Cover-Bild Die Schmugglerin
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ulrike Helmer Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 15.04.2018
  • ISBN: 9783897419650
Rike Feldhoff

Die Schmugglerin

Der Erste Weltkrieg ist um, doch die Zeiten bleiben hart. An der österreichischen Grenze zu Italien schmuggelt Maria, eine junge Frau, Ware über die Alpen und gewinnt dabei neues Selbstbewusstsein. Als ein Theater-Ensemble im Ort den Tourismus neu ankurbeln soll, freundet sie sich mit einer der Schauspielerinnen an. Bald überschreitet Maria nicht mehr nur als Schmugglerin Grenzen …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2018

Eine junge Frau findet ihren Weg

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„...Zu viel Vertrauen könnte ihr Verderben bedeuten, zu wenig sie womöglich um eine Freundschaft bringen...“

Maria lebt in einem Dorf in den hohen Tauern. Der erste Weltkrieg ist gerade zu Ende. Die Folgen ...

„...Zu viel Vertrauen könnte ihr Verderben bedeuten, zu wenig sie womöglich um eine Freundschaft bringen...“

Maria lebt in einem Dorf in den hohen Tauern. Der erste Weltkrieg ist gerade zu Ende. Die Folgen des Krieges spalten die Einwohner in diejenigen, die vom Krieg profitiert haben und die, die ums Überleben kämpfen. Zu Letzteren gehört Marias Familie. Ihr Bruder Hansi hat ein Bein verloren. Der Vater kämpft mit psychischen Schäden nach dem Erleben der Schlachten. Nicht immer ist er im Hier und Jetzt. Bernhard, der zweite Bruder, sitzt im Gefängnis, weil er des Schmuggels überführt wurde. Bei seiner Verhaftung ist durch die Unachtsamkeit eines der Zöllner der Stall abgebrannt. Damit ging alles Vieh verloren. Die Hilfsbereitschaft der Einwohner geht gegen Null, die Klatschsucht nicht.
Um einen weiteren Beitrag zur Familienkasse zu leisten, soll Maria nun den Schmuggel von Bernhard fortsetzen.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen.
Der Schriftstil ist über weite Strecken ernst und bedrückend. Das liegt ganz einfach an den gesellschaftlichen Verhältnissen. Während des Krieges hielten die Frauen das Zepter in der Hand. Nun werden sie wieder an den Kochtopf verbannt. In Marias Familie allerdings entscheidet der Vater wichtige Dinge nicht, ohne sie mit seiner Frau zu besprechen.
Sehr deutlich wird Marias Entwicklung herausgearbeitet. Sie weiß, was ihre Arbeit für die Familie bedeutet, hat es aber satt, immer fremdbestimmt zu werden. Als der Apotheker und der Kaufmann sie für den Schmuggelauftrag nicht haben wollen, greift sie zu einer List. Nach und nach setzt sie ihren willen durch. Das ist keine lineare Entwicklung. Es gibt natürlich Rückschläge.
Positiv auf Maria wirkt das Erscheinen der jungen Schauspielerin Loni im Dorf. Maria bewundert ihr Selbstbewusstsein. Erst im Laufe der Handlung muss sie erkennen, dass auch bei Loni nicht alles so ist, wie es scheint. Das Eingangszitat bezieht sich auf Marias innere Auseinandersetzung darüber, wie sie sich gegenüber Loni verhalten soll, denn das Kennenlernen erfolgt in einer für Maria schwierigen Situation..
Der Herr Bürgermeister versteht es, aus allem den größten Nutzen für sich zu ziehen. Das folgende Zitat belegt sein Vorgehen:

„...Dieser windige Brückner! Er will seine Theateraufführungen, und gleichzeitig Arbeitskräfte, die ihm kostenlos das alte Gasthaus renovieren...“

Er hat es ebenfalls auf den Bauernhof von Marias Familie abgesehen. Menschen sind für ihn Spielfiguren nach seinem Willen.
Ab und zu blitzt bei Maria eine sarkastische Ader auf. Das geschieht vor allem dann, wenn sie die Klatschtanten des Dorfes reden hört.
Marias Gedanken werden kursiv in die Geschichte eingefügt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.06.2018

Leider etwas zäh

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Die Autorin greift mit ihrer Geschichte ein sehr spannendes Thema auf: Maria, ein junges Bauernmädchen, betreibt Schmuggel zwischen Österreich und Italien, um ihre Familie zu ernähren. Sie kämpft mit Vorurteilen ...

