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Sanne

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2018

Spannung hoch 3

Ein Teil von ihr
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Karin Slaughter ist ihrem Ruf als Königin der Spannung gerecht geworden. Gleich zu Beginn dieses Thrillers steigt der Adrenalinspiegel: ein Amokschütze tötet zwei Frauen und will seine Mordphantasie fortsetzen. ...

Karin Slaughter ist ihrem Ruf als Königin der Spannung gerecht geworden. Gleich zu Beginn dieses Thrillers steigt der Adrenalinspiegel: ein Amokschütze tötet zwei Frauen und will seine Mordphantasie fortsetzen. Laura stellt sich schützend vor ihre Tochter, entwaffnet den Attentäter und tötet ihn. Im Video eines Zeugen sieht sie dabei so aus, als ob sie es lächelnd täte. Ihre Tochter Andrea ist verstört, das hat sie ihrer Mutter, einer 55-jährigen beliebten Logopädin, nicht zugetraut. Sowohl ihre Mutter als auch ihr Stiefvater drängen sie dazu, jede Aussage zu verweigern und das Haus ihrer Mutter sofort zu verlassen. In der folgenden Nacht wird ihre Mutter überfallen und gefoltert. Andrea greift ein. In Folge muss sie fliehen, wird von ihrer Mutter mit überraschend präzisen Angaben und Vorräten ausgestattet und beginnt ihre gefährliche Tour zu einem vermeintlich sicheren Ort. Die Fragen, die sich aufdrängen und die Vorgänge, die dann ablaufen, sind ungeheuerlich. Wer ist Laura wirklich? Zwei Erzählstränge meisterhaft verwoben, Spannung auf gleichbleibend hohem Niveau und immer neue Enthüllungen lesen sich unglaublich packend. Anarchie, Manipulation, Liebe, Eifersucht, Skrupellosigkeit- alles kommt vor. ?Ein Teil von ihr? aus dem Harper Collins Verlag ist perfekte Lektüre für jeden Fan von spannungsgeladenen Thrillern.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Bewegend

Guten Morgen, Genosse Elefant
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Juri, 1940 geboren, überfahren vom Milchwagen, ist ein Idiot. Und Krüppel. Sagt man. Er beobachtet und registriert genau, flößt seiner Umwelt Vertrauen ein, ihm vertraut man Geheimnisse an. Er lebt mit ...

Juri, 1940 geboren, überfahren vom Milchwagen, ist ein Idiot. Und Krüppel. Sagt man. Er beobachtet und registriert genau, flößt seiner Umwelt Vertrauen ein, ihm vertraut man Geheimnisse an. Er lebt mit seinem Vater, einem renommierten Veterinär im Zoo. Ein Tigerbaby zu wärmen oder Salamander am Spieß findet er nicht seltsam. Als er 12 ist, wird der Vater abgeholt und nimmt ihn mit. Was das in den 50-ern in der Union der Sozialistischen Republiken bedeuten kann, weiß man. Überraschend findet sich Juri als ersten Vorkoster des Stählernen Genossen wieder, mitten im Zentrum der Macht.
Bis hier und noch weiter scheint es eine ironische Schilderung von einem Jugendlichen zu sein, der sich gnadenlos verstellt und als harmloser Depp agiert. Juris Schilderungen demontieren den Mythos Stalin, zeigen ihn als verschlagenen, heimtückischen und hinterhältigen Charakter. Genau wie seine „Genossen“. Brutale, widerwärtige und kriecherische Gestalten. Die wilde Orgien feiern, ihre Macht ausleben und sich für großartig halten. Juri urteilt nicht, er schildert, was er sieht. Er hofft immer darauf, dass Alles gut wird.
Ein Roman, beißende Satire, zynisch, triefend vor Sarkasmus. Und erschütternd. Historische Fakten kennt man, persönliche Schicksale - auch fiktive- berühren mehr. Dieses Buch von Christopher Wilson haut einen um.

Veröffentlicht am 07.07.2018

Ein Muss für Fans der Outlander- Saga

Highlander Kochbuch
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Schon das schottisch inspirierte Cover ist sehr ansprechend. Das quadratische Format passt gut zu den Rezepten, aber dieses Buch bietet weit mehr. Wunderschöne Landschaftsbilder, Illustrationen, keltische ...

