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Veröffentlicht am 04.08.2018

Innovativer Auftaktband.

Palace of Glass - Die Wächterin
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"Palace of Glass – Die Wächterin" hat mich schon lange vor dem Erscheinungstermin interessiert. Zum einen ist das Cover einfach wunderschön und hat mich sofort angesprochen, zum anderen passte der Klappentext ...

"Palace of Glass – Die Wächterin" hat mich schon lange vor dem Erscheinungstermin interessiert. Zum einen ist das Cover einfach wunderschön und hat mich sofort angesprochen, zum anderen passte der Klappentext perfekt zu meinem sonstigen Beuteschema bei Büchern. Nachdem das Buch dann erschienen ist und gefühlt jeder es großartig fand und gelobt hat, habe ich mich umso mehr auf das Lesen dieser Geschichte – und natürlich der gesamten Trilogie – gefreut.

Anfangs muss ich allerdings gestehen habe ich den Hype nicht wirklich verstanden. Ich bin ausgesprochen schwer in den Plot gestartet. Das lag unter anderem daran, dass mir Rea als Protagonistin einige Zeit fremd blieb, aber primär an den doch komplexen Gesetzen, Richtlinien, Bestimmungen und Arten von Magdalenen. Ich brauchte eine Weile, um das zu sortieren, es in die Geschichte zu integrieren und somit den Haupt-Hintergrund der erschaffenen Welt zu verstehen. Das ist meiner Einschätzung nach nicht unbedingt ein Fehler der Autorin (oder des Schreibstils). Eine komplexe Geschichte mit umfassenden Hintergründen zieht das manchmal nun mal nach sich. Nachdem ich den Einstieg geschafft hatte und der Plot in Fahrt gekommen ist, habe ich "Palace of Glass" einfach nur genossen und sehr liebgewonnen.

Denn die Geschichte ist meiner Meinung nach von der Autorin C. E. Bernard fantastisch erdacht und umgesetzt worden. Es gab einiges, was ich mir von diesem Buch erhofft habe und Gott sei Dank wurde auch vieles davon umgesetzt. Eine Welt, in der Haut-Berührungen verboten sind, in der Rea eine Magdalena ist und dadurch die Gedanken anderer Menschen – durch Berührung der Haut – lesen und manipulieren kann, ein Kronprinz, der sich in akuter Anschlagsgefahr befindet, eine gut durchdachte und integrierte Terrorgruppe und die knisternde Spannung zwischen den beiden Hauptfiguren bieten ab der ersten Seite eine enorme Abwechlungs- und Unterhaltungskraft. Rea soll den Kronprinz Robin beschützen – und gleichzeitig muss sie auf jeden Fall ihr Geheimnis bewahren. Gerade die Kombination und die Ausgewogenheit zwischen Romantik, Fantasy und einer dystopischen Welt machte "Palace of Glass" für mich zu einem Page-Turner.

Auch an den Charakteren habe ich kaum etwas auszusetzen. Wie oben bereits erwähnt hatte ich zwar anfangs ein paar Probleme mit Rea, aber diese haben sich schnell gelegt. Während ich Rea zu Beginn der Geschichte nicht einzuschätzen wusste, entwickelt sie sich im Laufe des Buches zu einer tiefgründigen und liebenswerten Heldin, die mehr als einmal ihren Mut, ihre Tapferkeit und ihre Leidensfähigkeit beweist. Obwohl sie eine Magdalena ist und sie deswegen oft lügen muss, hat sie mich auf ihre Seite ziehen können. Und obwohl ich natürlich wusste, dass ihr Geheimnis irgendwann auffliegen wird, habe ich gehofft, sie würde es, und damit auch sich selbst, beschützen können. Aber auch die übrigen Charaktere – der Kronprinz, die Königin, der König, Reas Trainer Blanc, Reas Kollege Mister Galahad, ihr Bruder Liam und die Freundin der Königsfamilie Ninon – tragen einen großen Teil zur Entwicklung des Plots bei, nehmen dabei wendungsreiche und fesselnde Rollen ein und haben mich mehrfach aufgrund ihrer Vielschichtigkeit überrascht.

