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Veröffentlicht am 19.07.2018

Sehr überzeugend und wenig vorhersehbar!

Ich bin kein Serienkiller
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Inhalt
John Wayne Cleaver ist fünfzehn Jahre alt und will eigentlich nur die simpelsten Dinge: Normal sein, in die Schule gehen, Mädchen kennen lernen. Eine Tatsache macht ihm dieses normale Leben jedoch ...

Inhalt
John Wayne Cleaver ist fünfzehn Jahre alt und will eigentlich nur die simpelsten Dinge: Normal sein, in die Schule gehen, Mädchen kennen lernen. Eine Tatsache macht ihm dieses normale Leben jedoch zunichte: John Wayne Cleaver ist sich sicher, dass er das Potenzial in sich trägt, irgendwann ein Serienkiller zu werden. Mit speziellen Regeln kämpft er gegen sein inneres Monster an, doch als in seiner Heimatstadt unerklärliche Morde geschehen, muss er sich nicht nur dem dämonischen Mörder stellen, sondern auch sich selbst...

Zitate
">Ich leide eindeutig an Soziopathie<, erklärte ich.
>Weißt Du, was das bedeutet?<
>Das bedeutet, dass Du ein Freak bistEs bedeutet, dass Du mir ungefähr so wichtig bist wie eine Pappschachtel<, sagte ich.
>Du bist für mich nur ein Ding - ein Stück Müll, das nur noch niemand weggeworfen hat. Entspricht dies dem,
was ich sagen sollte?<
>Halt den Mund<, fauchte Rob mich an. Er spielte immernoch den starken Mann, aber es funktionierte nicht mehr richtig, weil ihm nichts mehr einfiel.
>Das schöne an Schachteln ist, dass man sie öffnen kann<, fuhr ich fort.
>Selbst wenn sie von außen völlig langweilig sind, könnte etwas Interessantes in ihnen stecken.Während Du also all diese dummen, langweiligen Sätze dahersagst, stelle ich mir vor, wie es wäre, Dich aufzuschneiden und herauszufinden, wie Du von innen aussiehst.<
Ich hielt inne, starrte ihn an, und er starrte zurück. Er hatte Angst. Ich ließ ihn die Angst noch einen Moment lang schmecken, dann sprach ich weiter.
>Andererseits will ich Dich gar nicht aufschneiden, Rob. So jemand will ich nicht sein. Deshalb habe ich mir eine Regel aufgestellt: Immer wenn ich jemanden aufschneiden will, sage ich stattdessen etwas Nettes zu ihm. [...]<"

"Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Schicksal."

Fazit
"Ich bin kein Serienkiller" ist der erste Roman der "John-Wayne-Cleaver-Trilogie", geschrieben von Dan Wells. Im Grunde bin ich eher so der Fantasy - Leser, ein spannender und sehr blutiger Thriller ist aber hin und wieder auch gerne gesehen, besonders wenn er sich mit der Psyche des Menschen befasst. In diesem Falle war ich also sehr gespannt auf die Geschichte und fing schon mit großen Erwartungen an zu lesen. Das Buch beginnt schon rasant mit dem ersten Satz "Mrs. Anderson war tot", gefolgt von 2-3 Sätzen über ihr Leben und Sterben; anschließend Details über die Leiche; schamlos formuliert und keinesfalls beschönigt - und schon da wusste ich: DAS ist ein echtes Buch für mich! Die Geschichte verläuft rasant und unglaublich spannend, allerdings bemerkt man im Laufe des Romanes, dass der Mörder tatsächlich mehr oder weniger dämonischer Natur ist - mich persönlich störte das jedoch herzlich wenig und ich verschlang das Buch auch nach dieser Erkenntnis.


John Wayne Cleaver, ein fünzehnjähriger Junge, der immer gegen seinen eigenen Dämon kämpfen muss, damit er nicht zum herzlosen Serienkiller mutiert. Wahnsinn, wahnsinn, wahnsinn. Die ganze Geschichte dreht sich vorallem um den Hauptprotagonisten und deren Psyche - bei anderen Büchern könnte man sich durchaus vorstellen, dass dies sehr schnell langweilig wird, bei diesem komplexen Charaktere schreit der Leser jedoch nach jeder Seite gedanklich nach mehr und versucht immer tiefer in die Gedanken- und Gefühlswelt des soziopathischen John vorzudringen. Für jemanden wie mich, die sehr starke empathische Gefühle verspürt, war es unsagbar schwer mir vorzustellen wie es sein könnte, wenn man in dieser Richtung überhaupt nichts empfindet. Aus diesem Grund fand ich es äußerst interessant einen Einblick in die Welt des John zu erhalten und sein Handeln verfolgen zu können - es nachempfinden zu können kann man in diesem Fall garnicht so recht sagen, denn irgendwie scheint es nicht so, als habe John wirklich irgendeine Art von Gefühl - zumindest nicht solange er aktiv versucht sein persönliches Monster zu bändigen. Jegliches empathische Gefühl, das man als Leser beim lesen entwickelt fühlt sich etwas seltsam an, ich zumindest hatte immer im Hinterkopf, dass dieser Mensch mit dem ich mitfühle solche Gefühle vielleicht gar nicht hegt und ich eventuell irgendetwas in sein Handeln (oder "fühlen") hineininterpretiere was garnicht da ist (sofern er eine reale Person wäre). Klingt seltsam, vielleicht könnt ihr mir ja aber trotzdem ein bisschen folgen. Insgesamt fand ich John's Handeln das ganze Buch über wenig vorhersehbar, man erwartete immer dass das Monster ausbricht und John sich nicht mehr zurückhalten kann. Der Einblick in eine solch "kranke Psyche" - um es mal wirklich "krass" zu formulieren - hat mich über die Maßen faszinert und ich bin sehr gespannt darauf, wie es in dieser Richtung mit dem Jungen weitergeht.

