Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich skeptisch an das Buch herangegangen bin, und zwar weil oft geschrieben wurde „Wer Girl on the train mochte, wird dieses Buch lieben“. Ich fand Girl on the train nicht schlecht, aber an einigen Stellen doch sehr langwierig und deswegen, bin ich an „The woman in the window“ mit nicht so hohen Erwartungen herangegangen.
Inhalt
Am Anfang habe ich echt überlegt, das Buch wieder beiseitezulegen, da es mich doch sehr stark an „Girl on the train“ erinnert hat. Eine Frau, die ihr Leben nicht unter Kontrolle hat und deswegen das Leben der anderen bestalkt. Nur mit dem Unterschied, dass ich Anna Fox als Charakter ziemlich interessant fand und mich ihre Geschichte interessiert hat. Ich wollte wissen, warum sie so ist, wie sie ist. Also hab ich weitergelesen. Ab Kapitel 10 fing das Buch, mir dann richtig an zu gefallen.
Die Geschichte hat sehr viele unerwartete Wendungen. Obwohl ich mit dem Unerwarteten gerechnet und mir verschiedene Enden überlegt habe, bin ich nicht auf diesen Ausgang gekommen. Zumindest nicht bis kurz vor Schluss.
Charaktere – Anna Fox
Der Thriller dreht sich hauptsächlich um die Kinderpsychologin Anna Fox, die seit einem Schicksalsschlag unter Agoraphobie leidet, also ihr Haus nicht mehr verlassen kann. Die Angst wird meiner Meinung nach sehr gut beschrieben, sodass es auch dem Leser gelingt, sich in Anna hineinzuversetzen oder sie zumindest zu verstehen.
Obwohl Anna mit ihren Problemen zu kämpfen hat und einen eigentümlichen Alltag führt, war sie mir sympathisch und ich war an ihrer Geschichte interessiert. Trotzdem war es kein Charakter, der mich nicht mehr losgelassen hat.
Schreibstil
Das Buch ist in der Ich-Perspektive und in teilweise sehr kurzen Kapiteln geschrieben, was ich persönlich sehr mag, weil das immer wieder zum Weiterlesen animiert. Die Kapitel geben immer wieder an, wann ein neuer Tag angebrochen ist, sodass ein zeitlicher Rahmen erkannt werden kann.
Ich möchte nicht Spoilern, deswegen nenne ich jetzt keine Beispiele. Aber während einige Stellen sehr ausschweifend umschrieben worden, fand ich andere wiederum zu kurz gefasst, sodass die Gefühle nicht wirklich ankamen.
Was ich aber wirklich mochte, war das Spiel mit alten Schwarz/Weiß Filmen, es schaffte ein gewisses Ambiente, dass man dachte, wirklich dabei zu sein.
Leseempfehlung
Trotz anfänglicher Skepsis kann ich das Buch wirklich jedem empfehlen, der Thriller gerne mag. Und wer von „Girl on the train“ nicht so überzeugt war, sollte „The Woman in the window“ vielleicht trotzdem lesen, denn ich fand es um einiges besser, was die Schreibweise und die Charaktere anging.
Ich hoffe, meine Rezension konnte euch etwas weiterhelfen.