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Veröffentlicht am 19.07.2018

Deutlich besser als der Vorgänger !

Riley - Im Schein der Finsternis -
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Inhalt
Seelensammlerin Riley hat nach ihrem gelungenen ersten Auftrag erstmal Urlaub verdient und verweilt sich mit ihrem Hund Buttercup und ihrem Mentor Bodhi am Strand, an dem ihre Eltern die Flitterwochen ...

Inhalt
Seelensammlerin Riley hat nach ihrem gelungenen ersten Auftrag erstmal Urlaub verdient und verweilt sich mit ihrem Hund Buttercup und ihrem Mentor Bodhi am Strand, an dem ihre Eltern die Flitterwochen verbrachten. Doch wie es häufig so ist, weilt das Glück nicht lange: Plötzlich erscheint ein riesiger Höllenhund und jagt der 12 jährigen einen gewaltigen Schrecken ein. Doch Riley wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht versuchen würde der Sache auf den Grund zu gehen, so macht sie sich also trotz Warnung ihres Mentors, auf die Suche nach dem Höllenhund. So landet sie schließlich beim Geistermädchen Rebecca, die nichts schöner findet als jedem einzelnen sein persönlich schlimmstes Leid noch einmal vor Augen zu führen. Und plötzlich bemerkt Riley, dass es garnicht so einfach ist Rebeccas abtrünnige Seele über die Brücke zu führen - ohne dabei selbst in der Dunkelheit zu versinken...

Zitate
"Es war der gleiche Ausdruck, den mein Gesicht manchmal trug, wenn ich mich in den Aussichtsraum schlich, mich in eine der Kabinen stahl, mich darin auf einem harten Metallhocker niederließ, meinen gewünschten Ort eingab und das Alltagsleben meiner Schwester und meiner Freunde auf der Erdebene verfolgte. Der Ausdruck einer unüberwindbaren Sehnsucht. Der Ausdruck, den Dein Gesicht annimmt, wenn Du begreifst, dass das, was Du am meisten auf der Welt geliebt hast, niemals Dir gehören wird."

">Mit Widerstand wirst Du niemals siegen, Riley. In diesem Fall erzeugt Widerstand nur weiteren Widerstand, wie meistens. Oder, in anderen Worten, das, wogegen Du Widerstand leistest, wird Bestand haben. Akzeptanz ist der einzige Weg.<"

">Der freie Wille ist eine machtvolle Sache, Riley. Manchmal ist es der einzige Weg, Deine wahre Bestimmung zu erkennen. Allerdings erfordert es eine gewissen Portion an Vertrauen - in Dich selbst, in das Universum. Aber ich bin sicher, das weißt Du bereits.<"

Fazit
"Im Schein der Finsternis" ist der zweite Band der Tetralogie "Riley" von Alyson Noel. Ich muss gestehen, nachdem ich von Band 1 (Rezension gibt's hier) nur mäßig begeistert war, ging ich mit ziemlich gemischten Gefühlen an dieses Buch heran. Allerdings muss ich im nachhinein wirklich sagen: Ich war positiv überrascht! Nachdem Band 1 immer nur mäßig vor sich hinplätscherte und keine wirkliche Story aufwies, hatte Band 2 durchaus einen roten Faden aufzuweisen, die Geschichte war zwar recht kurz, dafür aber umso spannender, interessanter und mit einer gewissen "Moral" durchzogen. Dieser Roman wies also eine deutliche Steigerung auf und begeisterte wieder mit einer tollen Geschichte, wie man sie als Evermore Leser eigentlich schon von der Autorin kennt.

Riley scheint seit dem letzten Band erwachsener geworden zu sein, sie zickt nicht mehr soviel herum, ist weniger launisch und scheint viel eher zu wissen was ihr Weg ist und wohin sie will. Die 12 jährige hat jetzt mehr Struktur, mehr Persönlichkeit und weiß was ihre Aufgabe ist. Zwar besitzt sie immernoch ihren Sturkopf, allerdings wäre Riley auch nicht mehr sie selbst wenn man ihr den auch noch nehmen würde - und vorallem das macht sie irgendwie sympathisch. Sie setzt ihren Willen durch und tut was sie für richtig hält, ohne Rücksicht auf Verluste und auch wenn ihr daraus ein Nachteil entstehen könnte. Auf ihren Mentor Bodhi hört sie nach wie vor nicht, auch wenn ihr die guten Ratschläge so manches Mal von Nutzen sein könnten - aber das ist eben Riley.

Über Mentor Bodhi erfährt man in diesem Roman wesentlich mehr, auch sein Charakter wird tiefgründiger und bekommt eine eigene Persönlichkeit. Durch den Einblick in seine Gefühlswelt, die dem Leser im Laufe des Romanes gewährt wird, entwickelt sich der Charakter sehr zum positiven hin und man will ihn irgendwann garnicht mehr missen. Ich bin sehr gespannt wie es mit ihm im dritten Band weitergeht!

Prinz Kanta, ein Charakter der im Verlauf des Buches irgendwann auftritt, fand ich sehr interessant. Er ist dafür "verantwortlich", dass dieses Buch nicht nur eine bloße Geschichte beeinhaltet, sondern den Leser durchaus auch zum nachdenken anregt - vorallem was das Thema Vergebung angeht. Diese Sequenzen fand ich überaus toll und auch nach dem beenden des Buches musste ich stellenweise etwas darüber nachdenken. Das Geistermädchen Rebecca spielt ihre ganz eigene Rolle in diesem Roman, sie hat schlimmes durchgemacht und versucht nun mit dem Konsequenzen zu leben - nicht gerade zum Vorteil der "Menschen" um sie herum. Auch ihre Vergangenheit wird näher durchleuchtet und der Charakter wird dem Leser emotional gesehen, ein ganzes Stück näher gebracht als man es am Anfang vermuten würde. Trotz ihrer "bösen" Rolle in dieser Geschichte kann man sie nicht hassen oder verurteilen, irgendwie tut sie einem einfach nur noch leid.