John's Mutter, sowie sein einziger Freund Max haben wohl kein leichte Leben mit dem kleinen Soziopathen: Serienkiller sind sein liebstes Thema und seine Gedankenwelt ist für die beiden einfach nur völlig undurchsichtig und unverständlich. John's Mutter versucht immer ihr bestes zu geben und irgendwie richtig zu handeln, leider gelingt ihr das wohl aber nur in den seltensten Fällen. Max ist sich seiner Rolle lange Zeit lang garnicht so richtig bewusst, bis es letztendlich zum großen "Crash" kommt und ans Licht kommt, was Max eigentlich für John darstellt - faszinierend und traurig zugleich, wie ich fand.

Dass John's Mutter und deren Schwester ein Bestattungsunternehmen betreiben, bei dem John sogar in der Leichenhalle helfen darf weckte mein Interesse immer wieder auf's neue, besonders bei den vielen Tätigkeiten, die die 3 dort durchführten. Immer wieder fragte ich mich, ob ein "normaler" Bestatter in Deutschland solche Tätigkeiten auch ausführt, oder ob die einzelnen Part's nicht stellenweise Aufgabe des Gerichtsmediziners wären (sofern der Patient eines unnatürlichen Todes gestorben ist)? Sofern jemand dieses Buch gelesen hat und Ahnung von Bestattungsunternehmen hat - er möge es mich bitte wissen lassen!

Insgesamt war ich über die Maßen von diesem Buch überzeugt, es war so wunderbar beschrieben und es wurde eine klare, oftmals humorvolle Sprache verwendet, die gut zu verstehen war und ohne Fremdwörter auskam. Die Kapitel waren ausreichend lang und an den richtigen Stellen gesetzt, die Protagonisten waren zwar in der Regel Nebencharaktere, der Hauptcharakter war jedoch sehr sehr tiefgründig und extrem gut durchdacht. Die Horror-/Thrillergeschichte des ganzen war sehr überzeugend und zumindest für mich auch wenig vorhersehbar.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Romeo und Julia - mal anders!

Julia für immer
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Inhalt
Was geschah, in Verona 1304? Ermordete sich Julia selbst weil sie dachte ihr Geliebter Romeo sei dahingeschieden? Oder ermordete Romeo gar seine Julia um Unsterblich zu werden? 700 Jahre später ...

Inhalt
Was geschah, in Verona 1304? Ermordete sich Julia selbst weil sie dachte ihr Geliebter Romeo sei dahingeschieden? Oder ermordete Romeo gar seine Julia um Unsterblich zu werden? 700 Jahre später verhindert Romeo als Söldner der Apokalypse dass Liebende zueinander finden, während Julia versucht, im Autrag der Botschafter des Lichts, die wahren Liebenden, die Seelenverwandten, zueinander zu bringen. Die beiden ehemalig verliebten Kämpfen also auf unterschiedlichen Seiten, jeder auf eigener Mission. So kommt es, dass Julia's Seele in den Körper von Ariel schlüpft und Romeo's Seele in die des Dylan und sich die beiden erneut in einem erbitterten Kampf gegenüberstehen - doch dieses Mal könnte es ihr letzter Kampf sein, wenn sie nicht ihre große Liebe wiederentdecken...

Zitate
"Sie kämpft für das Licht, er für die dunkle Macht;
ringen um den Funken, der die Liebe entfacht.
Sie sind da, wo immer sich zwei wahrhaftig lieben,
die mutige Julia und Romeo, böse und durchtrieben."

"Es scheint mir noch nicht so lange her zu sein, dass ich auch so war - jung und naiv und bereit, an gut aussehende Jungs und die ewige Liebe zu glauben."

"Plötzlich sehe ich aus den Augenwinkeln etwas Blaues aufleuchten, nur ganz kurz, wie eine Lichtrefleion auf dem Wasser. Ich hätte mich auch gar nicht umgedreht, wenn da nicht auf einmal dieser Geruch hinzugekommen wäre. Rosmarin und Lavendel, Staub von den Feldern, der an edlem Satin haftet, von der Sonne erwärmte Haut und ein Hauch von Meer, obwohl Venedig zwei Tagesritte entfernt ist. Es ist der Geruch von Verona, der Geruch von Zuhause, ein Duft, der mich erschaudern lässt."