Ein Kritikpunkt an diesem Buch ist für mich die Ausarbeitung des World Buildings. Viele Facetten in "Palace of Glass", seien es die Charaktere, Beziehungen, Gefühle und Kleidung, werden ausführlich beschrieben und thematisiert. Allerdings hatte ich mir mehr von dieser Welt erhofft. Es ist das Jahr 2054, Handys und Tablets sind weiterhin ein großer Bestandteil des allgemeinen Lebens. Zusätzlich wird oftmals auf die hochgeschlossene Garderobe aus den letzten Jahrhunderten eingegangen und beschrieben – als Schutz vor Berührungen. Die Welt drumherum hätte mich allerdings genauso interessiert und ich hatte gehofft, dass die Autorin ein bisschen genauer darauf eingeht und an manchen Stellen vielleicht sogar ein bisschen ausholt. Ansatzweise wurde das zu Beginn des Buches umgesetzt (die verschiedenen Spuren auf den Gehwegen, damit sich niemand berührt, etc.), aber leider nimmt es im Verlauf immer mehr und mehr ab. Das fand ich zwar sehr schade, hat aber nicht dazu geführt, dass ich mich weniger auf die Geschichte einlassen konnte.

Fazit
"Palace of Glass" ist ein ausgesprochen individuelles Buch, das eine grandiosen Geschichte erzählt. Der Plot und die Charaktere sind große Pluspunkte, aber auch das Ende konnte absolut überzeugen und macht Lust auf den zweiten Band der Trilogie. 5 Sterne kann ich leider aufgrund kleiner Kritikpunkte nicht vergeben, doch trotzdem ist "Palace of Glass" auf jeden Fall empfehlens- und lesenswert!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Hat mir besser als Band 2 gefallen.

After the Game – Riley und Brady
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Den ersten Teil mit Maggie und West habe ich schon vor einer Weile gelesen und fand ihn klasse. Den zweiten Band mit Gunner und Willa habe ich vor kurzem gelesen und fand ihn blöd. Demnach war ich natürlich ...

Den ersten Teil mit Maggie und West habe ich schon vor einer Weile gelesen und fand ihn klasse. Den zweiten Band mit Gunner und Willa habe ich vor kurzem gelesen und fand ihn blöd. Demnach war ich natürlich super gespannt auf den dritten Teil rund um Riley & Brady, deren Geschichte bereits angedeutet wurde. Würde "After the Game – Riley & Brady" so gut werden wie der erste oder würde er mich doch enttäuschen so wie der zweite Band?

Mir hat "After the Game – Riley & Brady" gut gefallen. Die Geschichte bietet Abwechslung und arbeitet Geschehnisse aus der Vergangenheit auf eine sehr einfühlsame Art und Weise auf. Im Vordergrund stehen dabei zum einen Riley, die durch alte und sehr hässliche Vorkommnisse vor Jahren gezwungen wurde, die Stadt zu verlassen und zum anderen Brady, der zu den Mobbern und Verurteilenden gehörte, denen Riley sich damals gebeugt hat. Was sich gerade am Anfang wie ein absolut nicht zu vereinendes Paar angehört hat, entwickelt sich im Laufe des Buches zu einer sehr süßen Beziehung – zwei sich unterstützende Liebende, die jeweils Halt in der Liebe und in der Geborgenheit finden. Denn nicht nur Riley hat ihr Päckchen zu tragen, auch Brady gerät in eine Situation, die ihn an seinem Leben, seiner Zukunft und seiner Familie zweifeln lassen.

Meiner Meinung nach merkt man dem Buch an, dass die Autorin darin nicht nur viel Herzblut investiert hat, sondern auch sehr einfühlsam und vorsichtig mit den Vorkommnissen in diesem Plot umgeht. Es werden viele Themen verarbeitet, wie Vergewaltigung, Alzheimer, Teenie-Mutterschaft, Mobbing und Betrug. Dies hält zwar einerseits immer die "Spannung" oben und gestaltet die Geschichte recht abwechslungsreich, zeigt andererseits aber auch die Probleme und Auswirkungen, die das Leben manchmal (gezwungenermaßen) mit sich bringt. Dies muss nicht nur Riley akzeptieren, sondern auch Brady – und ihm fällt das um einiges schwerer als der weiblichen Protagonistin.

