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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2018

ein Mutmachbuch

Frauen, die ihre Stimme erheben. Roar. Jetzt verfilmt von und mit Nicole Kidman
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In „Frauen, die ihre Stimme erheben“ gibt Cecelia Ahern allen Frauen eine Stimme. Da ist die Frau, die sich langsam auflöst, die, die schreit, jene, die ihren Verstand verliert, die, die in eine Schublade ...

In „Frauen, die ihre Stimme erheben“ gibt Cecelia Ahern allen Frauen eine Stimme. Da ist die Frau, die sich langsam auflöst, die, die schreit, jene, die ihren Verstand verliert, die, die in eine Schublade gesteckt wird oder die, welche im Boden versinkt.
In 30 locker geschriebenen Storys bricht Ahern eine Lanze für die Frauen. Für all jene, die ganz normal sind, das aber manchmal nicht so empfinden. Oder für die, denen etwas peinlich ist. Ohne zu moralisieren legt sie den Finger in die Wunde und zeigt Auswege an. Denn welche Frau kennt nicht diese Situation, in der sie sich am liebsten in Luft auflösen würde oder in der sie total überfordert ist?
Das Buch regt an zum Nachdenken. Es ist keins, das man mal eben liest und dann aus den Händen legt. Ich finde, es gehört ins Bücherregal, um immer es immer wieder einmal hervorzuholen und sich bewusst zu machen, dass man nicht alleine mit seinem Problem da steht. Denn Ahern gelingt es wunderbar, Frauen zu vermitteln, dass sie zwar einzigartig, aber nicht allein sind.
Besonders gut gefallen haben mir die Geschichten mit der Ente, den verspeisten Fotos, der Frau, die in den Schuhen ihres Mannes ein neues Lebensbild fand, die Frau, die fand, dass das Gras woanders immer grüner war und besonders die Frau, die in eine Schublade gesteckt wurde.
Fazit: schon eher was für Frauen, aber auch Männer könnte das Buch teilweise ansprechen, vor allem, wenn sie ihre Frauen besser verstehen möchten 

Veröffentlicht am 22.07.2018

Das Ende?

Palace of Fire - Die Kämpferin
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Im finalen Band der „Palace“-Trilogie muss Rea über sich selbst hinauswachsen.

Zurück in London beginnen die Vorbereitungen für den Aufstand gegen das Regime des Nichtberührens. Doch die Gegner sind ...



Im finalen Band der „Palace“-Trilogie muss Rea über sich selbst hinauswachsen.

Zurück in London beginnen die Vorbereitungen für den Aufstand gegen das Regime des Nichtberührens. Doch die Gegner sind stark und so trübt mancher Rückschlag das ….. von Rea, Robin und ihren Freunden. Vor allem Rea hat es mit einem fiesen Gegner zu tun: Ihr Dämon wird immer stärker und setzt sie mehr und mehr außer Gefecht. Doch die Widerständler brauchen ihre „Feuerschwester“. Unterstützung widerfährt Rea von unerwarteter Seite. Doch ist die wirklich so selbstlos? Und wem kann Rea eigentlich überhaupt noch vertrauen?

Wieder ein starker Auftritt von C. E. Bernard. Ihre Phantasie kennt keine Grenzen und auch ihr Schreibstil ist super. Das Buch zieht einen schon von der ersten Seite an mitten in die Handlung und lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los. Man merkt gar nicht, wie schnell die 512 Seiten verfliegen, bis man die letzten Worte liest und denkt „war es das jetzt schon?“. Wobei ich zwischendurch etwas Zähigkeit empfand, weil Rea so unentschlossen war und sich nicht entscheiden konnte, was tun. Da trat für mich das Buch etwas auf der Stelle.

Die Autorin entwickelt eine Handlung, die einen wirklich mitreißt. Und immer wenn man denkt, man wüsste nun, wie es weiter geht, kommt eine Wendung, mit der man so nicht gerechnet hätte. Da hat sie mich mit einigen Dingen doch sehr überrascht. Ihre Charaktere sind gut beschrieben, man kann sie sich sehr gut vorstellen und mit ihnen mit bangen. Etwas schade fand ich aber, dass Rea in diesem Band ihre Fähigkeiten nicht ganz so einsetzen konnte, wie in den vorherigen Bänden. Dafür fand ich ihren inneren Kampf, vor allem mit der Kreatur und ihrer Sucht, sehr gut.

Und das Ende fand ich ein kleines bisschen gemein, weil es doch etwas offen war. Aber der Abschluss ist in sich gelungen und rundet die Trilogie perfekt ab.


Fazit: Schade, dass die Trilogie schon zu Ende ist. ;)

Veröffentlicht am 19.07.2018

Wie alles begann?

Racheopfer
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Racheopfer ist ein Prequelband zu der Shepherd-Reihe um Francis Ackerman jun.



Francis soll in eine Studienreihe eines Psychiaters aufgenommen werden, der auf der Suche nach Heilung für Psychopathen ...

Racheopfer ist ein Prequelband zu der Shepherd-Reihe um Francis Ackerman jun.



Francis soll in eine Studienreihe eines Psychiaters aufgenommen werden, der auf der Suche nach Heilung für Psychopathen ist. Jennifer Kelly, eine Angestellte, ist für die Teilnahme von Ackerman in der Studie verantwortlich. Denn sie hat einen blutigen Hintergedanken: war doch Ackerman verantwortlich für den Tod ihrer Familie. Und nun sinnt sie auf Rache. Doch die geht gründlich schief.