Die Autorin greift mit ihrer Geschichte ein sehr spannendes Thema auf: Maria, ein junges Bauernmädchen, betreibt Schmuggel zwischen Österreich und Italien, um ihre Familie zu ernähren. Sie kämpft mit Vorurteilen (da will einer nicht mehr mit ihr zusammen arbeiten, weil sie eine Frau ist), muss sich behaupten - nicht nur gegenüber anderen Schmugglern, sondern auch gegenüber den Leuten im Dorf und innerhalb der eigenen Familie. Als ein Schauspielensemble in ihr Dorf kommt, verliebt sie sich in Loni, eine der Schauspielrinnen.

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil das Thema mal was ganz anderes ist. Leider fand ich den Stil und den ganzen Aufbau der Geschichte jedoch nicht sehr prickelnd. Für mich fehlte die Spannung; es war einfach insgesamt sehr zäh.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Zähflüssig, wenig Spannung - schwankt zwischen Selbstfindungsposse und Bergbauernklischee

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Endlich ist die Zeit des Ersten Weltkrieges vorbei, doch Maria fühlt sich alles andere als frei. Der Vater lebt in einer Zwischenwelt aus Wahn und Irrsinn, der Bruder ein Krüppel, ein anderer als Schmuggler ...

Endlich ist die Zeit des Ersten Weltkrieges vorbei, doch Maria fühlt sich alles andere als frei. Der Vater lebt in einer Zwischenwelt aus Wahn und Irrsinn, der Bruder ein Krüppel, ein anderer als Schmuggler verhaftet. Es bleibt Maria also nicht anderes übrig, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und fortan als Schmugglerin ihr Tagwerk zu verrichten. Als dann auch noch eine Theatergruppe ins Dorf kommt, schlüpft Maria nicht nur in Männerkleider und wandelt so auf dem schmalen Grat zwischen den Grenzen, sie überritt auch Konventionen...

Ehrlich gesagt habe ich mir hier einen abenteuerlichen Roman mit historischem Hintergrund erhofft, der mich in die Bergwelt und das harte Leben in die Nachkriegsjahre nach dem Ersten Weltkrieg entführt. Zwar ist deutlich zu spüren, dass Maria aufbegehrt und sich gegen die vorgefertigte Schublade wehrt, aber es fehlt dem ganzen an einer guten Portion Spannung. Irgendwie schleicht die Geschichte so vor sich hin, es passiert nicht wirklich etwas aufregendes und die Schmuggeltouren bleiben auch mehr oder weniger blass.
Dass Maria sich gegen alle Konventionen auflehnt und sich der lesbischen Liebe hingibt - nun ja, kann man schreiben, muss man aber auch nicht. Es fehlt hier eindeutig der Kick, ein wenig Erotik, überhaupt ein bisschen mehr Pfeffer, um die Geschichte würzig und schmackhaft zu machen.
Es wird mit zu vielen Bergbauernklischees gearbeitet , die Zweifel und Ängste Marias verschwinden fast in einer Mischung aus Posse und bemüht herbeigeführter Dramatik, von der leider nichts zu spüren ist. Die Charaktere sind zwar vielschichtig angelegt, bleiben aber oberflächlich und reißen mich leider nicht wirklich mit.
Schade, die Idee ist wirklich gut - in meinen Augen aber leider nicht fesselnd genug umgesetzt,