"Nicht jeder findet seine wahre Liebe. Es gibt hunderte perfekt zueinander passende Liebende, die in ihrer Beziehung nie an den Punkt kommen, dass sie die Aufmerksamkeit von Licht und Dunkel auf sich ziehen. Wenn Romeo und ich geschickt werden ist es in der Regel zu spät für eine friedliche Trennung, aber was ist, wenn..."

"Die Liebe will nicht, dass Menschen in Unwissenheit und Angst leben. Die Liebe stellt nicht den Gehorsam über alles andere. Die Liebe urteilt nicht und misst nicht manchen Leben - oder Beziehungen - mehr Wert zu als anderen. Die Liebe benutzt Menschen nicht und wirft sie nicht einfach so weg. Die Liebe bleibt und macht einen stärker, auch wenn derjenige, den man liebt, tot ist."

"Manchmal besteht der Kampf für die Liebe eben nicht nur aus Angst und Verzweiflung und dem Ringen ums Überleben. Manchmal ist es eine ganz wunderbare Aufgabe."

Fazit
"Julia für Immer" ist der erste Band der Duologie um Romeo und Julia, von Stacey Jay. Anfang war ich zugegebenermaßen doch etwas skeptisch - Söldner der Apokalypse, Botschafter des Lichts, verschmolzen mit der Wohl schönsten Liebesgeschichte zwischen Himmel und Erde? Nunja, das versprach auf jedenfall interessant zu werden. Alles in allem bin ich von der Geschichte aber durchaus überzeugt worden - es ist spannend, voller Gefühle und im Laufe der Geschichte macht auch die Söldner/Botschafter - "Nummer" eine sehr überzeugende Figur und peppt die Geschichte nochmal regelrecht auf, die Spannung kommt keinesfalls zu kurz. Die Liebesgeschichte darf in einem Roman mit "Romeo und Julia" natürlich auch nicht fehlen und so kommt auf jeder Romantik-Fan auf seine Kosten und leckt sich nahezu die Finger nach mehr. Auch die Sache mit den Seelenverwandten wird wunderschön erklärt und umgesetzt und auch wenn das mittlerweile "allseitsbekannte" (zumindest ich lese es mittlerweile ständig) Aura-sehen auch hier zur Sprache kommt ist es abgemildert und nur von geringfügigerer Bedeutung.

Julia ist "dieses Mal" in Ariel's Körper geschlüpft, ein Mädchen, dass zwar wunderschön zu sein scheint, durch einen Unfall jedoch mit Narben "verunstaltet" ist und deren Leben dementsprechend gekennzeichnet ist von Hänseleien und Unsicherheiten. Auch wenn Julia Ariel's Körper zeitweilig "besetzt", so ist Ariel's Seele nicht tot sondern schwirrt irgendwo in einem "Nebel" umher und wartet darauf, bis Julia ihre Aufgabe erfüllt hat. Trotzdem erfahren wir eine Menge über ihre Charakterzüge, vorallem weil Julia immer versucht ähnlich zu handeln wie der "Inhaber" des Körpers, in dem sie steckt, damit sie nicht allzu sehr auffällt. Ariel selbst scheint ein schüchternes, verunsichertes Mädchen zu sein, dass sich dank ihrer Mutter und einer eher arroganten besten Freundin ihrer Schönheit und Besonderheit gar nicht bewusst zu sein scheint, weswegen Julia versucht die Beziehungen zu Ariel's Mutter (die ja nicht weiß, dass eine Fremde den Körper ihrer Tochter "besetzt"), sowie ihrer besten Freundin Gemma zu verbessern und ihr somit das Leben zu erleichtern. Sie versucht die Dinge gerade zu rücken, die Ariel nicht verändern konnte oder wollte weil sie dafür schlechtweg zu nett und schüchtern war. Julia findet sich im Grunde aber ganz gut in Ariel's Welt zurecht, kümmert sich um ihr Leben und versucht ihre Aufgabe bestmöglich zu vollenden und Ariel dabei gleichzeitig etwas gutes zu tun. Im Laufe des Romanes handelt sie dann aber doch hin und wieder eher so, wie sie es gerne hätte, einfach weil sie nicht anders kann. Ihre Charakterzüge vordern diverse Verhaltensweisen und -maßnahmen und auch die Gefühle, die sie entwickelt zwingen sie manchmal anders zu handeln als gut für sie ist. Julia ist eine starke Persönlichkeit, die sich immer durchzusetzen versucht, gleichzeitig aber ein riesiges Herz für andere hat. Ihre Gefühlswelt ist wunderbar und für den Leser so nachvollziehbar, so greifbar. Man glaubt die ganze Zeit über Julia zu kennen und irgendwie fühlt es sich an, als könnte man ihre beste Freundin sein - einfach weil man sich ihr über die Maßen verbunden fühlt.