Ohne hier allzu viel zu verraten – wer die Shepherd-Reihe kennt, weiß eh, dass Ackerman schlauer ist als alle anderen zusammen. Das Buch verspricht auf dem Klappentext, dass man die Vorgeschichte von Francis Ackerman jun. zu lesen bekommt. Wer jetzt jedoch denkt, man bekomme die Vorgeschichte aus seiner Kindheit und wie er zu dem wurde, was er ist, wird zwangsläufig enttäuscht werden. Denn die Geschichte beginnt erst als Ackerman schon längst im Gefängnis sitzt. Nur in kurzen Rückblenden erfährt man ein klein wenig mehr.



Ich lese gern von Ackerman jun. Von seiner Schläue und wie er sich immer wieder aus kniffligen Situationen befreit. So fand ich mich auch hier in dieser Kurzgeschichte gut aufgehoben. Nervig fand ich allerdings die Figur des David McNamara, der ständig an seine feigen Erlebnisse im Iran-Krieg zurückdenkt. Cross möchte hier vielleicht seine Figur näher erklären, warum er so handelt , wie er es tut, aber für mich war das Ganze zu viel.



Für Fans von Ackerman, die sich die Reihe ins Bücherregal stellen, würde ich den Kauf der Print-Ausgabe empfehlen. Für alle anderen, der Kürze des Buches geschuldet, eher die Kindle-Version.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Wer ist Oskar Johansson?

Der Sprengmeister
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Wer ist Oskar Johansson?
Bei einem Arbeitsunfall 1911 kommt Sprengmeister Oskar Johansson nur knapp mit dem Leben davon. Seine Freundin Elly wendet sich daraufhin von ihm ab und er heiratet ihre Schwester ...

Wer ist Oskar Johansson?
Bei einem Arbeitsunfall 1911 kommt Sprengmeister Oskar Johansson nur knapp mit dem Leben davon. Seine Freundin Elly wendet sich daraufhin von ihm ab und er heiratet ihre Schwester Elvira. Die beiden gründen eine Familie, werden zusammen alt und als Elvira stirbt, zieht Oskar in den Sommern in eine umgebaute Sauna auf den Schäreninseln, wo er dem Meer nahe ist.
So weit, so einfach. Doch es wäre kein Roman von Mankell, wenn das Ganze nicht wesentlich tiefer gehen würde. Mankell erzählt in bewegenden Bildern das Leben des verwundeten Oskar Johansson, aber stets unaufgeregt und nahbar. Allerdings auch mit größeren Zeitsprüngen, die mich teilweise etwas verwirrt haben. So geht Oskar in Rente, im nächsten Absatz ist er aber arbeitslos und lernt mit Lindgren einen anderen Arbeitslosen kennen.
Der Roman wird berichtet von einem Ich-Erzähler, auf den aber nicht näher eingegangen wird. Der Erzähler geht mit Oskar fischen und will ihm seine Lebensgeschichte entlocken. Doch Oskar gibt nicht viel preis, er lebt und redet auf seine eigene Art. Dennoch kommt er dem Leser langsam nahe.
Gerne hätte ich mehr von Oskars Familienleben gelesen, als von der politischen Seite, die auch in ihm steckte. Aber da hält „Oskar“ sich eher bedeckt  Auch von seinem Unfall redet er nicht gern, dennoch fand ich den Prolog und auch die Szenen im Krankenhaus sehr emotional.
Fazit: Mankell liest man nicht einfach, man muss sich auf ihn einlassen. Doch wenn einem das gelingt kann man wunderbar in dieses Buch eintauchen und auch ein wenig hinter die Fassade blicken.
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Veröffentlicht am 09.07.2018

Pfui Spinne

Das Gift der Wahrheit
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Kein Buch für Spinnenphobiker! Der Killer hat ganz schön heftige Einfälle und der Leser ist oft live dabei. So gesehen braucht man wirklich ein dickes Fell um die ganzen Szenen verdauen zu können. Mir ...

Kein Buch für Spinnenphobiker! Der Killer hat ganz schön heftige Einfälle und der Leser ist oft live dabei. So gesehen braucht man wirklich ein dickes Fell um die ganzen Szenen verdauen zu können. Mir hat der Thriller wirklich gut gefallen. Die Charaktere sind toll und auch der Fall hat mich in Atem gehalten. Allerdings haben die Protagonisten ja auch wieder ein ganz schönes Päckchen zu tragen. Der Schreibstil Corbins ist locker zu lesen und so spannend, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen mag. Auf den Täter kommt man erst sehr spät, allerdings werden zwei Verdächtige so gehypt, dass man als Leser schon annimmt, dass DIE es wohl nicht sein werden.
Ein wenig genervt hat mich das Liebesleben von Alexis und Karen. Hat ja normalerweise in einem Thriller eh nichts zu tun, aber wenn, dann sollte es sich nicht so kompliziert und abweisend darstellen. Und die Abhandlung über Alexis‘ Onkel fand ich irgendwie unnötig.
Sonst habe ich das Buch aber verschlungen, vor allem auch die quälenden Andeutungen in dem Faden mit Merle.
Dieses Buch ist der zweite Band der Reihe um Alexis Hall und Karen Hellstern. Aber man kann ihn – wie ich – problemlos auch ohne Vorkenntnisse aus Band 1 lesen. Allerdings machen die Rückblenden und Erwähnungen Lust darauf, auch den ersten Teil zu lesen.