Stilvoll geht die (heile) Welt zugrunde...
Tod im Schärengarten...aber nicht ohne einen ordentlichen Drink!
Thomas und seine Kollegin Margit - dem geneigten Leser der eher leichteren schwedischen Krimiliteratur bereits aus "Tödlicher Mittsommer bekannt - ermitteln ...
...aber nicht ohne einen ordentlichen Drink!
Thomas und seine Kollegin Margit - dem geneigten Leser der eher leichteren schwedischen Krimiliteratur bereits aus "Tödlicher Mittsommer bekannt - ermitteln diesmal unter der Haute Volee von Sandhamn. In diesem schwedischen Urlaubsparadies ein Kriminalfall den nächsten: nach den Mittsommermorden trifft es nun ein gestandenes Mitglied der Königlich Schwedischen Seglergesellschaft, ihren ersten Vizevorsitzenden, den Rechtsanwalt Oscar Juliander, einen nicht allzu sympathischen Zeitgenossen, der die bevorstehende Hochseeregatta gewinnen will - komme, was wolle. Doch parallel zu deren Startschuss wird seinem Leben ein Ende gesetzt.
Juliander war ein Unsympath und ist von vielen anderen Unsympathen umgeben - die Reichen von Sandhamn und auch andere Akteure in diesem Umfeld haben es faustdick hinter den Ohren! Jeder verfolgt eigene Interessen, was in der Regel nicht ohne ordentlichen Alkoholkonsum vonstatten geht. Wer es jedoch so weit getrieben hat, dass es zu den Mordfällen kam - der an Juliander bleibt nicht der einzige - das bleibt ein Geheimnis. Zumindest für den größten Teil des Krimis - im letzten Drittel zeichnet sich die Lösung doch ein wenig zu offensichtlich ab.
Doch nicht nur die Krimihandlung vermag zu fesseln: Auch von Nora, die der Leser bereits in Viveca Stens Erstling "Tödlicher Mittsommer" kennen- und liebengelernt hat, gibt es Neues. Der Kommissar und die Juristin sind Kindheitsfreunde, die einen großen Teil ihres Lebens auf der beschaulichen Schäreninsel Sandhamn vor Stockholm verbracht haben und immer noch verbringen. Wieder gibt es Einblicke in Noras Privatleben, an das man sich aus dem ersten Band als einen mit zahlreichen Komplikationen behafteten Fall erinnern mag, was vor allem an ihrer schwierigen Ehe mit Henrik liegt. Wie geht es hier weiter? Aufgrund der Wiederaufnahme dieses Themenstrangs kann eine vorangehende Lektüre von "Tödlicher Mittsommer" nicht schaden, wenngleich sie für den eigentlichen Kriminalfall nicht von Bedeutung ist.
Zu all diesen Ränken und Windungen zwischenmenschlichen Miteinanders kommen Beschreibungen einer wunderschönen nordischen Landschaft - einfach toll!
Kleine Abstriche gibt es durch die etwas durchsichtige Entwicklung des Kriminalfalls sowie dem etwas unlogischen Fallenlassen einiger Erzählstränge - doch Fans von eher gemütlicher skandinavischer Krimiliteratur können erwartungsvoll einem erneuten Lesevergnügen entgegenblicken! Eine ideale Lektüre zum Entspannen - sowohl an einem ruhigen Wochenende als auch im Urlaub.