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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2016

überzeugend, spannend und überraschend

DNA
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Inhalt:

Eine junge Mutter wird nachts in ihrer Wohnung brutal zugerichtet und ihre Tochter gilt als einzige Zeugin. Wenig später wird eine andere Frau ähnlich ermordet und Kommissar Huldar steht vor ...

Inhalt:

Eine junge Mutter wird nachts in ihrer Wohnung brutal zugerichtet und ihre Tochter gilt als einzige Zeugin. Wenig später wird eine andere Frau ähnlich ermordet und Kommissar Huldar steht vor einem Rätsel.
Zusammen mit der Psychologin Freya versucht er hinter die menschlichen Abgründe zu blicken und die außergewöhnlichen Morde aufzuklären.
Zwischenzeitlich erhält ein Amateurfunker immer wieder Botschaften in Form von Zahlencodes und er beschließt auf eigene Faust dem nachzugehen und die Codes zu entschlüsseln.

Was haben die Fälle miteinander zu tun? Kann Kommissar Huldar bald Licht ins Dunkle bringen? Oder hat Margret, das junge Mädchen und Zeugin der ermordeten Mutter, Recht, in dem sie behauptet, Huldar als den Mann zu identifizieren, der ihre Mutter so zugerichtet hat?


Meine Meinung:

Selten fesseln mich Kriminalromane oder Thriller von weiblichen Autorinnen von Anfang an schon so stark, dass ich in kurzer Zeit am Ende des Buches angelangt bin. Und das hat "DNA" auf jeden Fall geschafft. Rasant wird man durch die Story geführt, man taucht ab und begibt sich in seinen eigenen Albtraum. Eine wahnsinnig gut durchdachte Geschichte mit vielen kleinen brutalen Momenten, die einem nicht unberührt lassen. Ich bekam an machen Stellen schon mal eine richtige Gänsehaut und das ist bei mir sehr selten der Fall.

Gleich zu Beginn wird man in menschliche Abgründe hineingesogen, die an Spannung kaum zu überbieten sind.
Man muss allerdings damit rechnen, dass man bestimmte Lösungen vor Augen hat, wenn man den Prolog liest. Dadurch denkt man, man wisse schon ganz genau worauf die Gesamtsituation hinausläuft und wer eigentlich der wahre Täter sei. In gewisser Weise kommt man dem auch sehr nahe, aber dennoch wandelt sich die Geschichte, zumindest was den wahren Mörder betrifft, in eine Richtung, die man kaum glauben mag.
Das sind für mich Voraussetzungen für einen fundierten, spannenden, herausragenden und immens anziehenden Thriller oder Kriminalromans.

Durch den neuartigen aber sehr intensiven Schreibstil der Autorin habe ich mich richtig wohlgefühlt beim Lesen. Auch wenn die Charaktere sehr stark durchleuchtet werden und man viel mit ihren Gedanken überschüttet wird, was ja manch einer als sehr langweilig empfinden könnte, konnte ich mir die Personen besser vorstellen und es gab mir das Gefühl mit ihnen bekannt zu sein.
Also für mich so gesehen ein großer Pluspunkt. Ich brauche auch nicht immer nur rasante Action, ich begnüge mich auch zwischendrin mit ruhigen Passagen, die mich keinesfalls abschrecken sondern mich runterfahren lassen um dann wieder richtig ins Geschehen hineinzuplatzen.


Fazit:

Ein sehr gelungener Thriller von einer Autorin, die es versteht zwischen den vielen ruhigen Passagen immense Fahrt aufzunehmen und brutale Details so gut zu beschreiben, dass man eine Gänsehaut bekommt. Für mich eine Neuentdeckung in diesem Genre und absolut empfehlenswert.
Einzig der Prolog, der mir einige Hinweise und Fährten lieferte, hätte ich persönlich lieber außen vor gelassen, denn dann wäre die Spannung noch dichter gewesen. Deswegen vergebe ich

4,5 Sterne !

Veröffentlicht am 16.09.2016

mein neuer Stern am Autorenhimmel

Die Entscheidung
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Inhalt:

Zusammen mit seinen Kindern möchte Simon einfach nur einen ruhigen und gemütlichen Winter in Südfrankreich verbringen. Doch auch als seine Kinder ihm plötzlich absagen und seine Freundin ihm den ...