Insgesamt konnte mich dieses Buch vollends überzeugen, es sprühte vor Charme, Spannung und Emotionen und ist durchaus auch für den älteren Leser geeignet - sofern dieser dazu neigt Bücher über 12 jährige zu lesen. Die Charaktere haben sich deutlich entwickelt und haben wesentlich mehr Tiefgang als man es nach dem "flachen" ersten Band erwartet hätte, die emotionale Seite, die dieses Buch zumindest bei mir gerührt hat, macht es noch einmal lesenswerter. Riley beschreibt in "Ich-Form", das Buch wurde in der Vergangenheitsform geschrieben, die Schrift ist ausreichend groß und deutlich lesbar. Die Formulierungen sind klar und verständlich, es werden keine Fremdwörter benutzt und die Kapitel sind ausreichend lang.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Der erste Band der Hex Hall Reihe

Hex Hall - Wilder Zauber
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Inhalt
Die Hexe Sophia "Sophie" Mercer kommt eigentlich ganz gut mit ihrem Leben klar - denkt sie zumindest. Seit ihrem 12ten Lebensjahr kann sie zaubern und versucht sich in der normalen Welt unter "nicht ...

Inhalt
Die Hexe Sophia "Sophie" Mercer kommt eigentlich ganz gut mit ihrem Leben klar - denkt sie zumindest. Seit ihrem 12ten Lebensjahr kann sie zaubern und versucht sich in der normalen Welt unter "nicht magischen" Menschen zurechtzufinden. Allerdings hat sie immer wieder "kleine" Anpassungsschwierigkeiten und als sie eines Tages einer Schulfreundin mit einem Liebeszauber aushelfen will eskaliert die Situation. Kurzerhand wird sie "zwangsweise" nach Hecate Hall (auch "Hex Hall" genannt) eingewiesen, eine Art Internat in dem Hexen, Gestaltwandler und Feen ihr dasein fristen müssen, wenn sie unter normalen Menschen nicht Leben können ohne aufzufallen. Relativ schnell lebt sich das Mädchen dort ein und freundet sich sogar mit ihrer Zimmernachbarin Jenna an, der einzigen Vampirin in Hex Hall. Bald schon wird sie von 3 anderen Hexen, den einzigen "dunklen" Hexen außer ihr, aufgefordert ihrem Zirkel beizutreten, Sophie allerdings weigert sich - die 3 Mädels sind ihr einfach nicht geheuer. Zusätzlich verliebt sie sich auch noch in den gutaussehenden Zauberer Archer, der zufällig der feste Freund der Zirkelanführerin ist. Als auf dem Campus plötzlich die Zirkelmitglieder angegriffen werden und seltsame Biss-Spuren aufweisen wird Sophies Mitbewohnerin verdächtigt...

Zitate
"Als wir auf die Schule zugingen, merkte ich, wie sich an merkwürdigen Stellen meines Körpers Schweiß sammelte, an Stellen, an denen ich ziemlich sicher noch nie zuvor geschwitzt hatte. Wie können OHREN schwitzen? Mum schien die Feuchtigkeit wie üblich nichts auszumachen. Es ist quasi ein Naturgesetz, dass meine Mutter nie anders als unverschämt gut aussieht."

"Das Fenster zeigte einen wütend dreinblickenden Engel, der unter einem goldenen Torbogen stand. In der einen Hand hielt er ein schwarzes Schwert. Seine andere Hand war ausgestreckt und bedeutete [...] drei Gestalten vor dem Tor, das sie schleunigst verschwinden sollten. Aber eben auf Engelsart."

"Ich weiß nicht was ich von dem Zimmer eines Vampirs erwartet hatte. Vielleicht jede Menge Schwarz, einen Haufen Bücher von Camus...oh, und ein zartes Portrait des einzigen Menschen, den der Vampir je geliebt hatte und der zweifellos an etwas Romantischem und Tragischem gestorben war und den Vampir zu ewigem Trübsalblasen und sehnsüchtigem Seufzen veruteilt hatte. Was soll ich sagen? Ich lese eben viel. Aber dieses Zimmer sah so aus, als hätte es das uneheliche Balg von Barbie und einem Erdbeertörtchen eingerichtet."

"Es lag vielmehr daran, dass sich meine schlimmste Angst zu bewahrheiten schien. Es ist nämlich eine Sache, unter Leuten anders zu sein, die wirklich, na ja, anders sind, als man selbst. Aber eine ganz andere Geschichte ist es, eine Ausgestoßene in einer Gruppe von Ausgestoßenen zu sein."

Fazit
"Wilder Zauber" ist der erste Band der Hex Hall Reihe von Rachel Hawkins. Schon vor dem Lesen hatte ich einige gute Rezensionen über das Buch gelesen und war natürlich sehr gespannt was mich erwarten würde. Die Geschichte beginnt direkt an der Wurzel allen übels, Sophie versucht gerade ihrer Freundin zu helfen und einen Liebeszauber zu beschwören, was jedoch fürchterlich in die Hose geht und letztendlich dazu führt, dass sie in Hex Hall landet. Dort angekommen ist sie zuerst einmal sehr verwirrt und verunsichert, weiß sie doch selbst nur wenig über die Geschichte der Hexen oder ihre eigene Vergangenheit, geschweige denn irgendwas über Feen, Gestaltwandler oder Vampire. Dementsprechend geschockt ist sie, als ihre Zimmernachbarin ausgerechnet ein Vampir wird, der einzige auf dem ganzen Campus. Verständlicherweise hat sie zuerst etwas Angst vor der Vampirin Jenna, was aber vermutlich jeder von uns recht gut nachvollziehen kann. Da Sophie aber scheinbar kein Mensch ist, der sich von Vorurteilen leiten lässt, begräbt sie ihre Angst recht schnell und freundet sich mit Jenna an, die etwas Beistand sehr gut gebrauchen kann - Vampire sind in Hex Hall nicht gerne gesehen!

