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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2018

Humorvoll & spannend

Kidnapping Oma
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„Kidnapping Oma“ ist ein spannendes und humorvolles Kinderbuch von dem Autor Matthias Morgenroth, das nicht nur beste Unterhaltung für die Zielgruppe der 8- bis 10-jährigen bietet, sondern auch beim Vorlesen ...

„Kidnapping Oma“ ist ein spannendes und humorvolles Kinderbuch von dem Autor Matthias Morgenroth, das nicht nur beste Unterhaltung für die Zielgruppe der 8- bis 10-jährigen bietet, sondern auch beim Vorlesen Spaß macht und gute Laune verbreitet.

Die Geschwister Leni und Jonas leben bei ihrer alleinerziehenden Mutter, die leider in ihrem Beruf sehr eingespannt und viel unterwegs ist. Ihr Vater ist weggezogen und Großeltern haben die beiden auch nicht. Richtig bewusst wird Leni dies, da sie für die Schule einen typischen Großelterntag beschreiben soll und sie gar nicht so richtig weiß, was sie schreiben soll. Als eine ältere Dame - die statt eines Hundes ein echtes Pony mit sich herumführt – sich immer wieder in ihre Nähe begibt und den Kindern eine Menge Fragen stellt, regt sich in ihnen der Verdacht, dass es sich um ihre Großmutter handeln könnte. Damit diese nicht wieder verschwindet, entscheiden Leni und Jonas kurzerhand sie zu entführen.

Der Schreibstil von Matthias Morgenroth ist flüssig und passend für die Altersgruppe. Humorvoll und spannend beschreibt er die Erlebnisse der Kinder. Es ist einfach sich in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten hineinzuversetzen und ihren Optimismus, ihre Sorgen und ihre Ängste nachzuvollziehen. Die kurzen Kapitel sind optimal zum Selberlesen jüngerer Leser oder auch zum Vorlesen geeignet. Durch die viele direkte Rede wirkt alles sehr lebendig und authentisch.

Die Charaktere werden detailliert und liebevoll beschrieben, so dass sie uns direkt sympathisch waren.

Neben dem Unterhaltungswert den das Buch liefert, vermittelt es auch einige bedeutsame Botschaften, wie wichtig es ist miteinander zu sprechen und den Zusammenhalt in der Familie zu festigen.

In dem Buch befinden sich eine Menge liebevoll gestaltete Illustrationen von Marloes de Vries, die passend zu Handlung das Geschriebene perfekt aufgelockert habe.

Meine Kinder und mich hat das Buch großartig unterhalten und wir würden gerne weitere Geschichten von Leni, Jonas und der Ponyfrau lesen.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Beste Unterhaltung - spannend und überraschend

A Stranger in the House
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„A Stranger in the House“ ist nach „The Couple Next Door“ der zweite Thriller der Autorin Shari Lapena und ebenso spannend und überraschend wie ihr Debüt.

Tom und Karen Krupp sind glücklich verheiratet ...

„A Stranger in the House“ ist nach „The Couple Next Door“ der zweite Thriller der Autorin Shari Lapena und ebenso spannend und überraschend wie ihr Debüt.

Tom und Karen Krupp sind glücklich verheiratet und leben in einem schönen großen Haus. Tom ist erfolgreicher Buchhalter und es geht ihnen gut. Direkt gegenüber wohnt Brigid, deren Ehemann fast nie zu Hause ist und die sich mit Karen angefreundet hat.
Als Tom eines Abends von der Arbeit nach Hause kommt, findet er das Haus verlassen vor. Ganz untypisch für Karen scheint diese überstürzt hinausgeeilt zu sein. Die Tür ist unverschlossen, ihre Tasche hat sie vergessen und in der Küche hat sie das angefangene Abendessen einfach stehen lassen. Beunruhigt telefoniert Tom ihre Freunde und Bekannten ab, aber niemand weiß etwas. Schließlich erfährt Tom durch die Polizei, dass Karen einen Unfall hatte und im Krankenhaus liegt, da sie durch ihren rasanten Fahrstil in einem Stadtteil, den sie normalerweise niemals betreten würde einen Unfall gebaut hat. Durch eine Amnesie weiß Karen nicht mehr wohin sie wollte, was passiert ist und was sie vorhatte. Kurze Zeit später wird in einem Restaurant in der Nähe des Unfallortes eine Leiche entdeckt und die Polizei glaubt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Toten und Karen gibt….