Inhalt:

Zusammen mit seinen Kindern möchte Simon einfach nur einen ruhigen und gemütlichen Winter in Südfrankreich verbringen. Doch auch als seine Kinder ihm plötzlich absagen und seine Freundin ihm den Laufpass gibt, möchte er in bleiben und die Weihnachtsfeiertage dort in seinem Landsitz genießen.
Bei einem abendlichen Strandspaziergang begegnet er unvermittelt einer jungen Französin, die verängstigt zu sein scheint und bietet ihr seine Hilfe an. Mit dieser Entscheidung verwickelt er sich in gefährliche Machenschaften und wird in mörderische Situationen hineingezogen.


Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)

Mein erster Roman der Autorin "Charlotte Link" und ich frage mich, warum ich nicht schon vorher zu einem Buch von ihr gegriffen habe. Denn von der ersten Minute an wusste ich bereits, dass ich einen Schatz in meiner Hand halte. Ich hatte Recht und wurde zu keiner Zeit auch nur eines anderen belehrt. Die Handlung im Buch, die Erzählstränge, die Verwicklungen, die Charaktere, die Landschaften, alles konnte ich mir bildlich vorstellen, jedes kleinste Detail wurde hervorragend ausgearbeitet und die Zeit verflog beim Lesen nur so dahin. Die Spannung konnte man förmlich in der Luft spüren und die Beziehungen vom Leser zu den Protagonisten waren nicht schwer zu vollziehen.

Ich kann gar nicht genau erklären, was mir persönlich am besten am Schreibstil der Autorin gefiel, aber sie hat eine Art und Weise, die einem nur gefangen nehmen kann. Die Angst, die Ivana oder auch Nadine zugeschrieben wurden, konnte ich praktisch am eigenen Körper spüren. Man glaubt selbst anwesend zu sein und die Situation mit eigenen Augen beiwohnen zu dürfen. Es ist extrem schwierig einem Leser solche Momente zu vergönnen und ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung. Ich selber bin wirklich anspruchsvoll und ich suche immer wieder nach Autoren, die meinen Vorstellungen gerecht werden können und ich habe mit "Charlotte Link" wieder jemanden entdeckt, von dessen Werke ich bitte alle lesen möchte.

Schön fand ich auch, dass nicht gleich schon zur Mitte hin die Spannung nachließ oder man sofort schon ahnen konnte, wo die Geschichte denn genau hinführen wird. Auch das typisches Happy End, das ja meist doch erwartet eintritt, habe ich nicht vermisst, denn schließlich wusste man am Ende immer noch nicht, ob Ninka je wieder nach Hause kommen würde. Ich liebe solche offenen Enden, aber sie müssen Raum für Spekulationen lassen. Sonst grübelt man nur unsinnig hin und her und bleibt mit ungelösten Fragen zurück und keineswegs mit einem befriedigenden Abschluss der Geschichte.


Fazit:

Eine neue Autorin, die mich begeistern konnte. Mit "Die Entscheidung" hat Charlotte Link es geschafft, für mich einen Roman zu schaffen, der einfach alles in sich trägt was mir bei einer guten Geschichte sehr wichtig ist. Der extrem lebhafte, leichte, aber dennoch anspruchsvolle und sehr spannende Schreibstil hat mich all die Seiten in kürzester Zeit verschlingen lassen. Eine glasklare Leseempfehlung von mir. Leider kann ich nur


5 Sterne !



vergeben, ...wie schade für solch einen gelungenen Kriminalroman...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schlaflos in London

Miss you
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Inhalt:

Ein Augenblick, ein kleiner Moment des Lebens, in dem sich Tess und Gus begegnen und doch wieder aus den Augen verlieren.
Während Tess ihre Mutter verliert und sich um ihre kleine Schwestern kümmern ...

Inhalt:

Ein Augenblick, ein kleiner Moment des Lebens, in dem sich Tess und Gus begegnen und doch wieder aus den Augen verlieren.
Während Tess ihre Mutter verliert und sich um ihre kleine Schwestern kümmern muss, gibt sich Gus die Schuld am Ableben seines Bruders. Voll Kummer und Sorgen kommt ihnen das wirkliche Leben entgegen und sie müssen lernen ihren Weg zu meistern. Ob Tess und Gus je zueinander finden werden und wann sie wohl davon überzeugt werden, dass sie perfekt zusammenpassen? Denn wer zusammengehört, wird sich auch irgendwann finden, oder etwa nicht?