Sophie ist ein interessantes und sehr sympathisches, junges Mädchen, dass man sofort ins Herz schließt und die sich, trotz ihrer wenigen Kenntnisse niemals richtig aus der Ruhe bringen lässt. Sie ist witzig, sarkastisch und ironisch und bringt einen mit ihrem frechen Mundwerk so manches Mal wirklich zum schmunzeln. Das ganze Buch über hat sie es nicht besonders leicht, erfährt einige Geheimnisse über die Schule, sich selbst und ihre Vergangenheit und hat an einigen Informationen doch schwer zu knabbern. Ihre Mutter, die ihr eigentlich als Stütze dienen sollte, versucht zwar für Sophie da zu sein, enthält ihr jedoch wichtige Informationen vor und sorgt damit nicht gerade für eine Erleichterung ihres Schulalltages.

Jenna, Vampirin und Sophies Zimmergenossin mag vielleicht etwas unheimlich sein, vorallem da man die Geschichte vorallem aus Sophies Sicht sieht, scheint aber im großen und ganzen ein nettes Mädchen zu sein. Als die Vorwürfe laut werden, dass sie die Hexen angegriffen und gebissen haben soll ist sie zutiefst erschüttert und vergräbt sich in ihrem Zimmer, weiß nicht mehr wohin, denn von überall wird sie nur angeklagt oder ausgegrenzt. Einzig Sophie hält immer zu ihr und versucht ihr eine Freundin zu sein, was im Laufe der Geschichte auch immer deutlicher zum Vorschein kommt - jede der beiden ist für die andere da.

Elodie, Anna und Chaston sind die 3 Hexen, die Sophie auffordern ihrem Zirkel beizutreten. Elodie, die charakteristischste Person der 3 scheint arrogant, hochnäsig und egoistisch zu sein, nur auf ihren Vorteil bedacht und über alles erhaben. Im Laufe des Romanes kommen interessante Seiten von ihr zum Vorschein und auch wenn sie einem eigentlich unsympathisch sein sollte - irgendwie kann man sie nicht hassen, manchmal tut sie einem einfach nur ein bisschen leid. Es muss doch anstrengend sein, immer und immer wieder so hochnäsig und überheblich zu sein! Anna und Chaston lernt man nur oberflächlich kennen aber das reicht völlig, denn genau das sind die beiden: Oberflächlich. Trotzdem traut man Anna etwas mehr Tiefe und Mitgefühl zu als den übrigen beiden.

Archer, der hübsche Zauberer von Hex Hall, Herzensbrecher und zufällig fester Freund des Zirkelmitgliedes Elodie, ist ein eigenes Kapitel für sich. Zuerst wirkt er unnahbar und weit weg, dann ist er plötzlich doch nicht mehr ganz so unfehlbar und scheint immer sympathischer zu werden. Es ist ein Wechselspiel der Gefühle, doch Sophie verliebt sich immer mehr in den netten, jungen Mann, den so manches Geheimnis umrankt.

Die Kapitel des Buches sind ausreichend lang und das Buch wurde in einer klaren, gut verständlichen Sprache verfasst. Sophie erzählt aus ihrer Sicht in "Ich-Form" und in der Vergangenheit. Die Geschichte um Hex Hall ist faszinierend, spannend, mitreißend und ein bisschen düster. Doch das alles macht den Roman so wunderbar dass man ihn fast nicht mehr auf die Seite legen kann und sich immer mehr wünscht. Die Sprache ist fließend und zieht einen völlig in seinen Bann, man will nichts mehr von der Welt mitbekommen und fühlt sich vollständig in die Welt von Sophie & Co aufgenommen. In diesem Buch kann man seinen Traum der Hexerei leben, auf Besen fliegen, Liebeszauber ausüben, Teleportieren und all die ganzen anderen wunderbaren Dinge. Ich bin regelrecht begeistert von diesem Buch, auch wenn es teilweise deutliche Parallelen zu Harry Potter aufweist. Die Autorin macht sich daraus jedoch einen Spaß und weist sogar mehrmals auf Harry Pottert hin, was ich persönlich äußert lustig und clever fand - eventuell waren die Parallelen ja sogar beabsichtigt! Trotzdem ist is es alles irgendwie anders als Harry Potter, quasi eine ganz neue kleine Zauberer und "fantastische - Wesen - Welt." Der Showdown am Ende des Buches, sowie eine unvorhersehbare Entwicklung runden das Buch auf geniale Art und Weise ab, sodass man mit einem Seufzer das Buch schließt und direkt nach Band 2 schielen muss.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein toller erster Band!

Finding Sky Die Macht der Seelen
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Inhalt
Die 16 - jährige Sky Bright ist gerade von England in ein verschlafenes, amerikanisches Kleinstädtchen gezogen, versucht sich in der Schule einzufinden und mit ihren Adoptiveltern ein normales Leben ...