Wie oben schon erwähnt, fiel es mir schwer, mir im Vorfeld vorzustellen, dass die beiden jemals zueinander finden würden. Brady hat bereits eine große Rolle im zweiten Band (Gunner & Willa) gespielt und dort teilweise eine Hauptrolle eingenommen. Vieles von dem, was dort von Bradys Seite her geschildert wurde, konnte ich nicht immer so wirklich nachvollziehen, aber dort habe ich darauf auch nicht viel Wert gelegt – schließlich standen immer schon Gunner und Willa im Vordergrund. Trotzdem hatte ich Bedenken und auch Vorurteile, was Brady betrifft. Die Autorin hat es allerdings geschafft, diese Stück für Stück auszuräumen.

Denn Brady entwickelt sich zu einem tollen Mann, der zwar in den verschiedenen Momenten nicht immer richtig reagiert und sich nicht immer so erwachsen verhält, wie er sich gerne gibt, aber seine positiven Seiten überwiegen in jedem Fall. Mir hat es gefallen, wie er zu Riley steht und ihr ein Freund sein möchte, wie er sie unterstützt und zu begreifen lernt. Gerade im Laufe des Buches macht er nochmal einen großen Entwicklungssprung, obwohl oder gerade weil er vor vielen schwierigen Situationen steht, die ihn belasten und ihn alles in Frage stellen lassen.

Auch Riley hat mir gefallen. Dies lag in erster Linie daran, dass sie einfach eine wundervolle Mutter und eine absolut starke Frau ist. Sie hat niemals aufgegeben, sich nicht dem Schmerz und dem Kummer gebeugt. Sie betont immer wieder, wie positiv sie die Ereignisse sieht und wie dankbar sie ist, wie sich alles entwickelt hat – dabei hat ihr das Leben weder in der Vergangenheit, noch in der Gegenwart gute Karten gegeben. Sie ist optimistisch, tapfer und absolut selbstlos. Sie ist meiner Meinung nach ein wunderbarer Mensch, der nicht nur perfekt zu Brady passt, sondern sich auch immer zu beweisen weiß und niemals aufgeben wird.

Fazit
"After the Game – Riley & Brady" hat mir wesentlich besser gefallen, als ich es im Vorfeld erwartet habe. Das Buch hat zwar leichte Schwächen und die Autorin hat den Plot nicht immer so entwickeln lassen, wie ich es mir gewünscht hätte, doch trotz allem ist dieses Buch in vielen Facetten berührend sowie unterhaltend und erzählt eine tolle Geschichte. Ich freue mich schon auf den vierten Teil mit Nash!

Veröffentlicht am 04.08.2018

Eine tolle Biografie über eine großartige Frau

Meghan
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Meghan Markle ist mir seit der Serie "Suits" bekannt. Diese habe ich bei Erscheinen noch auf Englisch gesehen, später allerdings auf Deutsch weiterverfolgt (aktuell warte ich auf die siebte Staffel). Schon ...

Meghan Markle ist mir seit der Serie "Suits" bekannt. Diese habe ich bei Erscheinen noch auf Englisch gesehen, später allerdings auf Deutsch weiterverfolgt (aktuell warte ich auf die siebte Staffel). Schon in dieser Serie ist mir Meghan aufgefallen. Nicht nur, weil sie eine tolle Schauspielerin ist, sondern auch aufgrund der tollen Spannung, die zwischen ihr und ihrem Schauspielkollegen Patrick J. Adams besteht. Als ich im November 2017 von ihrer Verlobung mit Prinz Harry erfuhr, war ich sehr überrascht, weil ich die Anfänge dieser Beziehung in keiner Weise mitbekommen hatte. Und weil ich wissen wollte, wer diese Meghan Markle überhaupt ist und aus welchen Gründen der Prinz auf sie aufmerksam geworden ist, habe ich beschlossen, dass die erste Biografie, die ich in meinem Leben lese, von der ehemaligen Schauspielerin und Duchess of Sussex handeln sollte.

