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Veröffentlicht am 17.08.2018

Ein ganz fantastisches Werk!

In tiefer Nacht
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-> Story + Charaktere:
Unsere lieben Freunde Raik, Paddy, Mila und Hülya sind immer noch unterwegs und versuchen verzweifelt, in der Welt voller Infizierter zu überleben. Dabei werden sie getrennt und ...

-> Story + Charaktere:
Unsere lieben Freunde Raik, Paddy, Mila und Hülya sind immer noch unterwegs und versuchen verzweifelt, in der Welt voller Infizierter zu überleben. Dabei werden sie getrennt und geraten in so manch brenzlige Situation, aus der es immer schwerer wird, zu entkommen...

Ich liebe liebe liebe diese Reihe und auch der 8. Band "In tiefer Nacht" konnte mich mal wieder auf ganzer Linie überzeugen. Neben neuen Bekannten und alten Freunden gibt es natürlich wieder eine Menge Schwierigkeiten und das Überleben wird immer problematischer - denn nicht jeder ist Dein Freund. Auch wenn wir in diesem Band nicht ganz so viel von unserer Mila hören, lernen wir Paddy und Hülya deutlich besser kennen und lernen gerade von Paddy dann doch ein paar neue Seiten kennen. Paddy war ja schon immer mein Liebling, obwohl - oder vielleicht sogar gerade weil - er kein Blatt vor den Mund nimmt, bohrte er sich immer tiefer in mein Herz...und das verstärkte sich nach diesem Band noch ein wenig mehr. Die Spannung kommt auch dieses Mal nicht zu kurz und macht das Buch zu einem wahren Page-Turner!

Auch das Ende bietet diesmal einen Cliffhanger, auch wenn dieser nicht ganz so grausam ist, wie die vorherigen. Er macht aber auf alle Fälle neugierig und man will unbedingt wissen, was - oder wer? - dahintersteckt. Sehr gespannt bin ich übrigens auch darauf, wie es mit Theo und Hedi weitergeht!

-> Schreibstil:
A.L. Kahnaus Schreibstil ist nicht nur gut verständlich, sondern sorgt mit ihrem bildhaften Schreibstil auch dafür, dass man stets alles vor Augen hat - was von Vor- oder Nachteil sein kann, je nachdem, was sie gerade beschreibt.

-> Gesamt:
Auch dieses Mal konnte mich die Autorin mit ihrem tollen Schreibstil, ihrem Einfallsreichtum und den fantastischen Charakteren fesseln - ich will mehr davon! Hoffentlich kommt der 9. Band noch dieses Jahr heraus - ich würde mich sehr freuen!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 05.08.2018

Sehr informativer theoretischer Teil, reich bebilderter Praxisteil mit einer Vielzahl von Übungen

Nackenaktivprogramm
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->Gesamt:
Als langjähriger Kopf- und Nackenschmerzgeplagte versuche ich seit Ewigkeiten, nicht nur das richtige Kissen zu finden, sondern auch meine Haltung zu verbessern und regelmäßig Sport zu treiben. ...

->Gesamt:
Als langjähriger Kopf- und Nackenschmerzgeplagte versuche ich seit Ewigkeiten, nicht nur das richtige Kissen zu finden, sondern auch meine Haltung zu verbessern und regelmäßig Sport zu treiben. Dennoch habe ich immer wieder regelrechte Attacken, die mir tagelang Kopfschmerzen bereiten - und fast nichts hilft, um das Ganze zu vermeiden.

Als mir das "Nackenaktivprogramm" aus dem Meyer&Meyer Verlag in die Hände fiel, glaubte ich schon fast nicht mehr daran, dass es mir helfen könnte, denn auch wenn ich aus Berufsgründen über die Problematik informiert bin - behandeln kann ich mich nicht selbst und meine Erfahrung in der Behandlung ist ohnehin begrenzt (denn ich bin "Kinder"Therapeutin).