Inhalt
Die 16 - jährige Sky Bright ist gerade von England in ein verschlafenes, amerikanisches Kleinstädtchen gezogen, versucht sich in der Schule einzufinden und mit ihren Adoptiveltern ein normales Leben zu führen, als ihr der Schulschwarm Zed Benedict besonders auffällt. Dieser strahlt eine schon fast unverschämte Arroganz und Unnahbarkeit aus, was die junge Engländerin trotzdem nicht von ihrer Faszination für ihn abbringt. Er bleibt jedoch kühl und abweisend, immer auf Distanz, bis zu dem Tag an dem Sky glaubt seine Stimme in ihren Gedanken zu hören. Als sie darauf antwortet ist er wie vom Donner gerührt und beginnt sich immer mehr für sie zu interessieren. Schließlich offenbart er ihr, dass sie für ihn seinen Seelenspiegel darstellt, ein Seelenspiegel sei das passende Gegenstück für ihn, einen Savant. Er erklärt Sky, das es sich bei den Savant um Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten handelt und ein Seelenspiegel den perfekten Partner darstellt, doch Sky versteht kein Wort und weigert sich ihm zu glauben. Doch tief in ihr drin spürt sie eine besondere Fähigkeit und die bereitet ihr eine Heidenangst...

Zitate
"Aber mal abgesehen von dem Haus: Die Berge dahinter waren atemberaubend, imposant hoch ragten sie in den klaren Herbsthimmel hinein, ein Hauch von Weiß auf den Gipfeln. Wie eine zu Stein gewordene Flutwelle am Horizont, die gerade noch rechtzeitig erstarrt war, bevor sie über uns zusammenschlug. Die felsigen Hänge schimmerten rosa im späten Nachmittagslicht und dort, wo sich lange Schatten auf die Schneefelder legten, zeigten sie sich schieferblau. Die waldbestandenen Seiten waren bereits vom Herbstgold der Espen durchwirkt, die sich leuchtend gegen die dunklen Douglas - Tannen abzeichneten."

"Ich war mir selbst ein Rätsel - ein Bündel von bruchstückhaften Erinnerungen und unerforschten dunklen Abgründen. In meinem Kopf verbargen sich jede Menge Geheimnisse, aber die Karte, die mich zu ihnen führen konnte, war mir abhanden gekommen."

"Neben stieg von den Hängen auf und trennte die sonnenbeschienen Gipfel vom dunkelgrün bestandenen Bergsockel ab, wie wenn man mit einem Radiergummi ein Bild tilgt."

"Der Schnee von heute Vormittag war, halb geschmolzen, zum größten Teil von den Ästen heruntergerutscht bis auf eine zarte Schicht, unter der das satte Dunkelgrün der Nadeln hindurchschimmerte. Die Luft war klar und sauber wie ein funkelnder Kristall; die Sterne hoben sich scharf umrissen gegen den Himmel ab wie kleine Nadelköpfe aus Licht."

"Das letzte was ich wollte, war, mich zu verlieben, weil ich mich ganz tief in meinem Inneren daran erinnerte, dass Liebe wehtat."

Fazit
Bei "Finding Sky - Die Macht der Seelen" handelt es sich um den ersten Roman einer Reihe von Joss Stierling. Bis zum Gewinnspiel von cbt, bei dem 30 Leseexemplare verlost wurden hatte ich noch nichts von diesem Buch gehört, da mich die Inhaltsangabe jedoch von Anfang an überzeugte, beschloss ich bei dem Gewinnspiel mitzumachen und mich für ein Leseexemplar zu bewerben. Und ich bereue es keineswegs. Vorgestern erreichte mich das Buch und gestern begann ich dann zu lesen: bis heute Mittag konnte ich das Buch nur selten aus der Hand legen und konnte mich nur wenig für andere Tätigkeiten begeistern weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht (leider darf ich die Rezi aber erst ab 15. April veröffentlichen, was ich wirklich schade finde, würde euch so gerne sofort meine Meinung mitteilen)! Der Roman überzeugt mit Charme, Witz, Spannung und grandiosen Charakteren, die man sofort ins Herz schließt.

Sky hatte keine schöne Kindheit und so landete sie eines Tages bei ihren Adoptiveltern Simon und Sally, die sich liebevoll um sie kümmerten und sie auf den Namen "Sky" tauften - denn an ihren eigentlichen Namen konnte sich das Mädchen nicht mehr erinnern. Im Roman selbst ist Sky mittlerweile 16 Jahre alt und befindet sich seit 6 Jahren bei ihren Adoptiveltern. Sie ist ein vorsichtiges, zerbrechliches Mädchen, deutlich von ihrer Vergangenheit gezeichnet und tief in ihrem inneren von tiefster Dunkelheit erfüllt. Trotzdem versucht sie das beste aus ihrem Leben zu machen, irgendwie vorwärts zu kommen und dabei noch irgendwie glücklich zu sein. Eines der Zitate oben beschreibt recht gut wie sich Sky, vor allem zu Beginn des Buches, selbst sieht, eine interessante Sichtweise wie ich finde. Ihr Selbstbewusstsein ist im Keller und sie hat immer das Gefühl "das Böse" zu sein oder etwas böses in sich zu tragen, im Laufe des Buches scheint sich das jedoch etwas zu bessern. Sky bleibt zwar immer etwas schüchtern, mit wenig Selbstvertrauen, trotzdem macht sie im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch und wächst so manches Mal deutlich über sich hinaus. Sky wirkt immer etwas distanziert, was sie auf ihre ganz eigene Art und Weise jedoch furchtbar sympathisch macht, ihre Gefühle sind für den Leser jedoch, besonders zu Anfang, oft schwer zu fassen und nachzuvollziehen. Je mehr man jedoch über Sky selbst, wie auch ihre Vergangenheit erfährt, desto besser versteht man das Mädchen und fühlt immer mehr mit ihr.