Schon das schottisch inspirierte Cover ist sehr ansprechend. Das quadratische Format passt gut zu den Rezepten, aber dieses Buch bietet weit mehr. Wunderschöne Landschaftsbilder, Illustrationen, keltische Symbole, Fotos der Gerichte bieten viel fürs Auge. Hintergrundwissen zum Leben in den Highlands, zur Geschichte der Gerichte, die Modifizierung schwer erhältlicher Zutaten und eine klare Gliederung der Rezepte machen dieses Buch zu einem Schatzkästchen. Viele Inspirationen, nachkochbare Speisen - von mir eine begeisterte Empfehlung. PS: das Short Bread liebe nicht nur ich, sondern auch Familie und Freunde.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Unfassbar

Die unterirdische Sonne
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Dieses Buch zu lesen ist schwer, es spricht die Gefühle an wie selten eines. Jugendliche werden entführt, gefangengehalten und missbraucht. Das Leben im Keller wird beschrieben, der Missbrauch angedeutet, ...

Dieses Buch zu lesen ist schwer, es spricht die Gefühle an wie selten eines. Jugendliche werden entführt, gefangengehalten und missbraucht. Das Leben im Keller wird beschrieben, der Missbrauch angedeutet, allerdings auf so diffizile Art, dass man die Leiden der Opfer absolut nachvollziehen kann. Sie sind schwer traumatisiert, jedes von Ihnen versucht, wenigsten gedanklich aus dieser Realität zu entfliehen und kann doch nicht entkommen. Sie dürfen untereinander darüber und über vieles andere nicht sprechen. Bei Verstößen werden sie brutal bestraft. Fernsehen und damit Nachrichten über ihre Entführungen sind jedoch erlaubt; eine weitere Form zu sagen: ihr kommt nie wieder frei. Seelische und körperliche Gewalt führen so weit, dass die Kinder -jedes für sich- beschließen, Selbstmord zu begehen.

Mitreißend geschrieben, zum Nachdenken anregend und ein wichtiges Thema aufgreifend gehört dieses Buch zu den erschütterndsten, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Veröffentlicht am 19.06.2018

Seuchen, Krätze, Cholera

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Seuchen, Krätze, Syphilis
Die Cholera ist in Berlin! Doch nicht nur mit dieser Seuche, auch mit Krätze, Syphilis, Brüchen, Verbrennungen, Amputationen werden die Ärzte in Berlin konfrontiert. Gegensätzliche ...

Seuchen, Krätze, Syphilis
Die Cholera ist in Berlin! Doch nicht nur mit dieser Seuche, auch mit Krätze, Syphilis, Brüchen, Verbrennungen, Amputationen werden die Ärzte in Berlin konfrontiert. Gegensätzliche Lehrmeinungen prallen aufeinander, von Hygiene kann keine Rede sein, Krankenwärter sind rar und unwillig. All diese Dinge und noch viel mehr spielen sich in der Charité ab. Folterhölle? Ort der Wissenschaft? Gesundwerde-Anstalt?
Ein spannender Einblick in die Geschichte dieses berühmten Hauses. Krankenhausalltag aus Sicht der Ärzte und Pfleger. Hierarchien behindern den Fortschritt. Arme Patienten werden zu Versuchskaninchen, aber auch wohlhabende Patienten erfahren oft die Schrecken unausgereifter Techniken. Depressiven Patienten werden bewusst heftige Schmerzen zugefügt, um ihren Geist zu wecken. Trotzdem: engagierte und wissbegierige Ärzte entdecken schonendere Verfahren, gehen neue Wege, tun alles zum Wohl der Kranken. Bessere Operationsmethoden werden durchgesetzt. Und auch bei den Pflegekräften gibt es Veränderungen: eine Art Ausbildung wird eingeführt. Gut für die meist rechtlosen Insassen. Die miserable Bezahlung aber bleibt, Personalmangel führt zu Pflegenotstand. Da hat sich bis heute nicht viel getan.
Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.
Lest selber, es lohnt sich.