Meine Meinung: (Achtung Spoiler)

In dem Moment, als ich das Buch zugeklappt habe, war ich erstmal sprachlos. Ich war in Gedanken bei vielen Ereignissen, die mir selber passiert sind und ich war wirklich den Tränen nahe.
Die Geschichte um Tess und Gus, so unbedeutend sie vielleicht von einem neutralen Leser zu sein scheint, sah aus meiner Perspektive schon ganz anders aus. Ich konnte mich oftmals wirklich in Tess versetzen und ich weiß um den Schmerz darüber, wie es ist seine geliebte Mutter an Krebs zu verlieren und selber die Angst davor. Sich um jemanden zu sorgen und kümmern zu müssen, aber sich auch ungeliebt und alleine zu fühlen. Wie mir das doch so bekannt vorkommt.
Deswegen empfand ich unglaublich viel Sympathie mit der Protagonistin, aber auch Gus fand ich wirklich liebreizend, auch wenn er selber vielleicht kein unschuldiges Kerlchen war und viel Fehler beging.

Die ersten Worte der Autorin haben mich schon wissen lassen, dass dies sicher ein tiefgehendes und authentisches Werk von ihr sein würde und ich habe mich nicht getäuscht.

Wunderbarer Schreibstil, der an manchen Stellen wie Poesie klang, hat mich einfach in seinen Bann gezogen und obwohl die Handlung an sich teilweise gar nicht so besonders war, zumindest die meisten Abschnitte nicht, wurden sie durch die Worte der Autorin zu etwas ganz besonderem.
Mir gefiel die Art der Ausdrucksweise unheimlich gut, ich habe selten eine Geschichte so warmherzig und tiefgründig erzählt bekommen.

Das Leben von Tess hat mich am meisten berührt und ich musste einfach jedes Kapitel mit ihr mitfiebern, sie trösten, mit ihr lachen und sie einfach gernhaben. Gus hingegen und seine Erlebnisse waren mir nicht ganz so nah, aber ich habe auch diese Abschnitte sehr gerne gelesen.


Fazit:

Kate Eberlen besitzt einen herzlichen, tiefgründigen, poetischen Schreibstil, den man schon auf den ersten Seiten von "Miss you" bemerkt. Deswegen lesen sich die vielen Seiten einer eigentlich recht einfach gestrickten Geschichte dennoch sehr locker-leicht aber absolut authentisch und ins Herz gehend. Selten berühren mich Romane so tiefgehend und eindeutig und deswegen vergebe ich auch ganze

4,5 Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Angstmann geht um

Der Angstmann
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Inhalt:

November 1944, Dresden: Mitten im zweiten Weltkrieg, wo Furcht, Hunger und Bombenattacken täglich herrschen, treibt ein brutaler Frauenmörder, genannt der Angstmann, sein Unwesen.
Max Heller, ...

Inhalt:

November 1944, Dresden: Mitten im zweiten Weltkrieg, wo Furcht, Hunger und Bombenattacken täglich herrschen, treibt ein brutaler Frauenmörder, genannt der Angstmann, sein Unwesen.
Max Heller, Kriminalinspektor ermittelt mitten in den Trümmern der Stadt und das, obwohl ihm einige Steine in den Weg gelegt werden. Doch sein Gerechtigkeitssinn führt ihn immer weiter, näher an die Fersen des Mörders. Wird es ihm gelingen, den Angstmann zu stellen? Oder werden die Bombenanschläge alles verhindern?



Meine Meinung:

Ein historischer Roman gespickt mit vielen kriminalistischen Elementen und das zur Zeit des zweiten Weltkrieges muss ja mein Interesse wecken. Ich lese unheimlich gerne Kriminalromane, sowie historische Ereignisse und dass in einer Geschichte vereint hat mich einfach nur neugierig werden lassen. Und ich muss sagen, ich bin extrem positiv überrascht worden. Obwohl seitenweise doch die Frage aufkam, ob es einen Sinn ergibt einen einzelnen Mann zu jagen, der Frauen mordet und rundherum viele tausende Menschen durch den unsinnigen Krieg sterben.
Aber genau das macht den Unterschied zu gewöhnlichen Kriminalromanen. Und ich fand es großartig.


Auf der einen Seite Max Heller, der sich für Gerechtigkeit einsetzt, egal zu welchen Bedingungen, auf der anderen Seite die vielen emotionalen Geschehnisse um ihn herum. Man spürt förmlich die Angst, wenn Menschen flüchten müssen, wenn sie im Bunker eingesperrt sind und nur darauf warten, dass endlich wieder Entwarnung gibt. Die Trümmer der Stadt sah ich förmlich vor mir, die Emotionen konnte ich nachempfinden und ich kam mir vor, als wäre ich mitten im Geschehen.


Frank Goldammer hat es geschafft mich in seinen Bann zu ziehen und mit Sicherheit werde ich noch andere Werke von ihm lesen, sobald sie erscheinen. Der Schreibstil war flüssig, leicht, angenehm und nicht überdramatisch. So wie ich es mag.