Zed Benedict wirkt besonders zu Beginn der Geschichte wie der Bad Boy schlechthin - tolles Motorrad, unnahbar, selbstbewusst und arrogant. Doch je mehr die Geschichte ihren Lauf nimmt, desto mehr bröckelt diese Fassade und Zed wird zum sympathischen Jungen von nebenan, der einen wahnsinnigen Familiensinn bestitzt und einen noch größeren Beschützerinstinkt. Zed's Familie scheint unglaublich sympathisch und immer darauf bedacht zu helfen - ich muss wirklich zu meiner Schande gestehen, dass sie mich stellenweise etwas an die Cullen's aus der "Biss" Reihe erinnert haben; ansonsten gab es jedoch zum Glück keine Gemeinsamkeiten und so kann auch jeder "Biss" - Verachter das Buch unbedarft zur Hand nehmen!

Sally und Simon, Sky's Adoptiveltern und eine scheinbar typische Künstlerfamilie, machen sich immer große Sorgen um das Wohlbefinden ihrer Adoptivtochter, sind jedoch trotzdem sehr eingespannt und sie haben nicht immer ein Auge auf Sky - die ihre Freiheiten deutlich zu nutzen scheint. Ich schätze, jedes Kind würde sich Adoptiveltern wie Sally und Simon wünschen, die zwar viele Freiheiten lassen, für die im großen und ganzen aber nichts wichtigeres existiert als ihr Adoptivkind. Vermutlich sollten sich so manche Eltern eine Scheibe von den beiden Abschneiden - sie sorgen sich, lassen aber auch genug Freiheiten um das Kind nicht zu ersticken. Eine reife Leistung!

Sky's Schulfreunde Tina, Zoe und Nelson bringen etwas Normalität in ihr Leben und sind ein Halt, an den sich die Engländerin im Notfall klammern kann. Die 3 versuchen sie so gut wie geht zu Unterstützen, auch wenn sie nichts von den Savant oder Anfangs auch dem seltsamen Verhältnis zwischen Sky und Zed wissen.

Das Buch beginnt locker flockig und lässt einem erstmal etwas Zeit sich mit den Charakteren und der Geschichte selbst "anzufreunden", es stürzt einen also nicht sofort voll ins Geschehen. Als sich Zed und Sky begegnen wirkt das ganze wie eine ganz normale Teenager-Highschool-Love-Story, zuerst wird Arrogant getan, dann kommt das Interesse und der Bad-Boy erscheint plötzlich garnicht mehr so "Bad". Dieses Mal steckt allerdings viel mehr dahinter: Savant, Seelenspiegel, seltsame Gaben, Gangster, Gefahren... besonders die Geschichte mit den Savant und dem Seelenspiegel fand ich sehr gelungen, man liest immer mal wieder etwas davon und so nach und nach plätschert mehr Information hindurch, bis man irgendwann recht gut Bescheid weiß. Gut fand ich auch, das die auftretenden Savant nahezu alle unterschiedliche Gaben und Fähigkeiten besitzen, so kommt keine Langeweile auf und es bleibt immer spannend. Die Geschichte, die drumherum gesponnen wird ist absolut wunderbar, man merkt das die Autorin mit Leib und Seele dabei war und nicht nur ihren Figuren allesamt richtig Leben eingehaucht hat, sondern ein richtiges kleines Kunstwerk aus Geschichte, Beziehungen und Gefühlen aufgebaut hat. Sehr schön fand ich auch die bildhaften Formulierungen.

Das Buch wurde in einer einfachen, gut verständlichen Sprache verfasst, die Seiten fliegen nur so an einem vorbei und die Geschichte lässt einen bis zum Ende nicht mehr los. Besonders gut gefallen haben mir auch die Verzierungen der Kapitelseiten. Alles in allem war ich sehr begeistert von diesem Buch und kann es kaum erwarten mehr von dieser Autorin zu lesen!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Eine durch und durch gelungene Fortsetzung...

Evermore - Der blaue Mond
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Inhalt
Ever ist unsterblich und endlich mit ihrer großen Liebe Damen zusammen - nichts mehr kann sie nun trennen. Sie leben also den Alltag der Unsterblichen, üben diverse Dinge - die man als Unsterblicher ...

Inhalt
Ever ist unsterblich und endlich mit ihrer großen Liebe Damen zusammen - nichts mehr kann sie nun trennen. Sie leben also den Alltag der Unsterblichen, üben diverse Dinge - die man als Unsterblicher im Laufe seines Lebens eben so gelernt haben sollte - und genießen das schöne Leben. Doch das Glück währt nicht lange. Eines Tages kommt ein Junge namens Roman an ihre Schule und jeder verfällt ihm sofort mit Haut und Haaren, außer unserer Ever. Ihrer Meinung ist irgendetwas faul an dem angeblich so netten und unglaublich gutaussehenden Fremden, doch sie kann es nicht benennen geschweige denn selbst erfassen. Trotz der Tatsache dass sie seine Aura sehen und seine Gedanken hören kann, traut sie ihm nicht über den Weg und seine Gedanken wirken seltsam künstlich und unwahrscheinlich gut strukturiert. Als sich Damen auch noch von ihr abwendet, immer schwächer zu werden scheint und seltsamerweise eine Aura entwickelt (und sie seine Gedanken lesen kann) schlagen bei ihr alle Alarmglocken und sie versucht verzweifelt den schleichenden Prozess, der da offensichtlich im Gange zu sein scheint, aufzuhalten...

