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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2018

Klufti, wie er leibt und lebt ...

Kluftinger (Ein Kluftinger-Krimi 10)
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Habe mit mir gehadert aber mehr als ein „befriedigend“ liegt diesmal leider nicht drin, schade … ist das erste Mal. Der Titel für diesen zehnten Band wurde sehr passend gewählt. Es ging diesmal wirklich ...

Habe mit mir gehadert aber mehr als ein „befriedigend“ liegt diesmal leider nicht drin, schade … ist das erste Mal. Der Titel für diesen zehnten Band wurde sehr passend gewählt. Es ging diesmal wirklich ausschließlich um ihn, den Kommissar Adalbert Ignatius Kluftinger. Gut gefallen haben mir die Rückblenden, die dem Leser/Hörer einen Einblick in seine Jugend und frühe Amtszeit erlauben. Der junge Adi, von seinen Freunden auch Nazi genannt, mit dem sehr kritischen Vater und rührselig sorgenden Mutter, das passte wirklich. Sehr nett war auch die Passage als sich die Kluftinger Männer und Familie Dr. Langhammer Senior begegneten, wirklich amüsant. Und dann der Auftritt von Kommissar Jennerwein – hier habt ihr euch wirklich was einfallen lassen. Zwei Todesfälle im engsten Kreis sind diesmal zu beklagen aber irgendwie kam die Geschichte trotzdem nicht richtig in Schwung. Die Spannung fehlte eigentlich fast komplett, das konnte auch die wieder einmal hervorragende Leseleistung der beiden Autoren zusammen mit dem überaus talentierten Schauspieler Christian Berkel nicht wettmachen. Aber es scheint ja weiter zu gehen, denn das Buch endet mit einem ungeklärten Fall, dessen Aufklärung Klufti an einem Sterbebett versprechen musste. Und dann war da ja noch die Sache mit dem Enkele, dem kleinen Butzele … ist es denn nun ein Bub oder ein Mädchen? Beim nächsten Mal wird’s wieder die Bestnote, ich bin mir sicher und bin natürlich auch wieder dabei!

Veröffentlicht am 12.07.2018

Be careful what you wish for ...

Die Ewigen
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„Die Ewigen“ … ich finde schon allein der Titel dieses rasant geschriebenen Thrillers verursacht Gänsehaut. Will man das wirklich, ewig leben? Sicher hat sich das schon fast jeder von uns das in irgendeiner ...

„Die Ewigen“ … ich finde schon allein der Titel dieses rasant geschriebenen Thrillers verursacht Gänsehaut. Will man das wirklich, ewig leben? Sicher hat sich das schon fast jeder von uns das in irgendeiner Form gefragt. Ich hatte neulich scherzhaft erwähnt, dass die ewige Lesezeit ja durchaus nicht zu verachten wäre … aber zurück zum Buch. Herrn Gerling treibt nämlich genau dieses Thema um, die Unsterblichkeit. Er verschafft einigen wenigen, natürlich den gut betuchten Menschen diese Möglichkeit. Während zu Anfang alles nach Plan verläuft, stellt sich leider auch bald Neid und Missgunst bei einigen Mitarbeitern der Projektgruppe ein. Auf einmal tut sich eine Baustelle nach der anderen auf, wobei die mit den sich abzeichnenden Nebenwirkungen wohl die grausamste ist …
Wie gesagt, ein hochbrisantes und spannendes Thema, das im Buch meiner Meinung nach an manchen Stellen ein wenig unrund dargestellt wird. Sehr gut gefallen hat mir, dass sich der Autor wirklich ernsthaft mit der Thematik auseinandergesetzt hat und der Geschichte sein fundiertes Wissen als Basis gegeben hat. Nicht so gut gefallen haben mir die fast Rambo-mäßig anmutenden Methoden, die bei der Durchführung der verschiedenen Missionen angewandt wurden. Ein bisschen mehr Wissenschaft und ein bisschen weniger Action hätten mir persönlich besser gefallen, aber wir dürfen uns ja wohl genau darauf im Nachfolgeband freuen.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht ...

Mandeljahre
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Das für mich zweite Buch der heute in Bad Dürkheim lebenden Autorin Katrin Temple hat mich leider ein wenig enttäuscht. Sie wählte ein sehr interessantes Thema und auch die Art des Schreibens in der Gegenwart ...

