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Veröffentlicht am 23.07.2018

Zeitreise in die Kindheit

Das kleine Gespenst
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Jede Nacht, zur selben Zeit, erwacht das kleine Gespenst in seiner Kiste und streift dann durch und über Burg Eulenstein. Dabei wird fast immer ein Besuch bei dem Uhu Schuhu fällig und beide genießen ihre ...

Jede Nacht, zur selben Zeit, erwacht das kleine Gespenst in seiner Kiste und streift dann durch und über Burg Eulenstein. Dabei wird fast immer ein Besuch bei dem Uhu Schuhu fällig und beide genießen ihre Gespräche sehr. Eines Tages erzählt das kleine Gespenst dem Uhu Schuhu seinen größten Wunsch: einmal die Welt bei Tage zu sehen. Der Uhu ist weiße und rät ihm ab, aber das kleine Gespenst lässt nicht locker. Eines Tages ist es dann soweit und eine sehr abenteuerliche Reise beginnt. Aber auch eine große Einsicht.... Ein Klassiker von Otfried Preußler der in keinem Kinderzimmer fehlen sollte. Die Sprecherin des Hörbuches ist hier Nora Tschirner. Mit ihrer frischen und kecken Art, haucht sie dem kleinen Gespenst besonderes Leben ein. Sie hat einen schnellen Sprachstil und wirkt dadurch sehr kindgerecht. Als Erwachsener empfand ich manche Stellen ein wenig zu flott und schnell. Dennoch ist ihre Betonung und die generelle Interpretation wirklich gut. Die Geschichte wird wortwörtlich aus dem Buch erzählt. Bis auf ein paar kleine Wortänderungen, die man heute nicht mehr in ein Kinderbuch schreiben würde, ist die Geschichte 1 zu 1 erzählt. Die Geschichte ist nicht nur einfach schön, sie hat auch viele pädagogische Aspekte, die Preußler hier sehr dezent aber sinnvoll eingebaut hat. Egal wie alt man ist, für eine Geschichte von Otfried Preußler ist man nie zu alt. Das war eine kleine Reise zurück in die Kindheit! Wow!

Veröffentlicht am 23.07.2018

Max Hellers neuer Fall

Vergessene Seelen. Ein Fall für Max Heller
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Wir befinden uns im Sommer 1948. Dresden. Die Zeit nach dem Krieg. Der Wiederaufbau liegt in der Luft. Aber die Arbeiten gehen nur langsam von statten. Aber für Max Heller geht es gleich wieder turbulent ...

Wir befinden uns im Sommer 1948. Dresden. Die Zeit nach dem Krieg. Der Wiederaufbau liegt in der Luft. Aber die Arbeiten gehen nur langsam von statten. Aber für Max Heller geht es gleich wieder turbulent zu. Ein Vierzehnjähriger ist tot aufgefunden worden. Woran er gestorben ist, weiß niemand. Alles sehr mysteriös. Vielleicht hat sein Vater ihn umgebracht oder doch wegen einer Mutprobe unter Jugendlichen? Keiner weiß auch nur etwas. Max Hellers Spürsinn bringt ihn aber an den Rande der Verzweiflung - alle schweigen. Wieder ein genialer historischer Krimi von Frank Goldammer. Diesmal hatte ich das Vergnügen die Geschichte als Hörbuch zu verfolgen. Der Sprecher ist der bekannte Schauspieler Heikko Deutschmann. Seine markante Stimme trifft den Ton von Goldammers Protagonisten hervorragend gut. Er bringt so viel Gefühl und Emotionen mit herein, das man gebannt jeder einzelnen Minute, der doch mit ca. 11 Stunden langen Geschichte, folgt. Es entsteht keine Langatmigkeit der Story. Im Gegenteil. Es wird immer und immer spannender und man wird, wie immer bei Goldammer, zum Schluss mit der Aufklärung so konfrontiert, das es einen nur so zum Staunen bringt. Der Blick, auf das vom Krieg zerstörte Dresden, ist von Deutschmann wunderbar geschildert. Seine Stimme passt sich unheimlich gut der Situation an. Der Lokalkolorit der Geschichte lässt einen rasant abtauchen. Der Protagonist Max Heller ist mir schon durch einen anderen Krimi bekannt und somit war ich doch recht schnell wieder in der Story drin. Aber ich muss gestehen, es macht Sinn, eine kurze Zusammenfassung des ersten Buches mit ihm an die Geschichte anzusetzen, als Einleitung praktisch. Denn man vergisst doch so einige Namen und die Beziehungen zueinander. Das würde jedem Leser/Hörer nicht nur Neugier auf den ersten Teil bringen, sondern auch die Story etwas flotter zu verstehen geben. Da ich sie kannte, muss ich wieder sagen, bin ich ein Max Heller-Fan und freu mich jetzt schon wieder auf den dritten Teil mit ihm. Ganz klare Leseempfehlung bzw. Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 23.07.2018