Zitate
"Ich war sicher, man würde mich in einen gruseligen, verborgene Keller stoßen, der voll ist von befremdlichen und Furch einflößenden rituellen Gegenständen wie Fläschchen mit Katzenblut, abgetrennten Fledermausflügeln, Schrumpfköpfen, Vodoopuppen - Sachen, wie man sie im Kino oder im Fernsehen zu sehen kriegt. Aber dieser Raum ist ganz anders. Ja, er sieht sogar mehr oder weniger wie ein ganz normaler, mehr oder weniger gut aufgeräumter Vorratsschrank aus."

"Das seltsame am Abschiednehmen ist, dass es nie leichter wird."

">Was ist denn so besonders an einem Vollmond in der blauen Stunde?<
>Du meinst den blauen Mond?< Sie holt tief Luft und blickt in die Ferne, ehe sie antwortet.
>Normalerweise sagt man, dass der zweite Vollmond innerhalb eines Kalendermonats ein blauer Mond ist. Doch es gibt noch einen anderen Ansatz, der besagt, dass man nur dann von einem echten blauen Mond sprechen kann, wenn zwei Vollmonde nicht unbedingt nur im selben Monat, sondern innerhalb des selben Tierkreiszeichens vorkommen. Dies gilt als ein sehr heiliger Tag, ein Tag, an dem die Verbindung zwischen den Dimensionen besonders stark ist. Es heißt, wenn man die Energie des blauen Mondes während der "heure bleue" anzapft, dann können alle möglichen magischen Dinge geschehen.<"

Fazit
Vorsicht, kann Spoiler aus Band 1 enthalten! Die Rezension zu Band 1 findet ihr hier!

"Der blaue Mond" ist der zweite Teil der "Evermore" Reihe von der Autorin Alyson Noel. Er baut auf Band 1 auf und beginnt inhaltlich nur ein paar Wochen nach dem Ende des ersten Romanes, um die Zusammenhänge zu begreifen ist der Debüt Roman also Pflicht-Lektüre. Vor Beginn der Geschichte finden wir im Buch wieder die Altbekannte Aura-Farbtafel, die uns helfen soll die Gefühle hinter den Farben, die Ever sieht, zu verstehen - immernoch eine sehr sinnvolle Idee, obwohl man das ganze auch irgendwann verinnerlicht hat.

In diesem Roman geht es sehr viel um die Gedanken und Empfindungen von Ever, lange Zeit weiß sie nicht was sie von Roman halten soll und weiß nicht, ob sie sich die ganzen seltsamen Dinge nur einredet. Vielleicht ist ja an Roman wirklich nichts schlechtes zu finden und sie mag neue Leute aus Prinzip nicht? Vielleicht war Damen ja doch nicht so begeistert von ihr und ihre Freunde waren vielleicht gar keine richtigen Freunde? Möglicherweise haben alle erkannt, welch ein Freak sie doch ist und wenden sich nun von ihr ab? Ever's Selbstbewusstsein hat in diesem Band wirklich schwer zu kämpfen und sackt (verständlicherweise) so manches Mal ins Bodenlose ab und nur die Erinnerung an vergangene Zeiten bringt sie dazu sich wieder aufzuraffen und weiterzukämpfen. Der Leser will ihr beistehen, will ihr die Hand halten und sie durch dieses Chaos begleiten, erhofft sich eine Lösung und wünscht sich nichts seeliger, als das Ever nicht bloß übertreibt und wirklich "böse Mächte" oder sonstiges im Spiel sind. Niemand möchte die Hauptprotagonistin wohl wirklich als verrückte und sehr egozentrische junge Frau sehen, die alle neuen Menschen von sich wegstößt um die alten nicht zu verlieren. Die Geschichte um das ganze ist äußerst spannend und interessant und man fragt sich immer wieder welche Hintergründe das ganze hat, warum sich manche Personen in bestimmten Situationen so oder so verhalten und was sie dazu treibt - oder ob es wirklich aus eigenem Antrieb geschieht? Diese Gedanken begleiten einen durch das ganze Buch hinweg, wodurch eine dauerhafte Spannung aufrecht erhalten wird, die sich erst am Ende schlagartig klärt, aber nicht wirklich löst. Das Ende verspricht wesentlich mehr und birgt ein Drama, mit dem niemand gerechnet hätte. Es macht richtig Lust auf mehr!

Die Figur des Roman wirkt zuerst sehr geheimnisvoll und seltsam, man weiß nicht genau in welche Schublade man ihn stecken soll und fragt sich, ob sein ganzes Auftreten wirklich so unnatürlich ist wie Ever es die ganze Zeit behauptet. Man braucht sehr lange um sich ein wirkliches Bild von ihm machen zu können, aber eines steht eigentlich recht schnell fest: Roman ist ein sehr tiefgründiger, charismatischer Charakter, der begeistert und von dem man unbedingt mehr lesen will. Vorallem der letzte Teil, sowie das Ende, sagen noch einmal sehr viel über seine Person / Figur / Rolle in dem ganzen Schauspiel aus und bringen einen dazu, unbedingt wissen zu wollen wie sich das ganze noch weiterhin entwickelt. Eine Figur mit Potenzial!

Über die restlichen Figuren will ich, um die Spoilerrate mal recht gering zu halten, nicht besonders viel sagen, Fakt ist nur, das man sie in diesem Band mal von einer ganz anderen Seite kennen lernt. Einer Seite, die zwar nicht immer schmeichelhaft ist, jedoch durchaus interessant und stellenweise etwas unheimlich. Besonders Damen macht eine fabelhafte Entwicklung durch, die Ever zwar durch Mark und Bein geht, den Leser aber beeindruckt und ganz neue Gefühle gegenüber des sonst so sympathischen Unsterblichen aufkeimen lässt.