Romeo, der den Körper von Dylan übernommen hat, ist in dieser Geschichte ausnahmsweise der "Bösewicht" - eine Rolle die ihm extrem gut zu Gesicht steht und die ihn irgendwie umso verführerischer und anziehender macht. Eigentlich sollte man ihn für sein Verhalten und seine Taten hassen, doch irgendwie kann man das einfach nicht - dazu fühlt man sich ihm doch zu nah. Romeo scheint egoistisch, besserwisserisch, kämpferisch, hinterhältig und gehässig, gleichzeitig ist er aber auch einfach nur Romeo. Romeo ist ein Söldner der Apokalypse, er versucht immer einen der Liebenden auf seine Seite zu ziehen und ihn dazu zu bringen seinen Seelenverwandten zu töten - nur so kann er einen neuen Söldner erschaffen und seine Betreuer zufrieden stellen. Anders als Ariel verweilt Dylan's Seele nicht irgendwo im Nebel, denn Dylan stirbt zu Beginn der Geschichte und Romeo übernimmt seinen toten Körper. Über Dylan selbst erfährt man nur wenig, lediglich dass er keine besonders tolle Familie zu haben scheint und selbst auch nicht die netteste Persönlichkeit ist/war.

Ben und Gemma, zwei der wichtigsten "Neben"charaktere, sind überaus interessante und ebenfalls sehr tiefgreifende Charaktere. Oftmals ist nicht immer alles so wie es scheint und man darf sich auch einige Überraschungen gefasst machen. Trotzdem wachsen einem Ben und Gemma sehr ans Herz, auch wenn Gemma hin und wieder doch sehr unsensibel ist und man ihr dafür am liebsten eine scheuern würde. Ben ist liebreizend, charmant und einfach (meistens) nur toll, man muss ihn einfach lieben! Generell sind die Charaktere in diesem Buch äußerst liebevoll ausgearbeitet und man will keinen einzigen von ihnen missen.

Alles in allem hat mich dieses Buch mehr als überzeugt, es hat mich sogar dazu gebracht es nicht mehr aus der Hand legen zu wollen und sehr schnell durchzulesen! Ich bin über die Maßen begeistert und freue mich schon wahnsinnig auf den zweiten Band, der allerdings erst im Januar 2013 erscheint. Die Sprache ist gut verständlich, ohne Fachausdrücke und der Roman wurde sehr flüssig geschrieben. Die Kapitel sind genau an den richtigen Stellen gesetzt und weder zu kurz noch zu lang. Der Roman wurde in der Gegenwartsform geschrieben und aus der Sicht von Julia/Ariel erzählt.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Blutig, aber auch gefühlvoll

Mein Wille sei dein Wille
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Inhalt
Lindsay O'Neil, die selbst noch mit einer schweren Kindheit zu kämpfen hat, weil sie aus einer gewaltreichen Alkoholiker-Familie kommt, hat es sich zur Aufgabe gemacht misshandelten Frauen zu helfen ...

Inhalt
Lindsay O'Neil, die selbst noch mit einer schweren Kindheit zu kämpfen hat, weil sie aus einer gewaltreichen Alkoholiker-Familie kommt, hat es sich zur Aufgabe gemacht misshandelten Frauen zu helfen und arbeitet nun in ihrem selbst eröffneten Frauenhaus. Eines Morgens findet ihre Mitarbeiterin Ruby neben den Mülltonnen eine Leiche. Ausgerechnet Lindsay's "noch - Ehemann", der als Mordkommissar arbeitet, übernimmt den Fall und als weitere Leichen auftauchen und Lindsay Botschaften besonderer Art enthält wird schnell deutlich: Der Täter hat eine besondere Verbindung zu ihr und er wird nicht aufhören zu morden...

Zitate
"Die Frau grinste, als wüsste sie es besser.
>Ich wüsste, was ich tun würde, wenn mein Mann mich schlagen würde - ich würde ihn erschießen.<
Nervöses Kichern plätscherte durch die Reihen. Lindsay lächelte.
>Wissen Sie, wie man einen lebenden Frosch kocht?<
Das Kichern erstarb.
>Man setzt ihn in kaltes Wasser und erhöht dann ganz langsam die Hitze. Wenn der Frosch die Gefahr bemerkt, ist es bereits zu spät und das heiße Wasser tötet ihn.<
Die wenigsten im Raum verstanden die Analogie wirklich."

Fazit
"Mein Wille sei Dein Wille" ist ein Thriller von Mary Burton, erschienen im Egmont Lyx Verlag. Im Grunde lese ich hin und wieder gerne einen Thriller, weswegen ich schon gespannt auf den Roman wartete, der dann schließlich am 10.05.2012 in einem meiner Lieblingsverlage erschien. Dieses Mal erwartete mich jedoch nicht nur ein "einfacher" Thriller, besonders interessiert war ich auch an der "Hintergrundthematik" der misshandelten Frauen. Ich war gespannt wie die Autorin mit diesem heiklen Thema umgeht und wie sie es mit ihrem Roman verschmelzen lässt und ich muss sagen: enttäuscht wurde ich keinesfalls. Heraus kam ein spannender, blutiger, aber auch gefühlvoller Thriller, der den Leser sehr zum nachdenken anregt und ihn dazu zwingt das Buch nicht zur Seite zu legen, bis die letzte Seite beendet wurde.