Andrew Mortons behandelt dabei in seinem Buch "Meghan – Von Hollywood in den Buckingham-Palast. Ein modernes Märchen" die verschiedenen Stationen von Meghans Leben und das ihrer Vorfahren: der Stammbaum ihrer Familie, das Kennenlernen ihrer Eltern, ihre Geburt, ihre Kindheit und Jugend, ihr Studium, ihr ständiger Kampf, als Schauspielerin durchzustarten, kleine Rollen im Laufe der Jahre, Freundschaften, ihre erste Ehe, weitere Beziehungen und letztlich das Kennenlernen von Harry bis hin zur Verlobung. Da das Buch ein paar Tage vor der Hochzeit veröffentlicht wurde, werden die Hochzeitsvorbereitungen zwar angeschnitten, aber die Hochzeit selbst ist nicht enthalten. Geschmückt werden die inhaltlichen Erzählungen durch zwei größere Bildabschnitte (jeweils circa 15 Seiten), die Meghan an wichtigen Lebenspunkten zeigen und durch Bildunterschriften genauer beschrieben werden.

Eine Sache wurde mir beim Lesen dieses Buches immer drängender deutlich: Meghan ist eine unglaublich beeindruckende und faszinierende Frau. Sie hat so viel erlebt und erreicht, hat nie aufgegeben, für ihren Traum zu kämpfen und sich für die Unterdrückten einzusetzen, sie hat niemals das Handtuch geworfen. Sie ist ein typisches Beispiel dafür, dass Dinge, die im Leben nun mal nicht gelingen, die uns wehtun und uns zurückwerfen, letztlich nur stärker machen und uns die nötige Kraft geben, immer weiterzumachen. Auch wenn sie mir als der Mensch, den man durch Interviews, durch ihre Schauspielerei und durch ihre sonstigen medialen Auftritte kennenlernen konnte, schon sympathisch war, hat dieses Buch diesen Eindruck um ein Vielfaches verstärkt. Denn Meghan hatte es nicht immer leicht, ihr ist nichts in den Schoß gefallen, nichts wurde ihr geschenkt. Trotzdem hat sie ihren schauspielerischen Durchbruch erreicht, trotzdem war ihr Wohltätigkeit immer wichtig, trotzdem hat sie am Ende die größte Rolle ergattert, die man sich vorstellen kann.

Hier und da gibt es in dem Buch einige Andeutungen, dass auch Meghan nicht fehlerfrei ist. Es wird zwar nicht besonders ins Detail gegangen – auch nicht bei der Scheidung von ihrem ersten Ehemann – aber Andrew Morton schreibt von Gerüchten und von Freundschaften, die trotz jahrelangem Zusammenhalt dadurch zerbrochen sind. Aber Meghan ist keine Romanfigur, sondern ein echter Mensch und jeder macht in seinem Leben Fehler. Nicht jeder ist immer ehrlich. Und vor allem kann man nicht in die Ehe zweier Menschen hineinsehen. Deshalb fiel es mir als Außenstehender auch sehr leicht, dies nicht zu bewerten und bei meiner Meinung über Meghan außenvorzulassen.

Der Aufbau der Biografie hat mir gut gefallen. Da ich bisher noch keine gelesen habe, fällt mir der Vergleich natürlich schwer, allerdings fand ich es toll, dass die verschiedenen Stationen in Meghans Leben nach Kapiteln unterteilt waren. Das ermöglicht dem Leser, verschiedene Passagen, die ihn nicht interessieren, einfach zu überspringen oder Stellen, die er später nochmal nachlesen möchte, leichter zu finden. Außerdem hat der Autor mich dadurch beeindruckt, dass er nicht nur Fakten genannt und eine stupide Abhandlung geschrieben hat, sondern auch Meinungen von Menschen hat einfließen lassen, die früher eine Rolle in Meghans Leben gespielt haben oder noch spielen. Für mich hatte die Biografie dadurch mehr Wahrheitsgehalt und war realer. Stellenweise wirkte das Buch ein bisschen langatmig und ich persönlich hätte auch nicht alle darin verarbeiteten Informationen gebraucht, aber ich bin mir sicher, dass viele Leser begeistert von dem Inhalt sind – oder so wie ich einfach darüber hinwegsehen können.