Besonders gut gefällt mir an diesem Buch der theoretische Teil - das muss ich wirklich schon direkt vorneweg sagen -, denn er erklärt die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen auslösenden Faktoren für Nackenschmerzen nicht nur sehr verständlich - sondern bietet im gleichen Atemzug einen weiteren Baustein zum Therapieerfolg. Die verschiedenen Problematiken, die zusätzlich zum Nackenschmerz auftreten können, bzw. wo sich der Schmerz stattdessen äußert, wird ganz toll beschrieben und führt sicherlich beim ein oder anderen Patienten zu Erleichterung - endlich eine Erklärung für die Problematik, für die keine organische Ursache gefunden werden kann!

Der Übungsteil gliedert sich in mehrere Teile:
Entspannung der Muskulatur,
Kräftigung der Muskulatur, Augenmuskelübungen,
Zungenmobilisierung und Kaumuskulatur, Sensomotorisches Training auf dem Trampolin,
Grundübungen für die Atmung, das tiefe Stabilisierungssystem und zur allgemeinen
Muskelentspannung,
Entspannungsübungen für Mikropausen,
Sensomotorisches Training im Alltag.

All diese Übungen sind durch viele Bilder und kurze Erklärungen bestens verständlich und was ich besonders toll finde: die Wirkung/das Feedback wird ebenso kurz dargelegt, wie die Ausführung! Dadurch kann man nicht nur wenig falsch machen, sondern weiß auch direkt, für was man das Ganze überhaupt macht!

Richtig hilfreich finde ich ebenfalls die Tipps zum Schlafen, dem Arbeitsplatz, Ernährung und Genussmittel, sowie Haushalt und Freizeit. So hat man einen guten Überblick darüber, was man neben den eignetlichen Übungen noch beachten kann/sollte, um möglichst schmerzfrei durchs Leben zu gehen.  Außerdem werden gängige Irrtümer zum Bewegungssystem aufgeklärt - und da ist garantiert einiges dabei, was aufgeklärt werden muss.

Und jetzt mal Butter bei die Fische: Nützt es denn auch was? Als langjähriger Patient mit ständigen (aber nicht dauerhaften) Schmerzen, war ich lange auf der Suche nach einer guten Kombination an Übungen, die mir Entspannung verschaffen, aber auch dafür sorgen, dass das nicht ständig vorkommt. Auch wenn ich das Buch jetzt noch nicht ewig ausprobiere, so kann ich doch schon erste Erkenntnisse mit euch teilen: es nützt auf jeden Fall etwas! Alleine die Entspannungsübungen (auch die vom Kiefer) helfen mir an besonders schlimmen Tagen beim "lockerlassen" und der Schmerz lässt zumindest ein wenig nach. Auch die Kräftigungsübungen sind leicht ausführbar, aber deren Wirkung kann man natürlich jetzt noch nicht langfristig vorhersagen. 

-> Kurzfazit: 
Das Buch "Nackenaktivprogramm" von Müller/Kreutzfeldt/Becker sollte definitiv bei jedem Nacken- oder Kopfschmerzpatient im Regal stehen, denn nicht nur der äußerst informative theoretische Teil hilft zu einem besseren Verständnis - auch der Praxisteil sorgt ruckzuck für Erleichterung!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Maktub: Es steht geschrieben...

Wie die Erde um die Sonne
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-> Story + Charaktere:
"Wie die Erde um die Sonne" ist der vierte Band der "Romance Elements" Reihe von Brittainy C. Cherry. Ich habe bisher ehrlich gesagt noch keinen der Vorgängerbände gelesen, war aber ...

-> Story + Charaktere:
"Wie die Erde um die Sonne" ist der vierte Band der "Romance Elements" Reihe von Brittainy C. Cherry. Ich habe bisher ehrlich gesagt noch keinen der Vorgängerbände gelesen, war aber sehr gespannt - denn die Autorin wird von vielen gelobt. Da die Bücher der Reihe unabhängig sind und keinerlei Verbindung zueinander haben, war meine Unwissenheit über die Vorgänger kein Problem.

Der Roman beschreibt nicht nur zwei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten, die irgendwie zueinander finden, sondern auch eine fantastische Liebesgeschichte, die eigentlich keine sein dürfte - denn er ist der Mann ihrer Schwester. Lucille "Lucy" Palmer ist der reinste Sonnenschein, durch und durch Optimistin und mit sich selbst und der Welt im Reinen. Graham Russel ist ein düsterer und zurückgezogener Bestseller-Autor, der sich keine Gefühle zugesteht - denn wer fühlt, wird verletzt. Als Lucy aus beruflichen Gründen auf der Bestattung seines Vaters auftaucht, weiß sie weder, dass es sich bei Graham um ihren Schwager handelt - noch, dass ihre Schwester verheiratet und schwanger ist und fühlt sich, wie vor den Kopf gestoßen. Durch besondere Umstände begegnen sich Lucy und Graham erneut und merken nach und nach, wie sehr sie sich gegenseitig brauchen...