Lindsay, geprägt durch ihre eigenen Erfahrungen als Kind, ist ein sehr gefühlvoller, hilfsbereiter und sympathischer Mensch. Sie lebt für ihre Arbeit und versucht rund um die Uhr, den misshandelten Frauen und deren Kindern in ihrem Frauenhaus einen besonderen Schutz und moralischen Beistand zu bieten - keine ganz leichte Aufgabe. Oftmals geben die Frauen im Endeffekt nach und reagieren auf die Anrufe ihrer Männer oder gehen von selbst zu ihnen zurück - der Gedanke alleine zu sein und ohne "ihn" Leben zu müssen wird von den meisten Frauen nicht ertragen. Und so ist es in Lindsay's Frauenhaus ein auf und ab, Tag und Nacht ist sie für ihre Schützlinge DER Ansprechpartner und immer versucht sie den Frauen mit all ihren Fähigkeiten zu beweisen, dass sie auch ohne ihre Männer zurechtkommen und sie zur Selbstständigkeit zu "erziehen". Immer wieder versucht sie ihnen zu beweisen, dass sich ihre gewalttätigen Männer nicht ändern werden, auch wenn ihre Anrufe und Kontaktversuche durchaus liebreizend, geduldig und nett erscheinen mögen. Als die Leiche in der Nähe des Frauenhauses gefunden wird, fragt man sich natürlich was Lindsay damit zu tun hat - vorallem weil man sie im Laufe des Romanes immer besser kennen lernt und immer mehr mitbekommt, welchen Gerechtigkeitssinn diese Frau besitzt und wie sehr sie prügelnde Ehemänner verabscheut. Gegen Ende des Buches wirkt sie oft sehr leichtsinnig und als Leser möchte man Lindsay einfach nur manchmal an den Schultern packen, sie schütteln und sie fragen was eigentlich in ihrem Kopf vorgeht. Trotzdem kann man ihre Gefühle bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen und will ihr einfach nur zur Seite stehen. Die Gefühle, die sie für ihren "Noch - Ehemann" hegt und zu verdrängen versucht sind sehr deutlich erkennbar, trotzdem weiß man als Leser nicht, ob ein "Neuanfang" für die beiden wirklich passend und angebracht wäre - dies ist eine der Situationen, die man als Leser am liebsten dem Autor überlasst und einfach gespannt abwartet was passiert.

Zack, Lindsays Ehemann, scheint trotz seiner Alkoholsucht und seinem Drogenmissbrauch (beides mittlerweile bekämpft) kein schlechter Kerl zu sein und seine Gefühle für seine "Noch - Ehefrau" stehen ihm praktisch ins Gesicht geschrieben. Er ist ein guter Cop und trotz der Tatsache, dass ihn sein Partner auf Grund der "schlimmen Vergangenheit" (Drogen, Alkohol) noch nicht wirklich akzeptiert, setzt er alles auf eine gute Zusammenarbeit und gibt sich redlich Mühe von ihm akzeptiert zu werden.

Lindsays heimliche Mitbewohnerin Nicole Piper, geboren als Christina Braxton, studierte damals zusammen mit Lindsay und ist vor kurzem erst vor ihrem Ehemann geflohen - dank ihrer neuen Identität findet sie sich ganz gut zuerecht und scheint eine sehr nette Frau und gute Freundin für Lindsay geworden zu sein. Ihr Charakter erscheint durchaus sympathisch und auch wenn sie lange Zeit eher die "Ermittlungen" behindert (weil sie Lindsay beispielsweise kein Alibi für die Tatzeiten geben kann, weil Lindsay Nicoles Anwesenheit vertuscht) will man sie nicht wegdenken und schließt die arme Frau einfach ins Herz.

Die restlichen Charaktere wie Zack's Partner, eine TV - Moderatorin, Zack's Familie, die Mitarbeiterin im Frauenhaus etc. scheinen alle sehr gut ausgearbeitet, haben Charakter und Tiefgang und keiner scheint wirklich unsympathisch zu sein - was die Eingrenzung des Täters verdammt schwierig macht. Lange lange Zeit musste ich darüber nachdenken wem ich die Täterschaft zutraue, denn wie immer trügt der erste Schein! Doch ich muss sagen: Bis zum Ende tippte ich nur ins blaue, kam auch nicht auf den richtigen Täter und mag dieses Buch dafür umso mehr. Vorhersehbar ist es also auf keinen Fall. Das Ende, sowie die "Angabe" des Täters erscheint durchaus logisch und hätte wirklich so passiert sein können, keine unlogischen Schlüsse oder Wendungen. Die Thematik der misshandelten und geprügelten Frauen fand ich sehr interessant, vorallem unter dem Aspekt der Vergangenheit der Hauptprotagonistin. Dies alles regte mich doch sehr zum Nachdenken an, wie würde ich mich in solch einer Situation verhalten? Ich bin zwar ähnlicher Meinung wie die Dame oben im Zitat, ich würde eher jemanden erschießen als mich prügeln zu lassen, doch: Lindsay hat mit ihrer Analogie schon recht: Manchmal bemerkt man die Dinge erst dann, wenn es zu spät ist. Alles in allem eine schwierige Thematik, die mich auch nach beenden des Buches nicht richtig losgelassen hat und mit der ich mich zumindest gedanklich noch eine Weile beschäftigen werde.