Fazit
"Meghan – Von Hollywood in den Buckingham-Palast. Ein modernes Märchen" ist eine sehr interessante Biografie über eine überaus faszinierende und vielschichtige Frau, die mit ihrem Charakter, ihrer Willensstärke und ihrer Durchsetzungskraft schlichtweg begeistert. Nachdem sie schon einigen Stolpersteinen in ihrem Leben ausweichen musste, wünsche ich ihr, dass sie ihr Glück nun gefunden hat. Ein empfehlenswertes Buch für alle Meghan-Fans.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Ein wirklich tolles Buch!

Neighbor Dearest
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"Neighbor Dearest" war in keinem Fall das Buch, was ich im Vorfeld erwartet hatte. Zwar habe ich den Vorgängerband "Stepbrother Dearest" nicht gelesen (Stiefbruder-Geschichten sind einfach nicht meins), ...

"Neighbor Dearest" war in keinem Fall das Buch, was ich im Vorfeld erwartet hatte. Zwar habe ich den Vorgängerband "Stepbrother Dearest" nicht gelesen (Stiefbruder-Geschichten sind einfach nicht meins), da die Bücher aber auch als eigenständige Romane gelesen werden können, habe ich mir den Auftaktband absichtlich gespart. Ich dachte eigentlich, dass "Neighbor Dearest" genau das ist, was auf dem Klappentext steht: prickelnde Leidenschaft, Gefühlschaos und ein unwiderstehlicher Badboy. Dass in diesem Buch eine wunderschöne Liebesgeschichte entsteht, die auch noch einen tiefgründigen und emotionalen roten Faden hat, hätte ich nicht gedacht.

Dementsprechend haben mir die Geschichte und die Handlungen auch wesentlich besser gefallen, als angenommen. Schließlich ist es ein enormer Unterschied, ob man ein Erotik-Buch erwartet oder eine schöne Liebesgeschichte. Ich fand es toll, wie Penelope Ward die Beziehung zwischen Damien und Chelsea gestaltet und langsam Stück für Stück aufgebaut hat. Dass sie eben nicht direkt auf den ersten Seiten zusammenkommen oder schon im Bett landen und dass man als Leser trotzdem die Spannung und die Verbindung zwischen ihnen spürt. Chelsea und Damien kommen erst ab Seite 240 zusammen, aber das fand ich persönlich nicht zu lang oder zu langweilig. Sie lassen sich Zeit, bauen eine gemeinsame Anziehung auf und können einfach nicht voneinander lassen – obwohl sie es beide versuchen. Die Autorin hat das meiner Meinung nach interessant ausgearbeitet und den Leser definitiv am Gefühlschaos von beiden teilhaben lassen.

Ich persönlich konnte ab der ersten Seite mit Chelsea mitfühlen. Wie bereits erwähnt, kenne ich den ersten Band der Reihe nicht und damit auch Elecs Geschichte nicht. Deshalb ist es mir wohl auch viel leichter gefallen, ihn in die Schublade Idiot zu stecken und Chelseas Kummer und ihren Schmerz über die Trennung zu verstehen. Sie versucht lange diese Trennung aufzuarbeiten, die Gründe zu verstehen und mit der Vergangenheit abzuschließen. Damien ist ihr dabei ein guter Freund, hilft ihr über die letzten Hürden des Abschlusses und zeigt ihr – manchmal auch auf unverschämte Weise – dass das Leben auch nach einer Trennung weitergeht.

Während man aufgrund der Ich-Perspektive alle Gefühle und Gedanken von Chelsea kennt (und diese auch mühelos nachvollziehen kann), bleibt Damiens Gefühlslage oft im Dunkeln. Ich habe schnell gemerkt, dass ihn irgendein Geheimnis umgibt, das er nicht mit Chelsea teilen möchte. Trotzdem hat mich die Wendung und die Aufklärung mehr als überrascht – und sehr bewegt. Viele unerwartete Wendungen hatte "Neighbor Dearest" zwar nicht, aber diese war absolut gelungen. Zumindest hat sie alle meine Vorurteile Damien gegenüber ausräumen können. Denn im Endeffekt ist er gar kein Badboy, wie es der Klappentext verkündet, sondern genauso ein einfühlsamer, vorausschauender Mann, der seine Liebsten nur beschützen möchte.