Insgesamt würde ich hier von einer durch und durch gelungenen Fortsetzung sprechen, die wie immer mit genug Lovestory, Dramen, Verschwörungen und Geheimnissen überzeugt. Die Sprache ist überaus fesselnd und man möchte das Buch, das gut verständlich und fließend verfasst wurde, gar nicht mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Grandioser erster Teil!

Evermore 1 - Die Unsterblichen
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Inhalt
Bei einem Autounfall verliert die 16 jährige Ever ihre ganze Familie und muss ihr Leben von nun an ohne ihre Eltern, ihre 12 - jährige Schwester Riley und ihren geliebten Hund Buttercup bestreiten. ...

Inhalt
Bei einem Autounfall verliert die 16 jährige Ever ihre ganze Familie und muss ihr Leben von nun an ohne ihre Eltern, ihre 12 - jährige Schwester Riley und ihren geliebten Hund Buttercup bestreiten. Sie ist in sich gekehrt und schottet sich vom Rest der Welt ab, will nichts mehr mitbekommen - gar nicht so einfach, denn seit dem Unfall kann sie die Gedanken anderer Menschen hören und ihre "Auren" und Stimmungen in verschiedenen Farben sehen. Die hübsche Schülerin, die von nun an bei ihrer Tante wohnt, versucht dem entgegen zu wirken und läuft nurnoch mit hochgezogener Kapuze, ihrem Ipod auf voller Lautstärke sowie einer Sonnenbrille durch die Welt. Trotzdem findet sie auf ihrer neuen Schule Anschluss, denn die etwas seltsame "Gothic - Braut" Haven und der homosexuelle Miles kümmern sich nur wenig um Äußerlichkeiten anderer Leute. Alles ändert sich, als sich der gutaussehende, allseits umschwärmte Damen Auguste auf Ever's Schule einschreibt und Ever's Aufmerksamkeit sofort auf sich zieht, denn: Sie kann weder seine Gedanken hören, noch sehen was er fühlt. Laut Ever müsste er eigentlich tot sein, denn nur bei Toten versagt ihre "Gabe", doch Damen scheint quicklebendig und vorallem zeigt er ein besonders Interesse an ihr. Doch Ever ist vorsichtig, denn er offenbart ihr rein garnichts über sich selbst...

Zitate
"Jeder hat eine Aura. Der Körper eines jeden Lebewesen sondert Farbenwirbel ab. Ein regenbogenbuntes Energiefeld, dessen sie sich gar nicht bewusst sind. Und es ist nicht so, als wären Auren gefährlich oder unheimlich oder irgendwie schlecht, sie sind ganz einfach Teil des sichtbaren (also wenigstens für mich sichtbaren) Magnetfeldes. Vor dem Unfall wusste ich nichts von solchen Dingen. Und sehen konnte ich sie erst Recht nicht. Doch von dem Augenblick an, als ich im Krankenhaus aufwachte, sah ich überall Farben."

"Ich sehe Tote. Andauernd. Auf der Straße, am Strand, im Einkaufszentrum, im Restaurant, in den Fluren der Schule, auf dem Postamt, in der Warteschlange, im Wartezimmer beim Arzt, allerdings nie beim Zahnarzt."

"Ich bin wütend. Und paranoid. Und noch viel Schlimmeres als das, Schlicht und ergreifend eine ganz alltägliche, reizbare, Aura sehende, Gedanken hörende, Seelen spürende Standard - Verrückte."

Fazit
"Evermore - Die Unsterblichen" ist der erste Band einer 6 - teiligen Reihe der Autorin Alyson Noel. Vielleicht sucht ihr dieses und die Folgebände (vergeblich) auf meinem SuB, dort werdet ihr sie allerdings nicht finden. Bei dieser Reihe (zumindest den ersten 4 Bänden) handelt es sich um ein Re-Read, denn irgendwann habe ich sie schonmal gelesen. Da ich in naher Zukunft aber vorhabe das "Riley" Spinn-Off der Autorin zu lesen, sowie die verbleibenden 2 "unbekannten" Bände der Evermore Reihe, beschloss ich noch einmal von vorne zu beginnen.

Schlägt man das Buch auf, so erhält man direkt vor Beginn der Geschichte eine "Aura-Farbtafel", auf der die einzelnen Farben genau definiert werden. Anfangs etwas verwirrend, später hinaus jedoch recht klar und man muss eigentlich nurnoch selten wirklich nachschlagen was die Farben bedeuten. Die Geschichte beginnt eigentlich direkt, man landet in einer Situation zwischen Ever und ihrer Freundin Haven und kann sich gleich ein Bild der beiden und ihrem Umgang miteinander machen.