Das Buch wurde in gut verständlicher, flüssiger Sprache geschrieben, die Kapitel waren nicht zu kurz oder lang und die Seitenanzahl genau richtig.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein absolutes Meisterwerk!

Die Tribute von Panem 1
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Inhalt
Amerika in ferner Zukunft: Das lang heißt jetzt "Panem", ist in zwölft Distrikte unterteilt und wird vom "Kapitol" regiert. Die 16 jährige Katniss Everdeen lebt in Distrikt 12 - dem Distrikt der ...

Inhalt
Amerika in ferner Zukunft: Das lang heißt jetzt "Panem", ist in zwölft Distrikte unterteilt und wird vom "Kapitol" regiert. Die 16 jährige Katniss Everdeen lebt in Distrikt 12 - dem Distrikt der am wenigsten gemocht und dem am meisten Missgunst entgegengebracht wird. Durch illegales Jagen mit ihrem besten Freund Gale versucht das Mädchen ihre kleine Schwester und ihre Mutter zu ernähren, ihr Vater kam bei einem Minenunfall vor Jahren um's Leben und so ist sie der Alleinversorger der kleinen Familie. Das Überleben ist hart, doch irgendwie kommen sie über die Runden. Schlimmer sind die einmal jährlich durchgeführten Hungerspiele, die einem Gladiatiorenkampf ähneln und zu dem pro Distrikt jeweils ein Junge und ein Mädchen antreten müssen. Ausgewählt werden diese per Zufall - durch Auslosung. In diesem Jahr wird Katniss Schwester Primrose gezogen, doch mutig wie sie ist setzt sich Katniss für ihre Schwester ein und nimmt an ihrer statt an den gefährlichen Spielen teil, bei dem nur einer Gewinnen - also überleben - kann. Ihr männlicher Gegenspieler ist ausgerechnet Peeta - ein Junge der ihr vor Jahren mal das Leben gerettet hat und um zu überleben muss sie lange genug überleben und ihn und die anderen 22 Teilnehmer töten...

Zitate
Zitate gibts heute leider keine - hatte eine Menge rausgeschrieben aber dann ist mein PC abgestürzt und ich hatte die Fotos mit den Zitaten schon gelöscht

Fazit
"Tödliche Spiele" ist der erste Band der "Die Tribute von Panem" Trilogie von Suzanne Collins. Sehr sehr lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, hatte es sogar direkt nach dem Erscheinen gekauft und dann nie gelesen - sogar wieder verkauft weil ich Geld gebraucht hatte. Irgendwann konnte jedoch selbst ich nicht mehr vor diesem Hype fliehen und kaufte mir den ersten Band erneut - und ich habe es keine Sekunde lang bereut. "Tödliche Spiele" fesselt, reißt mit, erschafft ein ganz neues Amerika, mit ganz anderen Bedingungen doch die Werte sind dieselben wie heute: Es zählen immernoch Freundschaft und Gutmütigkeit, Liebe und Zuneigung, Hass und der Wille zu Kämpfen und zu überleben. Gerechtigkeit wird gefordert, doch Gerechtigkeit findet nicht statt, weder in der Zukunft noch in der heutigen Welt. Die Geschichte von Katniss und Peeta hat mich gefesselt, so sehr dass ich, wenn ich nicht lesen konnte weil ich arbeiten, in die Schule oder Schlafen musste, darüber nachgedacht habe oder davon geträumt habe. Immer habe ich mich gefragt wie es weitergeht und was die Protagonisten weiterhin noch erleben werden. Jede Seite habe ich verschlungen, habe mitgefiebert und wollte nurnoch in dieser Welt versinken.