Zum Schluss möchte ich die beiden Hunde – Dudley und Drewfus – noch hervorheben, die einen besonderen Touch in die Geschichte gebracht haben. Ich fand es witzig, dass die Autorin es schafft, die beiden Rottweiler in die verschiedenen Szenen einzubinden und das auch noch auf eine Art und Weise, dass sie auch mir ans Herz gewachsen sind. Irgendwie gehören sie am Ende doch zur Familie.

Fazit
"Neighbor Dearest" ist ein wunderschönes Buch, in dem die Liebe, aber auch Verlust und Zukunftsängste im Vordergrund stehen. Die Autorin hat alle Facetten toll miteinander verbinden können und so ein unterhaltsames Werk geschaffen, das ich kein einziges Mal aus der Hand gelegt habe. Meine Erwartungen an das Buch wurden in jedem Fall übertroffen.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Macht Lust auf den zweiten Band.

Silberschwingen 1: Silberschwingen
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Emily Bold ist mir persönlich bisher vollkommen unbekannt gewesen. Das ein oder andere Buch von ihr habe ich sicher schon gesehen – zumindest die Liebesromane –, aber in mein Bücherregal hatte es bisher ...

Emily Bold ist mir persönlich bisher vollkommen unbekannt gewesen. Das ein oder andere Buch von ihr habe ich sicher schon gesehen – zumindest die Liebesromane –, aber in mein Bücherregal hatte es bisher keines ihrer Werke geschafft. Trotzdem war ich unglaublich gespannt darauf, was mit "Silberschwingen – Erbin des Lichts" auf mich zukommen wird und ob die Autorin auch die Geschichte wird umsetzen können, die ich mir im Vorfeld von diesem Buch versprochen habe. Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich nämlich große Erwartungen.

Im Großen und Ganzen hat mir "Silberschwingen" gefallen. Der Einstieg in die Geschichte ist hier wunderbar umgesetzt, denn ich konnte mich leicht in die Handlung rund um Thorn hineinfinden. Die Autorin schafft schnell verschiedene Spannungsbögen, die mich als Leser begeistern und packen konnten. Schließlich wollte ich nicht nur unbedingt wissen, wie die Handlung weitergeht, sondern mich hat auch die Welt der Silberschwingen sehr interessiert. Je mehr ich davon erfuhr, desto neugieriger und wissbegieriger wurde ich. Das Buch bietet ein unglaubliches und detailreiches Setting, das nicht nur faszinierend wirkte oder einen grandiosen Hintergrund bot, sondern auch eine schier unendliche Fülle an Geheimnissen und Intrigen bereithielt. Einiges davon wird bereits im ersten Band angesprochen, anderes bleibt weiterhin verborgen und macht Lust auf den Fortsetzungsband. Am Ende von „Erbin des Lichts“ bleiben nämlich einige Fragen offen und angedeutete Kämpfe und Konfrontationen werden wohl erst im zweiten Teil stattfinden.

Trotzdem haben mich die Spannung und das Setting nicht vollends überzeugen können. Während ich am Anfang leicht in die Geschichte gefunden habe und vom Ende absolut begeistert war, hatte ich in der Mitte des Buches einen kleinen (Spannungs-)Hänger. Gerade die Szenen, in denen sich die Protagonistin in der neuen Welt einleben muss, nicht weiß, wem sie vertrauen kann, sich zwischen allen Stühlen befindet und sich aufgrund dieser Situation einsam und alleine fühlt, haben mich nicht mehr so einfach und mühelos packen können und wirkten auch langatmig auf mich. Zum einen lag es daran, dass die Perspektiven zwischen Lucien – Thorns Freund und Feind zugleich – und ihr hin und her wechseln, ohne, dass der Plot vorangetrieben wird, aber zum anderen auch an der Ausarbeitung der Charaktere.