Max Heller muss man einfach mögen und ihn zu begleiten hat viel Spaß bereitet, auch wenn man immer wieder aufschrecken musste, denn schließlich war der zweite Weltkrieg etwas ganz ganz furchtbares. Aber es geht hier ja eigentlich um die Erzählweise, um die logischen Schlussfolgerungen und um die Spannung und das hat der Autor wunderbar umgesetzt.



Fazit:

Ein richtig guter Kriminalroman zu historischen Zeiten. Logisch überdacht mit locker leichtem Schreibstil dringt man in die Zeit des zweiten Weltkrieges ein und begleitet den sympathischen und toughen Max Heller bei seiner Suche nach dem gefürchteten Frauenmörder. Für mich wie eine Zeitreise, die ich bewusst wahrgenommen habe und deswegen verdient "Der Angstmann" auch ganze

4,5 Sterne !!

Veröffentlicht am 15.09.2016

So schreibt das Leben

Dem Horizont so nah
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Inhalt:

Eine wahre Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe zwischen zwei Jugendlichen, die voller Schmerz und Leid ihren Weg gemeinsam gehen möchten.
Jessica lernt in jungen Jahren Danny kennen und ...

Inhalt:

Eine wahre Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe zwischen zwei Jugendlichen, die voller Schmerz und Leid ihren Weg gemeinsam gehen möchten.
Jessica lernt in jungen Jahren Danny kennen und obwohl er sich anfangs sehr merkwürdig verhält und sich nicht gerne anfassen lassen möchte, gibt Jessica nicht auf und tastet sich behutsam an ihn heran. Nach und nach öffnet sich Danny seiner Freundin und erzählt ihr, was ihm in seiner Kindheit traumatisches widerfahren ist. Eine erschütternde Wahrheit, die Folgen schrecklicher Ereignisse ebnen den kurzen Lebensweg des jungen Mannes. Wird die Liebe zwischen Jessica und Danny dem standhalten können?


Meine Meinung: (Achtung: Spoiler)

Sprachlos lässt mich diese Geschichte zurück. Was einem jungen Menschen doch alles schlimmes widerfahren kann und der Weg des Todes so nah sein kann, erschüttert mich zutiefst. Ich habe diese wahre Begebenheit verschlungen und mich Jessica, Danny und Christina so nah gefühlt wie selten bei einem Buch vorher. Vielleicht gerade auch deswegen, weil man weiß, dass jede Zeile, die man liest tatsächlich so geschehen ist.

Danny hab ich sofort in mein Herz geschlossen und ich glaube auch ich hätte versucht ihm sein Leben zu bereichern. Wie selbstverständlich er gelebt hat und wie würdevoll er gehen wollte. Wie sein Leben für ihn doch einen tiefen Sinn ergab, obwohl er nicht älter als 22 Jahre werden durfte. Die Liebe zu seiner Seelenverwandten Christina riss ihn nach ihrem Tod in Stücke und das war ebenfalls sein Todesurteil. Doch Jessica wich nie von seiner Seite. Ohne sie wäre er schon viel früher verloren gewesen.

Ich habe versucht meinen Hass gegenüber diesem Monster namens Vater in Grenzen zu halten. Wie kann man sowas einem Kind antun? Seinem eigenen Fleisch und Blut? Wenn man dieses Buch in Händen hält und anfängt zu lesen, wird einem nach kurzer Zeit bewusst, wie grausam doch Menschen werden können oder einfach nur sind. Ich möchte gerne mal eine Stelle zitieren, in der soviel Wahrheit steckt:

Soviel Leid und Kummer könnte verhindert werden, wenn die Menschen in diesem armseligen Land ihre Augen öffnen und begreifen würden, was um sie herum passiert. Aber sie sind nur auf ihre eigenen nichtigen Probleme und ihr jämmerliches Leben fokussiert. Die Lebewesen um sie herum sind ihnen völlig egal.

Ich bin immer noch sprachlos, aber bereichert worden und zwar von dieser wunderbar einfühlsamen Geschichte um Trauer, Leid, Fürsorge, Liebe und Tod.


Fazit:

Eine wunderbar einfühlsame Geschichte um Danny und seinem Schicksal, um die Liebe zu Jessica, seiner Freundin, um die Gedanken über das Leben und den Tod.
Jessica Koch hat einen schönen, berührenden Schreibstil, dem man sich kaum entziehen kann. Die Tatsache, dass hier das Leben schreibt und die emotionalen Höhepunkte machen "Dem Horizont so nahe" zu etwas ganz besonderem. Und deswegen kann ich nur ganze

5 Sterne vergeben !