Obwohl ich viel lese, auch in diesem Genre, habe ich lange kein Buch mehr gelesen, das mich so tief berührt hat, wie es dieser Roman geschafft hat. Dies mag vermutlich nicht zuletzt daran liegen, dass ich mich - trotz des gravierenden Unterschiedes zwischen den Persönlichkeiten von Lucy und Graham - in beiden wiederfinden und ein Stück von mir selbst in ihnen erkennen konnte. Lucys emotionales Wesen und Grahams Meinung, dass man am Ende von jedem im Stich gelassen wird, den man liebt - weil das Leben nicht fair ist - steckt nicht all das auch in jedem von uns?

-> Zitat<-
">Fühle nicht soviel.<

Ich atmete aus.

>Lass nicht zu, dass andere Deine Gefühle auf diese Art beherrschen. Blende sie aus.<

>Ich soll meine Gefühle ausblenden?<

Ich nickte.

>Das kann ich nicht<, erwiderte sie, noch immer weinend. Sie legte die Hände auf ihr Herz und schüttelte den Kopf.
>Das bin ich. Ich bin die Frau, die alles fühlt.<

Ich konnte sehen, dass sie die Wahrheit sagte. Sie war die Frau, die alles fühlte, und ich war der Mann, der gar nichts fühlte.

>Dann wird die Welt alles daran setzen, Dich zu zerstören<, erklärte ich."
S. 62
-> Zitat Ende <-

Die Liebesgeschichte entwickelt sich schleichend und gerade das macht sie so bezaubernd - sie ist leise, aber ganz groß und realistischer, als in vielen anderen Büchern. Sie ist echt und sie berührt. Sie lässt hoffen und glauben und optimistischer aufs Leben blicken, egal wie man vorher eingestellt war - weil man neben all seinen Ängsten der Liebe doch eine Chance geben muss - sonst verpasst man etwas.

Nicht nur die Liebe zwischen Lucy und Graham, sondern auch der Charme der kleinen Talon ist ganz großes Kino. Man weint, man lacht, man schimpft, man leidet... und man liebt. Die Emotionen sitzen ganz tief und genau das macht das Buch zu einem richtigen Pageturner - der mich ruckzuck aus einer kleinen Leseflaute befreit hat.

-> Schreibstil:
Bildhaft, gut verständlich und hochemotional.

-> Gesamt:
Eine grandiose und sehr emotionale Lovestory, die etwas ganz besonderes ist - auch wenn man vielleicht glaubt, so etwas schon 100x gelesen zu haben. "Wie die Erde um die Sonne" ist anders...lebhafter, emotionaler...besser.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Viel besser als der Vorgänger!

Riley - Die Geisterjägerin
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Inhalt
Die Geisterjägerin Riley Bloom steht nun vor der größten Herausforderung ihrer gesamten "Karriere": Der römische Gladiator Theocoles soll über die Brücke ins Hier und Jetzt geführt werden, statt ...

Inhalt
Die Geisterjägerin Riley Bloom steht nun vor der größten Herausforderung ihrer gesamten "Karriere": Der römische Gladiator Theocoles soll über die Brücke ins Hier und Jetzt geführt werden, statt weiterhin sein Unwesen auf dem schönen Planeten Erde zu treiben, doch dieser macht es ihr ganz und gar nicht einfach. Die schöne Messalina, Tochter des Besitzers des Kolloseums und heimliche Geliebte des Gladiatoren, versucht ihr zu helfen und gibt ihr folgenden Rat: Wenn Du etwas erreichen willst, so musst Du Dich Deiner Umgebung anpassen. Gesagt - getan. Doch schon bald beginnt Riley ihre eigentliche Aufgabe zu vergessen und ganz in ihrer Rolle aufzugehen...

