muss sie lernen, dass sie Teil von etwas viel größerem ist.

Richtig warm wurde ich leider nicht mit den Charakteren. Meliae handelte in meinen Augen ab und an sehr undurchdacht und wirkte naiv, im nächsten Moment hingegen war sie super tough. Ich liebe starke Frauen im Fantasygenre und finde, dass es einfach noch viel mehr von diesen geben muss. Doch muss es für mich dann auch sehr authentisch dargestellt werden, was in Meliaes Fall oft, aber leider nicht immer vorkam.
Die beschriebene Welt wird von starken, machtgierigen Männern dominiert, was an sich sehr interessant ist. Doch dementsprechend auch leider seine Auswirkungen auf die sich in meinem Kopf formende Sicht auf die handelnden männlichen Charaktere hatte. Keinen von ihnen konnte ich so richtig in mein Herz schließen. Was an und für sich vollkommen in Ordnung ist, wodurch ich jedoch ein wenig Schwierigkeiten mit der Liebesgeschichte hatte. Vor allem Sayef hätte ich zum Ende hin gerne ein wenig geschüttelt.
Wobei mir das Ende richtig gut gefallen hat. Ein wenig Herzschmerz und Bedauern löste dieses dann selbst in mir noch aus.
Auch gut gefallen haben mir die orientalischen und griechischen Einschläge, die in wirklich toller Harmonie der Geschichte einen sehr außergewöhnlichen Touch verliehen. Viele der in die Handlung eingewobenen Ideen brachten frischen Wind ins Genre und passten sehr gut in die Handlung hinein.
Mir fehlten an etlichen Stellen ausführende Erklärungen bezüglich des Worldbuildings und Settings. Bereits zu Anfang wird der Leser mehr in die Geschichte hineingeworfen und erst im Laufe des Buches werden die vielen offenen Fragen geklärt. An sich ist das für mich kein Problem, bin ich es doch aus dem Fantasygenre doch gewohnt, doch an ein paar Stellen hätte ich mir eine raschere Aufklärung einfach gewünscht. An dieser Stelle würde eine Fortsetzung durchaus Sinn ergeben, auch wenn ich zu Anfang der Geschichte sehr begeistert davon war, dass Najaden eventuell ein Einzelband sein könnte.
Ich finde das Cover leider nicht passend zum Rest der Geschichte, ja sogar fast abschreckend. Never judge a book by it’s cover, aber rein vom Äußeren hätte ich eine phantastische Geschichte mit unterschiedlichen Fantasyelementen und einer sehr zarten Erzählweise erwartet. Und nicht eine Geschichte, die mehr im Highfantasy Bereich anzusiedeln ist und durchaus brutale und gewaltsame Szenen beherbergt. Schade, dass sich der Verlag nicht getraut hat, eine weniger zarte (und „mädchenhafte“) Covergestaltung umzusetzen. Auch wenn ich das Cover an sich einfach traumhaft finde!
Meine Kritikpunkte am Cover fließen jedoch nicht in meine Bewertung mit ein.
Alles in allem war ich jedoch sehr positiv überrascht von diesem tollen Debüt.

Ich vergebe 4 Sterne. Die Autorin werde ich von nun an definitiv im Auge behalten!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Über die Menscheit, Familie und Liebe

Miss Gladys und ihr Astronaut
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Miss Gladys geht auf die 71 zu und lebt zusammen mit ihren Enkel Ellie (15) und James Ormerod (10) unter einem Dach, nachdem die Mutter der beiden verstorben ist und der Vater durch einen dummen Fehler ...

Miss Gladys geht auf die 71 zu und lebt zusammen mit ihren Enkel Ellie (15) und James Ormerod (10) unter einem Dach, nachdem die Mutter der beiden verstorben ist und der Vater durch einen dummen Fehler ins Gefängnis musste. Leider sind die drei kurz davor, alles zu verlieren und auch Gladys anfangende Demenz wird mehr und mehr zum Problem.
Doch dann ruft eines Tages Thomas, ein waschechter Astronaut, aus dem Weltall an. Dieser ist auf dem Weg zum Mars, um diesen für eine Besiedlung vorzubereiten, und ist für Gladys und ihre Enkel der Retter in der Not.

Dies war genau das Buch, das ich im Moment brauchte. Eine kurzweilige und doch ernst anklingende Geschichte, die mit viel (britischem) Humor und einer phantastischen Reise den Leser aus dem Alltag entführen kann. Einfach perfekt, wenn das Leben mal wieder etwas stressiger ist.
Die Charaktere gefielen mir alle außerordentlich gut. Sie waren toll herausgearbeitet und authentisch dargestellt. Am meisten ans Herz wuchs mir mit der Zeit Thomas Major – auch genannt Major Tom, der sehr kratzbürstig und grantig war. Doch mit fortschreitender Seitenzahl wurde mehr und mehr seine Lebensgeschichte aufgedeckt, wodurch man seine Art und Weise viel besser verstehen konnte. Wirklich ganz toll gemacht vom Autor!
Gladys, Ellie und James fand ich einfach nur toll. Gladys ist eine sehr liebenswürdige, ältere Dame, die viel Witz in die Geschichte brachte. Ellie hingegen ist eine wahrlich tapfere, junge Frau, die für das Wohl ihrer Familie viel zu sehr ihr eigenes hinten anstellte. Von all den handelnden Charaktere fand ich Ellie am stärksten.
Die Nebencharaktere gefielen mir auch gut. Der Autor hat es geschafft, die Nebencharaktere trotz sehr hohem Erzähltempo nicht neben den Hauptcharakteren verblassen zu lassen und konnte auch diese sehr authentisch darstellen. Oftmals bleiben ja vor allem die Nebencharaktere bei der Art von Büchern auf der Strecke. Hier jedoch ist dies nicht der Fall, was mir sehr gut gefällt.
Der Schreibstil an sich ist wirklich toll, der Spannungsbogen konstant zu spüren und das Erzähltempo sehr rasch, weshalb ich das Buch in wirklich sehr kurzer Zeit beendet habe.
Es war ein toller Ausflug mit Major Tom und den Ormerods.
Auch wenn die Thematik durchaus ernst ist, so schaffte es der Autor sehr gekonnt, dieser Ernsthaftigkeit etwas Leichtigkeit zu verschaffen. Dadurch regt das Buch zum Nachdenken an und liefert tolle Denkanstöße, unterhält jedoch auch ganz fabelhaft.