Das für mich zweite Buch der heute in Bad Dürkheim lebenden Autorin Katrin Temple hat mich leider ein wenig enttäuscht. Sie wählte ein sehr interessantes Thema und auch die Art des Schreibens in der Gegenwart zu beginnen und dann zurück in die Vergangenheit zu reisen, kann durchaus spannend sein. In der Vergangenheit deckte sie die Periode von 1907 bis 1945 ab und erlaubte uns so die Entstehung der Bad Dürkheimer Kaffeerösterei „Quieta“ mitzuerleben. Auch beim Ersten Weltkrieg, der anschließenden Besetzung der Gegend durch die Franzosen, der späteren aggressiven Judenverfolgung und dem Zweiten Weltkrieg waren wir dabei. Und genau das war für mich das Problem. Während mich ihre lebhafte Schreibweise die Seiten nur so umblättern ließ, fühlte ich mich durch die verschiedenen Perioden gehetzt. Dieses Buch hätte gut und gerne doppelt so dick sein dürfen und hätte genug Stoff für einen Zweiteiler liefern können. Schade, mir waren Maria, Jacob und die Zwillinge nämlich direkt ans Herz gewachsen und auch mit den Antisympathieträgern Carl und Maximilian hätte ich mich gerne noch näher befasst. Gut gefallen haben mir dagegen wieder die Passagen, die auf wahren Begebenheiten beruhten und von einer tollen Recherche der Autorin zeugen. Dass die Gegend von 1918 bis 1930 fest in französischer Hand war, wusste ich nicht, und auch dass dort die heutige deutsche Weinstraße 1935 ihren Anfang nahm war mir bis dato nicht bekannt.
Im Internet habe ich entdeckt, dass Katrin Tempel und dem Namen Emma Temple Romane schreibt, die in Irland und Neuseeland angesiedelt sind. Vielleicht werde ich mich damit noch ein wenig näher beschäftigen, der erste Roman von Emma Temple – „Die Nebel von Connemara“ – liegt nämlich schon auf meinem SUB.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Es gibt nur eine wahre Liebe ...

Heute fängt der Himmel an
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Fast in einem Rutsch habe ich dieses für mich zweite Buch der Autorin Kristin Harmel durchgelesen. Die Geschichte, die die Zeit während des Zweiten Weltkriegs auf der einen und die Gegenwart auf der anderen ...

Fast in einem Rutsch habe ich dieses für mich zweite Buch der Autorin Kristin Harmel durchgelesen. Die Geschichte, die die Zeit während des Zweiten Weltkriegs auf der einen und die Gegenwart auf der anderen Ebene beschreibt, war wunderbar flott und flüssig geschrieben und dadurch sehr unterhaltsam.
Paul, ein deutscher Kriegsgefangener in den USA, verliebt sich in ein einheimisches Mädchen. Als er nach dem Krieg wieder nach Europa geschickt wird, verlieren die Zwei sich durch negative Einflüsse beider Familien aus den Augen. Doch über die „Liebe ihres Lebens“ kommen weder Paul noch Margaret je hinweg. Auf der Gegenwartsebene versucht Enkelin Emily zusammen mit ihrem Vater Licht in die Geschichte zu bringen und macht sich auf die Reise … so weit so gut. Die Idee finde ich auch wirklich wunderbar aber viele „Zufälle“ waren mir dann doch ein wenig zu viel. So viele Gemeinsamkeiten zwischen Paul und Margarets im Vergleich zu Emilys Leben schienen mir dann doch etwas überzogen. Schade, aber manchmal ist weniger eben mehr. Wer aber einen Schmöker für ein langes verregnetes Wochenende oder den Urlaub im Liegestuhl sucht, der ist hier bestens bedient.
Höchst interessant fand ich wiederum die Geschichte rund um die deutschen Prisoners of War, die zur Zwangsarbeit in die Vereinigten Staaten gebracht wurden. Die hätten es wahrlich schlimmer treffen können. Während die armen Soldaten in russischer Kriegsgefangenschaft durch schreckliche Behandlung, wenig Essen und arktische Kälte starben wie die Fliegen, ging es den in Amerika inhaftierten Deutschen im Vergleich dazu sehr gut. Die amerikanischen Arbeiter, die die Deutschen umgangssprachlich als „Fritz“ bezeichneten, nannten die Gefangenenlager nicht ohne Neid sogar „The Fritz Ritz“. Und wer soll da noch sagen, dass Romanlesen nicht bildet!

Veröffentlicht am 29.11.2017

Die Göttin und ihre ungleichen Passagiere ...

Signor Rinaldi kratzt die Kurve
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Wie der Klappentext beschreibt, prallen mit Opa Pietro und seinem Enkel Diego zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Beschreibung suggeriert in meinen Augen einen eher lustigen ...

Wie der Klappentext beschreibt, prallen mit Opa Pietro und seinem Enkel Diego zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Beschreibung suggeriert in meinen Augen einen eher lustigen Road Trip leichterer Natur. Genau mit diesen Erwartungen bin ich an das Hörbuch rangegangen und wurde überrascht. Ich möchte nicht sagen enttäuscht, aber „spritzig frisch“ geht für mich irgendwie anders. Eigentlich ist es eine sehr tragische Situation aus der die Beiden mit viel Geduld und Spucke, hauptsächlich der liebenswerten Art Diegos geschuldet, das Beste machen werden. Der alte Pietro steckt zu Anfang noch voller Bitterkeit gepaart mit viel Zynismus, den er mit seiner harten Schale zu verdecken versucht. Er will einfach nicht mehr, doch der geplante Ausstieg erscheint ihm langsam aber sicher immer schwieriger. Vielleicht hat er sein Leben doch verkannt? Vielleicht lohnt es sich doch weiter zu machen? Diego und die „Flohschaukel“ Sid öffnen ihm nach und nach die Augen, und Pietros beißender Humor verwandelt sich unterschwellig doch tatsächlich in so etwas Lebensbejahendes, sogar alte Freunde tauchen wieder am Horizont auf…
Den Abzug gibt es von mir für die Längen, die sich zwischendurch immer wieder ins Buch schleichen. So ganz konnte mich auch der angenehme Sprecher leider nicht überzeugen.