Die Liebe...

Die Liebe in den Zeiten der Cholera
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Die Liebe ist ein seltsames Spiel, hieß es mal in einem Lied. Und genau das können auch Doctore Juvenal Urbino und seine Frau Fermina Daza bestätigen. Die beiden sind seit über 50 Jahren ein verheiratetes ...

Die Liebe ist ein seltsames Spiel, hieß es mal in einem Lied. Und genau das können auch Doctore Juvenal Urbino und seine Frau Fermina Daza bestätigen. Die beiden sind seit über 50 Jahren ein verheiratetes Paar und sie erfahren Tag für Tag was es heißt für ihre Liebe zu kämpfen. Und dann ist dann auch noch Florentino...Florentino Arza ist seit genau 51 Jahren, 9 Monaten und 4 Tagen in Fermina verliebt. So verliebt, das es keine Andere für ihn gibt. Er wirbt um sie, er vergöttert sie, er umschwebt sie wie eine Motte das Licht in der Nacht. Nur ist Florentino genau das Gegenteil von Ferminas Mann Juvenal. Er ist arm und ihr Ehemann ist gut betucht, sowie in der Gesellschaft sehr anerkannt und Fermina genießt diesen Status. Als Fermina mann verstirbt, traut sich Florentino erneut und erklärt Fermina erneut seine große Liebe. Der kolumbianische Autor Gabriel Garciá Márquez weiß einfach wie er sein Publikum fesseln kann. Ich habe das Buch und den Film schon vor vielen jahren gelesen/gesehen und war, und bin es immer noch, restlos begeistert. Und nun muss ich endlich dazu eine Rezension verfassen. Márquez Schreibstil ist etwas ganz Besonderes. Er schreibt feinfühlig, emotional und sehr bildhaft...aber auch anders. Der Einstieg ins Buch viel mir nicht leicht, aber wenn man an der Story dran bleibt, was einem nicht schwer fällt durch die Protagonisten, wird man reichlich beschenkt. Das Bild was er immer wieder auf seine Darsteller lenkt, lässt sie fast lebendig erscheinen. Seine blumige Schreibweise lassen einen abtauchen und über das Thema Liebe und vor allem die Ehrlichkeit zu sich selbst erkennen. Ein absoluter Klassiker, der in keinem Bücherregal fehlen darf! Das ist Weltliteratur!

Veröffentlicht am 23.07.2018

Wacholder-Haus

Das Erbe von Juniper House
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Wir landen im England der 1920er Jahre. Die junge Emma lebt bei ihrer Tante und Onkel auf Juniper-House. Ihr Onkel ist ein sehr angesehener und sehr vermögender Fabrikant und Emma? Genau das Gegenteil...sie ...