Der Schreibstil der Autorin ist klar, knapp, schlicht, einfach und lässt sich flüssig lesen. Ohne Ausschweifende, unnötige Erklärungen oder nähere Details kommt sie schnell zum Punkt. Dadurch erreicht sie in ihrer Erzählung ein unglaublich hohes Tempo, alles geht Schlag auf Schlag und man fliegt nur so durch die Seiten, weil man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht.

Ihre Charaktere beschreibt sie authentisch, so dass sie einem teils sympathisch und teils weniger sympathisch erscheinen. Man leidet mit ihnen und hofft, dass sich alles aufklärt.

Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die nicht vorherzusehen waren. Die aufgebaute Spannung wird durchgängig gehalten und ich fand es im Nachhinein überraschend mit wie wenig Charakteren und Schauplätzen dieses Buch ausgekommen ist ohne das man jemals das Gefühl hatt, dass etwas fehlt.

Ich habe mich großartig unterhalten gefühlt und freue mich schon jetzt auf weitere Bücher der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Spannung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 22.07.2018

Veilchen im TV- eine grandiose Show

Veilchens Show
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„Veilchens Show: Ein Fall für Valerie Mauser“ ist der fünfte Alpenkrimi für Valerie Mauser mit der LKA-Kommissarin Valerie Mauser von dem Autor Joe Fischer. Zum Verständnis der Handlung, sind keine Vorkenntnisse ...

„Veilchens Show: Ein Fall für Valerie Mauser“ ist der fünfte Alpenkrimi für Valerie Mauser mit der LKA-Kommissarin Valerie Mauser von dem Autor Joe Fischer. Zum Verständnis der Handlung, sind keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden notwendig, allerdings lassen sich die Verhältnisse zwischen den Charakteren, wenn man die Bücher chronologisch liest, besser einordnen.

In der Kuppelshow die Bauerlorette haben die Kandidaten die Möglichkeit eine Millionen zu gewinnen. Als es vor laufender Kamera einen Toten gibt, hat sich der freie Tag von Veilchen erledigt, da ihr Ermittlungspartner Stolwerk die Sendung gesehen hat und mit ihr diesen Fall übernehmen möchte. Zunächst funkt ihnen ihr Vorgesetzter Geyer dazwischen, der will, dass die Aktion sofort eingestellt wird, aber dann gibt es einen zweiten Toten….

Der Schreibstil von Joe Fischer ist wieder einmal locker und lässt sich angenehm leicht lesen. Die Kapitel sind kurz, so dass man immer versucht ist, noch schnell das nächste zu lesen und sich das Buch nur schwer aus der Hand legen lässt. Mit viel Humor erzählt der Autor einen spannenden Fall, in dem die knallharte, profitgierige Filmbrache nicht immer gut wegkommt. Dabei gibt es im Wechsel einmal die Szenen der Bauerlorette, die kursiv gedruckt wurden und die Handlung rund um die Ermittlungen im normalen Druck. Die ausführlichen Beschreibungen des Drehs vermitteln den Eindruck, als ob man bei den Szenen live dabei ist. Einiges ist ganz schön abgedreht und ich bin aus dem Lachen kaum noch herausgekommen. Dier Ermittlungen sind aber auch super spannend und so rasant, dass man zwischendurch kaum noch zum Luft holen kommt.

Veilchen ist eine Polizistin mit Ecken und Kanten, die auffällt und kein Blatt vor den Mund nimmt. Klug, mutig und mit unglaublichen Einfällen geht sie mit voller Überzeugung ihrer Arbeit nach, man muss sie einfach mögen. Auch in diesem Band trifft man immer wieder auf die „Souffleuse“, das kleine Teufelchen, das auf Valeries Schulter sitzt und ihr etwas ins Ohr flüstert. Ich liebe diese Szenen.

Insgesamt ist der fünfte Band wieder ein rundum gelungener, spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi, der den Vorgängerbänden in keiner Weise nachsteht. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band mit Valerie Mauser.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Märchenhafter Roadtrip

Ans Meer
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„Ans Meer“ ist ein märchenhafter und amüsanter Roman des österreichischen Schriftstellers Renè Freund.