Zitate
"Manchmal muss man Vertrauen haben, alles beiseite schieben, was man vor sich sieht, nicht auf das achten, was andere Menschen einem sagen, und sich auf das konzentrieren, was man tief in seinem Inneren spürt. Und auf das hören, was einem das eigene Herz sagt."

"Mir wurde auf jeden Fall bewusst, dass jede Veränderung aus dem Verlust einer vorherigen Sache hervorging."

"Manchmal lassen wir uns so sehr von dem Lärm und dem Befürfnis, anderen gefallen zu wollen, ablenken, dass wir den Kern der Wahrheit vergessen, der in unserem Herzen ruht. Aber nur, weil wir vergessen haben, daran zu denken, heißt das nicht, dass diese Wahrheit nicht mehr da ist."

"Dein Herz weiß immer, was wichtig ist. Es weiß, wohin es Dich führen muss. Es ist rein und vertrauenswürdig, aber es wird nie laut schreien um gehört zu werden. Es wird immer nur flüstern. Und wenn Du lernst, darauf zu achten und es anzuhören, wirst Du Dich auf dieser Welt niemals verloren fühlen."

Fazit
"Der erste Kuss" ist der vierte und letzte Band der Reihe um Riley Bloom, geschrieben von der Autorin Alyson Noel. Wie vielleicht schon der ein oder andere in meinen vorangegangenen Rezensionen erkennen konnte, war ich von Band 1+3 weniger begeistert, Band 2 hingegen gefiel mir recht gut. Dementsprechend ging ich an diesen Roman eher mit gemischten Gefühlen heran, versuchte aber objektiv zu bleiben und siehe da: Ich wurde mehr als positiv überrascht!

Dieser vierte und abschließende Roman überzeugte auf ganzer Linie mit einer durchweg interessanten und spannenden Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Hätte ich nicht noch andere Verpflichtungen gehabt, hätte ich das Buch gestern in einem Rutsch durchgelesen, so musste ich zwischendurch eben ein paar Stunden pausieren. Die Story ist wesentlich interessanter und tiefgründiger als in den 3 vorherigen Romanen, die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut bzw. gehalten und durch andere Charaktere und das seltenere Auftreten bekannter Charaktere wie z.B. Riley's Führer Bodhi, bekam dieser Roman ein neuen Schwung. Ebenso überzeugend war das Eintauchen in's Italien zur Zeit der Gladiatorenkämpfe, auch wenn der Großteil der Geschichte immer in einem Festsaal, dem Kerker oder der Arena stattfand und man vom eigentlichen Italien eigentlich nicht viel mitbekam.

Ebenso spannend war die Tatsache, dass sich Riley immer mehr in ihrer Rolle als "Aurelia" verlor, die Person die sie "spielen musste" um sich der Umgebung anzupassen um sich so eher einen Zugang zum Gladiator Theocoles zu verschaffen. Als Aurelia konnte Riley endlich all das sein, was sie immer sein wollte: Wunderschön, ein Teenager mit Rundungen und: endlich 13! Doch nicht nur durch ihr äußeres verliert sie letztendlich immer mehr die Kontrolle über sich selbst, auch durch die Tatsache, dass sie in Messaline endlich eine gleichaltrige Freunden gefunden hat, und der Tatsache dass sich mit dem schönen Dacian endlich ein Junge für sie interessiert, machen ihr das "Rückkehren" ins Leben der "alten Riley" fast unmöglich. Als Leser verliert man sich immer mehr in der Geschichte und ich persönlich fand Aurelia fast ein wenig sympathischer als Riley selbst - auch wenn diese nur eine Art "gespielter Charakter" darstellen sollte und auch so den ein oder anderen "groben Fehler" aufzuweisen hatte. Riley wirkt in diesem Roman wesentlich erwachsener und gereifter als in den vorangegangen, und damit meine ich seltsamerweise nichtmal ihre Rolle als Aurelia, sondern wirklich Riley selbst. Sie scheint durch ihre Erfahrungen, die sie in den vorherigen Geschichten schmerzlichst machen musste, endlich etwas gelernt zu haben und hat nun die Entwicklung durchgemacht, auf die man als Leser schon seit Band 1 sehnlichst gewartet hat. Zwar hat sie ihre alte Naivität noch nicht komplett verloren, allerdings kann man das von einer Zwölfjährigen auch eigentlich nicht erwarten - mir jedenfalls gefiel Riley wesentlich besser als bisher.