Die Geschichte an sich ist durchaus interessant, man muss sich allerdings doch erst einmal in Ever's Welt einfühlen und sich vorstellen wie es jemandem gehen könnte, der jeden Gedanken aller "umstehenden" Personen auffängt, sowie alle "Farben" um ihre Körper wahrnimmt und somit ihre Stimmungen deuten kann. Unsereins kann wohl froh sein, dass das in der realen Welt nicht möglich ist (zumindest soweit bekannt ;) ), wir würden vermutlich schneller in der Psychiatrie sitzen als uns lieb ist oder unserem Leben vorzeitig ein Ende setzen - denn zu ertragen wäre es wohl kaum. Aus diesem Grund kann man sich irgendwann sehr gut in Ever hineinversetzen, kann verstehen wie sie sich fühlt und warum sie sich zurückzieht. Nicht nur das plötzliche "Sehen und Hören" aller Dinge, die jedem anderen verborgen bleiben, auch der Verlust ihrer Familie und ihres Hundes belasten das Mädchen natürlich sehr. Ihre Tante scheint in dieser Situation keine große Hilfe zu sein, ist sie doch selbst zu sehr mit ihrem Verlust beschäftigt, arbeitet zuviel und kann insgesamt nur wenig mit Teenagern anfangen. Trotzdem gibt sie sich alle Mühe Ever ein angenehmen zuhause zu bereiten und wenigstens mit materiellen Dingen eine Entschädigung zu schaffen. Als Ever dem hübschen Damen begegnet gerät ihre Welt vollends aus den Fugen, sie kann nicht nur nicht sehen was er fühlt oder hören was er denkt, wenn sie ihn ansieht oder berührt, verstummt auch die restliche Welt um sie herum. Kein Wunder, dass sie sich sofort zu ihm hingezogen fühlt - wer könnte ihr das bei ihrem Leben auch verdenken? Zusätzlich Kraft kostet Ever die Tatsache, das ihre Freunde Miles und Haven keine Ahnung von ihren Fähigkeiten haben und sie ihr Verhalten nicht immer plausibel erklären kann. Ever wirkt auf den Leser auf die unterschiedlichste Art und Weise, mal stark, mal schwach, mal gefestigt und mal äußerst labil, sie macht scheinbar alle Phasen einmal durch, doch am Ende zeigt sich eigentlich welcher Teil davon der "wahren" Ever zu entsprechen scheint. Sie wirkt durchweg sympathisch und man verzeiht ihr die Gefühlsschwankungen jedes Mal - einem selbst ginge es vermutlich auch nicht besser.

Damen ist der große, dunkle, geheimnissvolle Mann, der wohl in jedem Fantasyroman früher oder später irgendwann auftritt. Man weiß oft nicht, in welche Schublade man ihn stecken soll, er verschwindet, taucht wieder auf, zieht sich zurück oder überrumpelt Ever mit seiner Zuneigung. Manchmal flirtet er mit Ever's Feindin Nr. 1, der Schülerin Stacey, manchmal lässt er aber auch diese völlig links liegen. Eine interessante Person ist er aber auf alle Fälle, er hat jede Menge Geheimnisse und als Leser will man unbedingt ergründen, was ihn so geheimnisvoll macht, was er verbirgt und wieso er sich so seltsam verhält. Er wirkt unglaublich anziehend, nicht nur auf die Figuren, auch auf den Leser und erinnert mich persönlich etwas an Stefan aus den Vampirtagebüchern (besser bekannt als Vampire Diaries) - allerdings nur an den aus dem ersten ROMAN, nicht aus der Fernsehserie.

Haven, Evers Freundin aus der Schule, ist eine eher seltsame Figur. Sie scheint nicht so recht zu wissen wohin sie gehört, fühlt sich ungeliebt und wirkt abhängig. Sobald ihr jemand gefällt, kettet sie sich an diese Person und versucht unter allen Umständen zu gefallen und dazuzugehören. Eine wirkliche Freundin scheint sie für Ever nicht zu sein, nimmt sie ihr doch alles was mit Damen zu tun hat übel weil sie glaubt ihn sich "reservieren" zu können - was jedoch nicht wirklich funktioniert. Haven ist mehr abwesend als wirklich da und ist mehr wankelmütig, mit großen Stimmungsschwankungen als eine feste Konstante in Evers Leben.

Miles, Evers Freund aus der Schule hingegen wirkt ganz anders, er scheint immer für Ever da zu sein, macht sich Sorgen um sie und versucht zumindest immer wieder in ihrem Leben aufzutauchen. Er wirkt sehr nett und sympathisch und manchmal tut er einem, auf Grund seiner ständig scheiternden Beziehungen, doch sehr leid und man möchte ihn am liebsten knuddeln und aufmuntern.

Drina und Evangeline, beides Freundinnen von Haven, sind mysteriöse, undurchschaubare Charaktere, die man auch im Verlauf des Buches nicht so richtig kennen lernt. Sie wirken unnahbar und sind einfach irgendwie "da", ohne eine eigene großartige Hintergrundgeschichte zu haben. Sie flechten sich in Haven's Leben ein und besonders Drina vereinnahmt sie mehr, als Haven wahrscheinlich bewusst ist. Sie ändert für Drina ihr Aussehen und stellenweise ihr ganzes Verhalten, wird quasi zu einem "Drina - Klon". Drina's Geschichte wird gegen Ende des Buches noch mehr offenbart, sehr interessant und sehr schön weiter ausgeführt. Man darf gespannt sein

Bei anderen Rezensionen ist mir aufgefallen dass die Geschichte vielfach mit Twilight verglichen wird, was ich persönlich nicht ganz verstehe und vorallem sehr schade finde. Man kann doch nicht jeden Roman, der auch nur Ansatzweise nach "Vampirgeschichte" aussieht mit Twilight vergleichen! Zudem es bei Evermore überhaupt nicht um Vampire geht und der einzige Vergleich wohl der "dunkle Fremde" ist, wobei selbst das eher hergeholt erscheint (irgendwie empfand ich Edward nie als "dunklen Fremden"). Der Titel "Die Unsterblichen" gibt erst ab dem hinteren Drittel Sinn, dann wird die Geschichte, die sich vorher vorallem sehr stark um die Beziehungen der einzelnen Figuren drehte, spannender und wesentlich faszinierender. Trotzdem ist das "kennenlernen" der Charaktere wichtig um die weiterfolgende Geschichte besser zu verstehen und ich würde sie definitiv nicht missen wollen.

Der Roman wurde in Gegenwartsform geschrieben und mit klaren, gut verständlichen Worten in ausreichend großer Schrift verfasst. Ever erzählt als "Ich" - Person, die Kapitel sind ausreichend lang und wurden an den passenden Stellen gesetzt.