Katniss Everdeen ist ein selbstständiges, reifes, loyales und vernünftiges junges Mädchen. Sie tut alles um ihre Familie ernähren zu können, jagt verbotenerweise im Wald, handelt mit ihrer Beute, beschützt ihre Schwester und ihre Mutter vor allen möglichen Gefahren und steht mit beiden Beinen im Leben. Als ihre Schwester als Kandidatin für die Hungerspiele ausgewählt wird, stürzt sie sich selbst Hals über Kopf ins Abenteuer und versucht ihrer Schwester so das Leben zu retten - denn wer in die Arena muss, kehrt wahrscheinlich nicht zurück. Sie stellt ihr eigenes Leben hinter dass ihrer Schwester, versucht aber trotzdem mit einem wahnsinnigen Kämpferwillen zu überleben. Mit ihrer Intelligenz und ihren Fähigkeiten hat Katniss wunderbare Chancen zu überleben und mit einigen Tricks und Kniffen beisst sie sich durch die meisten Gefahren. Ich als Leser war überaus fasziniert von der Figur der Katniss und wenn ich mir eine Romanfigur aussuchen müsste, der ich am liebsten ähneln würde, dann wäre es wohl Katniss Everdeen. Sie ist großmütig aber nicht hochmütig, intelligent aber nicht arrogant, hilfsbereit ohne leichtsinnig zu sein und hat ein verdammt großes Herz. Meine Sympathie hatte sie von der ersten Seite an und ich bin wahnsinnig gespannt wie es in den anderen beiden Teilen mit Katniss weitergeht. Ihre Gefühlswelt, besonders was Peeta angeht, ist sehr verworren und der Leser merkt schnell, dass sie sich so manches einfach nicht selbst eingestehen kann und will - hoffen wir doch einfach mal, dass das noch kommt!

Peeta Markham - der Junge, der Katniss als Kind mal das Leben gerettet hat. Manchmal wird man nicht so richtig schlau aus ihm, der optimistische Teil in jedem von uns glaubt aber die ganze Zeit daran, dass er nur gutes tut und gutes will. Peeta ist sympathisch, absolut liebenswürdig und schafft es niemals die Rolle des "Bad Boy" wirklich auszuleben oder überzeugend rüberzubringen. Als Leser versteht man nicht, wie Katniss so überzeugt davon sein kann keine Gefühle für ihn zu hegen, würde man ihm doch selbst gnadenlos verfallen - wenn er keine Romanfigur wäre. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte zwischen den beiden noch weiterhin entwickelt!

Die restlichen Tribute verkörpern die unterschiedlichsten Charaktere, jeder ein kleines Kunstwerk für sich, jeder überaus ausgefeilt, tiefgründig und mit jeder Menge Liebe individuell "gestaltet". Ich liebe die Beschreibungen der Charaktere, der Beziehungen untereinander, das Verhalten, die Handlungen, die Gedankengänge. Wahnsinn. Heute verstehe ich wirklich nicht, wie lange ich um dieses Buch herumschleichen konnte ohne es zu lesen und ich bin sicher, dass ich es nicht bereuen werde die anderen Bände zu beginnen. Der Schluss ist absolut genial, Katniss ist absolut genial und ihr Einfallsreichtum ist einfach nur grandios. Aber eines jedoch habe ich mir geschworen: Den Film werde ich mir nicht ansehen. Ich möchte mir meine eigene kleine Welt, die ich mir aus meiner Fantasie aufgebaut habe, einfach nicht zerstören - denn allein die Schauspielerin der Katniss sieht soviel anders aus als ich es mir vorgestellt habe. Also: Kein Film !

Insgesamt konnte mich das Buch mehr als nur absolut überzeugen. Das Buch ist in 3 größere Teile gegliedert, diese nennen sich "Die Tribute" (Teil 1), "Die Spiele" (Teil 2) und "Der Sieger" (Teil 3), die einzelnen Kapitel sind an der perfekten Stelle gesetzt und sie sind nicht zu lang oder kurz. Die Sprache ist einfach und gut verständlich, die Schrift ausreichend groß und gut lesbar.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Deutlich besser als der Vorgänger !

Riley - Im Schein der Finsternis -
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Inhalt
Seelensammlerin Riley hat nach ihrem gelungenen ersten Auftrag erstmal Urlaub verdient und verweilt sich mit ihrem Hund Buttercup und ihrem Mentor Bodhi am Strand, an dem ihre Eltern die Flitterwochen ...

Inhalt
Seelensammlerin Riley hat nach ihrem gelungenen ersten Auftrag erstmal Urlaub verdient und verweilt sich mit ihrem Hund Buttercup und ihrem Mentor Bodhi am Strand, an dem ihre Eltern die Flitterwochen verbrachten. Doch wie es häufig so ist, weilt das Glück nicht lange: Plötzlich erscheint ein riesiger Höllenhund und jagt der 12 jährigen einen gewaltigen Schrecken ein. Doch Riley wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht versuchen würde der Sache auf den Grund zu gehen, so macht sie sich also trotz Warnung ihres Mentors, auf die Suche nach dem Höllenhund. So landet sie schließlich beim Geistermädchen Rebecca, die nichts schöner findet als jedem einzelnen sein persönlich schlimmstes Leid noch einmal vor Augen zu führen. Und plötzlich bemerkt Riley, dass es garnicht so einfach ist Rebeccas abtrünnige Seele über die Brücke zu führen - ohne dabei selbst in der Dunkelheit zu versinken...

Zitate
"Es war der gleiche Ausdruck, den mein Gesicht manchmal trug, wenn ich mich in den Aussichtsraum schlich, mich in eine der Kabinen stahl, mich darin auf einem harten Metallhocker niederließ, meinen gewünschten Ort eingab und das Alltagsleben meiner Schwester und meiner Freunde auf der Erdebene verfolgte. Der Ausdruck einer unüberwindbaren Sehnsucht. Der Ausdruck, den Dein Gesicht annimmt, wenn Du begreifst, dass das, was Du am meisten auf der Welt geliebt hast, niemals Dir gehören wird."