Wir landen im England der 1920er Jahre. Die junge Emma lebt bei ihrer Tante und Onkel auf Juniper-House. Ihr Onkel ist ein sehr angesehener und sehr vermögender Fabrikant und Emma? Genau das Gegenteil...sie stammt aus ärmlichen Verhältnissen. dennoch ist sie sehr geschickt im Umgang mit Zahlen und arbeitet als Buchhalterin. Aber sie tritt beruflich auf der Stelle. Aber in der Liebe tut sich eine ganze Menge.... Hansestadt Hamburg im Jahr 2004: Sara und der Kontakt zu ihrer Oma Emma sind eher kühl und sporadisch. Für Sara sind die Besuche bei ihr immer eher Pflichtgefühl als von Freiwilligkeit gekrönt. Dennoch bemerkt Sara, in einem sehr intimen Moment, das ihre Oma genau diejenige ist, die sie versteht. Sara taucht in die Familiengeschichte ein und erfährt dabei sehr viel.... „Das Erbe von Juniper House“ ist ein wahrer kleiner Schatz! Die Autorin Sophia Herzinger trifft mit ihren beiden Protagonistinnen direkt ins Herz. Ihr Sprachstil ist unheimlich klar und wohlgeformt rund. Ich bin den Damen gern gefolgt und habe mich regelrecht von der Geschichte treiben lassen. Durch viele bildhaft Beschreibungen hat man das Gefühl, direkt in Juniper House gewesen zu sein. Ebenso das Leben von Sara. Es ist sehr anschaulich und interessant dargestellt. Die verschiedenen Zeitebenen sind so wunderbar beschrieben das die Mischung der beiden zum Schluss einen richtig mitfiebern lassen und man muss den Geheimnissen mit Seite für Seite mehr auf die Spur kommen. Dieses Buch ist ein richtiger Knaller und bekommt von mir eine ganz klar Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.07.2018

Du und ich und das Meer

Du und ich und das Meer
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Brighton im Jahr 1954: Mary und Dottie sind Kinder imzarten Alter von 8 Jahren. Nichts kann sie auseinanderbringen. Dank einer Tüte Süßigkeiten haben sie sich kennengelernt – und gemeinsam sind sie unbesiegbar. ...

Brighton im Jahr 1954: Mary und Dottie sind Kinder imzarten Alter von 8 Jahren. Nichts kann sie auseinanderbringen. Dank einer Tüte Süßigkeiten haben sie sich kennengelernt – und gemeinsam sind sie unbesiegbar. Brighton 9 Jahre später: Mit 17 teilen Mary und Dottie alles miteinander: Höhen und Tiefen, Familiendramen, Hoffnungen und Träume. Sie arbeiten im selben Kaufhaus, tanzen in ihrer Freizeit auf dem Palace Pier und haben sich in zwei miteinander befreundete Männer verliebt … Umso weniger kann Dottie es fassen, dass Mary sie nun so betrügen konnte – und dass sie Dottie auf die schmerzhafteste Weise die zwei Menschen genommen hat, die ich am meisten auf der Welt liebe … Aus einer Kinderfreundschaft wird eine Erwachsenenfreundschaft, die niemand und nichts trennen kann....oder doch? Sandy Taylor beschreibt in ihrem sehr emotionalen Roman eine wunderbare Freundschaft zweier Mädchen die nichts und niemand auseinander zu trennen scheint. Sie beschreibt mit viel Feingefühl und Stärke die Charaktere. Der Schreibstil wirkt sehr gefällig und rund. Die Art wie sie die Freundschaft beschreibt, lässt einen als Leser eher als stillen Beobachter teilhaben. Faszinierend und sehr bildhaft beschreibt sie deren Leben. Doch irgendwann wird der schöne Schein trübe und die ersten Probleme tauchen auf. Die erste Liebe, Eifersucht und Missgunst werden zum Thema. Die Gefühlswelt dieser Freundschaft gerät ins wanken. Nachvollziehbar und ehrlich beschreibt Taylor das Weitergang der Frauen im Alter. Der Haupttenor der Story bleibt aber bis zur letzten Seite unverändert - eine wahre Freundschaft kann eigentlich nur der Tot trennen. Die Geschichte wirkt äußerst lebendig und gefühlsstark. Ich habe an so einigen Stellen richtig lange geweint. Die Story hallt soooo lange nach...Diese Geschichte ist einfach nur grandios geschrieben! Ein ganz klare Leseempfehlung!