Ich vergebe 4 Sterne und kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Toller Plot, phasenweise aber etwas zäh

Spiegelherz
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An den Blocksberg im Harz zu ziehen kann schon etwas gruselig sein. Doch als dann auch noch die sechzehnjährige Anna merkt, dass sie nicht so normal ist wie sie glaubt, wird ein unglaubliches Geheimnis ...

An den Blocksberg im Harz zu ziehen kann schon etwas gruselig sein. Doch als dann auch noch die sechzehnjährige Anna merkt, dass sie nicht so normal ist wie sie glaubt, wird ein unglaubliches Geheimnis gelüftet. Anna ist eine Hexe!
Zusammen mit David wird sie von den drei Blocksberghexen in Magie unterrichtet. Aber die Zeit drängt. Denn Nebruel, der Sohn des Teufels, droht aus seinem Gefängnis auszubrechen. Und das muss um jeden Preis verhindert werden!

Im Fantasygenre habe ich mich schon immer heimisch gefühlt. Und da die Ära der Vampire – zumindest für mich – im Jugendbuchbereich vorbei ist, wollte ich anderen Geschöpfen der Nacht, Dunkelheit und Mysterien wieder eine Plattform in meinem (Lese-)Leben geben. Umso mehr habe ich mich gefreut, dieses Buch lesen zu können. Und dann spielt es auch och im Harz!
Mit dem Harz verbinde ich geprägt durch Kindheitserinnerungen hohe, düstere Tannen und eine mystische Grundstimmung. Kurzum mit all den Geschichten und Legenden, die sich um den Blocksberg ranken, das perfekte Setting für eine Geschichte um eine junge Hexe.
Der Autorin sind die Beschreibungen des Settings wirklich sehr gut gelungen. Ich konnte mich mit Anna im tiefen, düsteren Wald verlieren und hörte die Schnarcherklippen durch das Buch hindurch. Gut gefallen hat mir auch die im Buch geschaffene mystische Atmosphäre, die auch mal etwas dunkel und düster wurde. Im Jugendbuchbereich ist so etwas ja eher seltener geworden, vieles zu glatt gebügelt. Doch ich mag es sehr, wenn man eine ganz kleine Gänsehaut im Nacken beim Lesen bekommt.
Anna als Protagonistin gefiel mir ganz gut. Sie war sympathisch und ich denke, dass sich gerade jüngere Leser gut mit ihr identifizieren konnten. Bei Anna und mir war der Altersunterschied vielleicht etwas zu groß und die Lebensabschnitte zu verschieden als dass eine Identifikation gut geklappt hätte. Aber ich gehöre ja nun mal auch nicht zur eigentlichen Zielgruppe!
Das Ende beziehungsweise den Epilog mochte ich leider dafür überhaupt nicht. Er passte auch in meinen Augen nicht zum Rest der Geschichte, war etwas zu aufgesetzt und „Zuckerwatte-süß“. Aber Geschmäcker sind zum Glück ja verschieden.
Was mir die gesamte Geschichte über fehlte, waren Emotionen. Zum Teil meine ich auch Emotionen im Buch beziehungsweise die Charaktere betreffend. Aber vor allem beziehe ich mich auf meine eigenen. Ich fieberte bis auf die letzten paar Kapitel überhaupt nicht mit. Die Mitte des Buches zog sich für mich wahnsinnig in die Länge, da es mir schlichtweg egal war, was aus den Charakteren werden würde und ich mich wirklich zusammenreißen musste, das Buch in die Hand zu nehmen und am Ball zu bleiben. Zum Glück habe ich durchgehalten, denn das letzte Viertel des Buches holte viel nach, was mir vorher fehlte. Spannung, Tempo und Geheimnisse, die gelüftet wurden.
Das Ende ist sehr offen gehalten, so dass ein zweiter Teil nicht auszuschließen ist. Ich werde die Autorin weiterhin im Blick behalten und würde mir für einen etwaigen zweiten Teil ein paar mehr Emotionen wünschen.
Den Plot hingegen fand ich wiederum sehr gut. Ich rätselte Kapitel um Kapitel mehr mit und war wie Anna auf der Spur nach Lösungen. Und genau dies fesselte mich auch am Ende hin mehr an das Buch.

Ich vergebe 4 Sterne. Empfehlen kann ich das Buch Harz-Liebhabern und jungen Hexen (und natürlich auch Zauberern). Die stürmische Herbstzeit würde zum Lesen perfekt passen!