Anton ist Fahrer eines Linienbusses und fährt jeden Tag die gleiche Strecke. Außerdem ist er in seine ...

„Ans Meer“ ist ein märchenhafter und amüsanter Roman des österreichischen Schriftstellers Renè Freund.

Anton ist Fahrer eines Linienbusses und fährt jeden Tag die gleiche Strecke. Außerdem ist er in seine Nachbarin Doris verliebt, die mutige Männer liebt, aber Anton ist alles andere als mutig. Als die krebskranke Carla - mit dem Wunsch noch einmal das Meer zu sehen - in seinen Bus steigt, ist Anton mutig und beschließt kurzerhand mit dem Linienbus ans Meer zu fahren.
Der Schreibstil von Renè Freund lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Die Sätze fließen ruhig daher, aber es gibt auch viel amüsante Momente und ein wenig Galgenhumor.

Seine äußerst unterschiedlichen Charaktere beschreibt er detailreich und die bunt zusammengewürfelte Reisetruppe gewinnt durch die gemeinsamen Erlebnisse nach und nach immer mehr an Zusammenhalt. Die Entwicklung der Charaktere ist interessant und insbesondere Anton wächst während seines Trips deutlich über sich selbst hinaus.

Durch den Perspektivwechsel zwischen Anton und Doris kommt ein wenig Spannung auf, da man immer wissen möchte, wie es aus der anderen Sicht weitergeht. Neben der Reise ans Meer erlebt man die Entwicklung der emotionalen Liebesgeschichte zwischen Anton und Doris.

Obwohl das Buch keine 150 Seiten umfasst, ist es sehr berührend und hat Tiefgang. Insgesamt ist „Ans Meer“ ein charmanter und warmherziger Roman, den man in einem Zug weglesen aber danach nicht so schnell wieder vergessen kann.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Sozialkritischer Debütroman

Der Sprengmeister
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„Der Sprengmeister“ ist der Debütroman vom Henning Mankell aus dem Jahr 1973, der erst jetzt übersetzt wurde.

Die Handlung spielt in Schweden und beginnt im Jahre 1911. Erzählt wird das Leben des Sprengmeisters ...

„Der Sprengmeister“ ist der Debütroman vom Henning Mankell aus dem Jahr 1973, der erst jetzt übersetzt wurde.

Die Handlung spielt in Schweden und beginnt im Jahre 1911. Erzählt wird das Leben des Sprengmeisters Oskar Johannes Johansson, der bei einer Sprengung eines Eisenbahntunnels schwer verletzt und dauerhaft entstellt wird. Seine Verletzungen sind erschreckend, er befindet sich danach lange in medizinischer Behandlung, kann aber seinen Beruf wieder ausüben und bleibt bis zu seiner Rente als Sprenger tätig. Nachdem sich seine Freundin von ihm abgewendet hat, heiratet er ihre Schwester Elvira, mit der er drei Kinder bekommt. Seine Lebensumstände sind einfach und bescheiden, aber er ist zufrieden. Seinen letzten Sommer verbringt er in einem kleinen Häuschen am Meer und man spürt die Nähe und Liebe zur Natur.

Henning Mankells Schreibstil ist klar und verständlich. Die Sätze sind kurz und prägnant. Dabei wird aus verschiedenen Zeitabschnitten aus Oskar Johansson Leben berichtet. Auch die Perspektive wechselt. Mal ist es der unabhängige Erzähler der berichtet, aber auch Oskar selbst berichtet in vielen kleinen Episoden aus seinem Leben. So erfährt man nach und nach viele Details aus seiner Lebensgeschichte und erhält ein umfassendes Bild. Neben dem Leben des Sprengmeisters, erhält man auch eine Menge Informationen über die Politik in Schweden und die Probleme benachteiligter Menschen. Sehr geschickt versteht es der Autor bereits in seinem ersten Buch sozialkritische Themen anzusprechen und so zum Nachdenken anzuregen.

„Der Sprengmeister“ ist ein gelungener, sozialkritischer Roman, der auf knapp 200 Seiten durch seine intensiven Eindrücke dauerhaft in Erinnerung bleibt. Mich hat es erstaunt, dass Henning Mankell mit nur 25 Jahren in seinem ersten Roman bereits so eindrucksvolle Worte gefunden hat.