Mit Thorn konnte ich mich noch recht gut identifizieren, denn sie ist kämpferisch, stur und tapfer. Das hat mir gefallen und passte auch zu der Figur, die sie innerhalb des Plots darstellen soll. Zwar hat sie hin und wieder ein paar Aussetzer, die ich nicht immer hundertprozentig nachvollziehen konnte, aber für eine 16-Jährige ist sie ausgesprochen mutig und leidensfähig. Durch ihre Angst und ihre Schmerzen wirkte sie ausgesprochen authentisch auf mich – eben nicht wie manche andere Heldin in Fantasy-Büchern, die vollkommen furchtlos und selbstbewusst Monstern gegenübertreten und dabei keine Anzeichen von Angst oder Sorge zeigen.

Mit Lucien hatte ich da allerdings mehr Probleme. Ich wollte ihn so sehr mögen, wollte so sehr an das Gute in ihm glauben. Es gibt Stellen, da beweist er, dass er einen weichen, liebevollen Kern hat. Aber dennoch habe ich ihm nie ganz vertraut und immer auf den Moment gewartet, an dem er Thorn verrät. Mir fiel es unglaublich schwer, ihn vollends zu mögen oder eben auch vollends zu hassen, weil er meiner Meinung nach des Öfteren sehr wankelmütig reagiert. Damit meine ich nicht, dass er sich außerhalb seiner Rolle verhalten hat, sondern, dass er sich eben meist selbst für ein böses Monster hält, das aber trotzdem Gefühle hegt. Lucien hat einfach aufgrund seines Charakters keinen richtigen Platz in der Silberschwingen-Gesellschaft, ist oft hin und her gerissen zwischen richtig und falsch und kämpft meiner Meinung nach einfach viel zu oft gegen sich selbst an. Weil er es seinem Vater recht machen will, in der Hierarchie aufsteigen möchte, den Oberen gefallen möchte etc. … Mag er Thorn oder mag er sie nicht? Akzeptiert er sie oder nicht? Wird er immer für sie da sein oder nicht? Fragen über Fragen. Zwar machte ihn das als Charakter in jedem Fall extrem interessant und faszinierend, hat mich aber auch phasenweise frustriert und ermüdet.

Außerdem hat mich auch die Figurenentwicklung von Thorns Freund Riley gestört. Er wurde am Anfang so stark eingeführt, gibt Thorn Einblicke in die Welt der Silberschwinge und Rebellen und spielt auf einmal kaum noch eine Rolle. Sein Schicksal war mir nicht egal und ich hätte so gerne mehr von ihm erfahren. Doch je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr trat er in den Hintergrund, weswegen sein Schicksal für den Leser lange vollkommen unklar bleibt. Ich finde es schade, dass seine Figur so stark eingeführt wurde und er eine große Rolle im Leben der Protagonistin spielte (teilweise dachte ich schon an eine Liebesgeschichte zwischen den beiden), aber dann plötzlich so aus der Geschichte genommen wird. Das hat mir nicht so gut gefallen.

Zum Schluss möchte ich noch auf die Sprache von Emily Bold eingehen, denn meiner Meinung nach hat die Autorin ein tolles Talent mit ihren Beschreibungen ein Kopfkino zu erzeugen. Ich fand es unglaublich, wie mühelos ich mir einen fliegenden Lucien vorstellen konnte und welches Gefühl mich dabei gepackt hat. Sicher hat mich nicht alles an diesem Buch überzeugen können, aber die Beschreibungen, die kleinen Details und das Setting haben mich positiv überrascht. Allein deswegen werde ich mir den zweiten Band nicht entgehen lassen können.

Fazit
Für mich ist "Silberschwingen – Erbin des Lichts" ein gutes Buch, das zwar einige Schwächen aufweist, aber doch ein unterhaltendes, spannendes Gesamtwerk abgibt. Der Zwiespalt, in dem sich die Protagonistin Thorn befindet, hat Emily Bold genial umgesetzt, ebenso das Setting der Silberschwingen. Ich kann auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen.