Profilbild von HappyEndBuecherdeNicole

HappyEndBuecherdeNicole

Lesejury Star
offline

HappyEndBuecherdeNicole ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit HappyEndBuecherdeNicole über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2018

7 unterhaltsame Kurzromane des Outlander-Universums, in einem Band zusammengefasst- 5 bereits bekannte Storys, treffen auf zwei brandneue Geschichten.

Outlander - Im Bann der Steine
0

Lord John und der Usus der Armee:

Nachdem Lord John eine Zitteraalparty mehr schlecht als recht überstanden hat, befindet ehe er es sich versieht plötzlich als Hauptakteur in einem Duell. Obwohl er, noch ...

Lord John und der Usus der Armee:

Nachdem Lord John eine Zitteraalparty mehr schlecht als recht überstanden hat, befindet ehe er es sich versieht plötzlich als Hauptakteur in einem Duell. Obwohl er, noch leicht benebelt von den Ereignissen zuvor, glaubt, er habe sein Gegenüber verschont, stellt sich diese Annahme am nächsten Morgen als Trugschluss heraus. Während in England nun Nachforschungen zum Tod von Greys Duellpartner angestellt werden wird Lord John mit einer militärischen Mission nach Kanada geschickt. Dort trifft er auch auf seinen Schwager Malcolm Stubbs, der einen guten Grund dafür hat, sich vor einer drohenden Aussprache zwischen ihm und John zu drücken…

Die Stille des Herzens

Joan McKimmie, eine von Laoghairs Töchtern will in Frankreich einem Kloster beitreten und Nonne werden. Begleitet auf ihrer Reise wird sie von Michael Murray, dem Sohn von Ian und Jenny (Jamies Schwester), der kurz zuvor seine geliebte, schwangere Frau verloren hat und immer noch voller Kummer ist. Doch Joan und Michael geraten in ein gefährliches Abenteuer, da ein Mann, der sich dunklen Künste verschrieben hat und der irrtümlich glaubt Joan wäre die leibliche Tochter von Claire Fraser (die dreißig Jahre zuvor als La Dame Blanche; Eindruck bei ihm schindete und in Paris für gewisse Gerüchte sorgte) Joan unbedingt in seine Gewalt bringen will. Kann Michael Joan retten?

Lord John und der Herr der Zombies

Auf Jamaica herrscht Unfrieden zwischen frei lebenden Sklaven und der englischen Obrigkeit. Auch der abergläubische Gouverneur ist überfordert mit der brisanten Situation und so soll Lord John zwischen den verhärteten Fronten vermitteln. Dort angekommen wird John in gefährliche Mordermittlungen hineingezogen und als ob das nicht schon genügen würde, sollen angeblich Zombies besagten Mord begangen haben. Informationen über den Glauben der Sklaven holt Lord John ausgerechnet bei der undurchsichtigen Mrs. Abernathy ein, nicht ahnend wer sich dahinter verbirgt…

Wie ein Blatt im Wind

Jeremy MacKenzie ist ein wagemutiger Pilot während des 2. Weltkriegs, der seine Frau Dolly und seinen Sohn Roger über alles liebt. Eines Tages bekommt er von Frank Randall, der beim MI6 arbeitet, einen gefährlichen Auftrag. Jeremy soll geheime Erkundigungsflüge über Polen machen- im Visier die Arbeitslager, die die Deutschen bauen ließen. Doch während seiner Ausbildung gerät Jeremy mit seiner neuen Maschine in einen Zeitstrudel und befindet sich plötzlich in einer ganz anderen Zeit wieder. Wird er seine Frau und sein Kind jemals wieder sehen?

Unschuldsengel

Oktober 1740:

Jamie, schwer verwundet, durch eine Auspeitschung, erreicht praktisch mit letzter Kraft, die in Frankreich stationierte Einheit seines Cousins und gleichzeitig besten Freundes, Ian Murray. Ian fällt aus allen Wolken, als er die schlimmen Neuigkeiten von zu Hause erfährt. Nicht nur wurde Jamie ausgepeitscht und darf sich Schottland für lange Zeit nicht nähern, auch Jamies geliebter Vater ist tot und Jamie gibt sich die Schuld daran.
Ian versucht zunächst, den erschütterten und verletzten Jamie, wieder aufzubauen, doch dann überschlagen sich gewisse Ereignisse. Ausgerechnet Ian und Jamie werden abkommandiert zu einer Mission, die auf den ersten Blick als gar nicht so schwer erscheint. Sie sollen die Tochter eines jüdischen Kaufmannes, mitsamt ihrer kostbaren Mitgift, zu ihrem Verlobten bringen. Doch leider hat die zukünftige Braut ganz andere Pläne…

Minervas Geheimnis

Minnie Rennie ist die Tochter eines Mannes, dessen Geschäft es ist, für zahlende Kunden, Geheimnisse zu ergründen. Auch Minnie wurde bereits von ihrem Vater unterwiesen und unterstützt ihn, äußerst clever und geschickt. Diesmal jedoch soll sie nach London reisen. Zuvor hat sie eine Liste mit Beschreibungen von diversen Männern bekommen, die sie sich gut einprägen soll. Einer von ihnen, der Herzog von Pardloe, steckt laut Aussagen seines Freundes Harry, in großen Schwierigkeiten. Harry tritt an Minnie mit der Bitte heran, dass sie gewissen Gerüchten nachgeht. So soll die, mittlerweile auf dem Kindbett verstorbene Ehefrau des Herzogs, ein intimes Verhältnis unterhalten haben zu einem Mann, der wiederum vom Herzog bei einem Duell getötet wurde. Minnie soll Beweise finden, für die Untreue der verblichenen Herzogsgattin. Die gewitzte junge Frau, findet schnell heraus, dass der Herzog brisante Briefe seiner toten Gattin aufbewahrt, denn auch der Bruder des im Duell ermordeten Mannes, erbittet sich Minnies Dienste und weiß darüber Bescheid.
Minnie gerät in einen Zwiespalt, denn sie fühlt sich, nachdem sie Hal bei einem Bankett für die englische Königin, in einem Gewächshaus für exotische Pflanzen, kennengelernt hat, zu dem attraktiven und sympathischen Mann hingezogen…



Die Kanonen von El Morro

Lord John erfährt unangenehme Neuigkeiten. So hält sich seine Mutter gerade an dem ungünstigsten Ort auf, wo man sich nur befinden kann. In Havanna, bei Johns schwangerer Cousine Olivia. Nicht nur geht das Gelbfieber um, die britische Marine ist zudem unterwegs, um die Stadt zu belagern. So macht er sich sobald wie möglich auf den Weg um seine Mutter noch rechtzeitig fortzuholen. Seine Mission ist äußerst knifflig und gefährlich, doch John hat in seinem Diener Rodrigo und dessen Frau Azeel mutige Mitstreiter…

Kürzlich erschien die Anthologie „Outlander- Im Bann der Steine“, die sieben Kurzgeschichten enthält. Fünf davon, wurden bereits zuvor, in anderen Sammlungen veröffentlicht; Lord John und der Usus der Armee, Die Stille des Herzens, Lord John und der Herr der Zombies, Wie ein Blatt im Wind, in der Anthologie „Zeit der Stürme, die mittlerweile „Out of Print“ ist.. Die Geschichte „Unschuldsengel“, in der Anthologie „Königin im Exil“. Nun hat sich der Knaur Verlag besagten Geschichten angenommen und zusammengeführt, zudem hat die Autorin Diana Gabaldon zwei weitere, bislang noch unveröffentlichte, also brandneue Storys beigesteuert. Der 697 Seiten starke Band, ist als gebundene Ausgabe mit Lesebändchen, herausgegeben worden, in hochwertiger Aufmachung, was allen eingefleischten Fans der Saga um das Liebespaar Jamie und Claire, sicherlich gefallen wird.

Da ich vor einiger Zeit bereits die Anthologie „Zeit der Stürme“ erworben hatte, kannte ich somit den Großteil der Geschichten in dieser Anthologie schon, doch zu meiner Freude, entdeckte ich beim Lesen, dass mir Jamies Geschichte „Unschuldsengel“, aus George R.R. Martins Anthologie „Königin im Exil“, damals entgangen war, so dass ich gleich drei Kurzromane neu für mich entdecken konnte.
Zugegeben, man mag sich darüber streiten, ob es wirklich nötig war, nochmals bereits veröffentlichte Kurzgeschichten mit nur zwei neuen Kurzromanen, herauszugeben, zumal eine davon, Lord Johns Story (Die Kanonen von El Morro) recht kurz geraten ist mit ihren gerade mal knapp 90 Seiten, doch entschädigten mich zumindest Minnies und Hals und Jamies und Ians Geschichten, die ich als rundum gelungen erzählt fand. Ich fand es schön, nochmals etwas von Ian lesen zu dürfen und mochte besonders die ungezwungen geführten Unterhaltungen von Jamie und Ian, die verdeutlichten, wie groß und tief die Freundschaft der beiden bereits in jungen Jahren war.
Aber auch Spannung kam auf in Jamies und Ians Story, genauso wie der typische Gabaldonsche Humor. Amüsant fand ich die mit allen Wassern gewaschene jüdische Braut, die „die Jungs“ ordentlich an der Nase herumführt und ich habe bis zum Schluss begeistert die Geschichte verfolgt. Minnies und Hals Story, ist die ihres Kennenlernens. Und bestens geeignet für alle romantisch veranlagten Leser unter euch. Ich mochte auch diese Geschichte sehr und vergebe für „Minervas Geheimnis“, daher, die volle Punktzahl.
Nun aber zu den übrigen, bereits bekannten Kurzromanen aus der „Zeit der Stürme“ Anthologie:

Alle vier Geschichten erzählen gewisse Episoden und Geschehnisse, von Nebenfiguren der Highlandsaga, die sich abspielten, während Jamie und Claire anderweitig beschäftigt waren.

Im Laufe der Zeit wurde Diana Gabaldons Highlandsaga immer komplexer und viele Handlungsstränge wurden bislang noch nicht bis zum Ende erzählt und hier kommen nun Diana Gabaldons sogenannte „Beulen“ ins Spiel. Kurzgeschichten, in denen unter anderem Lord John und andere wichtige Nebenfiguren tragende Rollen spielen und welche zwar jede für sich; eine neue Story für den Leser bereithält, die jedoch, wenn man die Highlandreihe bereits kennt, mit Ereignissen aufwartet, die bereits in den Jamie & Claire Abenteuern am Rande Erwähnung fanden und hier sehr geschickt ergänzt wurden. So werden nun auch einige Lücken geschlossen, die sich für den aufmerksamen Leser der Highlandsaga auftaten.

Obwohl mir eigentlich alle vier Romane gut gefallen haben, muss ich zugeben, dass mich die letzten beiden Stories eigentlich am meisten begeistern konnten, was vielleicht auch daran liegt, dass die Vorkommnisse mit denen sich Lord John beschäftigen muss, noch relativ frisch in meinem Gedächtnis waren, da sie auch schon in „Fackeln der Freiheit“ und/oder „Echo der Hoffnung“ angerissen wurden.
Besonders berührt hat mich Jeremys und Dollys Roman, da sich Diana Gabaldon für die beiden ein paar wunderschöne Romanpassagen einfallen lassen hat und auch ein wenig Taschentuchalarm am Ende herrscht, aber auch Michaels und Joans Story fand ich sehr süß.
Eine kleine Warnung möchte ich jedoch aussprechen. Diese Anthologie ist meiner Meinung nach absolut nicht geeignet für Neueinsteiger, sondern nur etwas für eingefleischte Fans der Serie, die vielleicht zuvor, zur Auffrischung nochmals ein Re-Reading der Serie starten sollten.






Veröffentlicht am 21.09.2018

Spannende Spurensuche im malerischen Rheintal- Atmosphärischer Schmöker, der dem Leser die Rheinromantik näher bringt

Die vergessene Burg
0

Meine Rezension:

Paula lebt bereits seit einigen Jahren bei ihrer kränkelnden Tante Harriet im fernen Hertfordshire. Paulas Mutter schickte sie einst fort aus London, was Paula innerlich sehr traf. Und ...

Meine Rezension:

Paula lebt bereits seit einigen Jahren bei ihrer kränkelnden Tante Harriet im fernen Hertfordshire. Paulas Mutter schickte sie einst fort aus London, was Paula innerlich sehr traf. Und nun fürchtet sie, langsam auf dem Land zu verdorren, da Harriet ihr kaum Freizeit und Raum zur Entfaltung bietet. Ein deutsches Gedicht bringt schließlich einen Stein ins Rollen. Paula fühlt sich den atmosphärischen Zeilen sehr verbunden und in ihr entsteht ein Sehnen, das sie nicht begründen kann. Als sie eines Tages erfährt, dass Harriet einen an sie gerichteten Brief unterschlagen hat, der aus dem fernen Deutschland kommt, ist Paula außer sich. Sie stellt Harriet zur Rede und verlangt den besagten Brief sofort ausgehändigt zu bekommen.

Harriet knickt ein und Paula erfährt wenig später, beim Lesen des Briefes, dass sie einen Onkel hat, der in der Rheinregion lebt und sie nun innständig darum bittet, ihn zu besuchen, da er schwer erkrankt ist und fürchtet, nicht mehr lange unter den Lebenden zu weilen. Trotz Harriets Protesten reist Paula nur wenig später ab, macht zuvor aber einen Abstecher nach London, um dort ihre Mutter zur Rede zu stellen. Diese gibt sich, wie immer, wenn es um das Schicksal des bereits früh verstorbenen Gatten geht, sehr zugeknöpft was Paula in dem gefassten Beschluss nach Deutschland zu reisen, um der Sache auf den Grund zu gehen und mehr über ihren Vater in Erfahrung zu bringen, bekräftigt.

Der unverheiratete Rudy Cooper freut sich über den Besuch seiner Nichte, ist jedoch überrascht, als er erfährt, dass Paula nur sehr wenig über ihren Vater weiß und lange Zeit glaubte, dieser wäre im fernen England beerdigt. Während er ihr mehr über seinen Bruder erzählt, reift in Paula der Wunsch, die Tage bis zu dessen Verschwinden, dreißig Jahre zuvor, zurückzuverfolgen, was ganz in Rudys Sinne ist. Die englische Gemeinde im Ort ist durchaus zahlreich zu nennen und hilft Paula bei ihren Bemühungen. Aber auch der junge Photograf Benjamin Trevor, der die Orte, die am Rhein gelegen sind, bereist um idyllische Schnappschüsse für einen Bildband zu machen, unterstützt Paula und bringt ihr Herz zum Klopfen…

Als Fan von Susanne Gogas atmosphärischen historischen Romanen, habe ich mich bereits im Vorfeld sehr gefreut auf das Erscheinen ihres aktuellen Werks „Die vergessene Burg“. Diesmal führt die Autorin ihre Leser ins wunderschöne Rheintal, lässt dank ihres sehr bildhaften Erzählstils, die am Rhein gelegenen Orte, direkt vor dem Auge ihrer Leser entstehen, was mir sehr gut gefallen hat. Viele örtliche Beschreibungen riefen in mir schöne Erinnerungen hervor, da wir selbst ebenfalls schon oft in der Rhein/Moselregion unterwegs waren. Mit Paula, hat Susanne Goga, diesmal eine etwas reifere Frau in den Fokus dieser Geschichte gestellt, denn Paula ist bereits über dreißig Jahre alt und im Begriff ein Mauerblümchen zu werden. Bis ein Wendepunkt in ihrem Leben eintritt und Paula Mut fasst, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen.

Paula ist eine sympathische Romanheldin und auch ihren Onkel Rudy und dessen Lebensgefährten mochte ich sehr. Dass das Leben für homosexuelle Paare in der damaligen Zeit nicht einfach war, findet ebenfalls Erwähnung und man kann sich gut in die Romanfiguren hineindenken.

Für alle Romantikfans, erzählt die Autorin nebenher eine kleine Liebesgeschichte zwischen Paula und Trevor, doch ausgerechnet mit dieser hatte ich leider so meine Probleme. Paula und Trevor gehen dermaßen förmlich miteinander um, dass das gewisse Knistern zwischen ihnen praktisch nicht spürbar ist. Susanne Goga hat einen so ausgezeichneten Erzählstil, an dem nichts zu rütteln ist, doch finde ich, nach dem Lesen bereits mehrerer Bücher aus ihrer Feder, dass ihr das Schreiben von Liebesgeschichten, leider nicht so sehr liegt. Das ist für mich eigentlich auch kein Problem, da ich die historischen Romane von ihr, in erster Linie so sehr schätze, weil die Autorin in der Lage ist, so spannende Geschichten, mit ungewöhnlichen Themen zu erzählen. Möchte ich eine historische Romance lesen, greife ich dagegen zu Büchern anderen Autoren und Autorinnen. Susanne Gogas Romane haben besagte Liebesgeschichten auch gar nicht nötig, wie ich finde. „Die vergessene Burg“ hätte somit gut „ohne“ auskommen können und wäre trotzdem ein unterhaltsamer historischer Schmöker. Die ersten 200 Seiten lasen sich wie im Flug und Paulas Recherchen, um mehr über das Verschwinden ihres Vaters herauszufinden, fand ich ebenfalls spannend erzählt. Zwischenzeitlich schlichen sich allerdings leichte Längen ein, doch das „Showdown“ gegen Ende entschädigte die besagten leichten Längen wieder.

Kurz gefasst: Spannende Spurensuche im malerischen Rheintal- Atmosphärischer Schmöker, der dem Leser die Rheinromantik näher bringt.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Ist Männlichkeit out? Der humorige, ganz eigene Kampf des Protagonisten Clemens, gegen allgemeine Verweichlichung

Harte Zeiten für echte Kerle
0

Clemens arbeitet als Redakteur für ein Männermagazin und schreibt dort für das Ressort Abenteuer. Er liebt seinen Job über alles, aber auch, dass ihm bei seiner Themenauswahl praktisch freie Hand gelassen ...

Clemens arbeitet als Redakteur für ein Männermagazin und schreibt dort für das Ressort Abenteuer. Er liebt seinen Job über alles, aber auch, dass ihm bei seiner Themenauswahl praktisch freie Hand gelassen wird. Clemens Chef Alfie schätzt Clemens unkonventionelle Arbeitsweise sehr und weiß, dass auf seinen Mitarbeiter Verlass ist, wenn es darum geht, über möglichst spannende, teils gefährliche Dinge zu schreiben. Für seinen Job reist Clemens überall hin auf der Welt; sogar zur Rallye Dakar, hat es ihn zusammen mit seinem Kumpel und Fotografen Ronnie diesmal verschlagen.
Clemens überbordende Männlichkeit wird auch in der Damenwelt geschätzt. Der attraktive Mann, hat keine Probleme damit interessante Frauen kennenzulernen und ins Bett zu bekommen. Doch mehr will Clemens nicht. Zwar will er keine Frau verärgern, doch glaubt er nicht daran, dass sich aus seinen Affären mal etwas Ernstes entwickeln könnte. Clemens liebt sein Singleleben viel zu sehr und kostet es zusammen mit seinen besten Freunden in vollen Zügen aus.

Ausgerechnet auf dem Flughafen, als er mit Ronnie von seinem letzten Einsatz zurückgekehrt ist, durchfährt es ihn wie einen Blitz, als er dort auf eine Backpackerin trifft, die nicht nur wahnsinnig gut aussieht, sondern dazu genauso tickt wie er, die gleichen Orte bereist und die gleichen Erfahrungen gemacht hat. Clemens will die unbekannte Schöne unbedingt wieder treffen und setzt alle Hebel in Bewegung. Auch Wayra ist angetan von Clemens und so kommt es, wie es kommen musste. Beide landen zusammen im Bett. Nur kurze Zeit später aber, folgt das böse Erwachen für Clemens, zurück in der Redaktion. Seinem Chef wird gekündigt und dessen Nachfolgerin ist keine geringere als Wayra. Clemens ist enttäuscht, dass Wayra sich ihm gegenüber nicht offenbart hat. Wütend ist er aber vor allem darüber, dass Wayra ihm sein Lieblingsressort weggenommen hat. In Zukunft soll Clemens stattdessen über Pflegeprodukte für Männer und Wellnessoasen berichten. Unverschämtheit! So etwas passiert ihm, einem echten Kerl? Schon seit langer Zeit, nervt es ihn, dass die Medien, die Werbung und die Frauenwelt, mit aller Macht, ein neues Männerbild kreieren und aus seiner Spezies verweichlichte Kerle machen wollen. Zusammen mit seinen Kumpels, kommt ihm jedoch eine gute Idee. Aus einer Laune herausstarten Clemens und die Jungs eine Art Gegenkampagne auf Youtube. Wayra ist nicht begeistert von Clemens schroffem Verhalten ihr gegenüber, sie hatte auf mehr gehofft und kann so gar nicht begreifen, dass er ihr nun die kalte Schulter zeigt. Doch Wayra ist auch nicht, wie die Frauen, die Clemens vorher gedatet hat und so geht sie dem letzten echten Kerl, leider so gar nicht aus dem Kopf…

Schon nach dem Lesen des Klappentextes, war mir klar, dass ich „Harte Zeiten für echte Kerle“, unbedingt lesen wollte, denn der Text versprach vor allem eine humorige Unterhaltung. Ich erhoffte mir eine ähnliche Lektüre, wie beispielsweise Hans Raths großartige und witzige „Paul“Reihe. Und zu großen Teilen habe ich auch das bekommen, was ich mir erhofft habe. Allerdings mit gewissen Einschränkungen. Ich fand, dass die Unterhaltungen von Clemens und seinen Kumpels oftmals einfach zu gewollt „jungsmäßig“, wirkten. Zudem wurden der Hauptakteur und seine Freunde, teilweise wie wandelnde Klischees beschrieben; zwar mag ich durchaus auch mal überzeichnete Akteure, doch hier war es zwischenzeitlich einfach „too much“, für meinen Geschmack. Dazu legen die Jungs bei ihren Unterhaltungen eine derart derbe Ausdrucksweise an den Tag, dass man ihnen einfach nicht abnehmen kann, dass sie, im Falle von Clemens beispielsweise, eigentlich gebildete Wesen mit einem guten Job sind.

Die Romanidee der Autorin Safia Monney, die nicht nur schreibt, sondern auch als Schauspielerin tätig ist, mochte ich an sich sehr und trotz meiner Kritik, habe ich mich beim Lesen amüsiert. Die Story ist dialogreich, wartet mit einem Thema auf, das nicht erst seit der „Mee Too Debatte“ in aller Munde ist und durchaus ordentlich Diskussions /Zündstoff bietet, vor allem aber ist die Sicht der Autorin darauf, nicht nur einseitig geprägt. Vielmehr lässt sie ihre Leser, sowohl in die Köpfe ihrer weiblichen Romanfiguren, als auch in die ihrer männlichen Akteure schauen und bietet somit verschiedene Perspektiven an, die trotz des humorigen Untertons und der überspitzten Charaktere, zum Nachdenken anregen.

Die Story mag leicht, humorig und fluffig geschrieben sein; fast hat man beim Lesen das Gefühl, das persönliche Kopfkino stelle sich ein und man schaue eine leichte Liebeskomödie der privaten Sender- dennoch täte man der Autorin damit Unrecht, denn „Harte Zeiten, für echte Kerle“, hat mehr Substanz zu bieten, als es nach dem Lesen der ersten Seiten zunächst den Anschein hat.

Kurz gefasst: Ist Männlichkeit out? Der humorige, ganz eigene Kampf des Protagonisten Clemens, gegen allgemeine Verweichlichung.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Beschaulicher, Cosy Krimi, der mit einem sympathischen Heldenpaar punkten kann, vor der wildromantischen Kulisse Cornwalls. Falls weitere Bände über Francis und Daphne folgen sollten, würde ich mich darüber freuen.

Post für den Mörder
0

Daphne Penrose, ortsansässige Postzustellerin in dem kleinen, malerisch gelegenen Örtchen Fowey, liebt ihre Heimat, Cornwall, über alles. Genauso geht es auch Daphnes Mann Francis. Beide haben eine, bereits ...

Daphne Penrose, ortsansässige Postzustellerin in dem kleinen, malerisch gelegenen Örtchen Fowey, liebt ihre Heimat, Cornwall, über alles. Genauso geht es auch Daphnes Mann Francis. Beide haben eine, bereits erwachsene Tochter, die allerdings nicht mehr bei ihnen lebt.
Dank eines adligen Cousins, der letzte in der Ahnenreihe, bewohnen Daphne und Francis den Adelssitz der Familie, ohne blaublütige Allüren versteht sich und sehen zu, dass alles in Schuss bleibt.

Als ausgerechnet ein Freund von Francis, der Reeder Edward Hammett, als Leiche an eine Boje gekettet, aufgefunden wird, ist das Ehepaar entsetzt. Ausgerechnet in ihrer schönen, bislang friedlichen Gemeinde, geschieht ein solch schrecklicher Mord. Denn ein Mord ist es auf alle Fälle. Selbst der, aus dem fernen London hinzugezogene Chief Inspector James Vincent, glaubt daran, obwohl dieser zu gerne alles andere anzweifelt, was aus Daphnes Mund kommt. Denn Daphne und James waren vor langer, langer Zeit einmal für kurze Zeit ein Liebespaar- bis Daphne James Schwächen entdeckte, die sie nicht tolerieren konnte. James Blasiertheit hat in den Jahren kaum nachgelassen und eigentlich erscheint es ihm beinahe fast wichtiger zu sein, den baldigen Besuch eines Mitglieds der Königsfamilie durchzuplanen, denn James ist mit dafür verantwortlich, dass dann auch alles glatt „über die Bühne“ geht. Und James hat einfach eine Schwäche für höhergestellte Persönlichkeiten; vorzugsweise des Adels.

Da Daphne und Francis denken, dass der Fall in James Händen allein, nicht gut aufgehoben ist, beschließen sie selbst heimlich zu ermitteln, doch ihr detektivischer Spürsinn, bringt beide sehr schnell in Lebensgefahr. Der Mörder von Edward Hammett, hat nämlich nicht nur zwei weitere Bewohner von Fowey auf dem Gewissen; sondern fürchtet zudem, dass Daphne womöglich etwas gesehen hat, das ihn überführen könnte. Doch die unerschrockene Daphne lässt sich von Morddrohungen nicht abhalten; genau wie auch ihr Mann…

Die schöne, malerische Covergestaltung, hat mich zunächst aufmerksam werden lassen, auf diesen Cornwall-Krimi von Thomas Chatwin, der, laut Nachwort, sehr gut befreundet ist, mit der Schriftstellerin Rosamunde Pilcher. Beide verbindet die Liebe zu Cornwall und tatsächlich legt der Autor in seinem Krimi einen dermaßen bildhaften Schreibstil an den Tag, dass man ein cornisches Kopfkino, par excellence, geboten bekommt, denn Thomas Chatwin beschreibt auf sehr liebevolle, detailreiche Weise sein Cornwall.

Dieser Punkt hat mir beim Lesen besonders gut gefallen, doch auch sein Heldenpaar ist sympathisch und clever gestrickt, wie einst Miss Marple und Mr. Stringer. Natürlich sind Daphne und Francis noch etwas jünger und gehören zu den festen Stützen ihrer Gemeinde.
Da Fowey dermaßen beschaulich ist und sehr wenige Einwohner besitzt, bekommt man sehr schnell ein gutes Bild der Bewohner des Örtchens und kann sich die Menschen gut vor seinem geistigen Auge vorstellen. Daphne hat auch noch ein paar Freundinnen und Vertraute, die den Krimi, durch ihre schrullige Art ein wenig auflockern. Überhaupt ist dieser Krimi nicht unbedingt etwas für Leser, die es höllisch spannend und nervenzerfetzend lieben. Eher ist es ein Cosy-Krimi, der zwar nur ein gemächliches Tempo entwickelt, doch sehr lesenswert geraten ist. Wer diese Art von ruhigeren Krimis liebt, kommt hier auf seine Kosten. Allerdings habe ich einen Punkt abgezogen bei meiner Bewertung, weil ich einfach fand, dass „Kommissar Zufall“, Daphne und Francis ein bisschen zu oft in die Karten spielte.
Abgerundet wird dieser Cornwall-Krimi von interessanten Tipps zu Örtlichkeiten und Sehenswürdigkeiten, vom Autor selbst zusammengestellt.

Kurz gefasst: Beschaulicher, Cosy Krimi, der mit einem sympathischen Heldenpaar punkten kann, vor der wildromantischen Kulisse Cornwalls. Falls weitere Bände über Francis und Daphne folgen sollten, würde ich mich darüber freuen.



Veröffentlicht am 13.07.2018

Es ist nicht alles Schwarz oder Weiß- Subtiler Thrill mit unerwarteten Wendungen, der diesem Roman durchaus zu einem Pageturner macht. Allerdings bleiben die Akteure recht blass und unsympathisch

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
0

Februar 2016:

Die attraktive Francesca, hat ihrem Heimatort an der Küste, schon viele Jahre zuvor den Rücken gekehrt. Sie arbeitet im Hotelgewerbe; es ist ihr gelungen, die Hotelkette ihrer Eltern zum ...

Februar 2016:

Die attraktive Francesca, hat ihrem Heimatort an der Küste, schon viele Jahre zuvor den Rücken gekehrt. Sie arbeitet im Hotelgewerbe; es ist ihr gelungen, die Hotelkette ihrer Eltern zum Florieren zu bringen. Dennoch ist sie beruflich sehr eingespannt. Besonders, als ihr Vater ins Krankenhaus muss und es sehr schlecht um ihn steht.
Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, holt sie ihre Vergangenheit wieder ein. Sie bekommt einen Telefonanruf. Daniel, der ältere Bruder von Francescas damaliger bester Freundin Sophie ist dran, der ihr eröffnet, dass fast zwanzig Jahre nach dem Verschwinden von Sophie, ein Fuß mit einem Turnschuh an Land gespült wurde. Die Behörden glauben, dass es sich dabei um sterbliche Überreste von Sophie handeln könnte, die das Meer plötzlich freigegeben hat.

Daniel, der noch nie an einem Unglücksfall glaubte, bittet Francesca zurückzukehren, damit sie zusammen mit ihm alte Freunde und Bekannte von damals befragt. Francesca ist hin und hergerissen. Einerseits hat sie sich damals geschworen, nie wieder zurückzukehren, außerdem geht es ihrem Vater so schlecht, andererseits möchte sie Daniel auch nicht vor den Kopf stoßen. So reist Francesca noch einmal zurück an den Ort, wo sie einst ihre beste Freundin verlor. Doch es scheint im Ort auch jemanden zu geben, der es auf Francesca abgesehen hat. Plötzlich bekommt sie anonyme Botschaften zugestellt, sieht Dinge, die sie an ihren Verstand zweifeln lassen und vor allem hat sie das Gefühl, dass alle Personen in ihrem Umfeld Geheimnisse vor ihr verbergen. Francesca bekommt es mit der Angst zu tun und würde am liebsten gleich wieder abreisen. Doch sie will Daniel nicht enttäuschen. Er möchte unbedingt, dass sie dabei ist, wenn er Sophies Fuß und Schuh identifizieren muss. Wie könnte Francesca ihm das abschlagen?

„Missing- Niemand sagt die ganze Wahrheit“, ist mein erster Roman der Autorin Claire Douglas, der im Vorfeld sehr viel beworben wurde. Normalerweise bin ich bei solchen Titeln mittlerweile immer etwas vorsichtig geworden; vor allem aber, wenn sie mit anderen Bestsellern wie etwa „Girl on the Train“ oder „Gone Girl“, verglichen werden. Dennoch hat mich der Klappentext neugierig werden lassen auf den Roman und nun, nach dem Lesen, kann ich schon mal vorweg nehmen, dass die Story keinesfalls unspannend war. Sie wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal folgt man Francescas Erlebnissen in der Gegenwart und denen Sophies, diese allerdings sind in Form von Tagebucheinträgen verfasst und umfassen die Geschehnisse zwanzig Jahre zuvor.

Sophie und Francesca wurden beste Freundinnen, ab dem Zeitpunkt, als Sophie Francescas neue Klassenkameradin wurde. Obwohl Francesca zu den beliebten Mädchen in der Schule gehörte und Sophie damals noch eher unscheinbar war, mochten sich die Mädchen sehr. Das blieb viele Jahre so, beide vertrauten sich viele vertrauliche Dinge an. Doch dann kamen sie in die Pubertät, begannen sich für Jungs zu interessieren und schließlich gab es einen Jungen, den beide Mädchen mochten. Ein Umstand, der zu einer Verkettung tragischer Umstände führte, die es von nun an zu verheimlichen galt. Die besten Freundinnen wurden zu Verschworenen. Doch dann trennten sich die Wege der beiden Mädchen, da Francesca auf eine höhere Schule gehen musste.

Als erwachsene, immer noch junge Frauen, treffen sie sich dann, Jahre später, in ihrem Heimatort wieder. Und erneut ist es ein Mann, der beiden Frauen gefällt, der sich jedoch nur für Sophie interessiert.

So viel zum Inhalt, man erfährt also vorweg viel über die Freundschaft der beiden Frauen, die Geschichte entfaltet sich eher gemächlich und man weiß anfangs nicht so wirklich, was man von den Romanheldinnen halten soll, da beide nicht unbedingt wahnsinnig sympathisch auf mich wirkten. Aber gibt man der Autorin die Chance und bleibt am Ball, wird man vor allem in der zweiten Hälfte für sein Durchhaltevermögen belohnt. Denn der Romantitel ist Programm. Jede Figur in diesem Buch verbirgt dermaßen viele Geheimnisse vor den anderen, dass man der Auflösung regelrecht entgegenfiebert. Zugegeben, man entwickelt im Laufe der Zeit eine gewisse Ahnung, doch manches überrascht einen dann doch und dank des eingängigen Schreibstils, würde ich diesen Thriller durchaus als Pageturner bezeichnen. Es ist sicherlich kein nervenzerfetzender Roman; kann aber dennoch mit Wendungen aufwarten, die Spannung erzeugen. Man sollte allerdings keine „blutige Schlachterplatte“, a la Karin Slaughter erwarten, da der Thrill in „Missing“ eher auf ruhige, subtile Art daher kommt.
Mir hat die Storyentwicklung sehr gut gefallen, dafür verleihe es vier von fünf Punkten. Einen Punkt abgezogen habe ich bei meiner Bewertung, weil ich fand, dass Haupt und Nebenfiguren teils ein wenig blass blieben und keiner von ihnen sympathisch wirkte.

Kurz gefasst: Es ist nicht alles Schwarz oder Weiß- Subtiler Thrill mit unerwarteten Wendungen, der diesem Roman durchaus zu einem Pageturner macht. Allerdings bleiben die Akteure recht blass und unsympathisch.