Voller Überraschungen
Die BrautDie Braut von Anita Terpstra ist ein Thriller den ich fast schon eher als Psychothriller spezifizieren würde. Denn in diesem Buch ist nichts so wie es scheint, sodass die Spannung auf sehr subtile Weise ...
Die Braut von Anita Terpstra ist ein Thriller den ich fast schon eher als Psychothriller spezifizieren würde. Denn in diesem Buch ist nichts so wie es scheint, sodass die Spannung auf sehr subtile Weise hergestellt wird.
Schon die erste Überraschung bei diesem Buch war, als ich es aufschlug und zunächst ein Kapitel aus der Sicht einer Frau las, die im Klappentext noch gar keine Erwähnung findet. Diese Kapitel finden sich auch im Laufe des Buches immer wieder zwischen der „normalen“ Erzählweise und werden durch den Namen der Frau als Kapitelüberschrift und kursive Schrift erkenntlich gemacht.
Auch das zweite Kapitel ist in dem Sinne besonders, dass es den Briefverkehr zwischen Mackenzie und Matt wiedergibt. So erfährt der Leser gleich zu Beginn wie sich die beiden kennengelernt haben. Ab dem dritten Kapitel beginnt dann quasi das eigentliche Buch. Wir begleiten dabei Mackenzie, die uns ihre Geschichte in Ich-Perspektive erzählt. Die Handlung steigt am Tag der Hochzeit ein und schnell wird dem Leser klar, dass die junge Frau es nicht leicht hat. Denn dass sie einen verurteilten Mörder heiratet, kann niemand verstehen. Diese Abneigung geht sogar so weit, dass Mackenzie öffentlich bedroht wird und direkte Auswirkungen auf ihr Leben erfährt.
Doch trotz aller Beweise und Anfeindungen, die Protagonistin ist von der Unschuld ihres Mannes überzeugt und so verhilft sie ihm zur Flucht, die gleichzeitig den großen Wendepunkt der Geschichte darstellt.
Wie der Klappentext schon andeutet, hat Mackenzie jedoch irgendetwas zu verbergen und obwohl eigentlich keine Andeutungen gibt, war mir relativ früh klar was das sein muss. Irgendwie gab es für mich nur eine einzige logische Aufklärung und als es dann soweit war, war diese erste große Wendung für mich weniger überraschend, sondern mehr eine Bestätigung. Dies war jedoch keineswegs nachteilig für die Spannung, denn aufgrund der fehlenden Andeutungen, waren das alles nur Vermutungen und die Entwicklung der Geschichte bis zu diesem Punkt war so gelungen dargestellt, dass das Spannungslevel trotzdem durchweg hoch war.
Hinzu kommt noch die große Frage ob Matt nun unschuldig ist oder nicht. Und diese Auflösung war wirklich eine riesen Überraschung.
Dieser Thriller hat mich durchweg begeistert. Zum einen war die Handlung von Anfang bis Ende spannend und es gab keine Längen oder unnötige Ausschweifungen. Zudem war die Story für mich tatsächlich mal etwas komplett Neues und habe ich in der Art noch nicht gelesen, was bei jemandem der fast ausschließlich Thriller liest gar nicht so leicht ist. Dann war da noch die Protagonistin Mackenzie, die von Anfang an meine volle Sympathie genoss. Eine junge, starke Frau, die genau weiß was sie will und ihr Ziel bis zum Ende nicht aus den Augen verliert. Teilweise mag ihr Handeln etwas fragwürdig gewesen sein, kennt man jedoch erst einmal die Beweggründe, ist es auf gewisse Weise nachvollziehbar.