Die Nebencharaktere in Form von Theocoles, Messalina und Dacian sind tiefgreifend und interessant und wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne noch viel mehr über ihre Geschichte erfahren, als im Buch preisgegeben wird. Die komplette Vorgeschichte zu diesem ganzen zu lesen wäre wirklich einer meiner Wünsche (- vielleicht wäre das ja mal eine Anregung für die gute Miss Noel!), allerdings kommt man in diesem Buch sehr gut mit der gestellten Information/Vorgeschichte der einzelnen Charaktere zurecht. Während man über Theocoles nur passiv etwas erfährt und er selbst nur bedingt auftritt, spielen Dacian und Messalina eine größere Rolle. Gerade bei Messalina war ich mir allerdings eine zeitlang nicht sicher, welche Rolle sie spielt und ihre Art erschien mir etwas seltsam, wenn auch nicht unbedingt unsympathisch. Ihre Rolle entwickelt sich den ganzen Roman über und am Ende kann man sich dann doch sein Urteil über sie bilden - mein's muss ich euch aus Spoilergründen jedoch leider vorenthalten. Dacian wirkt stellenweise etwas unecht, trotzdem gönnt man Riley/Aurelia ihre Schwärmerei und ihr "Glück" und sieht über so manche "Schwäche" des guten Dacian doch gerne hinweg.

Insgesamt konnte mich dieser Roman auf ganzer Linie überzeugen, "Der erste Kuss" sprüht vor guten Weisheiten (siehe Zitate), einer interessanten Geschichte und tollen Charakteren und entführt uns ins Italien zu Zeiten grausamer Gladiatorenkämpfe, wo wir uns nicht mehr so schnell herauswinden können, zumindest nicht, bis die letzte Seite gelesen und das Buch zugeklappt wurde. Die Geschichte wurde in der Vergangenheitsform und aus Riley/Aurelia's Sicht geschrieben, die Sprache ist einfach und gut verständlich geschrieben und die Kapitel ausreichend lang.

Wertung: 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein fantastisches Werk von Maggie Stiefvater!

Lamento
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Inhalt
Die 16 jährige Deidre spielt Harfe und findet ihr Leben, bis auf ihre musikalischen Auftritte, eigentlich recht normal und durchschnittlich. Als sie sich vor Aufregung vor einem Auftritt mal wieder ...

Inhalt
Die 16 jährige Deidre spielt Harfe und findet ihr Leben, bis auf ihre musikalischen Auftritte, eigentlich recht normal und durchschnittlich. Als sie sich vor Aufregung vor einem Auftritt mal wieder Übergeben muss, steht plötzlich Luke hinter ihr, ein ihr völlig fremder Junge. Er streichelt ihr das Haar und versucht sie zu berühigen und schon bald kommen die beiden ins Gespräch. Luke spielt Flöte und die beiden beschließen ihre Auftritte zusammenzulegen und ein Duett zu spielen. Und so beginnt ihre Geschichte...

Zitate
"Grinsend parkte Luke neben dem Haus, holte meine Harfe heraus, kam um den Wagen herum und nahm mich fest bei der Hand. Gemeinsam gingen wir um die große Villa nach hinten, vorbei an zu Skulpturen geschnittenen Büschen und einem Springbrunnen - ein kleiner Junge, der in ein Becken pinkelte. Sollte ich je reich und berühmt werden, würde mich das viele Geld hoffentlich nicht so verkorksen, dass ich pinkelnde kleine Jungen als hübsche Gartendeko betrachtete."

"Draußen empfind mich das satte Gold und tiefblau des Zwielichts. Lange Schatten in Form gespenstischer Bäume lagen über dem Garten. Glühwürmchen leuchteten im hohen Gras, und eine Trauertaube rief leise und traurig und schön. Ich setzte mich in die Mulde am Fuße eines Baumstamms und lehnte die Harfe an meine Schulter. Ich wusste nicht, was ich spielen sollte, also entlockte ich den Saiten nur eine kleine, einsame Melodie."

"Recht lästig. Ich war gerade von einer Raubkatze halb zerfleischt worden, neben der sich der Weiße Hai wie ein übellauniger Goldfisch ausnahmt. Wenn das recht lästig war, wollte ich das ganze Ausmaß des Problems lieber nicht kennenlernen."

"War es ein Hinweis darauf, wie verschieden die Planeten waren, auf denen wir lebten, dass es Lichtjahre dauerte, bis wir die Witze der jeweils anderen kapierten?"

"Ich traf eine Entscheidug und rutschte neben ihn auf die Bank. Arm in Arm saßen wir da und starrten auf die schmierige Plastikspeisekarte, als wären wir ein ganz normales Pärchen und kein telekinetischer Freak in Begleitung ihres Feen-Meuchlers."

Fazit
"Lamento - Im Bann der Feenkönigin" ist der erste Band um die Feen von Maggie Stiefvater. Ich muss gestehen, dass ich nur durch Zufall und nur wegen des tollen Covers auf dieses Buch aufmerksam geworden bin - zusätzlich neugierig geworden bin ich jedoch durch die Tatsache, dass Maggie Stiefvater diese Romane geschrieben hat und ich von ihr bisher nur gutes gehört hatte. "Lamento" gibt es in diesem Fall jedoch schon ein bisschen länger, PAN hat diesen Roman nur nochmal neu aufgelegt und herausgebracht.


Vor einigen Tagen schlug ich also die erste Seite auf und lies mich in eine Welt voller Feen, Magie und Geheimnissen entführen. Der Prolog beginnt mit der Geschichte über einen Jungen, der sich verzweifelt an der zerklüfteten Mauer eines Brunnens festklammert um nicht gesehen und gehört zu werden. Das erste Kapitel hingegen beginnt direkt damit, dass Deidre und ihre Mutter auf dem Weg zu einem Auftritt sind und Deidre, wie üblich, wieder furchtbar übel ist. Der Prolog und die nachfolgende Geschichte passen augenscheinlich erst einmal nicht zusammen, man braucht einige Zeit um zu verstehen, was diese beiden, scheinbar so unterschiedlichen Geschichten miteinander zu tun haben und wie sie sich verknüpfen lassen, doch bald ergibt auch das einen Sinn.

Deidre ist ein gewöhnliches 16 jähriges Mädchen, in der Schule eher unscheinbar und mit wenig Freunden. Ihr bester Freund James ist der einzige der immer zu ihr hält und mit dem sie die ganze Geschichte über auch ihre Probleme und Sorgen teilt, immer darauf bedacht das beste für sie zu erreichen. James ist meiner Ansicht nach ein Bilderbuch-bester-Freund, doch auch hier ist es wie so oft: Gefühle sind mit im Spiel, doch Deidre verschließt die Augen und will garnicht wissen, dass ihr bester Freund in sie verliebt ist. Sie verliebt sich Hals über Kopf in Luke und hat nichts anderes mehr im Sinn - ein typischer Teenager also. Mit ihrer Mutter versteht sich Deidre eher weniger, sie versucht sie immer zu bevormunden und ist der Meinung immer zu wissen was am besten für die 16 jährige ist, während ihr Vater sich hier komplett heraushält. Deidres Tante Delia ist sogar noch etwas schlimmer, ein richtiges gemeines Biest. Ich als Leser fand die Mutter eher unsympathisch, der Vater tritt insgesamt viel zu selten auf um wirklich eine Meinung entwickeln zu können außer der, dass er seine Tochter eher im Stich lässt. Und wie so oft hat die biestige Tante einen ganz besonderen Hintergrund...

Deidre und Luke lernen sich auf einer Toilette kennen, während Deidre gerade dabei ist, ihren Mageninhalt geräuschvoll in eine Toilettenschüssel zu entleeren. Luke will ihr beistehen, streichelt ihr den Rücken und hält ihr das Haar aus dem Gesicht. Deidre ist diese Situation natürlich außerordentlich peinlich, doch schnell finden sie ein normales Gesprächsthema und freunden sich an. Der Leser wird schnell in den Bann dieser Geschichte gezogen, denn schnell wird klar, dass dies keine normale "Mädchen trifft Junge und sie verlieben sich" - Geschichte ist, hier ist Magie im Spiel. Immer seltsamere Dinge geschehen mit Deidre, plötzlich findet sie überall Kleeblätter, sieht Gestalten und nimmt Dinge wahr, die sonst kein anderer wahrzunehmen scheint. Luke, der immer wieder ihre Nähe sucht, bleibt ihr jedoch jegliche Erklärung schuldig und weicht immer wieder aus, während sie versucht herauszufinden was mit ihr los ist. Als Leser wissen wir auf Grund des Titels natürlich, dass das alles irgendetwas mit dem Feenreich zu tun hat, doch so richtig kommt man doch nicht hinter den Sinn des ganzen, bis sich plötzlich dann doch alles etwas aufklart. Es bleibt jedoch weiter spannend und man wird immer tiefer in die Geschichte hineingezogen, der Bann der Feenkönigin wirkt sich auch auf uns aus! Anders als in anderen Romanen sind die Feen hier keine kleinen, unscheinbaren und farbenfrohen Geschöpfe, dieses Mal sind die machtvoll, gefährlich, fordernd und hinterhältig. Ihnen gehört die Musik und jeder außergewöhnliche Musiker erregt ihre Aufmerksamkeit - denn niemand sollte so gut musizieren können wie die Feen selbst - und meistens ist die Aufmerksamkeit der Feen kein Geschenk. Ich persönlich finde diese Gestaltung und Darstellung dieser Fabelwesen definitiv besser als das ganze "Bling - bling - Super liebe, bunte, farbenfrohe Feen, Glitzer, Glitzer, mit viel rosa, zarte Geschöpfe, unglaublich zerbrechlich" - Klischee und bin begeistert von der Kraft, Macht und Beschreibung der Feen in Stiefvater's Roman. Endlich mal jemand der erkannt hat, dass auch dieses Klischee nicht immer erfüllt werden muss, und damit sogar mir - als Verachter der kitschigen Feenbildchen und -geschichten eine Begeisterung für diese Art von Geschöpfen aufdrücken konnte.


Luke fand ich sehr sehr sympathisch, außerordentlich anziehend und definitiv spannend. Sein Charakter ist vielschichtig und etwas geheimnisvoll und macht den Leser sehr neugierig auf die Hintergründe und darauf, wie es weitergeht. Was hat Luke mit dem Feenreich zu tun, wieso taucht er so plötzlich auf? Was bedeuten all die Seltsamkeiten, die Deidre zufällig mitbekommt? Ist er am Ende sogar gefährlich? Ihr dürft gespannt sein, denn all diese Antworten könnt ihr in dem Roman finden - und das gibt sogar einen weiteren Pluspunkt: Am Ende klärt sich alles auf und es bleiben, zumindest für mich, keine Fragen mehr offen.

Insgesamt konnten mich die Charaktere durchaus überzeugen, die Hauptprotagonisten Luke und Deidre, fand ich sehr gut dargestellt, mit viel Tiefgang, Romantik und guten Hintergrundgeschichten. Möglicherweise mag dem ein oder anderen die Liebesgeschichte der beiden zu schnell vorangeschritten sein, ich persönlich fand sie jedoch genau richtig und konnte mich damit auf jedenfall identifizieren. Die Nebencharaktere waren mal mehr oder weniger sympathisch, passten aber auf jedenfall in die Geschichte und niemand wirkte mehr oder weniger "unnötig", wie es bei manchen Romanen hin und wieder der Fall ist, jeder hatte seinen festen Platz in der Geschichte. Der Roman selbst war spannend, mitreißend, lustig, fesselnd und einfach nur wunderschön und ich bin sehr gespannt darauf, wie es im nächsten Band "Ballade" mit den Protagonisten weitergeht.


Die Geschichte wurde in der Vergangenheit geschrieben und von Deidre's Sicht aus erzählt, die Kapitel waren ausreichend lang (manchmal fast sogar etwas zu lang), waren aber an den richtigen Stellen gesetzt. Die Sprache war flüssig und gut verständlich und die Schrift weder zu groß noch zu klein. Das Cover gefiel mir besonders gut (ein echter Blickfang) und wird auf jedenfall einen guten Platz in meinem Regal bekommen - sodass ich immer mal wieder einen Blick darauf werfen kann.

Wertung: 5 von 5 Sternen!