">Mit Widerstand wirst Du niemals siegen, Riley. In diesem Fall erzeugt Widerstand nur weiteren Widerstand, wie meistens. Oder, in anderen Worten, das, wogegen Du Widerstand leistest, wird Bestand haben. Akzeptanz ist der einzige Weg.<"

">Der freie Wille ist eine machtvolle Sache, Riley. Manchmal ist es der einzige Weg, Deine wahre Bestimmung zu erkennen. Allerdings erfordert es eine gewissen Portion an Vertrauen - in Dich selbst, in das Universum. Aber ich bin sicher, das weißt Du bereits.<"

Fazit
"Im Schein der Finsternis" ist der zweite Band der Tetralogie "Riley" von Alyson Noel. Ich muss gestehen, nachdem ich von Band 1 (Rezension gibt's hier) nur mäßig begeistert war, ging ich mit ziemlich gemischten Gefühlen an dieses Buch heran. Allerdings muss ich im nachhinein wirklich sagen: Ich war positiv überrascht! Nachdem Band 1 immer nur mäßig vor sich hinplätscherte und keine wirkliche Story aufwies, hatte Band 2 durchaus einen roten Faden aufzuweisen, die Geschichte war zwar recht kurz, dafür aber umso spannender, interessanter und mit einer gewissen "Moral" durchzogen. Dieser Roman wies also eine deutliche Steigerung auf und begeisterte wieder mit einer tollen Geschichte, wie man sie als Evermore Leser eigentlich schon von der Autorin kennt.

Riley scheint seit dem letzten Band erwachsener geworden zu sein, sie zickt nicht mehr soviel herum, ist weniger launisch und scheint viel eher zu wissen was ihr Weg ist und wohin sie will. Die 12 jährige hat jetzt mehr Struktur, mehr Persönlichkeit und weiß was ihre Aufgabe ist. Zwar besitzt sie immernoch ihren Sturkopf, allerdings wäre Riley auch nicht mehr sie selbst wenn man ihr den auch noch nehmen würde - und vorallem das macht sie irgendwie sympathisch. Sie setzt ihren Willen durch und tut was sie für richtig hält, ohne Rücksicht auf Verluste und auch wenn ihr daraus ein Nachteil entstehen könnte. Auf ihren Mentor Bodhi hört sie nach wie vor nicht, auch wenn ihr die guten Ratschläge so manches Mal von Nutzen sein könnten - aber das ist eben Riley.

Über Mentor Bodhi erfährt man in diesem Roman wesentlich mehr, auch sein Charakter wird tiefgründiger und bekommt eine eigene Persönlichkeit. Durch den Einblick in seine Gefühlswelt, die dem Leser im Laufe des Romanes gewährt wird, entwickelt sich der Charakter sehr zum positiven hin und man will ihn irgendwann garnicht mehr missen. Ich bin sehr gespannt wie es mit ihm im dritten Band weitergeht!

Prinz Kanta, ein Charakter der im Verlauf des Buches irgendwann auftritt, fand ich sehr interessant. Er ist dafür "verantwortlich", dass dieses Buch nicht nur eine bloße Geschichte beeinhaltet, sondern den Leser durchaus auch zum nachdenken anregt - vorallem was das Thema Vergebung angeht. Diese Sequenzen fand ich überaus toll und auch nach dem beenden des Buches musste ich stellenweise etwas darüber nachdenken. Das Geistermädchen Rebecca spielt ihre ganz eigene Rolle in diesem Roman, sie hat schlimmes durchgemacht und versucht nun mit dem Konsequenzen zu leben - nicht gerade zum Vorteil der "Menschen" um sie herum. Auch ihre Vergangenheit wird näher durchleuchtet und der Charakter wird dem Leser emotional gesehen, ein ganzes Stück näher gebracht als man es am Anfang vermuten würde. Trotz ihrer "bösen" Rolle in dieser Geschichte kann man sie nicht hassen oder verurteilen, irgendwie tut sie einem einfach nur noch leid.

Insgesamt konnte mich dieses Buch vollends überzeugen, es sprühte vor Charme, Spannung und Emotionen und ist durchaus auch für den älteren Leser geeignet - sofern dieser dazu neigt Bücher über 12 jährige zu lesen. Die Charaktere haben sich deutlich entwickelt und haben wesentlich mehr Tiefgang als man es nach dem "flachen" ersten Band erwartet hätte, die emotionale Seite, die dieses Buch zumindest bei mir gerührt hat, macht es noch einmal lesenswerter. Riley beschreibt in "Ich-Form", das Buch wurde in der Vergangenheitsform geschrieben, die Schrift ist ausreichend groß und deutlich lesbar. Die Formulierungen sind klar und verständlich, es werden keine Fremdwörter benutzt und die Kapitel sind ausreichend lang.